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Normale Version: Idler / Andruckrollen aufarbeiten
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Wie oft steht man vor der Situation, einen Idlergummi, oder eine Andruckrolle aufarbeiten zu müssen. So, auch ich heute mal wieder, bei meinem Neuerwerb "Toshiba RT- 8710S". Das Gerät hat gleich 3 idlerähnliche Gummis, einen Flachriemen und 2 Vierkantriemen. Der Flachriemen war nur noch Schmiere, die man sehr gut abgelöst bekommt, mit "Bref Fettlöser", aber trotzdem ist es eine Sauerei. Die Vierkantriemen, wurden mit Spiritus gereinigt, ansonsten waren sie noch stramm und elastisch und zeigten, keine Risse.

Die Idler + Andruckrolle, zeigten aber deutliche Genrauchsspuren + Verhärtungen.
Okay - besser so, wie letztens bei einem ITT, da waren sie Kaugummi, also Schrott. Bei einem anderen Gerät bröckelten sie raus, ebenfalls Schrott. Und ich kenne bis heute keine Quelle, für solche speziellen Idler-Gummis (außer vielleicht Armin).

Aber meistens, sind sie nur verhärtet und verdreckt. Nun gibt es verschiedene Methoden, diese wieder aufzuarbeiten, jeder hat seine Geheimwaffe. Von Chemie halte ich nicht so viel, weil es entweder zu wenig, oder gleich zuviel und daher ungleichmäßig, die Oberfläche angreift / ablöst. Obwohl sicherlich andere User, sehr gute Lösungen beschreiben können.

Ich mache es meist sehr radikal, ich schleife sie über! Mit einem Dremel und einer Schleifscheibe, geht das recht schnell, wenn man den Dreh raus hat. Dabei ist zu beachten, dass der Idler sich relativ leicht und spielfrei drehen kann. Entweder in der Originalbaugruppe, oder man sucht sich einen Bohrer, der nur geringfügig kleiner ist, wie das Loch im Idler. Den Klimbim, hält man in der linken Hand, dabei muss sich der Idler, wie gesagt - leicht drehen können und sollte aber längs der Achse = wenig Spiel haben. Auf der Nase, sitzt eine Brillenlupe, man sollte das alles sehr genau sehen können. Und in der rechten Hand, der Dremel (eingeschaltet, kleinste Umdrehungszahl, was der kann). Nun nicht einfach an den Idler halten, damit wird der sofort zerstört, sondern darauf achten - das die zu schleifende Fläche und Schleiffläche des Tellerschleifer = so gut es geht parallel sind. Dann den Idler, aus der Mittelstellung, zum Rand des Schleiftellers bewegen und leicht, mit absoluten Gefühl, parallel gegen den Rand des Schleiftellers drücken. Der Idler sollte vom Schleifteller in Rotation versetzt werden und zwar sofort. Nur so ist ein geleichmäßiger Rundumschliff machbar. Dann kann man den Druck ein wenig erhöhen - man sieht es schon = wenn die blanken, verhärteten Stellen, anfangen sich in ein stumpfes Aussehen zu verwandeln, dann ist man auf dem richtigen Weg. Und immer dicht dran, mit der Brillenlupe - gutes Licht und kucken, damit man auch keinen falschen Winkel, an den Idler schleift, dann war es das nämlich auch. Wenn fertig, dann noch in Spiritus - alles waschen und fertig!

Am besten, man übt das erst mal, bis man den Dreh raus hat, mit einem Schrotteil. Es ist jedenfalls so machbar - sogar Andruckrollen, schleife ich so! Und die haben oft keine plane Fläche, sondern ganz leicht gewölbt. Auch das bekommt man hin, wenn man es nicht übertreibt und Gefühl dafür hat.

Okay, das ist vielleicht keine HighEnd-Methode und nicht unbedingt, für solche Geräte verantwortbar, aber für mich und mein Geraffel funktioniert es. Und oft hat man keine andere Wahl, so viele Quellen gibt es ja nicht, für Originalersatzteile.

[Bild: 21yvqtv.jpg]
Das unbearbeitete Ausgangsteil, spröde, verhärtet und verdreckt.

[Bild: 221uq75.jpg]
Hier sieht man den Schleifteller, der in einem Dremel steckt.

[Bild: 23sioph.jpg]
Und der geschliffene, überarbeitete Idler. Risse, Verhärtungen, Dreck = alles weg. Eine schöne, gleichmäßige, raue Oberfläche. Und der freigelegte Gummi ist auch wieder etwas weicher.

[Bild: 24yyqny.jpg]
Genauso verherend aussehende Andruckrolle.

[Bild: 26a7ooe.jpg]
Nacher - man beachte, den geringen Abrieb, der rechts sichtbar ist.

[Bild: 270tp40.jpg]
Und wieder eingebaut.

[Bild: 283lpmb.jpg]
Noch einen neuen Riemen spendiert.

