04.09.2016, 12:05
Dieser TA-F606ES steht schon eine Weile hier herum und gestern abend habe ich mir vorgenommen, das Gerät zu reparieren, weil das Gehäuse noch sehr gut aussieht. Es gibt kaum Gebrauchsspuren.
Der 606 ist voll fernsteuerbar und bereits mit Sony´s Gibraltar Chassis ausgestattet....Das ist letztenglich nicht mehr als ein "robuster Boden"
Der Fehler : Gerät schaltet die Lautsprecher nicht frei....Also das Übliche.
Ziemlich "blöd" ist nur, dass die verbauten Transistoren teuer sind, und ich sowas auch nicht herumliegen habe. Also entweder (für einen Kanal) 40 bis 60 € für Ersatzteile auslegen, oder mal "was anderes" ausprobieren.
Ich habe mich für die zweite Variante entschieden.
Die Teile habe ich im Bild gegenübergestellt:
J201 und K1530 werden durch die vorrätigen IRFP9240 und IRFP240 ersetzt
J313 und K313 durch J117 und K310 ersetzt, von denen ich noch ordentliche
Mengen habe.
Die Kennlinien, besonders der Treiber weichen vom Original um einiges ab, was eine kleine Schaltungsänderung nötig macht.
Der Erfolg ist ohnehin nicht garnatiert....Es war vielmehr ein Schuss ins (Halb) Blaue.
Die kleineren Halbleiter werden durch Originalteile ersetzt, die alle vorhanden sind.
Das Frontend der Endstufe befindet sich unter dem motorisierten Eingangswahlschalter und dem Motorpoti Alles muss "nach oben" ausgebaut werden, Rückwand entfernen usw....
Untere Etage....Da spielt die Musik...
Und es war auch einiges kaputt....Allerdings nicht die Doppel-FET...Die waren ok.
Rechts die Phonostufe MM & MC....Vermutlich ganz ordentlich, aber anscheinend mit FTZ-Bremse. Die untersuche ich eventuelle später nochmal.
5 Minuten umsonst gesucht, bis ich dann bemerkte, dass die Brücken (adaptor in/out) fehlten ....Dann kam auch was "durch"
Originalzustand. Die Kupferplättchen sollen (vermutlich) dafür sorgen, dass die Kühlfläche auch in Richtung Anschlusspins gleichmäßig angedrückt wird. Heat Spreader sind es sicher nicht.
Ich habe sie mal (umgedreht) übernommen, auch wenn sie hier kaum Sinn machen.
Ersetzt man die Transistoren ohne Änderung, kommt es je nach Position des Biasreglers zu extremer Oszillation, die mehrere Vpp erreicht. Ausserdem kann man keinen Strom durch die Endtransistoren fliessen lassen. Ganz egal wohin man dreht.
Das im Netz erhältliche Schaltbild des 606ES ist nicht mit meinem kompatibel, denn in meiner Variante werden FET als Treiber verwendet. Im Schaltbild sind es BJT. Keine Ahnung was früher da war, und warum man es änderte, bzw. warum es anscheinend zwei Varianten gibt.
Daher sind auf der Platine auch einige Bauteile durch Drahtbrücken ersetzt worden, andere wiederum kamen hinzu und/oder haben stark abweichende Werte.
In der Ruhestromregelung (VBE Multilizierer) musste zur Verwendung der neuen Transistoren lediglich ein Widerstand verändert (verkleinert) werden.
Ob das ausreicht sollten die ersten Messungen zeigen.
Bevor aber "irgendwas" gemessen werden kann, muss das Relais bearbeitet werden. Ohne diese praktisch immer notwendige Arbeit gibt es keine vernünftigen Messungen.
Im folgenden Bild erkennt man, was ich damit meine. Zwar ist es durchaus "möglich", durch mehrmaliges Schalten unter Last "hin und wieder" auch einen guten Kontalt zu bekommen, aber SELTEN auf beiden Kanälen gleichzeitig. Man muss die Relais also entweder erneuern, oder bearbeiten.
