FRANKIE
06.10.2011, 21:19
Moin,
hier mal ein kleiner "Arbeitsbericht".
Bruno alias NEW-WAVE hat sich vor kurzem ein Bandgerät gekauft und anschließend einige NOS BASF-Tapes aus der Bucht oder woher auch immer gefischt . Da diese Spulen einen Durchmesser von nur 13 cm haben, Bruno aber gerne der Optik halber 18cm Spulen verwenden möchte ( für seine AKAI GX-210, wenn ich mich recht erinnere ), habe ich mich bereit erklärt, die jungfräulichen ( wirklich noch originalverschweißten ) BASF-Tapes auf schöne 18er Spulen zu editieren.
Für einen Tonband-Neuling ist das ordnungsgemäße Kleben von Bandmaterial erst einmal ein Buch mit sieben Siegeln, ohne eine vernünftige Klebeschiene und die entsprechenden Klebestreifen wird das Editieren schnell zum Fiasko.....wenn ich an meine eigenen ersten entsprechenden Gehversuche erinnere...OH LORD .
Für das Editieren der Tapes verwendete ich die riesige PHILIPS N 4450 Autoreverse-Maschine aus dem Jahr 1973. Dieses gigantische Teil fasst maximal 26 cm Spulen, geht aber aufgrund des hervorragend ausgelegten Laufwerkes auch sehr schonend mit kleineren Spulen um.
Die N 4450 lässt sich im liegenden Betrieb astrein bedienen. Wenn man mit dem Gerät wirklich "arbeiten" möchte, ist das so bedeutend besser möglich - schaut selbst.
Die Maschine verfügt über eine sehr praktische Einrichtung, die Umspulen in 3 Geschwindigkeiten erlaubt. Das ist klasse, wenn man sich langsam an eine bestimmte Stelle oder das Bandende herantasten will.
Darüberhinaus hat die PHILIPS eine wirklich geniale Schneidevorrichtung eingebaut. Nach dem Abnehmen der unteren Tonkopfabdeckung wird die Schiene sichtbar.
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Dann kann es losgehen :
Eine leere 18er Spule auf den linken Bandteller - eine von Bruno´s 13er Spulen auf den rechten Teller. Anschliessend fix das Band umgespult auf die 18er Metallspule - leere 13er runter vom Teller - volle 13er drauf und dann kann der Klebevorgang starten. Die Enden der beiden Bandstücke von der linken und rechten Spule mit der Rückseite auf die Klebeschiene legen - die Bandenden müssen dabei etwas überlappen - dann mit einer Rasierklinge im 45 ° Winkel durchtrennen - die frisch geschnittenen Bandenden in die Klebeschiene legen - sie müssen ganz leicht aneinanderstoßen! - mit 2 kleinen klappbaren Halterungen kann man das Tape festklemmen - und zuletzt ein etwa 3 cm langes Stück des vorher zurechtgelegten Klebebandes ( gibt´s immer noch zu kaufen - 6,3mm breit für Bandgeräte ) vorsichtig auflegen - exakt ausrichten und zuletzt mit einem Q-Tip etwas andrücken - fertig !
Dabei das Bandmaterial möglichst wenig mit den Fingern berühren - das Fingerfett führt auf dem Tape zu Dropouts...
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Jetzt muß natürlich noch das Tape von der kleinen 13er BASF-Spule rechts auf die große Metallspule links umgespult werden. Die PHILIPS N 4450 braucht für die 270 Meter Bandmaterial etwa 50 Sekunden - nicht schlecht ! Die 2 x 270 Meter sind nun auf der 18er Spule friedlich vereint. Bruno kann mit seiner AKAI jetzt bei 19cm 45 Minuten am Stück aufnehmen - bei 9,5 cm sind´s dann 90 Minuten.
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Das Arbeiten mit einer großen Bandmaschine wie der PHILIPS 4450 macht richtig Spaß. Das Gerät bietet jede Menge Möglichkeiten, die japanische Maschinen nicht aufweisen. Angefangen bei der Klebe-/Schneidevorrichtung - sodann die eingebaute Uhr ! mit Timerfunktion - ebenso das Zählwerk mit frei wählbarer Memory-Stop Möglichkeit - das ist schon toll.
Ich habe die Maschine letztes Jahr in jämmerlichem Zustand von einem Freund geschenkt bekommen. Es funktionierte eigentlich...NIX
Die Laufwerksriemen hatten sich aufgelöst und klebten überall im Gerät - die Laufwerkssteuerung war defekt - fast alle Anzeige- Lämpchen waren defekt - die Uhr ging nicht - der Capstanmotor bzw dessen Steuerung war defekt - die schaltbare Umspulgeschwindigkeit funzte nicht - das Netzteil war im Eimer - und und und....
Mit viel Mühe und Enthusiasmus ( etliche Rückschläge inbegriffen ) habe ich die "Gurke" wieder hingebogen - ich finde, es hat sich gelohnt. Mit fast 40 Jahren läuft die Bandmaschine jetzt wieder wie ´ne Eins.
