Old Fidelity - HiFi Klassiker Forum

Gratulation !!

So, mich hat es jetzt auch mal erwischt einem Yamaha Receiver, der nicht mehr angehen wollte.

Diesmal ein Yamaha RX-397, aber die Standby Schaltung und Platine sieht sehr ähnlich aus wie beim RX-V450.

Beim RX-397 heißt der entsprechende Kondensator C254 und hat ebenfalls 22nF 630V

Die Nenn-Kapazität hatte er aber nicht mehr:



Soll: 22nF
Ist: 1,3nF

Das Gerät war selten wirklich in Betrieb, nur jahrelang im Keller eines Arbeitskollegen ans Netz angeschlossen. Als er ihn vor langer Zeit mal benutzt hatte, war alles noch OK, sagte er. Dadurch stand natürlich auch die Standby-Schaltung immer unter Netzspannung.

Ich würde gerne wissen, was mit diesen Konsensatoren passiert. Es scheint wirklich immer nach ein paar Jahren soweit zu sein, dass der Kondensator kaputt geht.



- Johannes

Vorsicht mit Ersatztypen.
Hatten in letzterzeit häufiger das Problem dass die Verstärker nach ein paar Wochen zurück kamen weil's den neuen Kondensator zerlegt hatte. Ne Hand voll Halbleiter hats gleich mit zerrissen...

Interessant, danke für den Hinweis.

Ich hatte einen KP-Typ mit 1000V genommen (hellgrün im Bild). Hoffe mal das hält.

morgen zusammen

vorher immer ok gewesen... zum Einlagern, dann ab in Keller ... hogeholt ..dann defekt kenn ich doch auch
Bei meinem ehemaligen RX-V 1400 war das genau so. Habe das Gerät als vollkommen OK in den Keller eingelagert und Keller absolut trocken, der AV-Rec. war auch gut verpackt, konnte nichts an feuchtigkeit eindringen oder so. Habe das Gerät dann irgendwann hoch geholt und dann direkt nach dem Einschalten sprichwörtlich ... in Rauch aufgegangen .. und das war nicht das erste mal so .. komisch finde ich aber es waren bis jetzt immer nur die neueren Geräte

So ähnlich wars beim Kunden auch.
Bei ihm war es eine Soundbar von Yamaha. Die haben auch diese Schaltung inne...
Kondensator war auch bei 5nF. Erneuert, Kunde hat ne abgeholt und npaar Wochen nicht genutzt. Schaltet das erste mal zuhause ein (hatte natürlich mehrere Tage Probelauf in der Werkstatt), und PENG tat sich die komplette Resetschaltung in rauch auf...

moin zusammen

zwar mache ich nicht täglich Reparaturen und habe auch zu wenig Erfahrung, um da eigentlich richtig mitreden zu können.... aber ich denke, das die Qualität der Bauteile (heutzutage) etwas nachgelassenen haben könnte. Die Toleranz bzw. Abweichungen .. sind schon manchmal krass gegenüber manch 20 -30 Jahre alter Kondensatoren. Beispiel : Kondensator XY (NEU) soll-Wert 100uf = 80-90uf ist-Wert / und das bei mehreren NEUEN Kondensatoren einer Bestellung !!! Der alte ausgelötete Kondensator soll -Wert 100uf .. ist Wert 98uf. UND DAS IST KEIN EIZELFALL GEWESEN!!! Das wäre ja (bei neuern Kond.) gar nicht sooo schlimm ... weil ja angegebene Toleranz!!! aber wenn der Großteil den neuen Kondensatoren nicht mal den angegebenen sool- Wert erreichen, gibt mir das schon etwas zu denken !!! Den ESR lasse ich jetzt hier mal weg....

Mit den Toleranzen hab ich weniger n Problem. Ist eig. alles im Rahmen, meisst sogar über dem eigendlichen Wert.
Nur die haltbarkeit hat stark nachgelassen.
Allein was heute so an Elkos drauf geht...
Und zum anderen kannst heut fast davon ausgehen, dass die neuen pötte früher oder später auch wieder ihren Geist aufgeben
dat gabs früher nicht

Ja, solche schnellen Alterungseffekte kenne ich auch. Nach meiner Erfahrung hat das oft mit der Hitze zu tun, welcher die Elektrolytkondensatoren ausgesetzt werden. Hitze kann, je nach Stärke udn Dauer die Alterung um mehrere Größenordnungen verschlechtern, also z.B. 10-fach oder 100-fach schneller altern lassen.

Aber hier bei den Folienkondensatoren in der Standby-Schaltung scheint es ein echter Materialfehler zu sein.

Die Kapazität der betreffenden Kondensatoren ist nicht etwas leicht zurückgegangen, sondern ganz erheblich, z.B. von 22nF auf 1,3nF oder 5nF !! Das kommt einem Totalverlust der Kapazität nahe.

Die entsprechenden Kondensatoren sehen genauso aus, wie die herkömmlichen Panasonic MKT Typen ("braune Lutschbonbons"), die man u.a. bei Mouser bestellen kann. Sie haben eine dicke braune Lackbeschichtung und gelten als besonders robust.

Also vielleicht spielt Feuchtigkeit eine Rolle, weil diese Geräte in uns bekannten Fällen länger "im Keller" standen.
Ich kann mir ansonsten nur vorstellen, dass die Belastung aus dem Stromnetz eben größer ist, als es die Spannungsfestigkeit von 630V= (Gleichspannung) zulässt.

Den bewussten Kondensator habe ich mal aufgeschnitten und mir die Folie angeschaut.



Leider sieht das in meinen Augen ganz OK aus, keine Anzeichen von massiven Durchschlägen oder Selbstheilungen etc.

Möglicherweise verlieren durch schlechte Verlötungen an den Stirnseiten ganze Folienblöcke ihren Kontakt ?

Es bleibt ein Rätsel.


- Johannes

Interessant. Also sind mittlerweile auch Fälschungen von passiven Bauteilen auf dem Markt.

Aber immerhin haben wir es in diesem Fall mit einem Modell von Yamaha zu tun, welches mehrere Jahre alt ist.

Außerdem scheint es ein systematisches Problem zu sein, welches sich auf sehr viele (fast alle?) Yamaha Receiver Produkte ausdehnt.
Siehe dazu auch die zahlreichen Threads in mehreren Foren dazu.

Ist es ein Zufall, dass der Defekt dieser Bauteile immer erst nach einigen Jahren graduell so starkt wird, dass die Geräte fehlerhaftes Verhalten zeigen?

- Johannes