Old Fidelity - HiFi Klassiker Forum

Normale Version: Überarbeitung Sony STR-6120
Du siehst gerade eine vereinfachte Darstellung unserer Inhalte. Normale Ansicht mit richtiger Formatierung.
Seiten: 1 2
Hallo Leute,

nach langer Suche habe ich endlich einen Sony STR-6120 gefunden. Das war ab 1969 der TOTL Receiver von Sony. Wie so oft, hat auch dieses Gerät einige Wehwehchen, die ich nun nach und nach beheben möchte.

Hier werde ich nun einen Fortsetzungsbericht über die Revision schreiben und hoffe auf eure rege Beteiligung und Hilfe.

Die Diagnose ergab fölgende Ergebnisse:

* On/Off Schalter hat ein mechanisches Problem. Er rastet beim Ausschalten nicht richtig ein und kann sich daher auch mal von selbst einschalten.

* Sound über den Aux Kanal funktioniert einwandfrei.

* Sound über Phono 1 und 2 ist links gut, rechts fehlen die Bässe.

* Sound über den Tuner liefert auf beiden Kanälen keine Bässe. Auch scheinen mir im Tunerbetreib der rechte und linke Kanal nicht zeitgleich zu laufen. Klingt im Stereobetrieb wie ein leichtes Delay. Im Monobetrieb ist das dann weg.

* Stereobirnchen ist defekt.

* Die in der Gravur hinterlegte schwarze Farbe hat sich zum Teil davon gemacht.



Hab das Gerät mal aufgemacht und etwas sichtgeprüft. Sieht erstmal alles ganz ordentlich aus. Einige Widerstände zeigen jedoch auch schon Beschädigungen an der Oberfläche.

Dann die Spannung an der Stereoanzeige gemessen: über 18V, das kann nicht richtig sein. Wenn ich den Tunerknopf aus dem Sender drehe, geht die Spannung auch nur bis au 8 V herunter. Es wird also geschaltet, allerdings hätte ich eher 5 und 0V erwartet.

DC-offset. ist bei allen Kanälen bei ca. 0,02V. Ist das normal, für eine gekoppelte Endstufe? Bias hab ich noch nicht geprüft.



Möchte nun zuerst mal dem Bassproblem auf die Schliche kommen und werde, da das Problem bei Aux nicht besteht, als Erstes den Eingangswahlschalter untersuchen und die Spannungen im Vorverstärkerbereich prüfen.

Hier erstmal ein Bild:


[Bild: Sony_STR_6120_1.jpg]
bei der gravur kann ich helfen..hab jmd an der hand der graveurmeister ist und schon meine n7, e7, a6 neu gemacht hat..


bzgl dc offset das SM bemuehen..mMn stellt man bei c gekoppelten sansuis es so ein, dass ein eingebrachter sinus symmetrisch zu clippen anfaengt..

nachtrag..is es nich logisch, dass c gekoppelte endstufen zum ausgang hin 0VDC haben..
Danke Philipp, die Gravuren sind an sich OK, nur die schwarze Farbe geht an einigen Stellen ab. Ich glaube, das bekomm ich selbst hin.

Wegen dem Offset schau ich auf jeden Fall ins SM (und natürlich auch sonst).

Der Karsten

Die Lampe ist in Reihe zum Q514 geschaltet die nimmt dann nur soviel wie sie braucht probiers mit 6v wenns zu dunkel ist oder nicht geht nimm 3v.
DC Bias 12mv und balance wie auf Seite 21/22 im SM einstellen.
Thumbsup dann häng ich heut Abend das rumzuliegende 6,3V 40mA mal dran.
Mojn Jürgen Hi

das mit der "Farbe auslegen" der Gravur ist auf den 1. Blick eine eine einfache Sache.
Es gibt ein paar Videos auf jutjub dazu... Lackfarbe wird großflächig über die gesamte Gravur verteilt und verstrichen.
Nach dem Antrocknen wird mit einem lösungsmittelgetränktem Lappen die Platte großflächig von der
Farbe um die Gravur entfernt.

Aber, jetzt kommt mMn der Haken....das Faceplate ist mWn mit Lack konserviert, und ein Lösungsmittel wird diesen Schutz angreifen.
(die "Zierstreifen" ober- u. unterhalb sind mMn nur anodisiert. Diese Oberflächenanrauung entspricht einer künstlichen Oxidschicht, durch die das Alu konserviert wird.
Wenn da Farbe drauf kommt, kriegt man die nur schwer wieder raus!)

Evtl. kann man sich die Sache mit einem Rapidograph in entsprechender Strichstärke leichter machen.
(nur so eine Idee, die natürlich nicht einer originalen Auslegung gleichkommt.)

