10.06.2014, 02:30
Heute möchte ich mal ein etwas größeres Teil vorstellen. Dabei handelt es sich um ein JVC TD-V66. Eigentlich war das Deck als Ersatzteilspender vorgesehen, aber ich habe mich dann doch anders entschieden.
Dieses Deck hat JVC von 1985 bis 1988 hergestellt. Das JVC super HIFI-Geräte bauen kann, sieht man ja im JVC/VICTOR Megathread. Ok, mit diesen Gerätschaften hat das TD-V66 wenig gemeinsam. Aber es hat einige Besonderheiten,
woran man die Ingenieurskunst von JVC erahnen kann. JVC hat immer versucht sich von dem Einheitsbrei vieler Herteller abzuwenden. Und wenn es nur das Cassettenfach ist, was dabei nach rechts wandert.
Das TD-V66 ist ein 3-Kopfdeck. Es ist der Nachfolger des KD-V6.
Dieses Tape-Deck hat alle Funktionen die man braucht. Für ANRS hatte JVC hier keine Verwendung mehr. Große Schieberegler waren auch ein Markenzeichen von JVC.
Besonderheit Nummer 1. Auf dem Cassettenfach steht was von 2 Motor Full Logic . Schlussfolgerung, JVC hatte eine schlechte Marketingabteilung.
Hier kann man noch mal nachzählen. Ein Motor für die Schwungmasse, einer nur fürs Umspulen und ein Stellmotor. Macht drei Stück. Dieses Deck wurde laut Aufkleber nach dem Monat April 1986 gebaut.
JVC hat auf der Leiterplatte auffällig wenige Keramikkondensatoren verbaut. Folienkondensatoren waren angesagt. Nach fast 35 Jahren sehen die Einstellwiederstände wie neu aus.
Da hab ich schon andere Exemplare gesehen, die sahen nach 20 Jahren Schei.. ähm Schwarz aus.
Logic-Schaltkreis für die Laufwerkssteuerung.
Besonderheit Nummer 2. Jeder hat dass schon mal erlebt. Man (meistens Frau) wischt Staub, kommt gegen den Timerschalter und schiebt diesen in Richtung Aufnahme.
Dann irgendwann Netztaste drücken . Frage, wer bricht bei seinen selbstbespielten Cassetten die Aufnahmezunge raus. Ich nicht!!!
Für solche Leute hat JVC diese Vorrichtung entwickelt. Die Blechblende verhindert dann ein drücken der Netztaste, in Stellung Aufnahme. Einfach, aber gut.
Die Größe der Schwungmasse ist schon nicht schlecht.
Nach dem Zusammenbau erfolgte der erste Testlauf. Dabei schaltete sich das Deck nach einigen Sekunden bei Play ab. Ursache war die Schwungmasse.
Das Bodenblech hat an der Stelle, wo sich die Schwungmasse befindet, eine Vertiefung. Das Bodenblech war aber noch nicht montiert .
Messing beim Auf-und Abwickel sieht man auch nicht oft. Zwei Capstanwellen, aber nur eine Andruckrolle???
Besonderheit Nummer 3. Löschkopf mit Andruckfilz. Der Löschkopf wird mit der Feder gegen den Stift gedrückt. Auf der linken Seite vom Löschkopf befindet sich die Stellschraube für die Höheneinstellung.
Besonderheit Nummer 4. Obwohl JVC 3 Motoren verbaut hat, wird der Aufwickel von der Capstanwelle angetrieben. Und dass hat JVC bis zum TD-V1010 durchgezogen. Nur beim TD-V1050 fällt diese Antriebsart weg.
Kein Kunststoff oder Blech, sondern massives Zinkdruckguss für die Tonköpfe. Die Tonköpfe sehen auch noch super aus.
Besonderheit Nummer 5. Getrennte Tonköpfe. 7 Schrauben sind vorgesehen, um Höhe, Neigung und Azimut für jeden Kopf einzustellen.
Nun erfolgt die Aufarbeitung und Fehlerbeseitigung.
Pimp my Tape-Deck . Da sollten wohl zusätzliche Funktionen nachgerüstet werden.
Bundeswettbewerb Jugend forscht oder Grundkurs "Löten für Anfänger"
Laufwerksreinigung. Links sieht man die Stahlscheibe mit dem Magnetring. Diese befindet sich unter dem Aufwickel und gibt einen Impuls an den Hallsensor. Damit wird die Entabschaltung und das Zählwerk gesteuert.
Die Kontaktgeber-Scheibe sieht nach 35 Jahren auch noch super aus.
Reinigung und Schmierung des Capstanmotors. Elektroschocktherapie ist nicht so mein Ding.
Stell- und Umspulmotor bekommen nach 35 Jahren auch eine Frischzellenkur.
Das Bastelprojekt noch rückgänig gemacht und Leiterbahnen aufgebaut.
Schalter und Potentiometer gereinigt und überprüft.
Gehäuse und Frontplatte gereinigt.
Zusammenbau,Funktionskontrolle und Abgleich.
Fertig.
