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Normale Version: Meine erste richtige Phonovorstufe
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Eine Phonovorstufe wollte ich schon immer mal bauen, um zu sehen was da möglich ist. Im Moment verwende ich die im meinem Marantz 4300 eingebaute. Das Problem ist nur: welche der vielen im Internet vorgestellten nehmen? Sie sollte nicht zu einfach aber auch nicht zu kompliziert sein. Röhren kamen nicht in Frage. Außerdem sollte sie auf eine Europlatine (100mm × 160mm) passen. Operationsverstärker wären super. Jester Meine Wahl fiel schließlich auf den Vorverstärker, der im Datenblatt des LT1115 von Linear Technology vorgestellt wird.
Die Schaltung wurde direkt aus dem Datenblatt des LT1115 übernommen. Sie stammt aus dem Jahr 1989, ist also fast schon Vintage Pleasantry. Statt des dort verwendeten 2N4304 habe ich eine LM334 Konstantstromquelle verwendet. In Verbindung mit einem 33.2Ω Widerstand, ergibt das genau die geforderten 2mA.

[Bild: phonopre01.jpg]
Hieraus wurde als als erstes ein Layout im Maßstab 2:1 erstellt. Der Aufbau soll ja auf einer Euro-Lochrasterplatine erfolgen.

[Bild: phonopre02.jpg]
Der erste Kanal ist fertig. Er lässt sich von MM auf MC umschalten. Als Eingangswiderstand sind 47,5kΩ und 100Ω wählbar. Die Eingangskapazität ist auch umschaltbar. Es sind die Werte 56pF, 100pF, 220pF und 330pF möglich.
Nachdem noch mal alles peinlich genau überprüft wurde, kann der Kanal getestet werden. Dazu wird er mit Spannung versorgt. Hier sollte in jedem Fall ein Netzteil mit einstellbarer Strombegrenzung verwendet werden. Ich habe hier maximal 200mA zugelassen Oldie
Anschließend wird am Eingang und am Ausgang gemessen, ob gefährliche Spannungen anliegen. Wenn dies nicht der Fall ist, kann in den Eingang ein Signal eingespeist werden. Ich habe hierfür einen alten Plattenspieler verwendet. Das Ausgangssignal habe ich mir mit dem Oszilloskop angesehen.
Wenn bis jetzt alles in Ordnung war, kann man auch mal einen Verstärker anschließen Headbang

[Bild: phonopre03.jpg]

[Bild: phonopre04.jpg]
Sobald der erste Kanal richtig funktioniert, kann der zweite Kanal aufgebaut werden.

[Bild: phonopre05.jpg]
Wenn dieser fertig ist, wird er auf die gleiche Weise geprüft wie der erste. Anschließend habe ich noch 16*2700µF als Siebung der Versorgungsspannung eingebaut. Das macht alles zusammen 2*22000µF, mehr als bei meinem Marantz 4300 Raucher

[Bild: phonopre07.jpg]

[Bild: phonopre08.jpg]
Als nächstes werden die Löcher für die Buchsen gebohrt. Bei dem Loch für die Spannungsversorgung muss noch etwas gefeilt werden, damit die Buchse richtig sitzt.

[Bild: phonopre09.jpg]
In das Gehäuse werden noch zwei Gewinde geschnitten. Dort werden die zwei LT1010 angeschraubt.

[Bild: phonopre10.jpg]
Jetzt kann alles zusammengebaut werden. Die Anschlüsse der Buchsen werden mit der Platine verbunden. Vor dem Schließen des Gehäuses wird noch mal ein abschließender Funktionstest durchgeführt.

[Bild: phonopre11.jpg]
Da ich ziemlich vergesslich bin, kommt ein kleiner Aufkleber in das Gehäuse, damit ich später auch weiß welcher Schalter was macht Afro

[Bild: phonopre12.jpg]
Hier sieht man schön, dass im Gehäuse noch etwas Platz ist. Eine Nummer kleiner wäre aber nicht gegangen.

[Bild: phonopre14.jpg]
Bei der Rückansicht sieht man die Buchsen für den Ein- und Ausgang sowie die für das das Netzteil. Außerdem ist eine Erdungsklemme vorhanden. Die Buchsen, die näher an der Erdungsklemme liegen, sind für den Plattenspieler Oldie

[Bild: phonopre13.jpg]
Als Netzteil habe ich das von meinem Kopfhörerverstärker verwendet. Es liefert 2*15V bei maximal 1A Stromentnahme. Das ist mehr als genug.
Die Phonovorstufe mit LT1115 hört sich hervorragend an. Außerdem rauscht sie um einiges weniger als die in meinem Marantz 4300 eingebaute. Ich hätte nicht gedacht, dass der Aufbau auf einer Lochrasterplatine so gut funktioniert Dance3

Ex-Pfälzer

Der Aufbau ist echt Referenz fur Lochraster! RESPEKT!Thumbsup
Am besten du gehst dir schnell ein Buch kaufen um die Aufträge dort eintragen zu können. Sieht sehr ordentlich aus deine arbeitThumbsup
Danke. Sowas mache ich aber nur für mich Oldie
Hi Norman,
Respekt, gute Arbeit !