Gutes Gelingen Jürgen Drinks
Ich mache das schon seit Jahren so.

Die Gravuren liegen ja oft auf einer Ebene. Ich klebe l/r bis auf 1mm einfaches Krepp dran...kann schon nicht mehr viel versauen. Dann den Lack (und nur der hält auch dauerhaft) schön grosszügig auftragen.
Dann im frischen Klebeband weg und einmal mit einem trockenen Stramm geführten Lappen von vorne bis hinten und einmal zurück führen. Trocknen lassen und den Rest erledigt NevrDull. Das klappt vorzüglich.

Das ist aber nur ne optische Sache. Denke das erstmal die Technik im Vordergrund steht. Thumbsup
Wichtig ist zuerst mal die alte Farbe komplett zu entfernen, denn die ist halt bröckelig und fällt teilweise beinahe von allein heraus.

[Bild: sony-ta8650-4-12159beqmfg8.jpg]

Dann mit einem Lackstift (permanent) die Vertiefungen alle großzügig ausfüllen und dann mit einem alkoholgetränkten Lappen alles Überschüssige wegwischen. Die Farbe in den Vertiefungen bleibt dort, wo sie hingehört - dass sollte schnell gehen, bevor der Lack angetrocknet ist. Also besser Stück für Stück vorgehen.

[Bild: sony-ta8650-5-12159beeyen0.jpg]

Wurde schon mehrfach ausprobiert.

Shy
Danke an alle! Hab das auch schon mit nem Edding und Spiritus an der TA-4300 gemacht, das wird schon. Drinks
So, nabend!

Technisch gehts erstmal weiter. Hab zur Probe ne LED mit Widerstand an den Anschluss vom Stereolämpchen gehangen. Funzt, geht aber bei Nichtstereo nicht ganz aus. Dann das übriggebliebene 6,3V 40mA Birnchen von CR-820 dran gehangen. Funktioniert perfekt und geht auch bei Nichtstereo komplett aus. Nochmal Danke an Karsten!


[Bild: DSC00682.jpg]

Das wird nun mit Schrumpfschlauch etwas verdickt und eingelötet. Mach nachher noch weitere Bilder, auch Nacktfotos vom ganzen Gerät.
Lämpchen mit Schrumpfschlauch verdickt, bis es satt in die Dichtung passt:


[Bild: DSC00684.jpg]



[Bild: DSC00685.jpg]


Eingelötet:

[Bild: DSC00690.jpg]


Sicht von oben:

[Bild: DSC00687.jpg]

[Bild: DSC00689.jpg]
Nun noch Fotos von unten:

Den Kondensator oben rechts, neben den Kühlblechen, gibt es im SM nicht.

[Bild: DSC00691.jpg]


Auf der Netzteilplatine fällt bei einem Widerstand der Lack ab:

[Bild: DSC00693.jpg]


Der Quellenschalter:

[Bild: DSC00694.jpg]


Ein Entsörkondensator ist mit schwarzer Pampe angesaut und sieht auch etwas wellig aus:

[Bild: DSC00695.jpg]


Das wars für heute erstmal. Morgen werd ich mal die Frontplate abnehmen und mir den Powerschalter anschauen.

Gute Nacht!




[Bild: DSC00696.jpg]
Hätte innen jetzt mehr Kabelwirrwarr erwartet... aber er ist doch sehr aufgeräumt aufgebaut.
So muss das Thumbsup
Mal ne Frage: Was meint ihr, was das für "dicke und große" Widerstände im Netzteil sind? Die haben sicher mehr als 1/4W. Leider stehts nicht im SM. Auf jeden Fall muss ich als erstes, neben dem Powerschalter, das Netzteil überarbeiten
Im SM stehen die Werte der 6 Widerstaende doch und dazu sind auch noch die Gleichspannungswerte angegeben, die es zu checken gilt mit einem Multimeter, wie uebrigens alle Gleichspannungswerte. Den Enstoerkondensator ersetzen mit einem Neuen. Diesen aber am Netzschalter anbringen.


Leistungsmaessig kann man die Widerstaende doch ausmessen mMn P = U^2/R..dazu muss ich aber noch Ueberlegungen anstellen Denker
Danke Philipp, Spannungen messen ist schon klar. Über den X Kondensator muss ich mir dann noch Gedanken machen, sind ja zweie drinn. Mal sehn, wie die bisher angeschlossen sind. Die Werte der Widerstände sind mir auch klar, das hab ich ungeschckt ausgedrückt, mir gehts nur um die Leistung. Wäre toll, wenn Du die Formel verifizieren könntest, damit käme ich super klar! Thumbsup
Na verifizieren muss ich da nix großartig..das hat schon der Herr Ohm gemacht. Die gilt eben nur gleichspannungsmaessig und das haben wir ja hier im Netzteil..worst case waere jawoll ca. 24 VDC ^2 / kleinster Widerstandswert (220Ohm) ca. 3W..das sollte sicher sein, zumal die in der SM auch nicht speziell gekennzeichnet sind..


