Old Fidelity - HiFi Klassiker Forum

Heute war mal ein ganz selten auftauchendes Gerät auf meinem Tisch: ein Restek Metric von 1994. Das ist ein FM-Tuner (mit Drehkondensator und Frequenzzähler) den der bekannte, aber leider vor einigen Jahre verstorbene, Reinhard Wieschhoff van Rhijne entwickelt hat. Der Metric ist der Nachfolger des FM-3003, der wiederum den legendären FM-2002 von Klein & Hummel ablöste. Alles absolute Weltklassetuner.

Das hier vorgestellte Exemplar benötigte nur ein klein wenig Feinabstimmung, ein wenig Chromputz und vor allem musste die Tuningradachse wieder gangbar gemacht werden. Zudem gab es noch ein kleines Kontaktproblem am Antennenumschalter (A/B). Danach konnte fotografiert werden:



Innenansicht, wie bei Restek üblich dicke Epoxyd-Platinen und unten drunter hängt ein dicker fetter, aber voll gekapselter Drehkondensator.
Sehr sauber aufgebaut und (beinahe) alles funktioniert wie am ersten Tag.



Von aussen gibt es schwarze Aluminiumstrangprofile und vorne eine hochglanzverchromte Front (5mm stark).



Die Front ist simpel aufgebaut, es gibt nur 5 Drucktasten und ein Tuningrad (das wiegt einzeln schon über 500 Gramm!). Den Rest machen drei große Anzeigen aus, die einheitlich rot leuchten, links die Frequenz, in der Mitte die Ratio-Mittenanzeige, rechts die Feldstärke. Man kommt mit der Bedienung auf Anhieb intuitiv klar. Der Empfang ist überwältigend.



Hinten gibt es zwei NF-Ausgänge (Cinch und XLR) sowie zwei Koax-Antennenbuchsen, per Relais umschaltbar.



Diese Geräte wurden in relativ kleiner Serie in Handarbeit in Fuldabrück bei Kassel hergestellt. Sie waren sündhaft teuer und das sind sie gebraucht auch noch. Bei on/off gibt es momentan einen für 2.275,- Euro. Wer also Gefallen dran gefunden haben sollte...



So, das war es mal wieder für heute!

Wie immer interessanter Bericht und prima Fotos!!!

Wahnsinns hypesches Teil... mit XLR Danke für´s Zeigen (den Drehko hädsch aber auch gern gesehen )

Das "Handmade in Germany" kenne ich
Dass man 1994 noch "W,-Germany" draufgemurkst hat, dafür gibts

Das Gerät ist sicher mindestens auf Accu-Level (wenn ich mir meinen MSAT+ so betrachte)

Tom schrieb:den Drehko hädsch aber auch gern gesehen

Du, ich auch, aber da war einfach kein rankommen!

(19.06.2014, 17:18)Lippi schrieb: [ -> ]Dass man 1994 noch "W,-Germany" draufgemurkst hat, dafür gibts

nö

Angenommen, dieser hier wurde 1989 entwickelt und sagen wir mal 2000 Gehäuse hergestellt, dann sähe das doch recht blöd aus, wenn da hinten was überklebt wäre oder? Das passt dann nicht so recht zu einem High-End-Gerät. Obwohl, die Seriennummer ist auch aufgeklebt

Auf Arbeit hatte wir noch so um 2005 neue (!!!) Arbeitsschutzhelme bekommen, wo zwar Made in Germane eingeprägt war, aber an der Stelle wo vorher das "W" war dann ein erhabenes Quadrat zu sehen war
Da hat man dann in der Vorlage einfach was weggefräst…

Grüße

Wernsen

Hallo Armin,

danke für den schönen Bericht und den Photos,
das gute Stück war wohl doch in sehr guten Zustand,
von kleinen Mängeln die Du behoben hast mal abgesehen.

Am Rande eine kleine Bemerkung für die es von Interesse ist.

Dieser Metric ist so um 1992/93 hergestellt worden,
zum stolzen Preis von 7500 DM.
2250 € für einen gebrauchten und noch in schwarz ist doch des guten zu viel,
meine bescheidene Meinung.

