Hallo,
ich habe ein oder wahrscheinlich mehrere Probleme mit meinem Grundig R3000-2:
es fing damit an, dass die Sender anfingen zu driften. Dann ging es damit weiter, dass UKW auf einmal tot war. Die anderen Eingänge funktionierten aber weiterhin.
Nun ist es so, dass auch die Relais nicht mehr anziehen, die Endstufen bleiben also tot. Wobei es ab und zu noch gelang, dass die Relais wieder anziehen, auch die Senderanzeige war wieder da: alles ganz normal. Allerdings benötigte der Receiver dafür ca. 25 Sekunden.
Aufgrund der etwas unübersichtlichen Gemengelage weiß ich nun nicht, wo ich anfangen solle zu suchen bzw. was ist hier Ursache und was ist Wirkung?
Für hilfreiche Tips, das Schalter- und Knöppe-Monster wieder hinzukriegen, wäre ich euch sehr dankbar. Im Moment sieht es so aus, wobei er wohl schon irgendwas empfängt, die Feldstärke-Anzeige verändert sich zumindest.
Danke und Grüße
Andy
Ersmal alle Tantals rausschmeißen....
Ich denke es macht Sinn, erstmal ein Messgerät zu aktivieren, und zu schauen, was das Netzteil so liefert,
und ob das dem entspricht, was die Erbauer des Gerätes so gewollt haben.
Zumindest weist Du dann ob die iste einen Versorgungsmagel hatt oder nicht.
Dann wäre auch zu klären, ob die Endstufenrelais nicht anziehen, weil Gleichspannung am Ausgang der
Endstufen anliegt, oder ob die Relais auch einfach unterversorgt sind.
Die Zunahme der Symptome legt zumindest eine Netzteilprüfung nahe.
Gruß Olaf
Ich hatte so etwas schon auf dem Tisch. Deswegen mein Rat, erstmal alle Tantals rauszuwerfen. Im Tunerteil gibts noch einen Widerstand, den man ermeuern solte. Irgendwo gibts hier einem Thread von mir, wo ich so eine Kiste mal wieder zum Laufen bekommen habe.
Danke Jungs,
was ich schon gemacht habe: den C347 im Tunerteil gewechselt und den damit verbundenen R60 kontrolliert und für in Ordnung befunden/gemessen.
Das mit der Spannungsversorgung klingt plausibel, werde ich als nächstes messen. Nur warum das dann sporadisch doch geht und dann so lange braucht, bis die Relais durchschalten ...... ? Klingt mir schon nach Kondensator, aber pauschal alle und jeden zu tauschen erscheint mir dann doch etwas Overkill.
Moin,
der R3000 sollte fuer die Abstimmspannungserzeugung noch das TCA530 haben. Das Ding suchen und nachsehen, ob es warm wird. Es muss und darf auch nicht gekuehlt werden, denn es wird thermostatisch geregelt beheizt.
Ein defektes TCA530 sorgt erstmal fuer fehlenden Empfang und laufende Sender, da die Abstimmrohspannung von 30V nicht konstant gehalten wird. Daneben hat es bei Grundig noch eine zweite Funktion, es steuert die Muting beim Einschalten. Das Geraet wird erst freigegeben, wenn die Heizung "angeheizt" signalisiert. Das betrifft auch die Freigabe der Lautsprecherrelais, weshalb die auch bei intakten Endstufen nicht einschalten, wenn das IC defekt ist.
Das Dumme daran: Es wird seit Mitte der 80er nicht mehr hergestellt und ist schwierig zu bekommen. Oft schon Ausbauware, was man da erhaelt...
Ausserdem, es wurde schon angesprochen, alle Betriebsspannungen ueberpruefen. Nach kalten Loetstellen im Netzteil und Endverstaerkern suchen, diverse Masseverbindungen laufen ueber den Endstufenkuehlkoerper und Verstaerkungsstreben des Chassis.
73
Peter
Ich konnte inzwischen etwas weiter suchen. Hatte auch die seltene gelegenheit, dass das Ding auf einmal wieder komplett funktionierte.
Nur halt nicht lange
Also gemessen, zuerst den TCA530: alle Spannungen waren okay, außer diese beiden:
Pin4: Soll= 9V, IST=6V
Pin14: Soll= 26-35V, IST=6-9V
ABER: diese Werte habe ich gemessen, als das Teil funktionierte! Ohne Funktion sind sie allerdings so gut wie identisch.
Dann mal die Versorgungsspannungen gemessen. Auch alle okay, außer die 55V. Die ergaben im funktionierenden Zustand 75V, im nicht funktionierenden Zustand (also Relais und Anzeige tot) immer noch 65V. Damit sind auch die nachfolgenden Spannungen viel zu hoch.
T2 kaputt?
Aber warum funktioniert die Kiste mit diesen Werten?
Grüße
Andy
Korrektur bzw. Update:
im Moment tut das Ding wieder nix, keine Relais, kein Display.
