Hallo zusammen,
ich habe mich an meinem kürzlich erworbenen Yamaha-Pre nun daran gemacht die bekannten Wehwehchen zu beheben. Ein paar Schalter zerlegt und gereinigt, sind nun kratzfrei, im Netzteil hatten zwei Kondensatoren ziemliche Abweichungen vom Sollwert... also mal ersetzt. Soweit alles gut.
Ich habe das Teil zwischendurch immer mal mit Kopfhörer betrieben und nun das Problem dass das gute Stück zuverlässig nach etwa einer Minute nach Einschalten komplett aussteigt. Soll heißen... kein Brummen, kein Rauschen, kein Zierpen... einfach beide Kanäle schlagartig "sauber" gekappt.
Ich denke ich liege nicht ganz falsch dass das mit dem Erwärmen zu tun hat und wollte mal mit Kühlspray ran. Das hab ich noch nie probiert... gibt es Risiken (beispielsweise das Zerstören empfindlicher Bauteile?).
Meine Verblüffung liegt an der Tatsache dass beide Kanäle perfekt synchron aussteigen...
Ansonsten bin ich fleißig am Verfolgen des Signals... ist aber durch den mehrlagigen Aufbau mühsam, wenn auch nicht unmöglich ;-).
Ich hab das starke Gefühl hierbei wieder dazu zu lernen ;-).
schönes Wochenende
Andreas
Da wird vermutlich ein Ausgangsrelais -warum auch immer- abschalten. Das Teil hat hier mindestens 6 bis 10 Jahre im "Lager" gestanden. Vor dem Relais sollte das Signal da sein...sofern ich hier richtig vermute, und es überhaupt ein Relais gibt. Habe zwar vor 6 Monaten noch eine C4 repariert, aber kann mich an ein Relais jetzt nicht erinnern. Müsste mal das Manual rauskramen
PS: Ich will es nicht beschwören, aber ich habe das Teil hier beim "Endtest" vor dem Verkauf deutlich länger als eine Minute laufen lassen. Bist du sicher, dass du dir diesen Fehler nicht nachträglich eingefangen hast?
Andreas,
also Kältespray mach kein Problem (außer bei Röhrenverstärkern
)..
Beide Kanäle auf einmal könnte was
- im Netzteil sein, alle Betriebsspannungen prüfen
- am (vermutlich vorhanden) AUsgangsrelais liegen.
Gruß Peter
Edit: ok, Lieferant und FAchmann hat sich gemeldet, dann is ja gut.
Hallo,
zunächst mal vielen Dank für eure Einschätzungen.
scope: Du hast vollkommen recht... nachdem ich die Schalter und Potis durch hatte lief er einmal länger. Ich wollte da mal ein Laufwerk an die Phono-Stufe anklemmen (Du hattest ja von einem höheren Grundrauschen geschrieben)... als ich alles vorbereitet hatte war es leider zu spät ;-).
Um es deutlich zu sagen... keinerlei Vorwürfe in deine Richtung. Ich bin immer noch der Meinung dass es ein fairer Deal war !!!
Die Spannungen stimmen, sind stabil. Das Netzteil tut was es soll (auch an den im SM angegebenen Messpunkten ist alles gut). Die Relais (vorhanden) nehme ich mir noch mal vor und werde berichten.
viele Grüße und Danke
Andreas
>>>Um es deutlich zu sagen... keinerlei Vorwürfe in deine Richtung. Ich bin immer noch der Meinung dass es ein fairer Deal war !!!
Das habe ich auch nicht so aufgefasst. Das Teil ist halt "morsch"...Dafür muss man sich etwas Zeit nehmen. Mir war das Gehäuse zu schlecht, sonst hätte ich das selbst gemacht. Bin mittlerweile verwöhnt.
Hallo
Hier ist auf einem der Bilder weiter unten ein Relais zu sehen:
http://www.good-old-hifi.de/yamaha_c-4/
Bei meinem Akai PS-200C war das Ausgangsrelais defekt, was aber für den vorliegenden Fall (in Anbetracht der Möglichkeit unzähliger kalter Lötstellen) nicht unbedingt etwas zu bedeuten hat.
Zuerst würde ich mittels einer Lupe in Verbindung mit einer guten Beleuchtung alle Prints hinsichtlich feinster (kreisförmiger) Haar-Risse GENAUESTENS untersuchen. In diesem Bereich wird nämlich sehr oft vieles übersehen.
Am Einfachsten wäre es, WÄHREND des Ton-Ausfalles zu messen, ob am Relais noch die erforderlichen 12 Volt Betriebsspannung anliegen. Messungen ergeben jedoch ERST DANN Sinn, wenn ALLE(!!) kalten (bzw. verdächtigen) Lötstellen bereits präzise nachgelötet worden sind.
Gruß
Christian
Also... in der Tat löst sich die 12V-Spannung am Relais beim Tonausfall in Wohlgefallen auf.
Ich gehe also zunächst auf die Suche nach kalten Lötstellen. Eigentlich könnte man ja auch das Relais mal probeweise überbrücken...
heiße Spuren ;-)
schönes Wochenende
Andreas
Gefühlte mehrere tausend nachgelötete Kontaktstellen später atme ich mal durch.
Alle Transistoren die für die Regelung der Spannungen verantwortlich sind habe ich ausgelötet, die Wärmeleitpaste die schon bröselig war entfernt, und wieder eingesetzt. Und dann bin in dieser lebensfeindlichen heißen Umgebung noch auf drei Elkos gestossen die praktisch tot waren obwohl man von außen keine typischen Spuren sehen konnte. Die Messwerte lagen im Bereich um 15% vom Soll.... und einer dieser drei war wohl die Ursache für die Arbeitsverweigerung. Der Vorverstärker läuft jetzt seit zwei Stunden klaglos und das macht Mut die Frontplatte wieder zu montieren.
Jetzt sind erst ein paar Arbeiten am Haus dran sonst gibt es Ärger ;-).
Danke für die Hilfe!
viele Grüße
Andreas
Durchhaltevermögen klasse!