Old Fidelity - HiFi Klassiker Forum

Normale Version: Luxman R-1040 macht auf Heizung
Du siehst gerade eine vereinfachte Darstellung unserer Inhalte. Normale Ansicht mit richtiger Formatierung.
Mein kürzlich zugeflogener Luxman R-1040 macht mir wider Erwarten doch etwas Kummer. Er wird nach kurzer Laufzeit ziemlich warm an der Endstufe, selbst ohne Last. Was ich bis jetzt gemacht habe: koppelkondensatoren am Endstufeneingang neu, DC-Offset kontrolliert (ok, unter 50 mV). Einzig auffällig: Betriebsspannung +-35V ist gemessen ohne Last mit 41V ziemlich happig. Leider lässt sich der Trafo nicht auf 240V umstellen. Vor Ort gibt's bei mir immer etwa 236V. SM liegt vor. Hat jemand ne Idee? Ich traue mich nicht wirklich, das Ding länger laufen zu lassen. Was irritiert, es klingt nix verzerrt oder sonst anormal.
Moin,
die paar Volt mehr Betriebsspannung sollten wenig ausmachen (solange die Elkos ausreichend dimensioniert sind). Du hast den Offset ueberprueft, aber da gibt es auch noch den Ruhestrom. Der ist fuer die Waermeentwicklung verantwortlich. Entweder, er ist zu hoch, oder es ist bei diesem Geraet normal.

73
Peter
Die Elkos, die an der Betriebsspannung hängen, sind alles 50V. Ruhestrom sollte ich mal messen, stimmt. So warm, wie der wird, ist mir in der Klasse noch nix untergekommen.

Steini

Hi nabend

schätze ich auch, das es normale Betriebstemaratur ist .... verbrennst du dir die Finger dabei !? das sollte dann so nicht sein !!!
Irgendwo hab ich n Thermometer rumliegen, ich werde auch das mal messen. Gefühlt ist es deutlich mehr als handwarm.
Ok, Ruhestrom auf vorschriftsmäßig 45 mA nach 1min. Warmlaufen eingestellt. Und Heizung ist aus. Brandgefährlich erscheint mir, dass, wenn eine der beiden Sicherungen der Betriebsspannungen versagt, liegt am Ausgang mit einem Mal die volle komplementäre Spannung an. 41V Gleichspannung töten ohne jede Vorwarnung den Lautsprecher.
Mein ta-f770es wird in der Default Ruhestromeinstellung (35mv) auch kochend heiß! Dabei sind die Transen immer noch linear auch wenn er mit wesentlich weniger gefahren wird. Selbst bei 20mv ist alles linear, auch messbar! Ich weiß jetzt nicht wie das bei den Luxmann ist... Aber so hohe Ruhestromeinstellung wurden gerne genutzt um für die Schwurbel Magazine Extreme (übertriebenermaßen... 0,00000....0001% Klirrwerte zu bekommen. Dreht man nun etwas runter rutscht die eins ggf. eine Stelle nach vorne. Hörbar ist das aber wirklich nicht. Aber fühlbar in der Temperatur die nachlässt!

Ich fahre meinen mit 20mv. Allerdings solltest du, auch wenn hier einige wieder so tun als ob das unwichtig ist, auch die 220V Problematik beachten.

http://www.hifimuseum.de/220v-versa-230v.html

Von wegen wenige Prozent, die machen verdammt viel aus! Ein Beispiel was permanent in unseren DAT Bereich auftritt, der DTC1000ES DAT von 1987 wird an 235-240volt kochend heiß! Mit richtigen 220-225V dagegen lauwarm. Es gibt Vorschalttrafos oder man kann selbst etwas bauen um die Spannung zu reduzieren. Manche bekommen schlackernde Ohren wenn sie merken wie kühl ihre vintage Geräte im Originalbetrieb geplant waren. Auch mein letztens zugeflogenes akai Tonbandgerät wird überall als "Kocher" verschrien (und das sind NICHT immer die Elkos). Ja ist es wenn ich es an 240V Klemme... An meinen 220V ist es dagegen immer nur lauwarm auch im Dauerbetrieb.
So, der Lux hat jetzt 5 Stunden an Lastwiderständen gelaufen. Der Ruhestrom ist in etwa konstant geblieben, ich gehe mal von aus, dass ein Drift von 5 mA temperaturabhängig ok ist. Der DC- Offset blieb konstant nahe Null, der Kühlkörper etwa 4 grad über Raumtemperatur. Das alles ist akzeptabel. Schade nur, dass mich die Erkenntnis, dass man neues altes Geraffel erstmal genau unter die Lupe nimmt, 2 Braun 18/5 Chassis gekostet hat. Falls einer der geneigten Mitleser noch solche wohlfeil übrig hat, möge er sie mir anbieten. Ich verspreche, dieselben nicht wieder mit Gleichstrom und/oder Dämlichkeit zu zerstören.
Tscha, wohl zu früh gefreut. Gestern den Lux mal wieder vorsichtig an ein Paar Tröten gehangen. Hat ne zeitlang ganz gut gegangen bei Zimmerlautstärke. Keine Verzerrungen, Der Klang so, wie man es erwarten kann. Dann mal ein wenig Gas gegeben, LS-Poti auf 12 Uhr. Am Kühlkörper keine merkliche Erwärmung, doch dann plötzlich gab F204 wieder ihren Geist auf. So kritisch kann der Impedanzverlauf der Braun L-710 doch nun nicht sein, dass da was im Argen ist, zumal der Lux für 4 Ohm spezifiziert ist. Langsam wird mir der R-1040 unsympathisch.
Bin dabei, den Spuk einzukreisen. Ich hatte Kühlkörper und Endtransen abgebaut, um die neuen Koppelkondensatoren einzulöten und hatte die Endtransen vorher nicht als r oder l markiert. Nun ja, es hatte beim letzten Ausfall der Spuk die Seite gewechselt, es besteht also Hoffnung. Sollte noch jemand einen 2SC1030B und einen 2SA756B rumliegen haben..... optional gängen laut SM auch 2SD371 und 2SB531.
In Ermangelung neuer Endtransen hab ich kurzerhand mal die Grabbelkiste durchwühlt und hab 2 Paar Motorola SD 3055/2955 gefunden, die hatten mal in nem Audion gespielt, den ich aber wegen der hervorragenden Schalterqualität desintegriert hatte.
Mit den Bordspannungen im Lux sollten die Beiden laut Datenblatt können. Also fix die Hitachi 2SC1030/2SA756 raus und die Motorolas rein. Die sind ja zum Glück nur gesteckt und geschraubt.
5Ohm- Lastwiderstand ran, parallel dazu den Oskar und ein Multimeter( falls das wieder Gleichspannung gibt ) und mal geschmeidig nen Sinus via aux eingespeist. Mit Freude festgestellt, dass die Motorolas tun als sie sollen. Jedenfalls wird nix warm, und es hält mittlerweile schon deutlich länger als mit den Hitachi, die wohl ein Problem haben. Ich lass das jetze mal ne ganze Zeit laufen und werde weiter berichten.
Habe mittlerweile beide Paare ausgetauscht, Ruhestrom wieder auf 45mA eingestellt. Alles stabil. Die Motorolas sind zwar was langsamer(macht bei Audio aber nix aus), und können Vcb nur 100Vmax(die Hitachi können 150V), macht bei nominell 72V Betriebsspannung über alles, also 36V pro Komplementär wohl auch nix. Dafür können die 115W.
Fakt ist mal, dass die Sicherungen jetzt heile bleiben und dass einer der Hitachis sporadisch ein an der Waffel hat.