09.12.2016, 20:52
Vor gut zwei Stunden habe ich bei einem meiner Bekannten diese "kleine" Endstufe mitgenommen. Das Gerät stammt aus den USA und hatte dementsprechend einen US-Netzstecker, den ich (samt Kabel) gegen ein Netzkabel mit Eurostecker ausgewechselt habe. Die Primärwicklung lässt sich umschalten. Die sicherungen mussten natürlich auch schwächer gewählt werden, wobei eine der beiden ohnehin defekt war.
Diese Endstufe wurde afaik nicht in Europa angeboten.
Mir wurde natürlich mitgeteilt, dass ein Kanal anscheinend defekt ist, was sich dann auch bestätigte.
Die Sekundärspannungen lassen sich hinten am Gerät ebenfalls für 8 ohm , sowie <8 ohm wählen. Besonders im 8 ohm mode ist die mögliche Ausgangsleistung unerwartet hoch.
2 x 2 Sanken im MT200 Format und eine klassische Schaltung, bei der man den Offset nicht (ohne weiteres) korrigieren kann. Hier ist er aber links & rechts in der Toleranz.
An dem Gerät wurde bisher noch nichts repariert.
Um die TRansistoren abschauben zu können, muss man den Endstufenblock komplett entfernen. Dann kann man den KK abschrauben, nachdem man die 9 Lötstellen gelöst hat.
Ausser den beiden Transiistoren ist nichts kaputtgegangen. Das ist unüblich, aber ich habe nichts dagegen. Ersatz (gebraucht) habe ich da. Inchange wäre auch da gewesen und hätte auch problemlos funktioniert, aber in diesem Fall verbaue ich mal Originale. Das Gerät werde ich nämlich nicht behalten, da ich dafür keine Verwendung habe.
Diese "Minireparatur" hat gerade mal 30 Minuten gedauert. Nach Platzwechsel wurden noch ein paar Messungen an dem Gerät gemacht.
Spektrum beider Kanäle bei 2,83V in 8R, 1KHz
Das sind 0,0015 % THD und etwa 0,002% THD&N (22KHz)
Gute Werte
Frequenzgang 2,83V in 8R, 4R (blau) und die Lautsprechersimulation (grün)
Sehr breitbandig, besonders an 8R (-3 dB deutlich über 200 KHz) . Das Verhalten an der LS-Simulation lässt bereits erahnen, dass die Ausgangsimpedanz ziemlich hoch liegt.
Das liegt in erster Linie NICHT an der Schaltung, und auch nicht am Relais, denn das habe ich gewechselt, weil ich das alte beim öffnen zerstört habe.
Es leigt an den sehr langen und sehr dünnen Drähten, die vom Relais zum "tiny" Lautsprecherwahlschalter führen, um dann nochmal über 30 cm bis zum Terminal führen
Und diese Leitungen sind sehr (!) dünn. Irgendwas um 0,3 oder 0,4 mm²
Das könnte man in wenigen Minuten ändern und somit eine Verbesserung von (geschätzt) 100% erzielen. Ob es sich aber klanglich bemerkbar macht ist doch -sehr- fraglich.
Die Messung der Ausgangsimpedanz und des "Dämpfungsfaktors" führe ich in Zukunft nurnoch nach der "Vorwärtsmethode" aus. Während bei der Rückwärtsmethode ein (zweiter) Hilfsverstärker benötigt wird, werden bei der Vorwärtsmethode die Spannungen im belasteten und unbelasteten Zustand verglichen, und daraus die Impedanz und der D berechnet.
Mit einer sogenannten AP-Basic "procedure" und einer einfachen "Test fixture" geht das mit dem S1, S2 und natürlich auch mit dem APX mehr oder weniger vollautomatisch.
Die Fixture enthält einen 8 ohm Widerstand, der sich vorzugsweise nicht (oder kaum) induktiv verhält. Ich habe dazu einige 2 Watt Schichtwiderstände parallel auf 8R verschaltet.
Der Meßwiderstand wird mit möglichst kurzen , niederohmigen Leitungen an den Verstärkerausgang angeschlossen. Hier sind es nur 100 mm 4 mm² . Mit dem Schalter verbindet man den R, oder lässt den Verstärker hochohmig laufen. Der Analyzer wird an der BNC Buchse angeschlossen.
In einem Durchgang werden so die Ausgangsimpedanz und der Dämpfungsfaktor im gesamten NF-Bereich ermittelt und grafisch dargestellt. Die Vorwärtsmethode hat besonders bei hohen Frequenzen Vorteile und eine geringere Abweichung. Ausserdem wirkt hier die Gegenkopplung des Verstärkers -je nach Design- und wird komplett in die Messung einbezogen.
Gerade bei Class D Verstärkern sind nur "Vorwärts" realistische Werte zu messen.
Über 200 Milliohm (rot) und somit (bezogen auf 8R) auch nur ein Dämpfungsfaktor von etwa 35. (blau) Absolut konstant über den gesamten F-Bereich.
Zum Schluss noch die Leistung....Beide Kanäle zeitgleich, 1 KHz.
4 ohm (mit verminderten Railspannungen)
Etwa 2 x 135W /1% THD&N
Und nochmal mit Maximalspannung, die man an 4 ohm Last nicht unbedingt schalten sollte, wenn man sehr laut hört....Obwohl man diesen Zustand (Labormessung) wohl kaum damit erreichen dürfte.