Und der TCA530:
Pin4: Soll= 9V, IST=5,5V <-wobei das DMM kurz 9,5V zeigt, dann aber sofort auf 5,5V wechselt.
Pin14: Soll= 26-35V, IST=1,7V
Ist das IC defekt oder ist das nur eine Folge anderer Defekte?
Moin,
fuer die Beurteilung des TCA530 sollte man auch sein Datenblatt haben. Damit man weiss, welcher Anschluss wozu gut ist.
Die 55V-Spannung muss diese Groessenordnung haben, sie ist stabilisiert. D3, D4 und T2 pruefen, Kalte Loetstellen etc. in der Gegend fuer moeglich halten.
Der Transistor duerfte ok sein, wenn die Spannung an seiner Basis um etwa 1,4V ueber der Emitterspannung liegt. Ueber D4 stehen 56V, ueber D3 0,7V. Der Widerstand an der Basis (1k) zuverlaessig ok? Wenn er hochohmig wird, muss die Spannung an der Basis und damit am Emitter aber sinken.
73
Peter
Zitat:Dann mal die Versorgungsspannungen gemessen. Auch alle okay, außer die 55V. Die ergaben im funktionierenden Zustand 75V, im nicht funktionierenden Zustand (also Relais und Anzeige tot) immer noch 65V. Damit sind auch die nachfolgenden Spannungen viel zu hoch.
T2 kaputt?
Hatte gestorbene Z-Dioden D4 ...
ansonsten die genannten BE prüfen.
Erst mal die 55v hinbekommen, sonst grillst du alles dahinter z.B. C11 hat 63 V.
Macht der Mutingschalter am Stationstastenblock nicht auch bei anderen Quellen als UKW Ärger?
Kalte Lötstellen im Dezimalanzeigenblock sind auch mal vorhanden. Hier auch die Durchkontaktierungen.
Was machen die 5V hinterm 7805?
Grundig Forum ist wieder online!
http://www.grundig-forum.de
Leider sind die meisten alten Hasen noch nicht dort.
Gruß TW
(26.10.2016, 16:03)hf500 schrieb: [ -> ]Moin,
fuer die Beurteilung des TCA530 sollte man auch sein Datenblatt haben. Damit man weiss, welcher Anschluss wozu gut ist.
Die 55V-Spannung muss diese Groessenordnung haben, sie ist stabilisiert. D3, D4 und T2 pruefen, Kalte Loetstellen etc. in der Gegend fuer moeglich halten.
Der Transistor duerfte ok sein, wenn die Spannung an seiner Basis um etwa 1,4V ueber der Emitterspannung liegt. Ueber D4 stehen 56V, ueber D3 0,7V. Der Widerstand an der Basis (1k) zuverlaessig ok? Wenn er hochohmig wird, muss die Spannung an der Basis und damit am Emitter aber sinken.
73
Peter
Wenn ich mir das Datenblatt des TCA530 so ansehe, sehe ich eigentlich nix, was mir helfen könnte bzw. verstehe es halt einfach nicht.
Wegen der Spannungen: ich messe über D4 die genannten ca. 56V, über D3 jedoch statt 0,7V satte ca. 20V. T2 mißt ausgeschaltet B->E ca. 0,7V.
Kann man damit etwas anfangen? Das Symptom klingt für mich eher nach der TCA530-Geschichte und dem Muting, wie sie Peter oben beschrieb. Zumal das Ding ja ab und an perfekt lief.
(04.11.2016, 17:33)Stronzo schrieb: [ -> ]Wegen der Spannungen: ich messe über D4 die genannten ca. 56V, über D3 jedoch statt 0,7V satte ca. 20V. T2 mißt ausgeschaltet B->E ca. 0,7V.
Moin,
die 56V ueber D4 sind ok, die 20 ueber D3 nicht. Es muessen um die 0,6-0,7V sein. Die Diode ist (zeitweise) defekt und hat Unterbrechung. Die 0,7V im Diodentest an T2 kann dem den Basis-Emitterstrecken paralleliegenden Spanungsteiler geschuldet sein, das nach Ersatz von D3 (es geht praktisch jede Si-Diode) im Betrieb mal nachgemessen wird. Ich erwarte dann um die 1,4V.
73
Peter
Hallo,
D3 habe ich gewechselt gegen eine 1N4148 - keine Änderung, es liegen über ihr immer noch 18,5V an. Noch ein Tip?
R7, R8, R9, C12 und die Lötstellen in dem Bereich iO?
(06.11.2016, 13:11)Stronzo schrieb: [ -> ]D3 habe ich gewechselt gegen eine 1N4148 - keine Änderung, es liegen über ihr immer noch 18,5V an. Noch ein Tip?
Moin,
wie ist diese Spannung gepolt? Die Spannung an der Diode muss gegen Masse an der Katode kleiner als an der Anode sein.
Wenn die Katode positiver als die Anode ist, ist eine Spannung von 18V moeglich, die Diode ist gesperrt. Dann ist der Transistor verdaechtig, Kollektor-Basisschluss des "unteren" Transistors in dem Darlington.
73
Peter