20.02.2016, 16:13
Eigentlich lohnt sich die Reparatur solcher Geräte überhaupt nicht, obwohl sie -wenn sie denn gesund sind- nicht schlechter funktionieren als andere gehypte Kleinverstärker, denen hin und wieder ein audiophiler Ruf (oft völlig zu Unrecht) voreilt.
Da ein A441 kaum mehr als 40-50 € erzielen kann, fährt man besser, wenn man die teuren Bias-IC , Die Leistungstransistoren und diversen anderen Kleinkram entfernt, und den Rest entsorgt. Es sei denn, jemand hat Verwendung für das Gerät. In diesem Fall kann ich damit einem Bekannten noch eine kleine Freude machen, denn das Gehäuse ist noch tadellos, es gibt MM & MC, und das Gerät hat sogar etwas Leistung und verträgt 4R....Also nehme ich mir die Stunde, um das Teil wieder lauffähig zu machen.
Das Gerät spielte aber nurnoch mit gedrücktem CD-Direktschalter. Alle Schalter hatten Kontaktprobleme, die ich ohne Zerlegen (was nicht in Frage kam) auch nur bedingt beheben konnte. Schlechte Kontakte verursachen (auch im Lautsprecherrelais) bereits Störungen, die zwar mitunter noch völlig unhörbar sind, eine Messung der Verstärkerqualität (Signalqualität) aber immer deutlich einschränken.
Dass sich die Deckel der beiden 10mF Elkos bereits deutlich aufbeulten, war sofort erkennbar. Allerdings darf man das nicht überbewerten. Es kam im Inneren des Kondensators zwar zweifellos zu einem Überdruck, aber Elektrolyt ist nicht entwichen, da die Sollbruchstellen und die Bodendichtungen intakt waren. Mit dem Daumen kann man das Aluminium wieder zurückdrücken....wenn man das möchte. Die Kapazität liegt bei 100Hz immer noch bei 9400 µF, der ESR um 18 Milliohm. Das sind gute Werte.
Im Gerät musste eine 1cm dicke Staubschicht abgesaugt werden. Die Signalverfolgung erbrachte nach wenigen Minuten, dass der Balance-Schieberegler für die Unterbrechung verantwortlich war. Er war nicht etwa (wie zuerst vermutet) gebrochen, sondern auch wegen der offenen Bauart derart oxidiert und verschmutzt, dass selbst die Betätigung zu Anfang keine Besserung ergab. Nach Reinigung ging´s dann wieder. Dazu musste natürlich die Front runter.
alle wichtigen Schalter mit Testanol behandelt und gefühlt 100 mal betätigt....Das muss reichen.
Gesteckte Leistungstransistoren......praktisch.
Zuletzt habe ich dann nochmal drei schnelle Messungen durchgeführt. THD&N vs. Power an 8 und 4 Ohm "both channels driven". Die schlechten Werte, besonders zu kleinen Leistungen hin, sind in der Anatomie des Gerätes zu finden. Germessen wurde im Normalmode mit aktiven Klangreglern. Die Elektronik dazu liegt sehr nahe am Transformator, und zusätzlich verlaufen die 230V Primärleitung sowie die Sekundärleitungen im Abstand von teils 5 cm an diesem Schaltungsteil vorbei. Im Directmode sind die Werte gerade im unteren Leistungsbereich daher deutlich besser, was man auch anhand der FFT (1W 4R) an der 50 Hz Komponente erkennen kann.
THD&N vs. Power 8R:
Die Kanäle sind nicht unbedingt das, was man deckungsgleich nennt. Man könnte das möglicherweise verbessern, wenn man das Ausgangsrelais erneuert, und die vielen im Signalweg liegenden Schalter gründlich reinigt.
Das sElbe nochmal an 4R. Farben sind hier gegenüber der 8R Messung vertauscht, da ich die Reihenfolge nicht eingehalten habe.
Das ist durchaus genug für die meisten normalen "Boxen".