METRIC und FM3003 sind bis auf den "NARROW FILTER" und der Optik identisch!

Na dann.....

Grüssle
Arnold

Yes. Klasse Teil der Tuner. Wieviel Gänge hat der Drehko?

VG Peter

Der trifft jetzt zwar nicht so ganz meinen Geschmack , bischchen viel Chrom. Auf alle Fälle aber eine schöne Abwechslung hier.
Technisch sicherlich topp. Hat der denn wenigstens auch ein paar japanische Bauteile intus??? Täte mich reizen, den mal im Vergleich zu meinen Tunern Probe zu hören.
Vielen Dank für den anschaulichen Bericht und die schönen Bilder, Armin. Wieder was gelernt! Dem sicherlich zu Recht stolzen Besitzer wünsche ich noch viele schöne Hör-Stunden mit dem ausgesprochen edlen Teil; sind ja Wahnsinnspreise.
Gehabt euch wohl
Holger

Holger, hast du denn deine Tuner im Tuner-Thread vorgestellt, damit alle wissen, was da rumsteht??

Hallo "nice2hear" (dein Name ist mir leider noch nicht geläufig, da ich nur ein gelegentlicher Besucher des Forums bin),

ich habe noch nichts vorgestellt, da mir erstens eine halbwegs anständige Kamera fehlt - ich verfüge zur Zeit nur über ein einfaches Handy mit rudimentärer Kameraausstattung - und Fotos hier im Forum ja wohl so etwas wie obligatorisch sind (ich sehe mir allerdings auch am liebsten die Fotos an ). Die bisher von mir mit dem Handy versuchsweise gemachten Fotos waren nicht wirklich verwendbar. Zweitens schaue ich hier meistens nur kurz vor der "Bettruhe" rein, sozusagen fast schon ohnmächtig vor Müdigkeit. Mir fehlt es etwas an Zeit hierfür, leider.
Meine Tuner sind aber auch nicht wirklich etwas Besonderes (1x Hitachi FT-920, 2x Aiwa 9700E, 1x Onkyo T4555). Mich täte nur interessieren, ob und wie deutlich die Unterschiede hinsichtlich Klang und Empfangsleistung zu diesem Super-Tuner ausfallen. War das jetzt alles OT? Sorry Armin.
Wünsche wohl zu ruhen ...
Holger

Oh Mann, .... ich sag ja, ohnmächtig müde. Einen Beitrag höher stehts. Also dann: Gute Nacht Pe t e r!

Chick sieht er von außen schon aus, nur 7500DM für nen neuen Hybridtuner 1994 aufzurufen, erforderte auch Mut. Handarbeit ist wohl schon vor 20 Jahren teuer gewesen. Warscheinlich wurden auch alle Filter von Hand gewickelt.
Über 2000€ für nen gebrauchten sehe ich auch überteuert und nur der Seltenheit geschuldet.
Leider findet sich im Netz relativ wenig. Würde gern mal den SP oder zumindest das Blockbild sehen, denn vielleicht liegt das Geheimnis doch im Konzept. Besonders das frontend und die Demodulation würden interessieren. Eigentlich müßten auch direkt an den Drehkondensatorpaketen Paralleltrimmer für den Abgleich verbaut sein und an die sollte man auch rankommen können.
Die Ansicht der oberen Platine läßt zumindest viele kernabgestimmte Spulenfilter und u.a. nen ordinären 5-stufigen IC-ZF-Verstärker mit LC-Kreisen erkennen.
Und Kerne können altern ...

Ich kann mich garnicht entscheiden, ob er nun toll aussieht, oder ob das mit dem Design übertrieben ist.
Die Anzeigen finde ich jedenfalls klasse und den Hochglanzchrom überzogen ebenso wie den Preis dafür.
Mir wäre es das nicht wert, aber sicher ein seltenes Teil.

Ist schon echt hübsch der Tuner, vor allem wenn einem noch ein kleiner Spiegel im Wohnzimmer fehlt...
Aber der Preis...
Danke fürs zeigen, noch nie einen gesehen!

