Old Fidelity - HiFi Klassiker Forum

Normale Version: Kenwood KA 907 Problem Phonostufe
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Ich schreibe dies hier im Auftrag, da der Reparateur der Kiste nicht im Forum angemeldet ist, das Gerät selber jedoch dem Peter (E-Schrotti) gehört:


Das Problem besteht nur für das Phonoteil ! Ich bin also auf der Platine X-08-1670-10 im Teilbereich

[Bild: dq92U7U.jpg]

Am Phonoeingang Phono 2 lege ich ein Testsignal Sinus 1kHz / 100mV.
Das Signal liegt nun an den Widerständen R49 / R50 an und ist hier noch ok.
Am Ausgang der Phonostufe hinter dem Kondensator C39 ist das Signal verzerrt:

[Bild: HjyAGh0.jpg]

Hinter C40 ist es ok (Kanal rechts):

[Bild: Bo0zhW3.jpg]

Demnach wäre der rechte Kanal eigentlich ok. Hier besteht aber ein zusätzliches Problem. Der Transistor Q30 wird extrem heiß, ich denke zu heiß!

Wie gesagt ich habe fast jedes Bauteil geprüft und ich finde den Fehler einfach nicht. Wenn du mehr Infos brauchst, ich stehe bereit!


Irgendwelche Ideen/Vorschläge?
Bei dem ersten Oszi-Screenshot denk ich ganz spontan an eine Unsymmetrie der Spannungsversorgung, was aber bestimmt schon geprüft wurde. Denker
Oder als würde was gegen eine der beiden Spannungen (halbwegs) kurzgeschlossen.
Hallo Jörg

100mV als Eingangssignal für ein Phono Vorverstärker ist viel zu viel! Wahrscheinlich übersteuerst Du die Vorstufen bis zum Anschlag.

Der MM Eingang hat eine Empfindlichkeit von 2,5 mV der MC von 0,1mV.

Reduziere mal das Eingangssignal auf ein erträgliches Maß (z.B. 5mV bis max. 10mV für MM) und dann schaue Dir die Sache nochmal an.

Gruß Dirk
Gutes Argument Thumbsup , ist mir gar nicht aufgefallen. Dash1 *rotwerd*
Hallo Joerg

Wie sieht denn das dann Signal an der Basis von Q29, Q33 und Q35 aus?

Gruß Dirk

backinblack

Hi,

OK, danke für die Antworten, ab hier übernimmt der Reparateur (t67) sobald er freigeschaltet ist LOL
Hallo Dirk,

der Phono 2 Eingang ist mit 2,5 mV angegeben, das stimmt. So niedrige Spannungen kann ich mit meinem Frequenzgenerator nicht sauber erzeugen. Das Oszi kann diese dann auch nicht mehr sauber triggern. Es hätten allerdings beide Kanäle verzerren müssen, wenn sie übersteuert gewesen wären.

Ich habe jetzt die Eingangsspannung auf 30 mV herabgesetzt.

Hier sind die Fotos zu

Basis Q29:

[Bild: Basis_Q29.jpg]

Basis Q33

[Bild: Basis_Q33.jpg]

Basis Q35

[Bild: Basis_Q35.jpg]

Gruß
Thomas
Tach Thomas,

erstmal ein herzlich willkommen im Forum und cooler Einstand mit diesem Posting. LOL

Bin gespannt wie es weitergeht und viel Erfolg, insbesondere auch weil es Peters Kennie ist.

VG Peter Drinks
laut SM kann man maximal 230mV auf den MM Eingang geben.

wie sieht das Signal an der Basis von Q31/35 aus ?
Wenn ich einen Tipp geben darf:

Die verschliffene Signalform an den einzelnen Transistoren kann leider durchaus normal sein. Dies würde ich nicht als Haupt-Anhaltpunkt nehmen.
Auch deshalb, weil die Verstärkerschaltung ein rückgekoppeltes System ist, indem die ganze Schaltung etwas auszuregeln versucht. Man findet daher den Defekt selten anhand der Signalform einer einzelnen Komponente innerhalb der Schaltung.

Bisherige Diagnose ist, dass der linke Kanal die negative Halbwelle früher begrenzt als der rechte Kanal, und zwar ungefähr bei -1V.
Kann es sein, dass bei dem Hameg Oszi die Feinjustageknöpfe verdreht sind? An meinem Hameg ist der Anschlag für 'neutral' bei 9 Uhr.

Die Verstärkung einer MM Phono-Stufe liegt für 1kHz (!) ungefähr bei 40dB, also Faktor 100. Wenn das Ausgangssignal einen maximalen Swing von 40V Spitze-Spitze haben kann (Rail-Spannungen abzüglich ein paar Volt), dann wären am Eingang maximal 400mV Spitze-Spitze für die Messung noch akzeptabel, besser wäre deutlich darunter.
Bei MC reden wir über ungefähr 60dB Verstärkung, also Faktor 1000. Die Messung würde ich daher wenn möglich bei MM Einstellung machen.

Die negative Begrenzung des Sinus sieht recht 'glatt' aus. Es scheint auch kein Ein-/Ausschwingen dabei zu geben, keine Spikes durch eine Erholzeit eines Halbleiters. Offensichtlich sind auch kaum Aufladungen von Kondenatoren im Spiel, könnte also ein durchbrechender Halbleiter sein. Die genaue Höhe der Begrenzung wäre interessant. Liegt sie bei -0,6V, also einer Diodenstrecke?

Ich hatte mal eine unterbrochene Stromquelle am Eingangsdifferenzverstärker einer Endstufe, da war das Signal deutlich weniger glatt begrenzt, aber ebenfalls einseitig. Ich würde eher auf ein Problem bei den hinteren Stufen der Schaltung tippen. Das ist aber nur Bauchgefühl, da - wie gesagt - das ganze 'System' gegenregelt.

Sind die Spannungen ober- und unterhalb der Leuchtdiode D13 einigermaßen symmetrisch?

- Johannes
Hallo Johannes,

nein der Anschlag der Feinjustierknöpfe auf 3Uhr ist bei meinem Hameg richtig. Dort rasten sie auch ein.

Das Beschneiden der unteren Halbwelle ist abhängig von der Eingangsspannung, also kein fester Wert.

Ich habe D13 gegen D1 getauscht und getestet. Beide Dioden weisen ein Uf = 1,38V auf, wobei eine von beiden sich mit einer Kapazität von 35pF misst.

Ich denke beide sind ok. Diese sind mit SV22 bezeichnet, ich finde leider kein Datenblatt dazu!

Am liebsten würde ich alle Halbleiter ersetzen. Aber einige sind ja nicht mehr zu besorgen.

Ich habe jetzt nochmals die Eingangsspannung auf 10mV reduziert und gemessen.

Dabei viel mir folgendes auf. Das extreme Gezappel der Messkurven.

[Bild: Gezappel.jpg]

So etwas habe ich noch nicht gesehen!

Wenn sich das Bild ein wenig beruhigt, dann liefert jetzt der Kanal der zuvor übersteuert hat, eine saubere Sinuskurve. Diese ist auch von der Amplitude her höher als der rechte Kanal.

[Bild: Kanal10mvlinks.jpg]

Ist der Kanal vielleicht doch ok und verhält sich bei Übersteuerung so eigenartig?

Rechts hat jetzt also eine niedrigere Amplitude und Q30 wird wie gesagt sehr heiß.

[Bild: Kanal10mvrechts.jpg]

Gruß
Thomas
Kaffee

Der Karsten

Hi Thomas,
hast Du denn schon die im SM angegebenen Spannungen alle geprüft ?