Ich möchte an dieser Stelle loswerden, dass ich von den Lesern, die von der Wirksamkeit schneller Dioden überzeugt sind, etwas mehr und vor allem detailliertes Feedback erwartet habe.
Interessant wäre auch, wie sie zu dieser Erkenntnis kamen. Ein Leser hatte ja bereits weiter oben deutlich gemacht, dass in einem Verstärker wohl ganz erhebliche Verbesserungen (von was auch immer) zu erwarten wären. Und zwar
auch am Lautsprecherausgang!
Leider wurde es dann wieder sehr still. Wer solche Ansichten vertritt (wogegen erstmal garnichts einzuwenden ist) muss die technischen Zusammenhänge doch irgendwann gründlich untersucht haben, oder?
Wie auch immer. Zum Abschluss habe ich zwei extrem unterschiedliche Brückengleichrichter in einem Endverstärker eingesetzt, und das Verhalten auf das Ausgangssignal untersucht.
Dazu musste wieder die Hafler XL280 herhalten. Eine sehr breitbandige Endstufe, die auch noch ein halbes Megaherz überträgt, recht klirrarm und leistungsstark ist.
Dort werkeln preiswerte 10 A Gleichrichter im Metallgehäuse.
Deren "overshoot" im Sperrbereich verhält sich zwar ebenfalls nicht perfekt, ist aber um den Faktor 4 mal geringer als der des chinesischen Gleichrichters, der im ersten Beitrag dargestellt wurde.
Um deutlich unterschiedliche Gleichrichter zu vergleichen, damit -sofern vorhanden- ein möglichst starker Effekt erreicht wird, wurde der China RBV406H gegen vier 500V , 60A Dioden vom Typ DSEI 60-05A mit 35 ns verglichen.
Eine sehr schnelle Diode für den Einsatz in hochfrequenten Schaltnetzteilen und überall da, wo sehr kurze Erholungszeiten nötig sind. In einem Hifi-Verstärker mit konventionellem Netzteil kann man sie selbstverständlich auch prima einsetzen. Allerdings ohne jeden Vorteil.
Es sollte festgestellt werden, ob irgendwelche Schaltstörungen der Dioden durch die PSRR (Power Supply Rejection Rate) der Endstufe an den Lautsprecherausgang gelangen um dort entweder direkt, oder als Modulationsprodukte etc. in Erscheinung treten.
Der Verstärker wurde dazu in der Form verändert, dass der Ruhestrom verdreifacht wurde, damit etwas größere Ströme durch die Dioden fliessen. Der Verstärker liefert während der Messung einen 1KHz Sinus mit etwa 400 Milliwatt.
Die DSEI60-05A: Der rote Strich zeigt an, wie groß der Ripple im Maximum 100Hz) ausfällt. Das ist also der Brumm, der hinten rauskommt. Das soll verdeutlichen, wie stark der 100Hz ripple nebst seiner ersten drei oder vier Harmonischen dominiert, was durch einen Diodenwechsel natürlich nicht besser wird.
Und der China Gleichrichter. der "schlechteste" den ich auftreiben konnte. :
Im Bereich bis 100 KHz nichts zu sehen.