Zitat:Bei allem Respekt, den ich vor Scope aufgrund seiner Kenntnisse und Fertigkeiten in Sachen Elektronik, Audio und Hifi habe, halte ich Blindtest für die Unterscheidung von Audiokomponenten und deren klanglichen Eigenschaft für völlig ungeeignet.
Das ist dein gutes Recht, und damit stehst du auch nicht alleine auf der Seite der Kritiker. Der Blindtest hat sich aber in der Wissenschaft als das einzig brauchbare Werkzeug etabliert.
Wenn man an realistischen Bewertungen (ohne den Einfluß von optischen Reizen, Vorurteilen oder pers. Vorlieben) überhaupt interessiert ist, kann man es nur auf diese Art und Weise untersuchen. Das ist auch der Grund dafür, dass solche Tests nicht nur im Bereich von Nahrungsmitteln, Getränken u.Ä, sondern auch von der AES (der Audio Engineering Society)
regelmäßig durchgeführt werden.
Die Kritik richtet sich bei "versierten Ablehnern" auch
aus diesem Grund nur sehr selten gegen den Blindtest als solchen, sondern -nur- an die Art (oder Teilbereiche) der Durchführung im Detail.
Zitat:Es ist auch bezeichnend, dass alle von Scope bisher initiierten Test mit dem Ergebnis verlaufen sind, dass klangliche Unterschiede nicht existieren - getreu dem Satz: was du nicht messen kannst, kannst du auch nicht hören und geringe messbare Unterschiede ebenso nicht.
Ein Test mit einigen Personen und einer minimalen Auswahl an Geräten kann niemals zum Ziel haben, den Beweis zu erbringen, dass "hörbare Unterschiede" grundsätzlich nicht (also nie) existieren können. So aber stellst du es dar.
Meine Ergebnisse sind weniger "bezeichnend" als vollkommen normal oder eben "erwartungsgemäß". Warum das so ist, hat gleich mehrere Ursachen, die ich hier ohne Anspruch auf Vollständigkeit auflisten möchte.
1. (der Hauptgrund) : Die Unterschiede im "Musiksignal" waren in allen bisherigen Versuchen
ausgesprochen gering. Das ist für den einen oder den anderen nur sehr schwer nachvollziehbar, da in den Hifi- Illustrierten über Jahre hinweg selbst hochwertigste Geräte untereinander stets so beschrieben wurden, dass man sie eigentlich in sogut wie jedem Fall problemlos auseinanderhalten konnte, und ihnen darüberhinaus noch "Charaktereigenschaften" zugeordnet wurden. Ich möchte nicht behaupten, dass es in Einzelfällen durchaus so sein kann, aber der Regelfall sieht (schon aus technischen Gründen) völlig anders aus.
Die Hifi-Illustrierte, die Vertriebe, und auch ein Großteil der Entwickler (besonders die "kleinen Schmieden") haben darüberhinaus ein ganz besonderes Interesse, von immer vorhandenen
Unterschieden zu berichten, und sich dafür stark zu machen. Das leuchtet auch ein. Darüberhinaus ist ein großer Teil der Hobbyhörer wegen selbst durchgeführten
unverblindeten Vergleichen mit Umsteckvorgang, aber ohne Pegelabgleich etc. davon überzeugt, sehr oft, teils deutliche Unterschiede gehört zu haben.
Ob sie wirklich vorhanden waren bleibt für immer ungeklärt, aber es diente ihnen dazu, zu einer in der Regel willkommenen Überzeugung zu gelangen.
2. Die Tests finden "nur" unter normalen Wohnraumbedingungen statt. Das bedeutet im Umkehrschluss nicht , dass verliebte Hobbyhörer mit Herzblut unter deutlich schlechteren Bedungungen (dafür mit Leidenschaft) viel mehr zu hören glauben.
