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Normale Version: Arcam Alpha II - Siebelkos tauschen?
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Rincewind

Hallo!

Mein bevorzugter Verstärker für meinen HomeOffice Arbeitsplatz zeigt seit ein paar Monaten folgende Symptome:
- Bass nicht mehr gaanz knackig, bei höheren Lautstärke (12 Uhr Stellung) verwaschen
- Brumm, der mir immer mehr auf den Geist geht (oder der Brumm wird lauter)

Ausgehend von diesen Symptomen, nehme ich an, dass nach knapp 20 Jahren die Siebelkos etwas trockener geworden sind.

[Bild: WP_20160110_17_04_06_Pro.jpg]


Der Arcam Alpha ist ein Traum für jeden Elektroniker: Mit wenigen Handgriffen hat man die Hauptplatine auf dem Tisch.

Nun der Blick auf die Siebelkos
[Bild: WP_20160110_17_13_23_Pro.jpg]

Eigentlich könnte ich die 6800µF 35V Elkos gegen handelsübliche low ESR Typen tauschen, z.B. hier bei Reichelt (ist zwar nich 100% Pinkompatibel, aber mit frickeln würde es passen).

Ich hänge an diesem Engländer und würde der kleinen Klangmaschine gerne original Rubycon Elkos wieder einbauen. Kennt jemand eine zuverlässige Quelle für Rubycon Elkos, die auch zwei verkaufen & versenden würde? (bitte keine China replika!)

Grüße
Rincewind
Hi,
die originalen Rubicons gibt es hier zwar nicht, aber andere, ebenfalls gute und bezahlbare Elkos aller Qualitätsstufen.
Hier wirst Du geholfen !

Ich kann Dir aus Erfahrung zu United Chemi Con raten, die sind durchaus "würdiger" Ersatz für die Rubicons.
Du kannst auch den Wert etwas erhöhen, 2x 10.000µF stehen dem Arcam sehr gut.. Floet 

VG
Hanno
Grüß Dich!

Sofern Dir low ESR reicht, kann ich Dir auch folgende Seite ans Herz legen:
Und nein - ich bin dort leider nicht am Verkauf beteiligt!
Irgendwelche "Low Sonstwas" gehören da nicht rein. Wenn man noch welche herumliegen hätte, könnte man sie zwar verwenden, aber "gezielter Einkauf mit Erwartungen" wäre Unsinn.
Es wäre übrigens ausgesprochen unüblich (aber nicht unmöglich Wink3  ) , dass diese Kondensatoren (an diesem Ort) nach gerade mal 20 Jahren mehr als 50% ihrer Kapazität verloren haben, was dann mitunter die geschilderten Effekte hervorrufen könnte.


Zitat:Der Arcam Alpha ist ein Traum für jeden Elektroniker


Hmmmm....Ich bin zum Glück Fliesenleger und komme somiit nicht in Konflikte LOL

Gib´ doch bitte mal das Rastermaß und den Durchmesser.
Ich würde nicht einfach annehmen, sondern messen. Mit dem Multimeter den Wechselspannungsanteil im Leerlauf zu messen wäre ein ungefährer Indikator. Eigentlich muss da ein Lastwiderstand und Oszi an den Ausgang/Elko.
Oder ein 35€ Kapazitätsmessgerät an die eingelöteten Elkos klemmen, das funktioniert auch meistens.
Aber ich schließe mich da Scope an, die Wahrscheinlichkeit, dass diese Probleme mit neuen Elkos verschwinden halte ich für sehr gering.
Wirklich defekte Siebelkos habe ich nur in Verstärkern gesehen, wo die Elkos nahe an der Spannungsfestigkeit betrieben wurden. Ansonsten sind die auch nach 40 Jahren meist in Ordnung.
Und ein Traum für jeden Elektroniker ist dieser einfache Verstärker auch nicht, sorry.
Moin,
ersetze "Elektroniker" durch "Servicetechniker", dann ergibt es Sinn ;-)

Die Idee mit Elkotausch hatten Andere auch schon:
http://www.hifiwigwam.com/showthread.php...E-OF-CAP-S

Low-ESR-Elkos haben an dieser Stelle keinen signifikanten Vorteil aussser den, dass sie idR. fuer 105°C ausgelegt sind und in dieser Umgebung eine potentiell grosse Lebensdauer haben. Wobei genau geprueft werden sollte, ob die, die da drin sind, wirklich auch defekt sind. 20 Jahre ist auch kein Alter in dieser Anwendung und Rubycon nach meiner Erfahrung im Langzeitverhalten unauffaellig.
Der Ersatz muss auch kein Rubycon sein, dass die da drin sind, liegt am Lieferanten fuer den Produktionszeitraum.

