Old Fidelity - HiFi Klassiker Forum

Hallo Leute,

hab vor kurzem ein Paar pioneer CS-E900 von 1972 bekommen. Hab sie bereits im 'Neu eingetroffen' Thread vorgestellt und versprochen mehr Fotos zu posten.

Da nun so einiges zu machen ist an diesen Boxen, möchte ich hier einen Restaurationsthread darüber starten. Habe bereits zur Oberflächenüberarbeitung einige Fragen in einem anderen Thread gestellt und bereits tolle Infos von Euch bekommen. Eigentlich wollte ich heute gleich mit Schleifarbeiten loslegen. Habe mich dann aber dazu entschlossen, erstmal eine Bestandsaufnahme an der besser erhaltenen Box zu machen. Zusätzlich wollte ich sie wenigstens mal 2-Weg aktiv laufen lassen, was ich gerade auch mache.

Hier nun die Ausgangsbasis:

Diese Fotos habe ich von der Verkäuferin auf Nachfrage bekommen:





Als ich sie bekommen habe, hab ich sie natürlich erstmal ausprobiert (passiv):



Hier nun Details zum besser erhaltenen Exemplar:













Hab sie dann aus dem Keller mit in mein Spielzimmer genommen und erstmal äußerlich etwas gesäubert. Um mich dann über das Anschlußterminal mit der Frequenzweiche herzumachen.





Das hier ist hinten aufgedruckt:



Dann mal schauen, was das für Pegelsteller sind:





Aha, Multiplex kommt zum Vorschein und eine ordentliche Dichtung.



Das gefällt mir schonmal alles sehr gut, nun ist der Mitteltöner dran:



Was ein fettes Geschoss und er sitzt in einer eigenen Kammer. Mal sehen wie der Hochtöner aussieht, bei dem kann man übrigens das Horn um 90° drehen:





Auch net unterdimensioniert, da bin ich auf den Bass gespannt.





Ich finde der fällt von der Relation zum Mitteltöner etwas ab was die Dimensionierung des Magneten betrifft. Aber die Fräsarbeit um ihn ins Gehäuse einzupassen ist auch sehenswert:



Hier war die Dichtung lose, hab sie bei der Gelegenheit gleich neu eingeklebt:



Und den Montagering vom Bass gereinigt:



Nun musste ich unbedingt den Teilaktivbetrieb ausprobieren:



Serienmäßig ist der Bass bei 400Hz abgetrennt. So hab ich auch mit der aktiven Frequenzweiche angefangen. Praktisch kein Klangunterschied zum Passivbetrieb. Bin nun aber bis auf 150Hz Trennfrequenz runter gegangen, das ermöglicht es den Bsss im verbleibenden Bereich anzuheben und den Mitteltöner mit tieferen Frequenzen zu belasten. Klingt viel besser und dem MT traue ich bei den von mir genutzten Lautstärken den nach unten erweiterten Frequenzbereich durchaus zu.

An dieser Box muss ich nun eigentlich nur die Pegelsteller reinigen und den Wasserfleck an der Oberseite entfernen. Die Andere sieht optisch leider viel schlimmer aus.....Fortsetzung folgt.

Gefallen Gratuliere zu den Boxen und wünsche nen gutes Händchen bei der Restaurierung

Ganz tolle Boxen. Laut Aufdruck Baujahr Juni 1971.

Ich würde die ordentlich mit FERNOL von Clou einreiben und schauen, ob das nicht schon ausreicht.

Solch eine Qualität wäre heute unbezahlbar.

Sehr schöne Boxen!

Jenachdem wir vermackt das Holz ist, würde ich die Gehäuse einmal abschleifen.
Mit einem starken Arm und einem ordentlichen Schleifklotz geht das ganz gut (gestern noch gemacht).
Anschließend wirkt Renuwell in mehreren Behandlungen wirklich wunder.
Es frischt das Holz wieder auf und lässt eben solche Vasen- und Gläserrückstände verschwinden - das eben besser, wenn man durch das Schleifen das Holz etwas "geöffnet hat" (meine Erfahrung).

Zum Schluss Wachs/Öl/Politur nach Wahl.

(24.08.2014, 06:39)Siamac schrieb: [ -> ]Ganz tolle Boxen. Laut Aufdruck Baujahr Juni 1971.

Ich würde die ordentlich mit FERNOL von Clou einreiben und schauen, ob das nicht schon ausreicht.

Siamac, danke für den Tip mit FERNOL. Das kannte ich noch nicht, hab nur Renuwell da. Hab aber auch direkt einen Beitrag im Dampfradioforum gefunden, in dem die kombinierte Behandlung beschrieben ist. Werde mir für die Oberseite das FERNOL besorgen. Da ich heute aber auch noch was arbeiten möchte, fang ich mal damit an, die Unterseite runterzuschleifen und dann mit Renuwell zu behandeln. Die hat zum Glück keine Wasserflecken.

Zusätzlich habe ich auch von Carnauba zur Endpolitur gelesen. Scheint ja ein tolles Mittel zu sein. Mir ist dann aufgefalle, dass ich dieses Mittel bereits besitze. Es ist von Dunlop und dient as Politur für meine Gitarren. http://www.thomann.de/de/dunlop_carnauba_wax.htm Ist es egal von welchem Hersteller man das nimmt, oder gibt es da eine Empfehlung?

Wie konntest du das Baujahr aus dem Aufdruck erkennen? Und noch eine ganz wichtige Frage: Hast Du die Boxen noch?

