Bei Klassik-Schallplatten (Rock & Jazz auch?) kommt man beim Stöbern oder als Beifang nicht an diversen "Digitalaufnahmen" aus den frühen 80er Jahren vorbei. Mit "digital", dies nur nebenbei, wurden Platten damals explizit beworben. Von Ausnahmen abgesehen, kann man die meisten Scheiben durchaus abspielen, obwohl mir allerdings kein einziges Highlight dazu einfällt. Und klangtechnisch begeistert hat mich bisher keine einzige (frühe) digitale Aufnahme von Platte. Die Karajan-Einspielung der "Planeten" (Holst) auf DGG soll gut klingen (wahrscheinlich vor allem brachial), nur die habe ich noch nicht in die Finger, bzw. auf den Plattenteller bekommen. Grundsätzlich denke ich aber, für digitale Aufnahmen sind nun mal digitale Wiedergabemedien (CD, DVD, DAT usw.) besser. Also mal die Frage, welche Erfahrungen die anderen so damit gemacht haben. Aussortieren oder doch lieber behalten?
ps.: hätte gerne ein Beispielcover mitgepostet, aber der Bilder-Transfer geht grade wieder mal nicht.
Viele Grüße - Frank
Ha! Jetzt geht's wieder - Beispiel, man beachte den Covertext, hoffe man kann's lesen.
Wenn ich mich recht entsinne, war meine erste "Digital"-Platte damals Cool and the Gang (keine Ahnung, ob die AAD, ADA, ADD, DDA oder DDD war) und ich fand es irgendwie beschissen unnatürlich.
The Beat - I Just Can't Stop It und Ry Cooder - Bop Til You Drop
Beide Alben klingen ganz wunderbar, im Gegensatz zu sämtlichen CD Versionen die ich bisher gehört habe.
(31.08.2016, 19:08)Joshua Tree schrieb: [ -> ]Beide Alben klingen ganz wunderbar, im Gegensatz zu sämtlichen CD Versionen die ich bisher gehört habe.
Ich kenne die beiden Alben leider nicht, möchte aber trotzdem auf die Webseite von Pauler Acoustics verweisen - ganz am Schluss der Seite zum DMM-Schnitt schreiben sie, dass eine Lacküberspielung (also der konventionelle Schnitt) immerhin die "hässlichen Schärfen" älterer oder schlechter Digitalaufnahmen mildert.
http://www.pauleracoustics.de/paulerac/pa_dmm_e.html
Ich glaube, in den Anfängen und ersten Jahren war die digitale Aufnahmetechnik (meist in gerade mal 16bit PCM) einfach nicht gut genug. Ausnahmen: Elektro-Musiker wie Tangerine Dream oder Klaus Schulze, bei denen hat die "Künstlichkeit" gepasst wie der Deckel auf den Topf. "Dig it" von Schulze beispielsweise klang auf Platte wie CD einfach nur hart, kalt, laut und gut. Und statt für viel Geld auf CD umzusteigen, blieben eben damals viele zunächst bei der Schallplatte - bin gar nicht mal sicher, ob es "Dig it", obwohl digital aufgenommen, überhaupt gleich auf CD gab.
Klanglich was ganz anderes ist aber ein Sinfonieorchester.
Viele Grüße - Frank
Bop Til You Drop war wohl auch die erste die digitial aufgenommen war. Auf meiner war glaube ich sogar ein Aufkleber mit dieser Info drauf.
Herb Alpert - Rise
Commodores - Nightshift
Telarc's Tchaikovsky 1812 Overture (von 1978, also ganz früh)
Klingen beide ganz ordentlich.
Die Bop Till you Drop wurde ja schon mehrfach genannt...