Andere Frage, wie stellen die sich den Lautsprecheranschluss vor? Ich sehe da nur drei 4mm-Anschlussbuchsen.

73
Peter
Auf dem ersten Bild schaut es so aus, als ob der ELKO links neben TP 19 ne Blase hat...
Auf dem zweiten Bild sieht der C13 etwas "erwärmt" aus..
(14.01.2016, 19:56)hf500 schrieb: [ -> ]Andere Frage, wie stellen die sich den Lautsprecheranschluss vor? Ich sehe da nur drei 4mm-Anschlussbuchsen.

Fand ich auch merkwürdig, habe daher eine Rückansicht des Gerätes gesucht und unter

http://www.amazon.co.uk/Cambridge-Arcam-...B002ICGEKS

gefunden: Man kann nur ein LS-Paar anschließen, der schwarze Anschluß wird dabei immer benutzt, bei den roten wählt man unswitched ODER switched, je nachdem, ob man die LS durch einen eingestöpselten Kopfhörer abschalten oder weitertröten lassen will. Ungewöhnliche Lösung, das. Britische Exzentritiziät halt! ;-)

Beste Grüße,
Ralph
Zitat:Auf dem zweiten Bild sieht der C13 etwas "erwärmt" aus..

OK, jetzt ich Drinks LOL :

"Auf dem zweiten bild meine ich zu erkennen, das der hFE von T4 nur noch 23 bis 26 beträgt." (es sollten mindestens 240 sein)

Jetzt bitte der Nächste. Wink3
[Bild: laugh.gif][Bild: prsentation1scjq1.jpg]
[Bild: tease.gif]
Jetzt seh´ich das auch...Der Spannungsregler hat den Elko unten total gegrillt und oben fast zum Platzen gebracht. Die Schmorstelle ist nicht zu übersehen. Sollte man (incl. T4) alles pauschal wechseln....Kann nie schaden. Wink3

Steini

Denker  ich würde den T4 gleich aufrichten und noch ne kleine Rippe verpassen LOL dann hält der nächste Kondensator auch eventuell etwas länger ...
die anderen Rubys würde (auch ich) alle sammt mal prüfen ..... wobei viele bestimmt noch in ihrer Toleranzgrenze liegen dürften. Manche haben als noch bessere Werte.. wie die Neuen ..
wie lange die alten oder neuen dann Kondensatoren halten !? keine Ahnung ... kommt scheinbar immer auf den eingesetzten Bereich an .. siehe Elko bei T4
Moin,
ich wuerde mir wegen des Elkos kaum Gedanken machen, wahrscheinlich ist er noch in Ordnung. die beiden Spannungsregker wuerde ich allerdings auch senkrecht stellen, dann werden sie besser gekuehlt. Wenn sie liegend ohne Kuehlkoerper auskommen und dabei die Platine nicht verfaerben, brauchen sie stehend auch keinen.

Was die Elkos angeht: Ich hatte mal einen 35cm FFS einer guenstigen Marke, etwa Bj. 1983. Das Ding frass noch Strom wie bloed (um die 70W), war aber trotz "Kaufhausmarke" mit einer guten Matsushita-Bildroehre (bis vor zwei Jahren ohne Ermuedungserscheinungen) und Rubyconelkos gebaut.
Irgendwan musste da auch mal was repariert werden, die Vertikalendstufe hatte es zerrissen. Bei der Gelegenheit dachte ich mir, die Elkos, die da um den Zeilentrafo herumstehen, alles umgeben von dem Kuehlblech fuer Netzteil und Zeilenendstufe, koennte man ja mal gegen 105°C Typen tauschen, die sind doch gar. Nachpruefen durch Ripplespannungsmessung ergab: Alle in Ordnung, selbst der als Bipolarelko ausgefuehrte Hinlaufkondensator, der einen erheblichen Strom zu tragen hat.
Diese Flimmerkiste hat mich ziemlich "brutal" von meinem damals beginnenden Elkotauschwahn noch rechtzeitig wieder heruntergeholt. Die Elkos, die ich da habe tauschen wollen, hatten es mit wesentlich haerteren Betriebsbedingungen zu tun als es die in diesem Verstaerker zu "erleiden" haben. Das war alles Standardware, nix von wegen Low-ESR oder 105°C, das gab es zu der Zeit fuer Unterhaltungsgeraete, dazu noch fuer das untere Preissegment, nicht.

