Um mal wieder ein dem Form-Titel, eher angepasstes Thema zu posten, hier mal ein paar Bilder, zum Thema "Tonköpfe läppen".
Ausgangspunkt war ein DDR-Tonkopf (X2C70), wie er z. Bsp. im SK3000 (Midi-Tapedeck) verbaut wurde. Diesen Kopf musterte André aus, weil die Widergabe, nicht mehr so gut war. Den aufgearbeiteten, bekommt er irgendwann, als Ersatz zurück.
Hier der stark eingelaufene Kopf, mit deutlichen Einlaufspuren und wellenförmige Deformation, längs des Bandlaufes. Kann man deutlich erkennen.
Dann setzte ich meine Spezialtellerschleifmaschine, Marke Eigenbau an - 20 000 U/min und 4000er Schleifscheibe. Ganz schön grob, aber alle Dellen weg. Ein einziges mal, "kurz" drüber hat schon gereicht, das heißt, ich habe nur minimal am Spalt abgetragen.
Danach Handarbeit, handpoliert mit 12 000er
Micro-Mesh-Schleifleinen. Bin zufrieden, sieht recht brauchbar aus.
André, ich habe fertig -
Sieht lecker und gut aus!
Fragen muss ich dennoch: den "Grobschliff" hast Du auch aus der Hand gemacht? Ich frage deswegen, weil es doch bestimmt die Möglichkeit gäbe, ähnlich wie bei den Graviermaschinen, eine Art "Kopfhalterung" zu bauen mitsamt einer Maschinenhalterung, oder einem Bandschleifvorsatz... Ich habe persönlich nämlich das Problem, soetwas nie ganz grade hinzubekommen. Und wenn jemand soetwas hat: hinschicken, schleifen lassen, zurück. Allerdings steht die Frage der Kosten- /Nutzen- Rechnung im Raum.
Vielleicht geht auch "Bondern"
d
Es handelt sich um ein graues Pulver, damit werden Steilkegel "eingeschmiert", so das sie sich nach schwerer Zerspanung und die dadurch
auftretende Hitze, - noch einfach aus der Werkzeugspindel lösen lassen.
Ich habe damit aber auch schon metallische Oberflächen poliert.
(12.10.2015, 19:40)Pitter schrieb: [ -> ]Fragen muss ich dennoch: den "Grobschliff" hast Du auch aus der Hand gemacht?
Ich habe mir mal eine kleine Tellerschleifmaschine gebaut, diese hat einen Schleiftisch, der sich 90° zum Schleifteller befindet. Der Schleifteller hat einen Durchmesser von 10cm und wird mit Schleifscheiben, mittels Klettband bestückt. Die habe ich mal für die Herstellung von Modellbahnweichen hergestellt, um die vorderen Enden der Weichenzungen zu verjüngen und das im Maßstab 1:87.
Wenn man also den Tonkopf, auf den Schleiftisch auflegt, befindet sich der Kopfspiegel, schon mal 90° zum Schleifteller. Naja und dann mit etwas Fingerspitzengefühl den Kopf, in einem Kreisbogenausschnitt daran lang und gut ist es.
Ich mache daraus keine Wissenschaft, das geht ruckzuck und wenn es schief gehen sollte = Pech gehabt, der Kopf ist doch eh hin. Aber es geht nicht schief, warum auch? Und die Glättung, mit dem sehr feinen Schleifleinen, erfolgt per Hand, auf dem flach auf einer Unterlage, liegenden Schleifleinen. Der Kopf wird per Hand, darüber geführt und wie man sieht, das bekommt man hin. Da braucht man keine Wissenschaft daraus zu machen, bzw. Kosten- / Nutzen-Rechnung zu bemühen. Ich läppe ja auch nicht kommerzielle Studiotechnik, sondern Köpfe, die eh sonst hinüber wären und für die weitere Nutzung eigentlich ausgeschlossen sind.
Oh-Ha.....sehr sehr schön. Sieht ja aus wie neu der Kopp.
...."das man sich drin spiegeln kann"....
Wow...
Ich wusste nicht mal, dass so was überhaupt gemacht werden KANN. Die Maschinchen dazu hab ich dank Modellbau auch. Was ist bei dieser Arbeit - ausser grobmotorische Ausrutscher - zu vermeiden? Das wird ja wohl nicht unendlich oft durchgeführt werden können, oder?
Funktioniert der Kopf nachher noch immer gleich, oder ändern sich die ... umm... Werte (?) oder die Empfindlichkeit?
lG,
Tom.
Hast du an der Seite der Bandführung zu viel Material weggenommen?
Natürlich kann man einen Tonkopf nicht oft läppen. So wie der Spalt breiter wird, also deutlich unter der Lupe sichtbar, dann ist Feierabend = Schrott. Aber einmal geht das schon.
Messtechnisch kann ich gar nichts beweisen, ist mir auch egal. Aber das sie danach noch, zumindest für meine und André seine Ohren, noch gut funktionieren, können wir beide behaupten. Und ich betone nochmal, die Tonköpfe, sind ohne diese Aufarbeitung, eh Schrott.
Harry,
an der Seite der Bandführung, war ich so gut wie gar nicht dran, da die Bandführung selbst, obwohl schon weggebogen, etwas stört. An den beiden Enden, des Tonkopfes, gibt es sowieso keine Abnutzung, daher ...!
Und bevor jemand, den nächsten Einwand bringt, von wegen - der Kreisausschnitt (Radius) der Form des Tonkopfes wird geändert und daher nachteilig. Ja, der wird sicherlich geändert, aber das ist doch nur ein"µ" = na und, Hauptsache es funktioniert.
Klasse
!
Finde ich wirklich gelungen.
Normaler Weise halte ich von DDR-Köppen gar nichts, aber der überarbeitete Kopf sieht wirklich lecker aus. Danke fürs Zeigen
LG
Bruno
Einen geläppten Tonkopf von Frank durfte ich erst kürzlich in mein SK 3000 einbauen.
Den alten Tonkopf seht ihr ja jetzt hier. Klanglich war das schon ein Unterschied zum alten Tonkopf. Natürlich positiv gemeint.
Daher noch mal vielen Dank an Frank für seine Arbeit.
Top-Arbeit - finde ich
Die Vorher/Zwischen/Nachher-Bilder sind ja echt beeindruckend.
Hast Du das schon öfters durchgeführt?
Gruß
Toto
Nö, 2 - 3 mal erst.
Aber ich habe so einige feinmechanische Erfahrungen, eine gute Brille und ruhige Hände. Dafür zittre ich bei Elektronik.
(14.10.2015, 11:13)zuendi schrieb: [ -> ]Dafür zittre ich bei Elektronik.
Frank, Du musst immer den Strom abschalten
. Obwohl, 4,5 Volt am Marantz sind noch nicht gefährlich
.
VG Ralf