3.. Die in meinen Tests mitwirkenden Hobby- und Gelegenheitshörer (Keine Abwertung, sondern nunmal die Masse) haben keine besondere Ausbildung genossen, die es ihnen erleichtert, kleinere Schwächen in der Wiedergabe (sofern vorhanden) zu isolieren, oder eben "bewertend" zu hören. Die wenigsten Hobbymenschen haben eine Vorstellung davon, wie klein, bzw. wie nichtig die Unterschiede in einem derart gestalteten Test mit direkter Umschaltmöglichkeit und Pegelgleichheit überhaupt sind. Alle Hörer waren bisher völlig verblüfft und wollten oft den Beweis dafür, dass überhaupt unterschiedliche Geräte im Wechsel spielen.
Obwohl die direkte Umschaltmöglichkeit beim Test garnicht benutzt werden MUSS, wird sie von Kritikern oft als Mangel dargestellt. Das sehe ich völlig anders, da sie vielmehr eine erhebliche Erleichterung darstellt. Wer nicht gerne umschaltet, kann sich ganze Stücke nacheinander anhören und dann vergleichen. Auch davon wurde hier in der Vergangenheit ab und zu von den Hörern Gebrauch gemacht.
Trotzdem gibt es Kritiker, die (quasi als letzte Festung) einen verblindeten Vergleich -wenn überhaupt- nur dann als zielführend bezeichnen, wenn die Geräte über Wochen verglichen werden können. Diese Festung ist natürlich kaum zu knacken, da man sowas nicht (oder nur sehr schwer) kontrolliert durchführen kann. Da man jeden Hörer darüberhinaus noch auf vorhandene Stabilität seiner Präferenz testen müsste (was mehrere Durchgänge erfordert), würde das Vorhaben Monate andauern.
Im kompletten Gegensatz dazu liest man in den entsprechenden Foren beinahe täglich, dass Unterschiede bereits nach wenigen Minuten (manchmal sogar Sekunden) derart massiv vorlagen, dass die Hörer mit einem der Geräte nicht mehr weiterhören "konnten", da es ja so grausam war. Das steht wie erwähnt im kompletten Gegensatz zur "Langzeitbehauptung". Das Vorhandensein dieser Extremdifferenzen wurde übrigens nicht nur beim unverblindeten Vergleich extrem unterschiedlicher oder günstiger Geräte behauptet. Auch Geräte wie z.B. die Nakamichi PA-7 oder die ML27 und 23 wurden in meinem Beisein von "Audiophilen" als absolut "unanhörbar", nervend, unmusikalisch und unbrauchbar eingestuft. Das ist zwar dummes Gesülz, aber es stand als wirre Behauptung im Raum.
Und um eben diese massiven Differenzen geht es in meinen Tests. Ich wähle die Komponenten geradezu provozierend unterschiedlich aus, damit man die Spreu vom Weizen leichter trennen kann.
Es soll die Sache erleichtern.
Ich
behaupte, dass der Großteil der Heimtestergebnisse ohne echten Pegelvergleich , ohne Kontrolle und ohne echte Verblindung
entweder gravieredne technische Fehler enthielt (unbewusst unfaire Vergleiche), oder (was m.E. noch viel wahrscheinlicher ist) auf purem Wunschdenken, also Einbildung basieren.
Zitat: MMN sehr treffendes Fazit aus einem Artikel der Fa. TMR, die sich mit Akustik, Hifi und Messtechnik bestens auskennen
Zu dieser Firma werde ich mich hier sicher nicht äussern. Sie ist aber geradezu ein Paradebeispiel für den Faktor "Eigennutz", der so dermaßen dominant ist, dass er nicht wegdiskutiert werden kann. DAs Selbe gilt für Entwickler (oder sogar Gurus) aus der Audioszene. Von denen kann sogut wie jeder einen Audiomessplatz bedienen und verwendet diese auch....Obwohl...Im aktuellen Fall bin ich da nichtmal so sicher
Mit Diagrammen und dem Slogan "Wir können das Rad nicht mehr runder machen" , wird aber kein einziger Dollar in die Kassen gespült. Und das gilt es dort zu vermeiden.
Würde ich mit Hifi (ob nun Modifikation, Tuning, Entwicklung) auch nur einen Cent machen, würde ich hier vollig anders auftreten.....Ich wäre nicht wieder zu erkennen.
Warum?....Weil ich eine Schwäche für $$$$$$$ habe....Ich liebe es.