Man hat jetzt zwei Moeglichkeiten:
Entweder, man tauscht alle Elkos, die 20 Stueck kosten nicht die Welt und man hat eine halbe Stunde zu loeten. Danach funktioniert der Verstaerker entweder besser, genauso wie vorher oder ueberhaupt nicht.
Oder man ermittelt den Fehler und beseitigt diesen. Man sollte diese Moeglichkeit waehlen, der Lerneffekt ist groesser.

73
Peter

Rincewind

Hallo!

Danke für die vielen Tipps, ich sehe schon, eine Ferndiagnose gleicht einer Sitzung bei der Wahrsagerin LOL 
Da komme ich wohl nicht umhin meinen alten Oszi hinterm Schrank hervor zu holen. Dabei hab isch doch Rücken...

Wie man auf den Bildern sieht, werden die Leistungstransistoren der Endstufe über das Gehäuse gekühlt. Da das Gehäuse komplett geschlossen ist, dürfte nach ein paar Stunden Betrieb, die Temperatur INNEN die Sauna-Wohlfühlmarke überschritten haben Pfeif Damit könnte der eine oder andere Elko sein Elektrolyt ausgeschwitzt haben.

Daher war der erste Gedanke die Siebelkos zu tauschen. Denn wenn etwas Brumm früher in meinen Webmaschinen-Steurschaltungen machte, dann waren es zu klein dimensionierte Siebelkos, die dem Ripplestrom nicht gewachsen waren. Die Rubycons der RSP Serie, sind recht gut, behauptet zumindest das Datasheet
Falls die Siebelkos ersetzen müsste, würde ich etwas suchen, was mindestens 2.7A Ripplestrom bei 120Hz in Datasheet stehen hat. Aber noch ist es nicht soweit.

Zitat:Hmmmm....Ich bin zum Glück Fliesenleger und komme somiit nicht in Konflikte [Bild: laugh.gif]

Und ich bin ein nomadisierender Business Analyst. Was leider die verfügbare Zeit für Hobby recht klein werden lässt Flenne
Ich hoffe, ich komme am nächsten Sonntag dazu was zu messen. Aber vorher muss ich mir nen Schaltplan suchen, denn ohne ist es wie der Wahrsagerin und ihrer Kristallkugel Tongue

Schöne Grüße
Rincewind

Und nochmal vielen Dank für die Tipps!

Tante Edith sagt, Schaltplan ist hier
Schaltplan?  Der ist bei so einem Gerät in etwa so sinnvoll wie der Schaltplan zu einer ......Taschenlampe. Drinks
Der Ripplestrom ist -da-...übrigens total nebensächlich...Selbst die allerletzten Billigelkos werden ihren Dienst dort länger kritiklos verrichten, als man das Gerät  vermutlich noch betreiben möchte.

Rincewind

Hallo!

Nachdem auch noch der Tape-Schalter mich wahnsinnig machte, wurde der Arcam wieder aufgeschraubt. Dabei zerbröselte die Achshalterung eines der Drehknöpfe. Wird die Tage mal gefixt.
Der C13 Elko wurde schnell ersetzt. Der Schalter ausgelötet und gereinigt. Leider habe ich beim Zusammenbau des Schalters einen Bock geschossen und einen der beiden Kontakt-Schlitten komplett verbogen. Bend-Gate halt.
Da ich auf den Tape-Eingang verzichten kann, wurde auf der Platinenunterseite "Sieht-Man-Draht" verwendet. Jetzt ist Tape aus.

Zusammenbauen, anschließen, Anschalten: Brumm ist weg.

Danke für den Tipp!

Grüße
Rincewind
Verdammt nochmal.....Das ging ja wirklich fix. LOL