We versprochen, hab ich die Bodenplatte angeschliffen.



Die Ecken brauchen auf jeden Fall etwas Spachtelarbeit:







Hab sogar noch Holzkitt in der Farbe natur gefunden. Leider ausgetrocknet...mal etwas Wasser reingefüllt, mal sehen, obs wird.

Der verdünnte Holzkitt ist gar nicht verkehrt. Läuft, mit dem Finger aufgetragen, super in die Ritze:



Und lässt sich dann gut schleifen:



Allerdings ist es zu flüssig um die Ecken nachmodellieren zu können. Muss ich dann später nochmal dran.

Besser wirds nicht mit dem flüssigen Kit. Hab gerade feucht gewischt und schnell die Fotos gemacht. Gleich gehts weiter mit Renuwell.

Renuwell färbt den Holzkit nicht mit:



Da muss ich mit Malstiften nachhelfen.

3x Renuwell. Sobald es komplett eingezogen ist nochmal mit 320er schleifen und dann weiter mit Renuwell.

Das wird

Feierabend für heute. Hab, während das Renuwell eingezogen ist, noch die Pegelsteller gereinigt. War nicht viel zu machen und auch der HT geht nun in allen 3 Positionen.

Die Farbe kommt hin, aber der richtige Glanz möchte mir nicht gelingen. Das ist ja der Boden, da ist das nicht schlimm, am Deckel würde mir das Ergebnis so nicht ausreichen. Hat jemand einen Tip für mich? Muss ich noch öfter mit Renuwell beahndeln?

Glanz kommt mit dem Antikwachs ganz am Schluß!

Mich würden die restlichen Kratzer stören...
Ist das Furnier zu dünn zum rausschleifen?

Gruß Uli

Ich schließe mich Jürgen an: Renuwell erzeugt keinen Glanz, dafür musst du mit Wachs o.Ä. polieren.
Aber Uli schließe ich mich auch an: da würde ich noch etwas schleifen?

Mit was für einer Körnung hast du geschliffen? Um die groben Kratzer raus zu bekommen, kann man ruhig mal mit einem 80er oder 120er Papier beginnen.
Du wirst sehen, da geht dann auch sichtlich was runter. Das sollte das Furnier eigentlich mitmachen.
Anschließend feucht abwischen und mit feinerer Körnung drüber, evtl. wiederholen (mit noch feinerem Papier).

Keine Ahnung, wie weit ich da noch hätte schleifen können. Hab tatsächlich mit 80er angefangen. Da es der Boden ist, sind mir die Restkratzer nicht wichtig. Am Deckel und an der total vermackten zweiten Box wirds dann spannend.

Vorauseilend, für die zweite Box. Die hat an der Oberseite eine totale Buckelpiste und war auch schon gespachtelt. Das muss ich erstmal begradigen und dann neu furieren. Die Grundfläche beträgt 405x300mm. Welches Furnier soll ich da verwenden? Möchte es eigentlich verbmeiden stückeln zu müssen.

Keine Ahnung was die ersten 2 Buchstaben hier sollen.

Aber die nächste 2 Stellen verraten BJ + Monat.
Siehe auch die Liste / Code auf meiner Homepage:

www.pioneer-vintage.de

Nein, die CS-E900 hab´ ich nicht mehr. Bei mir waren beide Mitteltöner ziemlich am A...
Ich habe jetzt die CS-731.

Danke Siamac! Also tatsächlich Juni 1971, wohl schon vorproduziert für die Saisson 1972.

Gestern habe ich die Unterseite nochmal mit Renuwell behandelt und dann dick mit Antikwachs eingerieben und bis heute abend stehen lassen. Gerade hab ich das überschüssige Wachs wegpoliert und es entsteht tatsächlich ein seidiger Glanz. Das geht in die richtige Richtung.

Nun also zur Oberseite. Zur Erinnerung nochmal das Foto:

[

Hab mir FERNOL besorgt und den Wasserfleck und die kleinen schwarzen Flecken mehrfach eingerieben. Leider geht da nichts weg. Werde den Deckel nun erstmal mit 80er schleifen, bis alle Kratzer weg sind und dann mal schauen wie weit die Flecken dabei weggehen.

Habe nun mit 80er geschliffen und einmal gewässert:









Hab die Bilder extra groß reingestellt, damit man was genaues sehen kann. Mal mit Blitz, mal ohne.

Wie man sieht, ist der Wasserrand noch zu sehen und die schwarzen Punkte wurden zwar kleiner, sind aber noch da.

Mit H2O2 kann man ja bleichen, obs das hier bringt? Falls ja welche Konzentration würdet Ihr empfehlen?

Oder soll ich einfach nochmal mit 80er schleifen? Oder mit 120er weitermachen? Oder FERNOL draufkippen? Ich hoffe auf Eure Unterstützung!

1:1 Wasserstoffperoxid mit Desti Wassser

Danke Frank! Das wäre dann also 50%iges Wasserstoffperoxid, richtig?

Meinst Du ich soll damit nur an die Punkte gehen, oder auch an den Rest vom Rand?

Hab mir zum Bleichen gerade noch ein Video bei Youtube angeschaut.

Der macht mit 16-17% rum. Er sagt aber auch, dass man danach nicht mehr viel schleifen sollte. Ich schleife daher erstmal fertig und bleiche erst dann.

Du mußt die Ganze fläche machen, später dann wieder etwas einbeizen und du wirst die Ränder nicht mehr sehen ( du ja du weist ja wo sie waren ) aber sonst wird es nicht mehr auffallen.