Etwa 2 x 170 W /1% THD&N
Das ist für diesen "Zwerg" schon eine Hausnummer.
Diese Endstufe wurde afaik nicht in Europa angeboten.
Mir wurde natürlich mitgeteilt, dass ein Kanal anscheinend defekt ist, was sich dann auch bestätigte.
Die Sekundärspannungen lassen sich hinten am Gerät ebenfalls für 8 ohm , sowie <8 ohm wählen. Besonders im 8 ohm mode ist die mögliche Ausgangsleistung unerwartet hoch.
2 x 2 Sanken im MT200 Format und eine klassische Schaltung, bei der man den Offset nicht (ohne weiteres) korrigieren kann. Hier ist er aber links & rechts in der Toleranz.
An dem Gerät wurde bisher noch nichts repariert.
Um die TRansistoren abschauben zu können, muss man den Endstufenblock komplett entfernen. Dann kann man den KK abschrauben, nachdem man die 9 Lötstellen gelöst hat.
Ausser den beiden Transiistoren ist nichts kaputtgegangen. Das ist unüblich, aber ich habe nichts dagegen. Ersatz (gebraucht) habe ich da. Inchange wäre auch da gewesen und hätte auch problemlos funktioniert, aber in diesem Fall verbaue ich mal Originale. Das Gerät werde ich nämlich nicht behalten, da ich dafür keine Verwendung habe.
Diese "Minireparatur" hat gerade mal 30 Minuten gedauert. Nach Platzwechsel wurden noch ein paar Messungen an dem Gerät gemacht.
Spektrum beider Kanäle bei 2,83V in 8R, 1KHz
Das sind 0,0015 % THD und etwa 0,002% THD&N (22KHz)
Gute Werte
Frequenzgang 2,83V in 8R, 4R (blau) und die Lautsprechersimulation (grün)
Sehr breitbandig, besonders an 8R (-3 dB deutlich über 200 KHz) . Das Verhalten an der LS-Simulation lässt bereits erahnen, dass die Ausgangsimpedanz ziemlich hoch liegt.
Das liegt in erster Linie NICHT an der Schaltung, und auch nicht am Relais, denn das habe ich gewechselt, weil ich das alte beim öffnen zerstört habe.
Es leigt an den sehr langen und sehr dünnen Drähten, die vom Relais zum "tiny" Lautsprecherwahlschalter führen, um dann nochmal über 30 cm bis zum Terminal führen
Und diese Leitungen sind sehr (!) dünn. Irgendwas um 0,3 oder 0,4 mm²
Das könnte man in wenigen Minuten ändern und somit eine Verbesserung von (geschätzt) 100% erzielen. Ob es sich aber klanglich bemerkbar macht ist doch -sehr- fraglich.
Die Messung der Ausgangsimpedanz und des "Dämpfungsfaktors" führe ich in Zukunft nurnoch nach der "Vorwärtsmethode" aus. Während bei der Rückwärtsmethode ein (zweiter) Hilfsverstärker benötigt wird, werden bei der Vorwärtsmethode die Spannungen im belasteten und unbelasteten Zustand verglichen, und daraus die Impedanz und der D berechnet.
Mit einer sogenannten AP-Basic "procedure" und einer einfachen "Test fixture" geht das mit dem S1, S2 und natürlich auch mit dem APX mehr oder weniger vollautomatisch.
Die Fixture enthält einen 8 ohm Widerstand, der sich vorzugsweise nicht (oder kaum) induktiv verhält. Ich habe dazu einige 2 Watt Schichtwiderstände parallel auf 8R verschaltet.
Der Meßwiderstand wird mit möglichst kurzen , niederohmigen Leitungen an den Verstärkerausgang angeschlossen. Hier sind es nur 100 mm 4 mm² . Mit dem Schalter verbindet man den R, oder lässt den Verstärker hochohmig laufen. Der Analyzer wird an der BNC Buchse angeschlossen.
In einem Durchgang werden so die Ausgangsimpedanz und der Dämpfungsfaktor im gesamten NF-Bereich ermittelt und grafisch dargestellt. Die Vorwärtsmethode hat besonders bei hohen Frequenzen Vorteile und eine geringere Abweichung. Ausserdem wirkt hier die Gegenkopplung des Verstärkers -je nach Design- und wird komplett in die Messung einbezogen.
Gerade bei Class D Verstärkern sind nur "Vorwärts" realistische Werte zu messen.
Über 200 Milliohm (rot) und somit (bezogen auf 8R) auch nur ein Dämpfungsfaktor von etwa 35. (blau) Absolut konstant über den gesamten F-Bereich.
Zum Schluss noch die Leistung....Beide Kanäle zeitgleich, 1 KHz.
4 ohm (mit verminderten Railspannungen)
Etwa 2 x 135W /1% THD&N
Und nochmal mit Maximalspannung, die man an 4 ohm Last nicht unbedingt schalten sollte, wenn man sehr laut hört....Obwohl man diesen Zustand (Labormessung) wohl kaum damit erreichen dürfte.
Etwa 2 x 170 W /1% THD&N
Das ist für diesen "Zwerg" schon eine Hausnummer.