Arnold, entnehme ich deinem Profil, dass es sich da um deinen Restek handelt? Glückwunsch zu dem tollen Teil.

Wäre klasse, wenn du ihn nach der Rückkehr dann im Tunerfred noch mal vorstellst. Hast du Unterlagen mit (technischen) Details dazu?
Sind sicher einige Tunerfans dran interessiert, (und die schauen oft in den Tunerfred rein) Klick hier zum Ende des Tuner-Threads

VG Peter

Peter, Du kannst jeden Beitrag in jedem thread direkt verlinken, indem Du auf die Raute (#) mit der Beitragsnummer oben rechts mit einem rechten Mausklick gehst. In dem sich öffnenden Popupfenster gibt es die Auswahl "Linkadresse kopieren" und schon...

Armin, is schon klar, aber ich wollte Arnold ja bewusst auf den (dann wenn er irgendwann mal klickt) letzten Beitrag im Tunerfred geleiten, damit er dann vielleicht direkt dort seine Infos und Bülders vom Restek anhängen kann. und dann ist das doch so mit http://old-fidelity-forum.de/thread-xxxx-lastpost.html korrekt, oder?

Mit dem Restek Drehko weisst du nicht?

VG Peter

Nee, er ist nur megakompliziert auszubauen und nicht einsehbar verkapselt - ich wollte ihn ja eigentlich offen fotografieren.

Schöner Tuner.
Die verchromte Frontblende gefällt mir sehr gut, wusste gar nicht, dass es sowas gibt.
Für die Harleyfahrer unter den Tunerbesitzern

Für Tuner-Tuner, quasi...

Mir persönlich ist das ja zu viel Bling-Bling

Heute stelle ich Euch einen Receiver der Marke Scott vor. Der R77S stammt von 1974 und sah dafür wirklich zukunftsweisend aus. Er war der größte in der Reihe (R74S und R75S hießen die kleineren Brüder) und kostete damals 2.200 DM. Dafür leistete er satte 2 mal 80 Watt sinus an 8 Ohm, sehr viel für 1975!! Soweit ich weiß hat Rainer (oldsansui) auch genau so einen.

Die Bilder von innen zeigen einen stark abweichenden Aufbau, nahezu alle Platinen sind mit robusten Steckverbindern ausgestattet und können nach lösen weniger Schrauben heraus genommen werden. So konnte der abartige Fehler (ein Kanal zu leise und stark verzerrt, aber nur bei FM Stereo!) eingekreist und beseitigt werden. Ursache war ein regelrecht abgefaultes Anschlussbeinchen eines 25µF-Kondensators. Ich habe beide (auch den baugleichen im anderen Kanal) erneuert als 22µF. Zusätzlich musste noch die Beleuchtung nahezu komplett erneuert werden, der Rest war Routine (Reinigung, Schalterkur, etc.).





Die vier Siebelkos (jeweils 5.000µF) sind kein Doppelmono, sondern sind je zu zweien parallel geschaltet.





Die Optik wich stark vom Zeitgeschmack ab und dürfte daher auch heute noch durchaus Freunde finden. Diese Geräte sind übrigens wirklich noch made in USA und nicht, wie später, in Japan bei Rotel hergestellt worden.









Ein kräftiger Receiver mit umfassender Ausstattung, wie zwei mal Phono und drei Paar Lautsprecher.





Mit Bildern der Rückseite schließe ich diesen Beitrag ab und hoffe auf Kommentare von Euch zu diesem interessanten Gerät.

Mojn Armin,

ich war schon mal so weit weg >< davon zuzuschlagen, weil bei dem (für mich) alles stimmt.
Danke für´s .....^sabberwegwisch^.... Zeigen

(was hat´s den eigentlich mit deinem Smilie auf sich ? )

Wie können denn solche Anschlussbeinchen "abfaulen"? Ansonsten schick mit leider ein paar Druckstellen auf den Gehäuse von einem drauf abgestellten anderen Gerät - kriegt man die nicht weg?

Ein sehr schönes Gerät - danke für`s Zeigen. Beeindruckend der servicefreundliche Aufbau. Kann mir vorstellen, dass man in deiner Branche für so etwas sehr dankbar ist