Hallo,
seit heute morgen gibt einer meiner beiden geliebten Aktivlautsprecher keinen Laut mehr von sich. Gestern bin ich aus Versehen kurz an den High/Low-Umschalter gekommen, wodurch für eine Sekunde eine extreme Lautstärke wiedergegeben wurde. Nachdem ich sofort zurückgeschaltet habe spielte der Lautsprecher dann den ganzen Abend normal weiter.
Heute morgen herrschte allerdings Totenstille. Ich habe die Verstärkereinheit ausgebaut und (laienhaft) überprüft. Die Sicherung ist noch in Ordnung, allerdings schaltet die Box sich nicht automatisch bei einem Musiksignal zu. Die Kontroll-Lampe bleibt dunkel und das Relais klackt nicht. Auf den Platinen konnte ich als elektrotechnischer Laie bei rein optischer Prüfung keine Auffälligkeiten entdecken.
Hat jemand einen heißen Tipp, wo ich den Fehler suchen soll, oder traut sich eine Reparatur der (ausgebauten) Verstärkereinheit (ohne Box) selbst zu? Gibt es möglicherweise noch irgendwo die Verstärker zu kaufen oder hat jemand noch zufällig einen oder zwei im Keller?
Vielen Dank schon im voraus!
Niemand, der eine Idee hat...?
mach mal n Bild von dem Teil
(04.06.2016, 18:01)Der Karsten schrieb: [ -> ]mach mal n Bild von dem Teil
Das wäre mit unverhältnismäßigem Aufwand verbunden, da die Verstärkereinheit aus mehreren Ebenen übereinander besteht und mühsam zerlegt werden müsste. Erschwerend kommen die sehr kurzen Anschlusskabel hinzu. Es waren aber - wie schon gesagt - keinerlei Auffälligkeiten erkennbar. Mich macht aber stutzig, dass die Box nach der Überlastung ohne hörbare Fehler weiterspielte und sich erst am anderen Morgen nicht mehr einschaltete. Für mich sieht das nach einem Problem in der Stromversorgung aus...
Hm, gibts denn eine Feinsicherung die man von Aussen wechseln kann? Falls ja, schau dir die mal an.
(04.06.2016, 20:47)bikehomero schrieb: [ -> ]Hm, gibts denn eine Feinsicherung die man von Aussen wechseln kann? Falls ja, schau dir die mal an.
Ich habe nur eine innen gefunden, und die war überraschenderweise noch in Ordnung...
Ich habe 80er Jahre Aktivlautsprecher, bei denen die signalabhängige Einschaltautomatik spinnt. Wenn ich auf Dauerbetrieb schalte funktionieren sie einwandfrei. Haben deinen eine schaltbare Automatik?
(04.06.2016, 21:45)Harry Hirsch schrieb: [ -> ]Ich habe 80er Jahre Aktivlautsprecher, bei denen die signalabhängige Einschaltautomatik spinnt. Wenn ich auf Dauerbetrieb schalte funktionieren sie einwandfrei. Haben deinen eine schaltbare Automatik?
Nein, leider nicht. Aber eigentlich müsste nach dem Betätigen des Power-Schalters sofort die rote Signallampe leuchten, die direkt neben dem Schalter sitzt, auch ohne Musiksignal.
Die Lampe geht aber nicht an, als ob der Power-Schalter nicht mehr funktioniert...
Die Fehlersuche ist auch hier immer die gleiche.
Solche Module werden permanent von einem Standby-Netzteil versorgt. Entweder ist das um einen kleinen konventionellen Transformator, oder "sonstwie" aufgebaut. Dieses kleine Netzteil
versorgt die Schaltung, die bei anstehender NF das Hauptnetzteil zuschaltet. Und diese Schaltung treibt auch die beiden Status-LED.
Die logischen Schritte:
*Prüfen des Standbynetzteils im Primär- und Sekundärkreis. Also auch die Netzleitung, der Hauptschalter, eventuell vorhandene Sicherungen usw.
*Prüfen der Stabilisierung und der korrekten Versorgung der NF-Fernsteuerschaltung
Eine weitere Prüfung ist nicht nötig, wenn die Fehlerberschreibung stimmt, und es keine weiteren Defekte gibt. Spätestens nach dieser Prozedur (und evtl Fehlerbehebung)
muss die rote LED leuchten.
Wenn die NF den Verstärker zusätzlich nicht aus dem Stanby holen kann:
*1 KHz, 100 mVeff an den Eingang (zum triggern MUSS das ausreichen)
*Mit Signalverfolger oder normalem Oszilloskop die verstärkenden Stufen bis zur Schaltstufe überprüfen
*Schaltstufe, Relaistreiber und Relais prüfen
Fertig.
Sollte alles in unter einer Stunde machbar sein.
Unbeliebter, unverschämter und überheblicher Nachtrag (muss sein
): ---->
wenn man daran überhaupt etwas zu suchen hat. <----
(05.06.2016, 08:18)scope schrieb: [ -> ]Sollte alles in unter einer Stunde machbar sein.
Unbeliebter, unverschämter und überheblicher Nachtrag (muss sein ): ----> wenn man daran überhaupt etwas zu suchen hat. <----
Ich schrieb ja schon, dass ich elektrotechnischer Laie bin und daher "eigentlich nichts daran zu suchen habe"...
Meine Fertigkeiten beschränken sich demgemäß in der Regel auf mechanische Prüfungen, Ersetzen von Antriebsriemen und bestenfalls Nachlöten erkennbar schlechter oder kalter Lötstellen. Über Messgeräte verfüge ich nicht, so dass ich bei der Aktivbox wohl passen muss.
Leider lässt sich eine 35 kg schwere Standbox nur schwer versenden, so dass ich vorab diesen Weg gewählt habe. Ich hatte gehofft, dass die Tatsache, dass der Verstärker nach einer (potentiellen) Überlastung fehlerfrei weiterspielte und erst am anderen Morgen den Dienst versagt hat, einem Fachmann einen wichtigen Fingerzeig liefern könnte...
Das Modul sollte irgendwie "über Schrauben"
auszubauen sein...oder? Das verpackst du dann in einem Karton und sendest das irgendeinem der vielen Reparaturdienste, die auch hier im Forumimmer wieder Thema sind.
Es sei denn....du findest doch nich irgendeine "Feinsicherung", die es erwischt hat.
Eine Selbstheilung nach Stunden oder Tagen ist nicht unmöglich....aber unwahrscheinlich.
(05.06.2016, 10:09)scope schrieb: [ -> ]Es sei denn....du findest doch nich irgendeine "Feinsicherung", die es erwischt hat.
Genau so war es dann auch!
Leider erst, nachdem ich wegen der kurzen Anschlusskabel alle Chassis abgelötet und die Verstärkereinheit komplett ausgebaut hatte...
Erst bei hellem Tageslicht konnte ich das versteckte und fast völlig unsichtbare Sicherungsfach zwischen Kaltgerätebuchse und Power-Schalter entdecken. Sicherung getauscht, alles wieder mühsam zusammengelötet und -geschraubt, fertig. Läuft wieder!