(15.07.2015, 19:33)gainsbourg schrieb: [ -> ]das ist wirklich interessant... sowas hab ich schon öfter gehört, besonders von Leuten die french house nicht in Frankreich direkt erlebt haben,
Das mit "nicht in Frankreich" stimmt auffällig. Ich hab aber von 1992 bis 2004 trotzdem fast hauptsächlich mit House zu tun gehabt, obwohl ich der Musik selbst schon damals nur sehr selektiv etwas abgewinnen konnte.
Was aus Frankreich kam, wurde im internationalen Vergleich eher deswegen wahrgenommen,
weil überhaupt mal was aus Frankreich kam. Das allein war schon irgendwie sensationell, weil da ansonsten eben nie irgendwas herkommt, das sich ansatzweise am Zahn der Zeit bewegt. Also. Subjektiv gesehen schon
wow, Frankreich, objektiv gesehen jedoch eher, naja,
nett. Konnte man anerkennend abnicken, aber aufgelegt wurde des Nachts dann aus Detroit oder London.
Da waren die Samples denn auch wirklich verschwitzt, die Sampler noch 8bit und die beats nicht von kompilierten Sample-CDs, sondern aus der eigenen, mühsam zusammengesammelten Plattensammlung.
Du siehst, meine Sozialisierung ist da anders. Und vielleicht ist das auch genau die Erklärung, warum die zu mir - übrigens bis heute - NULL sprechen.
Ich finde ja, daß jeder das machen soll, was er am besten kann. Und bei Franzosen fällt
mir da kein House ein, sondern Mylène Farmer, Jaques Brel, Gainsbourg & Co.
Genauso wie Hamburger keine Ballermannmusik machen sollen, sondern Hamburger Schule, jemand aus Sheffield industriell-elektronisches und Israelis eben Progressive Psy Trance.
Ausnahmen bestätigen wie immer die Regel.
Bei den Franzosen wäre die Ausnahme für mich allerdings ganz klar AIR. Die waren wirklich mal anders und neu - wenn auch leider doch nicht so nachhaltig wie anfangs gedacht.