Die Schaltung ist übrigens auch die Grundlage für die VSPS und die Lite Phono gewesen und die sind beide gut.

VG
Hanno
Super Sache Norman Thumbsup Thumbsup Thumbsup Danke fürs Zeigen Drinks
(19.01.2015, 16:04)Banix schrieb: [ -> ]Die Schaltung ist übrigens auch die Grundlage für die VSPS und die Lite Phono gewesen und die sind beide gut.
Hi Hanno,

nur so aus Interesse, wo sind denn da die Unterschiede? Ich bin leider nicht im AAA-Forum angemeldet und kann nicht nachsehen Tease
Hi Norman,
die VSPS ist nicht aus dem AAA-Forum, die stammt von hier..

Die Lite ist eine Entwicklung eines AAA-Useres, gebaut und ausgeliefert wurde die von zwei Leuten.
Die Schaltung der Lite beruht auf der Schaltung des LT 1115, allerdings deutlich "verfeinert", so wurden getrennte MM und MC Eingänge vorgesehen.
Zusätzlich gibt es eine Art gemeinsamen Buffers in Form einer folgenden Stufe.
Die Lite hat getrennte Eingänge, umschaltbar via Kippschalter, der Buffer sorgt für konstante Verhältnisse für die Eingangsstufen.

VG
Hanno
Danke Hanno Drinks
Ich habe bis auf die Konstantstromquelle alles aus dem Datenblatt 1:1 übernommen. Bei der Masseführung habe ich darauf geachtet, dass es pro Kanal nur einen zentralen Massepunkt gibt.

Miwo

Respekt, Norman.

state of the art!

King1
Sehr sehr schön... Thumbsup
Ich will sowas auch in der Ordnetlichkeit können...Flenne
Sch..ss auf Akkubetrieb - mit der Elkobank kannste doch sicherlich für ne Plattenseite den Trafo abziehn. Raucher

Cooles Ergebnis. Thumbsup

Drinks
Hi Norman,
ich habe eben mal die Bilder genau angesehen
und hätte da einen Tipp für Dich:
Wenn Du die Cs in der RIAA Entzerrung gegen Styroflex oder Silver Mica tauscht
und die Rs im Signalweg gegen nichtmagnetische Dale Widerstände oder Holco Widerstände auswechselst wirst Du Dich wundern,
wieviel da noch an zusätzlicher Information und Musikalität rauskommst.
VG
Hanno
Danke euch allen!!!
AtHanno: da ist also noch Potential...
Ich melde mal Interesse an der/dieser Ur-Version an Floet
Tomas, wenn Du willst, kannst Du sie Dir ja mal ausleihen. Aber lass mich erst mal noch ne Weile mit hören Freunde
..Ja, mit den beschriebenen Tuning-Maßnahmen kilingt diese Phonostufe schon sehr erwachsen.

Wenn Du da noch mehr willst...wird es leider richtig unangenehm..weil teuer.

Nee, im Ernst, mehr würde ich nicht machen weil es erstens damit wirklich schon deutlich besser geht wie in der Urversion und

zweitens der LT 1115 damit schon bis ca. 105% ausgereizt ist, wenn Du dem noch mehr abverlangst schlägt das ins Gegenteil um und

das Klangbild wird ganz schnell hart und schrill.

Da würde dann viel Aufwand erforderlich um das zu vermeiden > siehe oben > teuer.

VG
Hanno
(19.01.2015, 22:56)norman0 schrieb: [ -> ]ausleihen

Drinks melde mich...wird eh Zeit, dass man sich mal wieder trift Freunde
Thumbsup
Aber denkt diesmal auch an mich, Ihr zwei Freunde
Aber hinten anstellen UndWeg
Freunde
Mojn Hi
yo Zahnlos Freunde

Nur zur Info:
Als MC-Testkandidat habsch hier ein verwaistes Audio Technica AT30 EJ.
Leider kann ich nichts darüber finden, aber ich vermute, es war weiter unten anzusiedeln bzw. als OEM verbaut.
Von den Anschlusswerten schenken sich die Schwestern (Load Imped. > 10 ohms / Output Imped. 10 ohms) ja nichts.
Drinks
Das wäre super. Ich hab hier nämlich nur MM Thumbsup
Wenn du einen Plattenspieler mit SME-Anschluss hast, kann ich es schon mal für einen Test bei dir vorbereiten.
Bräuchte dann nur noch den Überhang, gemessen an der Headshell (die Technics-Leere habsch auch da).
Sauber gearbeitet. Nur eine Frage: Was sind das für "Leistungs-Fünfbeiner", die Du da an die Seitenwand geschraubt hast?

Gruss,

Hendrik
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