Hallo allerseits,
hier mal ein schnelles Samstag-Nachmittag-Projekt: ein etwas angeschmuddelter und nicht spielfähiger CD 100 soll wiederbelebt werden...
flugs entkleidet zum Messen... das Chassis ist und bleibt einfach genial.
die üblichen Verdächtigen: 2290; 2291; 2217; und hier ausnahmsweise die drei 2200 µF im Netzteil... 2 davon waren bereits aufgequollen...
Erster Probelauf: CD wird abgetastet, Subcodes werden gelesen, aber noch kein kein Ton: Reedrelais im NF Ausgang defekt, Nachlöten hat ausnahmsweise mal nicht gereicht... Relais ersetzt.
wenig aufregendes Gehäusepuzzle: der CD 100 ist durch und durch pragmatisch konstruiert...
...und jetzt noch etwas Probehören...
Grüße,
maurice
(18.04.2015, 20:53)airmax78 schrieb: [ -> ]wenig aufregendes Gehäusepuzzle: der CD 100 ist durch und durch pragmatisch konstruiert...
Und kuck mal von unten - das Gehäuse ist sogar für stabile "dreibeinige" Aufstellung vorbereitet (statt zwei Füssen hinten kommt dann nur noch einer genau in den hinteren Schwerpunkt - hab ich mal zufällig festgestellt, als ich einen 100er für Fotos dreibeinig "aufgebockt" habe, das hintere "Bein" verschob, bis er sicher stand und ihn danach nochmal aufn Rücken legte.)
um Abgleich- oder Einstellarbeiten im playbetrieb am Laufwerk durchzuführen bocke ich den CD 100 ohne Bodenplatte mit 2 seitlichen Abstandhaltern auf, das geht sehr gut. Man darf das Chassis jedoch NIEMALS
ohne Bodenplatte direkt auf die Tischplatte stellen, da sonst die Abtasteinheit Schaden nehmen kann. Ebenso sollte das Gewicht des Chassis nicht auf den Spindelmotor lasten, wenn der CD 100 zum Nachlöten "auf den Bauch" liegt... dadurch kann man sich bereits im Vorfeld viel Ärger ersparen...
Grüße,
maurice
Moin,
und wenn man den Gehaeusedeckel wieder aufsetzt, unbedingt den Netzschalter einschalten. Ich habe zwar noch keinen abgebrochen, aber man soll sich auch unnoetige Verluste ersparen ;-)
Mich wundert, dass da nicht durchgehend auch Philipselkos drinstecken. Philips/Valvo gehoerte doch zu den Herstellern, die nahezu alles selbst fertigen konnten.
Vergleicht man diesen Philips mit zeitgenoessischen jap. CD-Spielern, muss man feststellen, dass der CD100 nach den Moeglichkeiten der Zeit eigentlich ausentwickelt war. Die Fernostgeraete wirkten da immer noch wie uebereilt auf den Markt geworfene Labormuster. Mechanisch wie elektrisch fuerchterlich kompliziert und genauso zusammengebaut, Von Servicefreundlichkeit keine Spur (wenn ich da an meinen Sony CDP-101, Sanyo, Sharp DX-3 und Hitachi DA-1000 der ersten Generation denke). Einige Loesungen, wie die Ausfuehrung des Lasers und seiner Fuehrung im DA-1000 sind zwar technisch interessant, aber viel zu kompliziert. Es hatte auch keine angemessenen Ergebnisse, die Abtastsicherheit der Philips war sehr lange Zeit unerreicht.
73
Peter
...der Preis ist heiss... damals genauso wie heute...
manchmal waren die extern zugekauften Standardteile wie Elkos, ICs, Dioden, LEDs oder auch Kleintransistoren vielleicht auch nur Bruchteile von Pfennigen günstiger als die eigenen... Auch aus diesem Grund wurden bei Philips z.B. massenhaft Japantransistoren 2SC 1737 / 2SA 852 verbaut, obwohl es die eigenen BC 549 / BC 559 wohl genauso gut getan hätten... (und da würden heute keine Anschlussbeinchen weggammeln...)
Interessanterweise gab es sogar einen als Philips CD 400 umgelabelter Kyocera / Cybernet "Brotkastenspieler"... diese hatten ja alle den Philips Chipsatz für Decoding, Fehlerkorrektur und Digital-Analog-Wandlung an Bord... ich kann mir nur allzugut vorstellen, dass dieses Modell nie vermarktet wurde, weil die Abtastsicherheit bereits im Neuzustand die selbst auferlegten Red-Book-Kriterien nicht annährend erfüllte...
Grüße,
maurice