Obwohl..ich war wohl zu fix..interessant ist ja, was ueber den jeweiligen Widerstand fuer eine Spannung anliegt..Dann verringert sich die W-Zahl..
Ich werd die Spannungen an den Widerständen messen und dann kommen wir ja nach deiner Formel auf die Leistung. Bin übrigens nicht eingeschlafen über dem Projekt, musste nur die Braun Boxen fertig machen, damit die kleine Anlage in die Küche kommt...und dann kam ja auch noch die ICY Box dazwischen.
Hatte heute Abend Zeit, die Bodenplatte abzunehmen und einige Messungen vorzunehmen. Das Bias lies sich wunderbar auf die im SM genannten 12mV einstellen. Hab mir dann die verdächtigen Widerstände im Netzteil vorgenommen. Zu denen werden im SM ja Spannungen angegeben:


[Bild: Widest_nde_Netzteil.jpg]

Es geht also um R13 bis 18. Beim Messen hab ich mal den Modeschalter betätigt und festgestellt, dass die Werte zwischen Stereobetrieb und Mono= Kanal L+R unterschiedlich sind.

Hier die Werte ("ist S" bedeutet Stereo, "ist M" bedeutet auf L+R geschaltet.)

R15 soll 12,3v, ist S 12,3V, ist M 12,4V
R14 soll 24,7V, ist S 24,5V, ist M 24,5V
R18 soll 13,7V, ist S 24,5V, ist M 24,5V
R13 soll 24,0V, ist S 24,0V, ist M 24,1V
R16 soll 18,0V, ist S 7,2V , ist M 20,1V
R17 soll 17,2V, ist S 0,01V, ist M 19,6V

Da gehts also schon los....Interpretationen sind erwünscht!

Mir scheinen auch einige Transitoren wackelig auf der Platine zu sitzen, die würd ich gerne messen und auch nachlöten, dazu sollte man aber an die Leiterbahnseite kommen.

Hab daher mal die beiden Halteschrauben gelöst, allerdings kann man wegen der vielen Kabel die Platine nicht hochklappen. Da muss ich wohl erstmal die ganzen handgebundenen Schnüre am Kabelbaum entfernen. Wie macht ihr das dann hinterher? Mit Kabelbindern, oder tatsächlcih mit Schnur neu binden?
Heute abend hab ich die Frontplatte und die Knöpfe abgenommen und mal alles in Waschlauge eingelegt. Hauptsächlich wollte ich den Powerschalter machen. Das hat auch funktioniert. Die Ursache war ein Lager für den kleinen Hebel mit der Feder. Das ist als Hohlniet ausgeführt und der kleine Hebel war rausgebrochen. Ich hab nun den Hebel mit einem feinen Stück Draht an der Lagerstelle fixiert und nun kann er den vorgesehenen Radius ausführen.

Wollte auch noch den Drehko reinigen, weil er etwas rauscht, hab aber die Abdeckung nicht ab bekommen. Sie ist an zwei Stellen festgelötet. Einmal an einem Gehäusesteg, das bekomme ich weg. Dann gibt es aber noch ein fettes kurzes Massekabel, bei dem bekomme ich mit meinem Lötkolben das Lot nicht geschmolzen. Versuch also erstmal gescheitert. Hab irgendwo noch so nen Grobschlachtkolben, den muss ich mal suchen....

An der Beschriftung hab ich noch nichts gemacht, obwohl die Gelegenheit ja günstig gewesen wäre. Es hätte heute zu lange gedauert. So muss dann später halt nochmal alles auseinander nehmen. Werde dann die Frontplatte auch nochmal einweichen und versuchen wirklich alle lose Farbe weg zu bekommen.

Im Moment hab ich den ganzen Kram mal testweise auf die Kommode gestellt und muss sagen, das Ding spielt schon richtig schön. Von dem Delay beim Tunerempfang kann ich nichts mehr hören. Scheinbar sind Tuner und Aux mun gefixt.


[Bild: DSC00778.jpg]
Nur weiter so! Der sieht toll aus. Thumbsup
Wow (...und dann noch die Kommode) [Bild: smiley_emoticons_gucker2.gif]
Heute wurde gemalt:


[Bild: DSC00812.jpg]


[Bild: DSC00817.jpg]
Das wird Thumbsup
Klasse Thumbsup
Seiten: 1 2