Zum Abschluss ein Knipser vom Set mit meinem Neuzugang, dem SYS 2322. Quasi für die vielen Meßfetischisten im Forum .
Da ein A441 kaum mehr als 40-50 € erzielen kann, fährt man besser, wenn man die teuren Bias-IC , Die Leistungstransistoren und diversen anderen Kleinkram entfernt, und den Rest entsorgt. Es sei denn, jemand hat Verwendung für das Gerät. In diesem Fall kann ich damit einem Bekannten noch eine kleine Freude machen, denn das Gehäuse ist noch tadellos, es gibt MM & MC, und das Gerät hat sogar etwas Leistung und verträgt 4R....Also nehme ich mir die Stunde, um das Teil wieder lauffähig zu machen.
Das Gerät spielte aber nurnoch mit gedrücktem CD-Direktschalter. Alle Schalter hatten Kontaktprobleme, die ich ohne Zerlegen (was nicht in Frage kam) auch nur bedingt beheben konnte. Schlechte Kontakte verursachen (auch im Lautsprecherrelais) bereits Störungen, die zwar mitunter noch völlig unhörbar sind, eine Messung der Verstärkerqualität (Signalqualität) aber immer deutlich einschränken.
Dass sich die Deckel der beiden 10mF Elkos bereits deutlich aufbeulten, war sofort erkennbar. Allerdings darf man das nicht überbewerten. Es kam im Inneren des Kondensators zwar zweifellos zu einem Überdruck, aber Elektrolyt ist nicht entwichen, da die Sollbruchstellen und die Bodendichtungen intakt waren. Mit dem Daumen kann man das Aluminium wieder zurückdrücken....wenn man das möchte. Die Kapazität liegt bei 100Hz immer noch bei 9400 µF, der ESR um 18 Milliohm. Das sind gute Werte.
Im Gerät musste eine 1cm dicke Staubschicht abgesaugt werden. Die Signalverfolgung erbrachte nach wenigen Minuten, dass der Balance-Schieberegler für die Unterbrechung verantwortlich war. Er war nicht etwa (wie zuerst vermutet) gebrochen, sondern auch wegen der offenen Bauart derart oxidiert und verschmutzt, dass selbst die Betätigung zu Anfang keine Besserung ergab. Nach Reinigung ging´s dann wieder. Dazu musste natürlich die Front runter.
alle wichtigen Schalter mit Testanol behandelt und gefühlt 100 mal betätigt....Das muss reichen.
Gesteckte Leistungstransistoren......praktisch.
Zuletzt habe ich dann nochmal drei schnelle Messungen durchgeführt. THD&N vs. Power an 8 und 4 Ohm "both channels driven". Die schlechten Werte, besonders zu kleinen Leistungen hin, sind in der Anatomie des Gerätes zu finden. Germessen wurde im Normalmode mit aktiven Klangreglern. Die Elektronik dazu liegt sehr nahe am Transformator, und zusätzlich verlaufen die 230V Primärleitung sowie die Sekundärleitungen im Abstand von teils 5 cm an diesem Schaltungsteil vorbei. Im Directmode sind die Werte gerade im unteren Leistungsbereich daher deutlich besser, was man auch anhand der FFT (1W 4R) an der 50 Hz Komponente erkennen kann.
THD&N vs. Power 8R:
Die Kanäle sind nicht unbedingt das, was man deckungsgleich nennt. Man könnte das möglicherweise verbessern, wenn man das Ausgangsrelais erneuert, und die vielen im Signalweg liegenden Schalter gründlich reinigt.
Das sElbe nochmal an 4R. Farben sind hier gegenüber der 8R Messung vertauscht, da ich die Reihenfolge nicht eingehalten habe.
Das ist durchaus genug für die meisten normalen "Boxen".
Zum Abschluss ein Knipser vom Set mit meinem Neuzugang, dem SYS 2322. Quasi für die vielen Meßfetischisten im Forum .