Old Fidelity - HiFi Klassiker Forum

Hallo allerseits,

...es gibt Sachen, die glaube ich nichtmal, selbst wenn ich sie mit eigenen Augen sehe... es geht hier um einen Philips CD 104, der dem Anschein nach zuerst im Hühnerstall gelagert worden ist, dann vermutlich ins Aquarium geplumst ist, bevor er einige Monate lang verbuddelt wurde... anders kann ich mir diesen Zustand nicht erklären: überall Rost oder Zinkfraß... Also erstmal eine Totalzerlegung... Schublade: festgewachsen... Spindelmotor: festgewachsen...







Sollte eigentlich nur ein Teilespender werden... aber so, wie ich mich (und meinen Ersatzteilbestand) kenne...

...Fortsetzung folgt... alles wird gut!

Grüße,

maurice

Gutes Gelingen, Maurice. Ich bin schon auf die Fortsetzung gespannt.

Bei solchen Projekten sind meine Empfindungen zutiefst gespalten und schwanken zwischen allergrößtem Respekt und gruselndem Kopfschütteln...
Ersteres, weil ich selbst niemals die Geduld (und die handwerklichen Fertigkeiten?) aufbringen würde, um ein Gerät in solchem Zustand wieder zu neuem Leben zu erwecken -
und zum Zweiten, weil mir der Zeitaufwand im Verhältnis zum Wert (auch dem ideellen) des Gerätes deutlich zu hoch wäre.
So what - letztlich finde ich Dein Vorhaben extrem spannend und freue mich darauf, die Fortschritte zu verfolgen...

Viel Erfolg
Phil

Die Frontplatte (insbesondere der grosse Taster rechts) ist doch nie mehr wieder -ansehnlich- oder gar original hinzibekommen....oder? OK, wenn man Zeit überbrücken möchte ist so ein Projekt aus dieser Perspektive sicher unantastbar, aber für vielleicht 100 € bekommt man doch bei Bedarf einen CD 104, der optisch noch sehr gut ausschaut , und gleichzeitig funktioniert.
Ein schönes Gerät war der 104 (und die anderen der Serie) ohnehin nie. Nichtmal frisch aus dem Karton

only my 2 cents....

...manchmal frage ich mich auch, ob ich wirklich noch alle Latten am Zaun habe... Aber es ist halt Hobby, und ich mag keinen Schrott oder Sperrmüll in meiner Nähe... also hilft nur eins: Augen zu und durch! Ausserdem ist ein zusammengebautes und spielendes Teilelager weniger platzraubend und übersichtlicher als ein Haufen Kartons auf dem Dachboden...

Was bisher geschah:

Chassis vom Gammel befreit und originalgetreu nachlackiert, d.h: Schwarzmatt, huschhusch und bloss keine Grundierung!
Durchkontaktierungen an Servo- und Decoderplatine nachgearbeitet.
Schubladenmechanik zerlegt, gangbar gemacht, Endschalter ersetzt, braucht noch einen neuen Riemen (3,40 €)
Laufwerk zerlegt, Grundplatte entsorgt (hat wirklich nur noch Altmetallwert...) RAFOC Unit auf einer noch im Bestand vorhandenen Grundplatte umgepflanzt.
Netzteil überprüft, nachgelötet, soweit ok.
3 Taster auf der Bedienplatine ersetzt
Alles wieder zusammengestöpselt (die pragmatische Konstruktionsweise dieser Geräte ist und bleibt unerreicht... sogar ein Fünfjähriger bekäme das hin...)

Erster Probelauf: Winkelstellung der RAFOC Unit korrigiert, Focus offset korrigiert.







Zweiter Probelauf: Es kommt sogar Musik raus... Allerdings nur einseitig links: 1 Auskoppelelko taub, ausserdem funktioniert die zeitverzögerte Ansteuerung des Reedrelais im NF Ausgang nicht, d.h. es ploppt recht herzhaft beim Einschalten... 2 weitere Elkos fällig... (macht zusammen nochmal ganze 0,25 € zusätzlich...)
...heute aber nicht mehr...

Grüße,

maurice

...scope hat natürlich recht: die Bedienwippe ist in der Tat mülltonnenreif und auch bereits ausgemustert... ebenso der Gerätedeckel... aber ich hätte es auch nie angefangen, wenn ich nicht für beides passabelen Ersatz gehabt hätte... Ziel ist es ja, einen spielfähigen Teilespender zu haben... die Modulbauweise dieser Geräte gestattet es, einzelne Funktionsgruppen am Stück quer zu tauschen... der CD 304 hat die gleiche Servo- und Decoderplatine, ebenso der Grundig CD 7550. Bis jetzt ist das blosse Laufwerk bereits mehr wert als das ganze drumherum.

...so... kurzes Update... beide Kanäle spielen wieder, Einschaltploppen ist auch weg...
hier noch ein paar Bilder vom Abgleich des Laufwerks: man erkennt deutlich, wie stark sich eine Fehlstellung der Abtasteinheit zur Plattenoberfläche auswirkt: (das kann sogar soweit gehen, dass nichts mehr geht...)



Hier ist der Ausgangszustand, nachdem die RAFOC Unit auf die andere Grundplatte montiert wurde: das Laufwerk spielt zwar und ist auch beim Spurwechsel absolut trittsicher, dennoch sind ca. 1V Spannungsamplitude etwas zu wenig, ausserdem ist das Augenmuster diffus und eher unscharf... da geht noch was!



und tatsächlich: nach behutsamer Korrektur an der unteren Lagerplatte liessen sich die gewünschten 1300 mV darstellen, ausserdem sind die "Rauten" im Augenmuster nunmehr scharfkantig und klar abgegrenzt... nebenbei konnte auch die Laserspannung um ca. 50 mV abgesenkt werden... und sei es nur fürs gute Gewissen. Am Verhalten des Gerätes beim Aufstarten oder beim Spurwechsel änderte sich nichts... was eigentlich nur bedeutet: Das Verhalten des Laufwerks lässt keine Rückschlüsse zu, ob die Einstellung des Lasers korrekt ist oder nicht, deshalb ist "blindes" Potikurbeln völlig sinnlos.

Grüße,

maurice

Klasse