17.04.2016, 14:41
Gestern brachte mir ein Bekannter seinen alten Denon DCD 620, den er sich vor vielen Jahren neu gekauft hat, und bis heute nicht abgeben möchte. Alte Liebe rostet nicht.....naja...
Das eigentliche "Problem" war ein schwacher Laser, der schon seit einigen Monaten besonders bei CD-R Probleme machte. Aus diesem Grund wurde das Gerät bereits vor einem Jahr in einen "Radioladen" gebracht, wo man ihm auch mitteilte, dass der Laser nicht mehr der beste sei, man die Einheit aber neu abgeglichen habe.....Für den Einbau eines neuen KSS 150A hätte man dort angeblich 150 € zahlen müssen. Zuviel für das alte Gerät.
Wie auch immer....Nachdem ich dann einen guten gebrauchten Laser eingebaut hatte, fiel mir auf, dass man (wann und wo auch immer) in der Tat an allen möglichen "Trimmern" gedreht hat. Einige waren noch mit Farbpunkten markiert.
Alles nicht besonders aufregend, bis auf den Umstand, dass man die dort eingebauten DA-Wandler (PCM56) ebenfalls trimmen kann. Mit einem 100K Trimmer kann man "differential DC offset zero" links und rechts getrennt einstellen. Eine Fehljustage hat zur Folge, dass die ungeraden Harmonischen bei relativ kleinen Amplituden enorm ansteigen. Den Abgleich führt man also am Besten bei -40 dBFS durch. Aber selbst bei -20 dBFS verstärken sich die Verzerrungen immer noch bis zu Faktor 10 (!)
Der Fehler wird aber mit steigendem Pegel immer geringer. Bei -1 dBFS ist er fast komplett verschwunden. Allerdings spielt sich das Geschehen auf einer CD auch nicht "da oben" ab
Der Fehler fiel mir erst auf, als ich aus Interesse eine "quick & dirty" Messung am 3561A machte. Da konnte irgendwas nicht stimmen.
1 KHz, -20 dBFS einmal verkurbelt (blau) und abgeglichen (rot). In Zahlen bedeutet das auf 22 KHz Bandbreite reduziert: 0,15% THD&N blau und 0,01% für rot
Plot nach Justage:
Das eigentlich interessante an der Sache ist aber, dass der Besitzer die Fehljustage garnicht bemerkt hat. Fast ein Jahr wurde damit so gehört.
Ich wollte es ebenfalls "für mich" nachprüfen und habe versucht, die Verzerrungen bei -20 dBFS über den Kopfhörer zu erkennen, aber soviel ich auch zwischen "optimal" und total daneben" kurbelte, war auch mit 1KHz keinerlei Kratzen etc. zu vernehmen.
Gegenhören und erkennen mit Musik war absolut unmöglich. Klavieranschläge etc. wurden nach wie vor sauber wiedergegeben. Und das -obwohl- der DAC in der verdrehten Variante -was die Verzerrungen betrifft- mit 0,15% THD&N (im worst case) so "schlecht" wird, dass mir dazu die Worte fehlen.
Es ist schlichtweg immer noch viel zu wenig, um den Hörgenuss zu gefährden....Und das -obwohl- sich die (virtuellen) Zeiger der Messinstrumente bereits am Anschlag verbiegen.
Das streben nach immer leistungsfähigeren DACs ist m.E. nicht mehr als ein "Fetisch", der bedient werden will.
Das eigentliche "Problem" war ein schwacher Laser, der schon seit einigen Monaten besonders bei CD-R Probleme machte. Aus diesem Grund wurde das Gerät bereits vor einem Jahr in einen "Radioladen" gebracht, wo man ihm auch mitteilte, dass der Laser nicht mehr der beste sei, man die Einheit aber neu abgeglichen habe.....Für den Einbau eines neuen KSS 150A hätte man dort angeblich 150 € zahlen müssen. Zuviel für das alte Gerät.
Wie auch immer....Nachdem ich dann einen guten gebrauchten Laser eingebaut hatte, fiel mir auf, dass man (wann und wo auch immer) in der Tat an allen möglichen "Trimmern" gedreht hat. Einige waren noch mit Farbpunkten markiert.
Alles nicht besonders aufregend, bis auf den Umstand, dass man die dort eingebauten DA-Wandler (PCM56) ebenfalls trimmen kann. Mit einem 100K Trimmer kann man "differential DC offset zero" links und rechts getrennt einstellen. Eine Fehljustage hat zur Folge, dass die ungeraden Harmonischen bei relativ kleinen Amplituden enorm ansteigen. Den Abgleich führt man also am Besten bei -40 dBFS durch. Aber selbst bei -20 dBFS verstärken sich die Verzerrungen immer noch bis zu Faktor 10 (!)
Der Fehler wird aber mit steigendem Pegel immer geringer. Bei -1 dBFS ist er fast komplett verschwunden. Allerdings spielt sich das Geschehen auf einer CD auch nicht "da oben" ab
Der Fehler fiel mir erst auf, als ich aus Interesse eine "quick & dirty" Messung am 3561A machte. Da konnte irgendwas nicht stimmen.
1 KHz, -20 dBFS einmal verkurbelt (blau) und abgeglichen (rot). In Zahlen bedeutet das auf 22 KHz Bandbreite reduziert: 0,15% THD&N blau und 0,01% für rot
Plot nach Justage:
Das eigentlich interessante an der Sache ist aber, dass der Besitzer die Fehljustage garnicht bemerkt hat. Fast ein Jahr wurde damit so gehört.
Ich wollte es ebenfalls "für mich" nachprüfen und habe versucht, die Verzerrungen bei -20 dBFS über den Kopfhörer zu erkennen, aber soviel ich auch zwischen "optimal" und total daneben" kurbelte, war auch mit 1KHz keinerlei Kratzen etc. zu vernehmen.
Gegenhören und erkennen mit Musik war absolut unmöglich. Klavieranschläge etc. wurden nach wie vor sauber wiedergegeben. Und das -obwohl- der DAC in der verdrehten Variante -was die Verzerrungen betrifft- mit 0,15% THD&N (im worst case) so "schlecht" wird, dass mir dazu die Worte fehlen.
Es ist schlichtweg immer noch viel zu wenig, um den Hörgenuss zu gefährden....Und das -obwohl- sich die (virtuellen) Zeiger der Messinstrumente bereits am Anschlag verbiegen.
Das streben nach immer leistungsfähigeren DACs ist m.E. nicht mehr als ein "Fetisch", der bedient werden will.