Ich hab da mal ne Frage:
An einer Soundkarte muß ich die Elkos tauschen.
Auslöten vom kaputten Elko geht ja, aber ich schaffe es nicht, das Lötauge dann wieder frei zu bekommen, da es eine doppelseitige Platine mit kleinen Löchern und Durchkontaktierung ist.
Wie geht das bitte richtig ?
Versucht hab ich das mit einer manuellen Entlötpumpe, aber auch mit Zugabe von frischen Lötzinn wird das Löchle nur selten frei.
Nimm eine Spritzenkanüle, die in die Bohrung vom Lötauge passt. Zinn am Lötauge mit dem Lötkolben erhitzen und dann sofort mit der Kanüle rein.
Entlötlitze sollte aber auch hilfreich sein...gibt es in verschiedenen Stärken.
Gute feingliedrige Entlötlitze nehmen, diese auffächern und kurz in Spiritus gelöstes Kolophonium tunken. Trocknen lassen und damit kann man dann gut Lötzinn "aufsaugen". Dadurch bekommt man eine starke Kapillarwirkung.
..neenee, das geht ganz anders..mittels Druckluft oder die Platine auf eine Holzunterlage klopfen, nachdem man das Lötauge mittels frischen Lötzinn ohne Druck vom Lötkolben ordentlich durchgewärmt hat.
Einwenig tief Luft holen und kräftig auf das erhitzte Lötzinn pusten, geht auch ab und an ganz gut.
Also Spritzenspitze geht nicht, sobald die Spitze an das Lötzinn kommt, ist es hart.
Ist eben ein Eutektikum...
(04.01.2017, 23:15)Der Jo schrieb: [ -> ]Also Spritzenspitze geht nicht, sobald die Spitze an das Lötzinn kommt, ist es hart.
Ist eben ein Eutektikum...
Dann machst du das falsch. Erhitze die Kanüle mit, braucht es aber etwas Hornhaut an den Fingern.
Ich "beheize das Loch von unten und setzen oben die manuelle Entlötpumpe auf. Das funktioniert meistens ganz gut.
Probleme gibt es nur wenn große Masseflächen anliegen oder bei mehr als 2 Lagen, da reicht manchmal die Heizleistung meines Lötkolbens nicht wirklich. Wenn das nicht hilft nehme ich meistens Heißluft mit einer kleinen Düse.
Gibts Erfahrungen mit der 30W-China-Entlötpumpe?
Gute Entlötlitze hat ausreichend Flußmittel und funktioniert mit nem 80-W-Kolben fast immer.
Stramm in Durchkontaktierungen sitzende Anschlußdrähte nehmen bei mehrfachem Auslöten die Hülsen gern mit.
Da brauchts warscheinlich professionelle Entlötstationen.
Hatte mal so eine ähnliche wie das Chinateil, funktioniert ganz gut aber wenn man viel auslöten muß kriegst n Krampf im Daumen
Vermutlich muß man auch ein wenig warten, bis das Ding wieder heiß genug ist.
Selbst mit 80W ist wegen der Wämespeicherkapazität immer die größtmögliche Spitze nötig und an Masseflächen braucht mans mit 30W nicht zu versuchen.
Für gute Lötungen und Entlötungen benötigt man auch gutes Material.
Als Lötkolben benutze ich seit vielen Jahren einen ERSA MS8000 mit 80 Watt Kolben - und einige Wechselspitzen je nach Notwendigkeit.
Zum entlöten benutze ich entweder eine Entlötpumpe (aber die alten großen Zeieltrafo-Lötstellen sind sowieso schon Vergangenheit), oder sonst eine Entlötlitze wie diese hier (nur halt die 30m Rollen) :
https://www.conrad.de/de/entloetlitze-st...88243.html
Sollte das Flussmittel in der Entlötlitze nicht ausreichen, dann verwende ich dieses Flussmittel zusätzlich, denn Kolophonium ist nicht wirklich geeignet für Bleifrei- oder Silber-Lot!:
http://arcoss.corecommerce.com/flux-past...ringe.html
Falls sich doch 'mal eine Durchkontaktierung selbst nicht leeren lassen will, dann habe ich einen 0.35mm dünnen, 10cm langen Stahldraht zum durchstechen. Man kann aber genauso gut ein Stück alte Stahl-Gitarrenseite verwenden. Nur wozu eine Durchkontaktierung leeren? Da besteht die Gefahr die Durchkontaktierung selbst zu beleidigen, und die Lötstelle selbst will ich ja frei haben.
Niemals mit der Print aufklopfen denn solche Reparaturen bekomme ich immer und immer wieder von Kollegen, denn dann können die Lötstellen der PGA's aufbrechen, und das gibt böse zeitweilige Aussatzfehler. Und auf eine heisse zu Lötstelle blasen ist auch nicht gut, denn dann kann das restliche Lötzinn zur Seite spritzen, und klebt sich an die benachbarten Bauteile... Feinschlüsse sind dann die Folge.
Das Wichtigste von allem ist ein guter Lötkolben mit einer guten Temperaturregelung und der richtigen Lötspitze. Sonst wird die Lötstelle nicht heiß genug, oder verbrennt.