Dieser Zustand stellt sich übrigens binnen 2 oder 3 Jahren immer wieder ein. Je nachdem wie oft man das Gerät benutzt. Man darf also davon ausgehen, dass der auf dem Bild abgelichtete Zustand bei den allermeisten Leuten "zu Hause" ganz normal ist...Mal auf beiden Kanälen, mal auf einem....und manchmal wird es auch "gut" sein.....
Aber ich kann euch beruhigen: Ihr könnt DAS in diesem Stadium nicht hören. Die blaue Messung zeigt ein schlechtes Relais aus dem Sony.....die rote das geputzte Relais.
Blau zeigt einen Klirr von ca. 0,05%....Viel zu wenig, als das es dem Wohlklang im Weg steht.....Bloß messen kann man SO nicht....
Klirrspektrum 10 W in 8 R. Original belassener Kanal:
Und der reparierte:
Das ist für diese Sonies "normal"...Da legen die ES aus dieser Serie Top-Werte hin. Dass der reparierte Kanal hier so gut abschneidet hätte ich allerdings nicht erwartet.
Frequenzgang "via Tone" (also nicht direct) 2,83V , 8R
Die minimale Differenz um 0,25 dB im Bereich um 500 Hz dürfte in der Vorstufe (Klangregelnetzwerk) zu finden sein. Sie ist -wie auch immer- absolut harmlos.
Und wie sieht es im gesamten Leistungsbereich aus?....GUT, wenngleich die neuen Transistoren im Verbund nicht die selbe "volle" Aussteuerbarkeit erreichen. Das könnte man sicher weiter optimieren, aber ...wozu? Bis 85 Watt ist alles identisch. Der Originalkanal erreicht an 8 ohn allerdings gut 15 Watt mehr.
Die Spezifikation (2 x 80W) wird dennoch erreicht....Vielleicht baue ich den zweiten Kanal auch noch um, obwohl das rein "kosmetisch" wäre.
Jemand Interesse an dem Sony? Ich kann ihn nicht gebrauchen, aber defekt rumliegen lassen wollte ich ihn trotzdem nicht.
Der 606 ist voll fernsteuerbar und bereits mit Sony´s Gibraltar Chassis ausgestattet....Das ist letztenglich nicht mehr als ein "robuster Boden"
Der Fehler : Gerät schaltet die Lautsprecher nicht frei....Also das Übliche.
Ziemlich "blöd" ist nur, dass die verbauten Transistoren teuer sind, und ich sowas auch nicht herumliegen habe. Also entweder (für einen Kanal) 40 bis 60 € für Ersatzteile auslegen, oder mal "was anderes" ausprobieren.
Ich habe mich für die zweite Variante entschieden.
Die Teile habe ich im Bild gegenübergestellt:
J201 und K1530 werden durch die vorrätigen IRFP9240 und IRFP240 ersetzt
J313 und K313 durch J117 und K310 ersetzt, von denen ich noch ordentliche
Mengen habe.
Die Kennlinien, besonders der Treiber weichen vom Original um einiges ab, was eine kleine Schaltungsänderung nötig macht.
Der Erfolg ist ohnehin nicht garnatiert....Es war vielmehr ein Schuss ins (Halb) Blaue.
Die kleineren Halbleiter werden durch Originalteile ersetzt, die alle vorhanden sind.
Das Frontend der Endstufe befindet sich unter dem motorisierten Eingangswahlschalter und dem Motorpoti Alles muss "nach oben" ausgebaut werden, Rückwand entfernen usw....
Untere Etage....Da spielt die Musik...
Und es war auch einiges kaputt....Allerdings nicht die Doppel-FET...Die waren ok.
Rechts die Phonostufe MM & MC....Vermutlich ganz ordentlich, aber anscheinend mit FTZ-Bremse. Die untersuche ich eventuelle später nochmal.