[Bild: 29x6ph3.jpg]
So sieht das Laufwerk des Toshiba übrigens vollständig aus.
So, und wenn du jetzt noch ein Bild bringst, das zeigt, wie genau du das zu bearbeitende Teil gegen den Teller bewegst, wär's perfekt.
Kein Problem, haste nen Ständer Floet Dann kannste rumkommen, ähm ich meine rumbringen, bist ja eh öfter in der Nähe.
Dann hätte ich alle Hände - für den Winkel zur Verfügung.
Mit ein wenig technischer Phantasie ...! Vielleicht bekomme ich das hin, einen Ministänder habe ich ja schon. Raucher
So ähnlich mache ich das auch bei Andruckrollen.
Nur spanne ich die Andruckrolle in den Dremel (Halter für die kleinen Schleifscheiben oder Sägen).
Dann ein Streifen Schmirgelleinen über einen Finger.
So läßt sich die Drehzahl regulieren und der Winkel optimal korrigieren.
[Bild: rolle.jpg]
Man könnte auch das Treibrad wasauchimmer in Rotation setzen und Schleifpapier verwenden. Wichtig für Grip ist je feiner das Schleifpapier desto mehr Grip bekommt man. Die Schleifscheibe hier scheint mir etwas rauh zu sein...

Ups...hat schon einer geschrieben...Smile

VG Martin
Ja - sag ich doch, jeder hat seine Methode, bzw. Erfahrungen.
Ich habe sogar eine kleine Drehmaschine, demzufolge wäre Helmis Methode ebenfalls möglich. Ich habe nur das Problem, denn man kann nicht immer, die mit dem Idler verbauten Achsen nutzen - da sie nicht immer eingepresst, bzw. leicht zu demontieren sind und daher als Mitnehmer umfunktioniert / eingespannt werden können. Manche Idler laufen lose, auf der Achse, was dann? Dann nehme ich, bei meiner Methode, meist, die gesamte Baugruppen, in die linke "Führungshand", beim schleifen = einfacher und schneller, geht es nicht! Bei der Methode, des Einspannens, des Idlers, muß man einen anderen passenden Mitnehmer suchen, wie z. Bsp. einen entsprechenden Bohrer, die gibt es ja in allen erdenklichen Maßen.
Das dauert mir persönlich schon zu lange - Drehmaschine aufbauen, einen Bohrer auf Presspassung suchen, usw.. Dann finde ich, dass der Querschliff einen besseren Grip erzeugt, wie ein Längsschliff, aber das ist eventuell, eine eingebildete Ansicht.
Und das der Dremel Schleifteller, zu grob ist, kann ich dementieren - bei 15000 U/min, ist das irrelevant. Das ist optimal und hundertfach erprobt. Und selbst beim Dremelschleifteller, gibt es verschiedene Körnungen.
Es ist nur ein wenig gefährlich, wenn man den Dreh nicht raus hat, weil man dann, ganz schnell Dellen reinschleift, weil der Idler sich nicht sofort mitdreht.
Danke für die Tipps, werde das auch mal irgendwie versuchen mit dem Schmirgelpapier und ähnliches. Gerade bei Andruckrollen sehr sehr schön anzuwenden.
Gereinigt werden Idlers bei mir mit Scheibenklar und Küchenpapier, anschließend mit einem trockenen Stück nach putzen, DANN geht meist auch nochmal viel Dreck runter.
Zur Idler reparatur, wenn er ganz hin ist, wurde mir gesagt dass man ein Gummi drüber kleben kann, wenn es zu dünn ist nochmal ne Runde drüber. Ist aber warscheinlich viel friemelei und der Übergang der Gummienden sicherlich ein Problem im Gleichlauf bei Play...
Hab grobe Verhärtungen/Verschmutzungen bislang super mit Aceton beseitigt bekommen. Dann ne Nacht A1 oder Armor All Gummipfleger einwirken lassen und nochmal mit Wattestäbchen und Aceton reinigen. Ergebnisse sind gut und auch langzeitstabil.
Lixton W1H Walzenreiniger

Einlegen, warten, ab und zu mal prüfen (nicht zu lange drin lassen - Andruckrollen paar Stunden, Reibräder von Plattenspielern über Nacht), abwischen... Thumbsup
Thumbsup wenn ich die Teile ausbaue dann gerne Freunde
Dirk(charlymu) hat mir etwas Walzenreiniger in eine kleine Flasche abgefüllt. Ich kenne nichts besseres und bin sehr zufrieden damit.
Der ist auch klasse Volker, ist übrigens der oben gezeigte Lixton. Davon habe ich noch 1-2 Flaschen. Kann ich nur empfehlen.

Drinks

Dirk
Danke für den Tip.
Hallo

Aber aufpassen, mit dem Walzenreiniger. Der greift Plastik an.
Damit getränkte Lappen oder derartiges nie auf nem Plastegehäuse liegen lassen. Das Zeug löst wie sau.

Gruss
Das stimmt, besonders Acrylglas ist sofort im Arsch.

Drinks