ICs (allerdings bei einseitigen Leiterplatten) löte ich auch mit der Kanüle aus:
Passende Kanüle (die muss auf die Pins steckbar sein, irgendwas um die 0.8 mm) vorn gradefeilen und dann zum Entlöten auf den Pin stecken, mit Lötkolben die Lötstelle erhitzen und dabei die Kanüle mit sanftem Druck leicht zwischen Daumen und Zeigefinger hin- und herdrehen, bis sie ins Lötauge flutscht.
Bei Durchkontaktierungen allerdings eher nicht so direkt funktionierend, da knipse ich dann lieber gleich die Pins am IC ab und löte sie einzeln aus (mit Pusten
- mit den (billigen) "Entlötpumpen" hab ich noch nie durchgreifende Erfolge gehabt)
hallo
da jetzt so viele varianten vorgestellt wurden, will ich euch auch meine Methode vorstellen.
nachdem ich viele jahre, so wie viele andere mit diesem Problem gekämft habe, habe ich mir vor
etwa 2 jahren, durch einen guten freund unterstützt, etwas vernünftiges hingestellt.
da ich für meinen freund gelegentlich ein paar gewerbliche aufträge erledige, half uns das beiden.
http://www.pollin.de/shop/dt/NjA5OTUxOTk...oCoYPw_wcB
regelbare temparatur, nur einschalten was gebraucht wird .......
damit taucht das Problem der verstopften durchkontaktierungen nur noch selten auf.
ich möchte sie nicht mehr missen.
gruß onkyo-boy
Wenn man viel lötet / entlötet lohnt sich das ja auch, aber wer nur gelegenlich mal was macht kauft sich sicher nicht solch eine Lötstation.
Ich hab die 917 auch und noch eine ZD-987 und möchte auch nicht mehr drauf verzichten auch wenn sie ziemlich laut ist.
Hatte gerade eine Platine aus einem SAT Receiver eines Kollegen da. Da musste ein Kondi gewechselt werden.
Kam in diesem Fall mit der ZD-987 nícht richtig weiter. Hab dann das BE bei 360° Lötkolbenthemperatur rausgezogen. Danach waren die Löcher natürlich zu. Zugabe bleihaltigen Lötzinns hat nichts gebracht. Am Ende hab ich eine superfeine Rundfeile (die zum Reinigen der Entlötpumpe) von der BE Seite bei gleichzeitiger Erwärmung der Lötseite gesteckt und nach Durchstoß dann etwas ausgefeilt. War aber auch schon ein Akt und würde ich bei so einer Platine nicht für mehrere BE machen wollen.
Ggf. hab ich die falsche Spitze genommen? War ne feine Meiselspitze.
das ist bei diesen kompakten platinen in multilayer so eine gedultssache.
habe das oft bei den fritzboxen(elkotauschen), bei pc-platinen noch etwas schlimmer.
ich gehe da ganz brutal mit 420 grad an der entlötpumpe dran.
die inneren layer fressen echt viel wärme.
leichtes ziehen am bauteil und nicht ungeduldig werden, dann merkst du wenn es nachgibt.
muss man etwas probieren, habe die grobe(ca1mm absaugspitze drin, damit das Zinn auch noch durchpasst).
klappt, mit den nachher offenen löchern, auch nicht immer!
dann gebe ich etwas bleihaltiges zinn drauf und von beiden seiten erwärmen und absaugen.
ist aber trotzdem immer wieder echt fummelig.
Platinen habe ich dabei noch nicht zerstört(warscheinlich glück gehabt).
gruß onkyo-boy
Ich heize mit einem IR-Preheater vor, wenn es mehr als 2 oder 3 Teile sind. Ansonsten wird mit Heissluft vorgewärmt und dann abgepumpt..
Moin,
meine platinenschonenste Methode:
Bauteilbein anwaermen und aus dem Loetauge ziehen. Dann das Auge mit einem feinen Bohrer ausbohren. Der Bohrer bleibt im weichen Kern (also im Zinn) der Durchkontaktierung und beschaedigt sie nicht, den korrekten Durchmesser vorausgesetzt. Zumindest bei Durchkontaktierungen des Standarddurchmessers die fuer die Platine schonenste Methode, weil am wenigsten daran herumgeheizt werden muss.
73
Peter
Computerplatinen (also mobos grakas etc) sind ausgesprochen temperaturstabil. Wenn man im ersten Schritt das Board auf ca. 70 bis 80 Grad vorwärmt, kann man die alten Bauteile deutlich zügiger und mit viel weniger Anpressdruck oder Zinn (Flux) Zugabe auslöten.
Danach wird das Board nochmal auf den IR Heater gespannt (gelegt) und auf 100 Grad aufgewärmt. in Diesem Zustand kann man dann "von oben" das Zinn extrem Zügig absaugen.
In Zahlen bedeutet das für z.B. 10 Elkos mit Kolben und Handpumpe etwa 2-3 Minuten, mit der elektrischen Pumpe etwa EINE Minute (für 10 Elkos!!)
Kein Bauteil nimmt Schaden oder wird durch extreme Hitze erwähnensweret gestresst.
Es gibt zweifellos viele Methoden, aber viele sind einfach zu zeitraubend, wenn man mehr als den einen oder anderen Ellko wechseln möchte.
Zum Entlöten habe ich mal diese Ersa DDS60 Entlötstation ziemlich günstig bekommen, ich meine keine EUR 150,-.
Ich glaube fast, dieses Gerät wurde entweder nur sehr kurz, oder nur zum Export angeboten, denn es gibt so gut wie keine Infos: