Old Fidelity - HiFi Klassiker Forum

Normale Version: Pioneer CT-900S - brauche Eure Unterstützung!
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Mir ist heute ein hübsches Gerät zugelaufen, nämlich so eines:

[Bild: Ct900s.jpg]

(Quelle: hifi-wiki.de)

Es ist optisch recht gut in Schuss, leider ein Rauchergerät und innen mächtig eingestaubt. Dagegen kann ich was tun und werde das auch angehen.

Angehen: das ist sein Hauptproblem. Es scheint ein Problem mit dem Servoriemen zu geben (locker), denn mehr als ein "WAIT" und eine blinkende Aussteuerungsanzeige kann ich ihm bisher nicht entlocken.

Die beiden Laufwerksriemen sind sicher auch fällig, Idler muss ich sehen.

Zuvorderst brauche ich Hinweise zum "WAIT"-Problem. Wie soll ich da vorgehen, ohne irgendetwas zu verstellen?

ratter

"WAIT" ist genau deswegen, weil Servoriemen zu tauschen ist.

Schau mal da:
http://old-fidelity-forum.de/thread-9225.html
Mhm...

Der Servoriemen ist schlapp, habe ihn gegen einen vorrätigen getauscht (recht straff), um zu schauen, ob sich nun etwas mehr Leben zeigt. Zahnräder dank des Links nicht verstellt, allein - es tut sich nix.

Noch immer habe ich "WAIT".
Bin einen Halbschritt weiter, jetzt habe ich "0000" nach 4-5 Sekunden "WAIT".

Den Auswurf konnte ich auch schon erfolgreich betätigen, allerdings zieht er nicht ein.

Werde mich mal der 2x Capstanriemen annehmen, bevor es weitergeht. Gibt es eine Möglichkeit, diese ohne Zahnradverstellung zu tauschen?
Die Kabel vom Motor ablöten und das ausbauen:
[Bild: Capstan_Motorhalterung.jpg]

Gruß
Rolf

P.S.
Habe echt ein schlechtes Gewissen! Ich wollte schon seit längerem "vorbehaltlich" vor diesem Deck und seinen Kollegen warnen!
Ohne jeden Zweifel, wenn diese Decks verünftig eingestellt sind, laufen die Klamotten super, aber ...:
Die Platinen sind sehr schlecht "geätzt". Ein unbedachter Druck auf z.B. Elko und die Sau hängt mit einem Bein in der Luft. Beim auslöten "the same" Was macht das Lötauge an der Litze? Das ist das Hauptproblem, dieser Geräte!
Das 2'te große Problem sind die Elkos C733 & C737 & C742 (Netzteil). Bei meinem Gerät fing nach kurzer Zeit der C733 (6800uf/25V) auszulaufen. Das kommt davon, wenn man mal auf die eine oder andere Stimme hört, dass das erneuern der Kameraden blödsinn ist. Meine innere Unruhe hat mich dann doch dazu bewogen, die Dinger zu tauschen.  Man hat es dem Elko nicht angesehen! Er hat bei Auslöten "nur" nach Fisch gerochen!
Das sind diese 3:

[Bild: Netzteil_Elkos.jpg]

Warum die Auslaufen können?
Alle Besitzer von den Decks CT777, CT900S, CT979, CT93 sollten die beiden großen Brummer mal nach ca 10 Minuten Betrieb anfassen.
Die beiden werden doch recht warm. Und wenn jetzt diese Geräte jahrelang nicht mehr in Betrieb genommen werden und dann bei Ebay, oder wo auch immer, verkauft werden ...

Es mag ja sein, dass Elkos aus anderen Jahrzehnten nicht zu erneuern sind, weil man da als Hersteller event. noch nicht so Geldgeil war ... aber ... (bitte selber weiter denken)
Hier sieht man wieder eindeutig, wie manche Hersteller Elkos absichtlich altern lassen: schön dicht an den Kühlkörper eines "hitzigen" Halbleiters stellen, dann halten sie auch nicht so schrecklich lange und der Hersteller-Service kann sich etwas dazuverdienen! So machen manche TV-Hersteller es heute noch (leider erfolgreich).

Also am besten hochwertige 105-Grad-Typen möglichst mit schlankerem (ggf. auch höherem) Gehäuse dort einbauen. Das sollte die Problematik zumindest entschärfen.
Naja, heute sind es eher die China-Böller die sich Elkos schimpfen und nach 2 Jahren so dicke Backen haben wie Rainer Calmund.
Habe erfolgreich die Riemen getauscht und mit der groben Reinigung begonnen. Nun habe ich jedoch ein Problem:

Der Tonkopf ist dauerhaft oben, da scheint noch was mechanisch verstellt. Ich kann die Laufwerksfunktionen aufrufen, die Tür geht auf und zu, allein, wenn ich eine Kassette einlege, wehrt sich die Tür.

Gibt es da einen Workaround?
Dieses Zahnrad kann nicht stimmen

[Bild: Steuerung.jpg]

Bei geöffneter Kassettenklappe prüfen.
Klappe kann natürlich nicht schließen, da Kopfschlitten hoch ist.

P.S.
Das auch gleich prüfen, ebenfalls bei geöffneter Klappe

[Bild: Auswurfmechanik.jpg]
Das wars! Genial...

Vielen Dank!

Stellung stimmte um einen Zahn nicht...
Thumbsup
(10.05.2016, 20:58)Pionier schrieb: [ -> ]Das wars! Genial...

Vielen Dank!

Stellung stimmte um einen Zahn nicht...
Der Idler hält noch halbwegs, wird mir aber demnächst um die Ohren rutschen, wenn ich ihn nicht wechsle.

Kommt man hier ohne große Umwege ran?
(10.05.2016, 22:24)Pionier schrieb: [ -> ]...
Kommt man hier ohne große Umwege ran?

Nein! Das ist eine Sch ... ß Arbeit!
1. Kassettenfachblende vom Schacht lösen:
    Deck einschalten, Fach öffnen, Ausschalten, Blende festhalten, Fach händisch & vorsichtig schließen bis die Blende locker ist und diese dann nach vorne klappen.

[Bild: Idler_01.jpg]

[Bild: Idler_02.jpg]

Cassette Stabilizer rausnehmen. Dazu diesen rechts anheben und leicht nach oben ziehen:

[Bild: Idler_04.jpg]

2. Frontblende abbauen. Vorsicht, dass Teil ist auch noch angeklebt mit doppelseitigen Klebestreifen. Von den Tasten "Open/ Close" bis "Hold Mode". Mit Gefühl arbeiten.

3. Als nächstes ist dann Blende im Laufwerk dran:

[Bild: Idler_1.jpg]

Ist mit 2 Plastik Clips befestigt, welche man auch mit Gefühl hochdrückt und nach vorne klappt. Vorsicht ist geboten! Nicht das das Teil abrutscht und die Köpfe und Capstan- Wellen beschädigt.

4. Kabel der Fachbeleuchtung lösen, damit:

[Bild: Idler_2.jpg]
Nicht irritieren lassen! Das Ding steht auf dem Kopf.

6. Federn aushacken:

[Bild: Idler_3.jpg]

Zuerst die untere. Aufpassen, dass andere Ende der Feder ist auch nur eingehackt und mit Kleber (hoffentlich) befestigt. Nicht das dir das Ding abhaut!
[Bild: Idler_4.jpg]

[Bild: Idler_5.jpg]
7. Bremseneinheit der Wickelteller muss raus:

[Bild: Idler_6.jpg]
Bremseneinheit nacht rechts drehen, um die Nase des Halters in das Loch zu bekommen. Diese Arbeit ist etwas widerspenstig:

[Bild: Idler_7.jpg]
Bremseneinheit nach vorne abnehmen.

8. Idlerrad entfernen:

[Bild: Idler_8.jpg]


Dazu den Sprengring entfernen. Wichtig! Die Scheibe unter dem Ring unbedingt festhalten! Die Feder, die sich unter der Scheibe befindet, hat mächtig Dampf!!!!

Den Ring nicht beschädigen:
[Bild: Idler_9.jpg]

Wenn nichts weggeflogen ist, sollte das nun so aussehen:

[Bild: Idler_10.jpg]

Scheibe, Feder und Idlerrad rausnehmen:

[Bild: Idler_11.jpg]

9. Laufflächen reinigen, am Motor und den Wickeltellern. NICHT DEN FILZ!!!!

[Bild: Idler_12.jpg]


10. Neues Idlerrad oder Idlerrad mit neuen Gummi wieder einbauen:

[Bild: Idler_13.jpg]S

11: Entweder Schwitzen bis der Psychiater kommt, oder den Sprengring wieder raufsetzen. Dazu die Scheibe runterdrücken und Sprengring rauf.

Hier ein Tipp:

[Bild: Idler_14.jpg]
Tesafilm ist sehr hilfreich!

12. Danach alles wieder zusammenbauen.

Gruß
Rolf

P.S.

Ach ja, die Positionen der Federn für die Klappenblende:
rechts:
[Bild: Idler_05.jpg]

links:
[Bild: Idler_06.jpg]
....schlimmere Laufwerke gibts nur noch bei Sony Dopppeldecks mit Motorklappe. Lipsrsealed2   Vor allem bei der relativ bescheidenen Klangqualität die am Ende raus kommt lohnt sich das alles kaum.... Sad2
Danke Rolf!

Das gehe ich an, sobald der neue Idler hier ist.
(11.05.2016, 14:22)Pionier schrieb: [ -> ]Danke Rolf!

Das gehe ich an, sobald der neue Idler hier ist.

Viel Erfolg und bitte die Ruhe bewaren!
Gruß
Rolf
(11.05.2016, 15:04)cv-technik schrieb: [ -> ]
(11.05.2016, 14:22)Pionier schrieb: [ -> ]Danke Rolf!

Das gehe ich an, sobald der neue Idler hier ist.

Viel Erfolg und bitte die Ruhe bewaren!
Gruß
Rolf

Das kann ich recht gut, eine gewisse Grundanspannung ist vorhanden. Anders käme ich beim Klettern auch nicht weit...
Sooo...

Soeben kam der Idlergummi. Hatte mich für den Tausch des Gummis entschieden, weil ich etwas Panik vor dem Sprengring hatte. Alles strikt nach obiger Anleitung vollzogen, den alten Gummi hab ich runter-, und den neuen draufgefummelt. Überall, wo ich hinkam, gereinigt mit Walzenreiniger bzw. Iso.

Jetzt schnurrt das Kätzchen und es freut sich der Eric!

Danke nochmal allen Tippgebern! Ohne Euch hätte ich das nicht hinbekommen.
Gratuliere ! Ich fass so ne Dinger nicht mehr an, aus oben genannten Gründen. Weche Dolby- S Version steckt drin ? Selbst die CXA1417S von Sony sind nicht das pralle. Alles darunter kann man komplett vergessen....
(12.05.2016, 16:18)luckyx02 schrieb: [ -> ]Gratuliere ! Ich fass so ne Dinger nicht mehr an, aus oben genannten Gründen. Weche Dolby- S Version steckt drin ? Selbst die CXA1417S von Sony sind nicht das pralle. Alles darunter kann man komplett vergessen....

Ich habe keine Bilder vom Dolby-Board gemacht, und nun steht das Ding schon eingefummelt. Ich nehme - wenn überhaupt - eh nur B. Sonst hab ich auf den anderen Decks Kompatibilitätsprobleme...
Ja, da hat er glaub ich auch die mmn besten drin die Sony CX 20188. Allerdings verliert man mit Dolby-B gerade auf einen HX-Pro deck erheblich an headroom:


[Bild: 0FXgPxHh.jpg]
Ich habe gerade eine Testaufnahme laufen, welche ich mir nachher zu Gemüte führe.

Gar keine Schwierigkeiten habe ich damit, den Dolby-Schalter auf das althergebrachte Dolby Off - Verfahren zu stellen.
(12.05.2016, 17:07)luckyx02 schrieb: [ -> ]Ja, da hat er glaub ich auch die mmn besten drin die Sony CX 20188. Allerdings verliert man mit Dolby-B gerade auf einen HX-Pro deck erheblich an headroom:


[Bild: 0FXgPxHh.jpg]

Als Dolby S ICs 4xCXA1417S verbaut.
Dolby B & C 2x CX20188

Bild Dolby S:

[Bild: DolbySBild2.jpg]
Jupp, leider wurde bei Dolby-S nur abwärts optimiert. Es gibt keine besseren als die CXA1417S. Das ist und blieb der erste Serienchip. Bei Dolby-C sieht die Sache völlig anders aus, der CX20188 ist nach fast 10 Jahren Weiterentwicklung die Krone. Das hat es bei "S" nicht mehr gegeben. Zu sehr haben da die DAT-Schatten schon drüber gehangen die seit 1989 auf dem Markt waren.
Hier mal die Aufnahmeschiene Dolby S on / bzw. off
Schaltungsbild Dolby S off

[Bild: Dolby_S_Rec_in_Rec_out.jpg]