5 Minuten umsonst gesucht, bis ich dann bemerkte, dass die Brücken (adaptor in/out) fehlten ....Dann kam auch was "durch"
Originalzustand. Die Kupferplättchen sollen (vermutlich) dafür sorgen, dass die Kühlfläche auch in Richtung Anschlusspins gleichmäßig angedrückt wird. Heat Spreader sind es sicher nicht.
Ich habe sie mal (umgedreht) übernommen, auch wenn sie hier kaum Sinn machen.
Ersetzt man die Transistoren ohne Änderung, kommt es je nach Position des Biasreglers zu extremer Oszillation, die mehrere Vpp erreicht. Ausserdem kann man keinen Strom durch die Endtransistoren fliessen lassen. Ganz egal wohin man dreht.
Das im Netz erhältliche Schaltbild des 606ES ist nicht mit meinem kompatibel, denn in meiner Variante werden FET als Treiber verwendet. Im Schaltbild sind es BJT. Keine Ahnung was früher da war, und warum man es änderte, bzw. warum es anscheinend zwei Varianten gibt.
Daher sind auf der Platine auch einige Bauteile durch Drahtbrücken ersetzt worden, andere wiederum kamen hinzu und/oder haben stark abweichende Werte.
In der Ruhestromregelung (VBE Multilizierer) musste zur Verwendung der neuen Transistoren lediglich ein Widerstand verändert (verkleinert) werden.
Ob das ausreicht sollten die ersten Messungen zeigen.
Bevor aber "irgendwas" gemessen werden kann, muss das Relais bearbeitet werden. Ohne diese praktisch immer notwendige Arbeit gibt es keine vernünftigen Messungen.
Im folgenden Bild erkennt man, was ich damit meine. Zwar ist es durchaus "möglich", durch mehrmaliges Schalten unter Last "hin und wieder" auch einen guten Kontalt zu bekommen, aber SELTEN auf beiden Kanälen gleichzeitig. Man muss die Relais also entweder erneuern, oder bearbeiten.
Dieser Zustand stellt sich übrigens binnen 2 oder 3 Jahren immer wieder ein. Je nachdem wie oft man das Gerät benutzt. Man darf also davon ausgehen, dass der auf dem Bild abgelichtete Zustand bei den allermeisten Leuten "zu Hause" ganz normal ist...Mal auf beiden Kanälen, mal auf einem....und manchmal wird es auch "gut" sein.....
Aber ich kann euch beruhigen: Ihr könnt DAS in diesem Stadium nicht hören. Die blaue Messung zeigt ein schlechtes Relais aus dem Sony.....die rote das geputzte Relais.
Blau zeigt einen Klirr von ca. 0,05%....Viel zu wenig, als das es dem Wohlklang im Weg steht.....Bloß messen kann man SO nicht....
Klirrspektrum 10 W in 8 R. Original belassener Kanal:
Und der reparierte:
Das ist für diese Sonies "normal"...Da legen die ES aus dieser Serie Top-Werte hin. Dass der reparierte Kanal hier so gut abschneidet hätte ich allerdings nicht erwartet.
Frequenzgang "via Tone" (also nicht direct) 2,83V , 8R
Die minimale Differenz um 0,25 dB im Bereich um 500 Hz dürfte in der Vorstufe (Klangregelnetzwerk) zu finden sein. Sie ist -wie auch immer- absolut harmlos.
Und wie sieht es im gesamten Leistungsbereich aus?....GUT, wenngleich die neuen Transistoren im Verbund nicht die selbe "volle" Aussteuerbarkeit erreichen. Das könnte man sicher weiter optimieren, aber ...wozu? Bis 85 Watt ist alles identisch. Der Originalkanal erreicht an 8 ohn allerdings gut 15 Watt mehr.
Die Spezifikation (2 x 80W) wird dennoch erreicht....Vielleicht baue ich den zweiten Kanal auch noch um, obwohl das rein "kosmetisch" wäre.
Jemand Interesse an dem Sony? Ich kann ihn nicht gebrauchen, aber defekt rumliegen lassen wollte ich ihn trotzdem nicht.