Old Fidelity - HiFi Klassiker Forum

Normale Version: Sherwood S-5000 II
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Hallo liebe Freunde des gepflegten Geraffels.

Habe jüngst o.g. Sherwood an Land gezogen. Ein Röhrenamp aus den 60ern, eher in US amerikanischen Gefilden bekannt, hier in der eher selten anzutreffen Exportvariante - sprich die 220V Version. Das gute Stück kam mit einem bestechenden Kellergeruch daher der ursächlich bei Millimeterdicker Schimmelummantelung nahezu sämtlicher Kabel zu suchen war. Nunja, Reinigungsarbeit ist das eine, hier bin ich schon ziemlich weit gekommen, der berühmte Bauteiletausch ist das andere. So sieht der Drahtverhau von innen / unten aus. 

[Bild: VHW2GrFh.jpg]

In Sachen Kondensatoren sollten wohl die roten "Bonbons" ausgetauscht werden.
[Bild: y4vZDvZh.jpg]
Hier ist der silberne Strich = MInus, richtig? Wie sieht es denn mit den Drahtwiderständen aus? