Hallo,
mir werden MCIntosh Verstärker angeboten für 117V, also die US Version.
Ich brauche aber die 220V Version.
Frage : Kann man intern die Trafos einfach auf 220V umlöten?
Auf dem Trafo steht Power Transformer TYP 043-605
Es ist ein MC 2505 Verstärker.
Ich will kein Step up Trafo verwenden.
Gruß
Michael
Hier ein Foto des MCIntosh 2505 Trafos:
Gruß
Michael
... gut wäre, wenn die Zahlen auf dem Trafo erkennbar wären.
Gruss Olaf
Hi,
also ich als Laie wuerde ja nach Blick ins
Service Manual sagen, dass es zwei parallel geschaltete Primaerwicklungen gibt, die man stattdessen in Serie schalten koennte...
Also die Verbindungen zwischen Schwarz und Schwarzrot sowie Schwarzweiss und Schwarzgruen trennen und dann Schwarzweiss und Schwarzrot verbinden - vor dem Einschalten vielleicht sekundaer trennen und mal die Leerlaufspannungen sekundaer auf Plausibilitaet pruefen oder, falls nicht sekundaer getrennt wird, mit nem Regeltrenntrafo langsam unter staendiger Beobachtung der Sekundaerspannungen hochfahren.
Die Primaersicherung muesste man im Wert halbieren und genau schauen, ob es primaerseitig irgendwelche nicht im Schaltplan gezeichnete Entstoerkondensatoren gibt, die vielleicht nicht fuer 240V spezifiziert sind - ich kann jedenfals kaum glauben, dass es keine gibt.
Die US Steckdosen im Gehaeuse muss man totlegen und nen 3 poliges Anschlusskabel mit Schukostecker richtig anbauen.
Aber lass das bitte jemand machen, der genau weiss, was er tut - man kann sich damit wunderbar umbringen oder die Bude abfackeln!
Joachim
Problematisch könnte der Sprung auf 230VAC sein..Tip: immer mit Glüh-Obst arbeiten!
Der Trafo wirds locker packen, aber es müssen die im SM angegeben Spannungen (speziell an den Lade-Elkos!!!) überprüft werden.
Wenn die RAil-Spannungen grösser als +/- 45VDC (im Leerlauf) sind, dann werden einige Bauteile an der Belastungsgrenze betrieben..Lade-Elkos & die Beleuchtung wird's eher früher als später
..
Selbiges gilt für die Hilfsspannungen (90VDC & 82VDC)
Als letzten Punkt: Ich bin
dagegen, ein 3-poliges Netzkabel nebst Schuko-Stecker zu verbauen.
nominell haben die alten McIntosh Trafos zwei 117 Vac Primär Windungen die eben für USA parallel oder für Europa in Reihe geschaltet werden.
Das 3. Welt Netz der USA kennt weit größere Spannungs Schwankungen als Unseres - zumindest kenne ich für das amerikanische 'brownout' für Unterspannung mit 'braunen' Lichtern kein deutsches Equivalent.
Der rüstige alte Mac sollte also nach Umbau auf nun 234V sehr gut mit dem stabileren Netz zurechtkommen.
Helmut
(20.01.2015, 17:15)fmmech_24 schrieb: [ -> ]Als letzten Punkt: Ich bin dagegen, ein 3-poliges Netzkabel nebst Schuko-Stecker zu verbauen.
Gibt's dafuer nen Grund? Nicht falsch verstehen - ich moechte nur dazulernen...
Joachim
Gibt es Stepup-Transformatoren gratis? Tschuldige, das ist ein ziemlich blödes Argument. Okay, das Umlöten auf Europa-Spannung ist für einen Fachmann innerhalb von Minuten erledigt (und je nachdem, wie gut man mit ihm vertraut ist, genügt dann ein Zehner in die Kaffeekasse) und meiner Ansicht nach jeder Adapterlösung vorzuziehen.
Warum keine dreipolige Leitung samt Schukostecker? Ich bin mir jetzt nicht sicher, inwieweit McIntosh mit den europäischen Vorschriften vertraut ist, aber da sie ja im europäischen Markt recht gut aufgestellt sind, wird es sich sehr wahrscheinlich um ein Gerät der
Schutzklasse II handeln. Die Verwendung eines Schutzleiters ist hier nicht nur nicht notwendig, sondern außerdem nicht zulässig - mal von ganz praktischen Gründen (Vermeidung von Brummschleifen u.ä.) ganz abgesehen.
(20.01.2015, 17:15)fmmech_24 schrieb: [ -> ]Problematisch könnte der Sprung auf 230VAC sein.[...]Der Trafo wirds locker packen, aber es müssen die im SM angegeben Spannungen (speziell an den Lade-Elkos!!!) überprüft werden.
Sehe ich unkritisch. Die Wicklungen des Netztrafos haben nominell 117 Volt, in Reihe geschaltet ergeben das 234 Volt. Da hier in Europa 230 Volt plusminus 10 % herrschen, werden die Elkos im Normalfall innerhalb ihrer Spannungsfestigkeit betrieben. Selbst bei hiesiger extremer Überspannung im Rahmen der Toleranzgrenzen sollte es nicht zu Problemen kommen. Und was die Beleuchtung angeht: Die allermeisten Skalenbeleuchtungen werden mit Unterspannung betrieben - also auch das völlig unkritisch.
Gruss,
Hendrik
+1
Ich sehe da auch kein großes Problem. Die beiden Primärwicklungen in Reihe schalten und dann am Regeltrafo langsam hochfahren und die Betriebsspannungen mit zwei Multimetern währenddessen beobachten.
Hier sieht man besser das Diagramm.
Vielleicht verrät das dem Fachmann mehr.
Gruß
Michael
(21.01.2015, 10:45)RealHendrik schrieb: [ -> ]Warum keine dreipolige Leitung samt Schukostecker? Ich bin mir jetzt nicht sicher, inwieweit McIntosh mit den europäischen Vorschriften vertraut ist, aber da sie ja im europäischen Markt recht gut aufgestellt sind, wird es sich sehr wahrscheinlich um ein Gerät der Schutzklasse II handeln. Die Verwendung eines Schutzleiters ist hier nicht nur nicht notwendig, sondern außerdem nicht zulässig - mal von ganz praktischen Gründen (Vermeidung von Brummschleifen u.ä.) ganz abgesehen.
Danke fuer die Aufklaerung, dass der Schutzleiter bei Schutzisolierung nicht sein darf, wusste ich nicht. Wobei ich bei nem ollen Amiteil immer noch gewisse Zweifel an Schutzklasse 2 habe... von wann ist das Ding?
Joachim
Hallo,
diese alten McIntosh dürften wohl niemals Schutzklasse II Kriterien erfüllen. Viele dieser Geräte kamen ja als 'military sales' für US Soldaten in unser Land, unterlagen daher eh nicht den deutschen VDE Bestimmungen.
Bei den wenigen offiziell nach D. eingeführten Geräten, hat man oft ein Auge zugedrückt und der Händler hat einfach nen deutschen Schukostecker montiert.
Helmut
(21.01.2015, 15:27)ruesselschorf schrieb: [ -> ]diese alten McIntosh dürften wohl niemals Schutzklasse II Kriterien erfüllen.
Wenn McIntosh den internationalen Markt im Auge gehabt hat (und da bin ich mir ziemlich sicher, allein aufgrund der Tatsache des Trafos mit den zwei Primärwicklungen), dann werden sie sich auch mit den elektrotechnischen Bestimmungen der Zielmarkt-Länder beschäftigt haben. Außerdem sind die Bedingungen für die Schutzklasse II nicht so besonders hoch - hier mal ein etwas größerer Abstand zwischen netzspannungsführenden Kontakten zum Metallgehäuse, dort mal ein Schrumpfschlauch über eine Leitung (okay, das ist jetzt etwas verniedlichend ausgedrückt) -, das könnte auch ein für den amerikanischen Markt bestimmter Serien-Mac ohne Weiteres erfüllen.
(21.01.2015, 15:27)ruesselschorf schrieb: [ -> ]Bei den wenigen offiziell nach D. eingeführten Geräten, hat man oft ein Auge zugedrückt und der Händler hat einfach nen deutschen Schukostecker montiert.
Naja... es gibt keine offizielle Stelle, bei der man ein Gerät zwecks "Erlaubniserlangung" für den Import vorstellen muss (Ausnahme: FTZ bzw. später ZZF - aber denen waren die elektrotechnischen Vorgaben egal). Die Vorgaben müssen zwar eingehalten werden, aber die Verantwortlichkeit dafür liegt ausschließlich beim Hersteller bzw. Importeur. Ähnliches gilt übrigens für die CE-Kennzeichnung.
Gruss,
Hendrik
RealHendrik,
dennoch kann ich mir nicht vorstellen dass so ein 70er Mac Schutzklasse II irgendwie erfüllen könnte. Zumal in USA sowas unbekannt war.
I.d.R. haben die Japaner zumindest, Geräte nach USA mit 2poligem Lakritzkabel geliefert, denn Steckdosen mit Schutzleiter waren in USA weitgehend unbekannt (bei 120V Netz vielleicht auch nicht nötig
) Firmen wie Marantz oder Pioneer haben sich angepasst, EU Geräte mit Schutzklasse I also 3poligem Schukokabel, sowie 2 poligem Netzschalter mit an 240V angepassten X2 Entstörgliedern ausgeliefert.