Groeten
Frank
hier mal ein kleiner "Arbeitsbericht".
Bruno alias NEW-WAVE hat sich vor kurzem ein Bandgerät gekauft und anschließend einige NOS BASF-Tapes aus der Bucht oder woher auch immer gefischt . Da diese Spulen einen Durchmesser von nur 13 cm haben, Bruno aber gerne der Optik halber 18cm Spulen verwenden möchte ( für seine AKAI GX-210, wenn ich mich recht erinnere ), habe ich mich bereit erklärt, die jungfräulichen ( wirklich noch originalverschweißten ) BASF-Tapes auf schöne 18er Spulen zu editieren.
Für einen Tonband-Neuling ist das ordnungsgemäße Kleben von Bandmaterial erst einmal ein Buch mit sieben Siegeln, ohne eine vernünftige Klebeschiene und die entsprechenden Klebestreifen wird das Editieren schnell zum Fiasko.....wenn ich an meine eigenen ersten entsprechenden Gehversuche erinnere...OH LORD .
Für das Editieren der Tapes verwendete ich die riesige PHILIPS N 4450 Autoreverse-Maschine aus dem Jahr 1973. Dieses gigantische Teil fasst maximal 26 cm Spulen, geht aber aufgrund des hervorragend ausgelegten Laufwerkes auch sehr schonend mit kleineren Spulen um.
Die N 4450 lässt sich im liegenden Betrieb astrein bedienen. Wenn man mit dem Gerät wirklich "arbeiten" möchte, ist das so bedeutend besser möglich - schaut selbst.
Die Maschine verfügt über eine sehr praktische Einrichtung, die Umspulen in 3 Geschwindigkeiten erlaubt. Das ist klasse, wenn man sich langsam an eine bestimmte Stelle oder das Bandende herantasten will.
Darüberhinaus hat die PHILIPS eine wirklich geniale Schneidevorrichtung eingebaut. Nach dem Abnehmen der unteren Tonkopfabdeckung wird die Schiene sichtbar.
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Dann kann es losgehen :
Eine leere 18er Spule auf den linken Bandteller - eine von Bruno´s 13er Spulen auf den rechten Teller. Anschliessend fix das Band umgespult auf die 18er Metallspule - leere 13er runter vom Teller - volle 13er drauf und dann kann der Klebevorgang starten. Die Enden der beiden Bandstücke von der linken und rechten Spule mit der Rückseite auf die Klebeschiene legen - die Bandenden müssen dabei etwas überlappen - dann mit einer Rasierklinge im 45 ° Winkel durchtrennen - die frisch geschnittenen Bandenden in die Klebeschiene legen - sie müssen ganz leicht aneinanderstoßen! - mit 2 kleinen klappbaren Halterungen kann man das Tape festklemmen - und zuletzt ein etwa 3 cm langes Stück des vorher zurechtgelegten Klebebandes ( gibt´s immer noch zu kaufen - 6,3mm breit für Bandgeräte ) vorsichtig auflegen - exakt ausrichten und zuletzt mit einem Q-Tip etwas andrücken - fertig !
Dabei das Bandmaterial möglichst wenig mit den Fingern berühren - das Fingerfett führt auf dem Tape zu Dropouts...
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Jetzt muß natürlich noch das Tape von der kleinen 13er BASF-Spule rechts auf die große Metallspule links umgespult werden. Die PHILIPS N 4450 braucht für die 270 Meter Bandmaterial etwa 50 Sekunden - nicht schlecht ! Die 2 x 270 Meter sind nun auf der 18er Spule friedlich vereint. Bruno kann mit seiner AKAI jetzt bei 19cm 45 Minuten am Stück aufnehmen - bei 9,5 cm sind´s dann 90 Minuten.
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Das Arbeiten mit einer großen Bandmaschine wie der PHILIPS 4450 macht richtig Spaß. Das Gerät bietet jede Menge Möglichkeiten, die japanische Maschinen nicht aufweisen. Angefangen bei der Klebe-/Schneidevorrichtung - sodann die eingebaute Uhr ! mit Timerfunktion - ebenso das Zählwerk mit frei wählbarer Memory-Stop Möglichkeit - das ist schon toll.
Ich habe die Maschine letztes Jahr in jämmerlichem Zustand von einem Freund geschenkt bekommen. Es funktionierte eigentlich...NIX
Die Laufwerksriemen hatten sich aufgelöst und klebten überall im Gerät - die Laufwerkssteuerung war defekt - fast alle Anzeige- Lämpchen waren defekt - die Uhr ging nicht - der Capstanmotor bzw dessen Steuerung war defekt - die schaltbare Umspulgeschwindigkeit funzte nicht - das Netzteil war im Eimer - und und und....
Mit viel Mühe und Enthusiasmus ( etliche Rückschläge inbegriffen ) habe ich die "Gurke" wieder hingebogen - ich finde, es hat sich gelohnt. Mit fast 40 Jahren läuft die Bandmaschine jetzt wieder wie ´ne Eins.
Groeten
Frank