Das JVC TD-V66 ist ein gutes grundsolides Deck und meine Entscheidung war richtig.
Ich hoffe, die Story über ............
VG Ralf
Dieses Deck hat JVC von 1985 bis 1988 hergestellt. Das JVC super HIFI-Geräte bauen kann, sieht man ja im JVC/VICTOR Megathread. Ok, mit diesen Gerätschaften hat das TD-V66 wenig gemeinsam. Aber es hat einige Besonderheiten,
woran man die Ingenieurskunst von JVC erahnen kann. JVC hat immer versucht sich von dem Einheitsbrei vieler Herteller abzuwenden. Und wenn es nur das Cassettenfach ist, was dabei nach rechts wandert.
Das TD-V66 ist ein 3-Kopfdeck. Es ist der Nachfolger des KD-V6.
Dieses Tape-Deck hat alle Funktionen die man braucht. Für ANRS hatte JVC hier keine Verwendung mehr. Große Schieberegler waren auch ein Markenzeichen von JVC.
Besonderheit Nummer 1. Auf dem Cassettenfach steht was von 2 Motor Full Logic . Schlussfolgerung, JVC hatte eine schlechte Marketingabteilung.
Hier kann man noch mal nachzählen. Ein Motor für die Schwungmasse, einer nur fürs Umspulen und ein Stellmotor. Macht drei Stück. Dieses Deck wurde laut Aufkleber nach dem Monat April 1986 gebaut.
JVC hat auf der Leiterplatte auffällig wenige Keramikkondensatoren verbaut. Folienkondensatoren waren angesagt. Nach fast 35 Jahren sehen die Einstellwiederstände wie neu aus.
Da hab ich schon andere Exemplare gesehen, die sahen nach 20 Jahren Schei.. ähm Schwarz aus.
Logic-Schaltkreis für die Laufwerkssteuerung.
Besonderheit Nummer 2. Jeder hat dass schon mal erlebt. Man (meistens Frau) wischt Staub, kommt gegen den Timerschalter und schiebt diesen in Richtung Aufnahme.
Dann irgendwann Netztaste drücken . Frage, wer bricht bei seinen selbstbespielten Cassetten die Aufnahmezunge raus. Ich nicht!!!
Für solche Leute hat JVC diese Vorrichtung entwickelt. Die Blechblende verhindert dann ein drücken der Netztaste, in Stellung Aufnahme. Einfach, aber gut.
Die Größe der Schwungmasse ist schon nicht schlecht.
Nach dem Zusammenbau erfolgte der erste Testlauf. Dabei schaltete sich das Deck nach einigen Sekunden bei Play ab. Ursache war die Schwungmasse.
Das Bodenblech hat an der Stelle, wo sich die Schwungmasse befindet, eine Vertiefung. Das Bodenblech war aber noch nicht montiert .
Messing beim Auf-und Abwickel sieht man auch nicht oft. Zwei Capstanwellen, aber nur eine Andruckrolle???
Besonderheit Nummer 3. Löschkopf mit Andruckfilz. Der Löschkopf wird mit der Feder gegen den Stift gedrückt. Auf der linken Seite vom Löschkopf befindet sich die Stellschraube für die Höheneinstellung.
Besonderheit Nummer 4. Obwohl JVC 3 Motoren verbaut hat, wird der Aufwickel von der Capstanwelle angetrieben. Und dass hat JVC bis zum TD-V1010 durchgezogen. Nur beim TD-V1050 fällt diese Antriebsart weg.
Kein Kunststoff oder Blech, sondern massives Zinkdruckguss für die Tonköpfe. Die Tonköpfe sehen auch noch super aus.
Besonderheit Nummer 5. Getrennte Tonköpfe. 7 Schrauben sind vorgesehen, um Höhe, Neigung und Azimut für jeden Kopf einzustellen.
Nun erfolgt die Aufarbeitung und Fehlerbeseitigung.
Pimp my Tape-Deck . Da sollten wohl zusätzliche Funktionen nachgerüstet werden.
Bundeswettbewerb Jugend forscht oder Grundkurs "Löten für Anfänger"
Laufwerksreinigung. Links sieht man die Stahlscheibe mit dem Magnetring. Diese befindet sich unter dem Aufwickel und gibt einen Impuls an den Hallsensor. Damit wird die Entabschaltung und das Zählwerk gesteuert.
Die Kontaktgeber-Scheibe sieht nach 35 Jahren auch noch super aus.
Reinigung und Schmierung des Capstanmotors. Elektroschocktherapie ist nicht so mein Ding.
Stell- und Umspulmotor bekommen nach 35 Jahren auch eine Frischzellenkur.
Das Bastelprojekt noch rückgänig gemacht und Leiterbahnen aufgebaut.
Schalter und Potentiometer gereinigt und überprüft.
Gehäuse und Frontplatte gereinigt.
Zusammenbau,Funktionskontrolle und Abgleich.
Fertig.
Das JVC TD-V66 ist ein gutes grundsolides Deck und meine Entscheidung war richtig.
Ich hoffe, die Story über ............
VG Ralf