Eventuell hat Mac seine EU Geräte dann auch mit Schukokabel ausgerüstet.
Helmut
(21.01.2015, 18:25)ruesselschorf schrieb: [ -> ]dass so ein 70er Mac Schutzklasse II irgendwie erfüllen könnte. Zumal in USA sowas unbekannt war.
Kann ich Dir auch nicht verlässlich sagen. Aber wie schon erwähnt: Wenn sie den europäischen Exportmarkt im Blick hatten, werden sie sicher - auch schon in den 70ern - sich um die elektrotechnischen Belange der Zielmärkte gekümmert haben. Ob jetzt in diesem Fall die europäischen/deutschen Vorgaben erfüllt wurden, entzieht sich meiner Kenntnis und müßte wohl besonders überprüft werden.
Merke übrigens: Elektrisches Geraffel hat in aller Regel "Bestandsschutz", d.h. wenn die Vorgaben zum Zeitpunkt des Inverkehrbringens erfüllt waren, dann darf das Zeug unverändert betrieben werden...
Gruss,
Hendrik
(21.01.2015, 12:22)monophonic schrieb: [ -> ]Hier sieht man besser das Diagramm.
Vielleicht verrät das dem Fachmann mehr.
Gruß
Michael
Lässt sich denn anhand dieser Schaltungsgrafik eindeutig sagen ob ich intern durch "UMLÖTEN" aus diesem 117V Gerät ein 230V machen kann.
Mal rein auf den Trafo bezogen?
Gruß
Michael
Zitat:Lässt sich denn anhand dieser Schaltungsgrafik eindeutig sagen ob ich intern durch "UMLÖTEN" aus diesem 117V Gerät ein 230V machen kann.
definitiv ja:
wie im 2505 Schaltplan ersichtlich, sind die beiden primärwicklungen für 117V parallel geschaltet. In Reihe schalten - und der Kübel läuft auf 230V.
Ein dreipoliges Netzkabel gehört da übrigens definitiv nicht dran. Das Gerät ist vom Hersteller als SKLII Gerät ohne Schutzerdung konzipiert, und das sollte auch nicht nachträglich verändert werden!
gruß, audiomatic
Hmm, ich habe an meinem Verstärker via Phono-Erdungsklemme einen Draht angebracht, der zur Haushaltserde führt. Der Grund: die Alufront hat mir immer wieder mal einen gewischt, und durch das Kabel ist das Phänomen weg.
Mein Verstärker hat aber nur ein zweipoliges Kabel und eine geräteinterne Masse (ich habe somit quasi die galvanische Trennung zwischen Stromnetz und Gerät durchbrochen).
Wie schlimm ist das jetzt?
Wenn du den Verstärker an einen Tuner (welche an der Hausantenne hängt) oder Fernseher anschließt, dann liegt die Schaltungsmasse über das Antennenkabel auch auf Erdpotential.
Es kann durchaus vorkommen, dass man zwischen dem Metallgehäuse und dem Schutzleiter eine teils recht hohe Spannung messen kann. Die bricht bei Anschluss (über einen Widerstand) an den Schutzleiter sofort zusammen.
Die Sache mit dem "ein' gewischt kriegen am Metallgehäuse" hängt i.A. mit kapazitiver Kopplung aus dem Netztrafo zusammen. Das mögen in der Tat einige Dutzend Volt sein, so dass es tatsächlich unangenehm kribbeln kann. Aber dem Menschen gefährlich wird diese Spannung (v.a. wegen dem verschwindend geringen Strom, der dabei fließt) nicht.
In dem Moment, in dem man die Erdungsklemme mit der "Haushaltserde" verbindet, bleibt die kapazitive Spannung aus dem Netztransformator zwar erhalten, aber der berührende Mensch und das Metallgehäuse haben dann gleiches elektrisches Potential, d.h. es gibt keine Spannung mehr zwischen Mensch und Gerät. Mir wäre nicht bekannt, dass die Verbindung Erdklemme <-> Schutzleiter (das wirst Du wohl mit Haushaltserde meinen) unzulässig ist, sofern der Anschluss an den Schutzleiter sachgerecht ausgeführt wurde. Einen regulär ausgeführten Schutzleiter für das Gerät ersetzt sie jedenfalls nicht, ebensowenig wie die Abschirmung einer Antenne dafür geeignet ist. Brummprobleme durch mehrfache Erdungen könnten trotzdem auftreten...
Gruss,
Hendrik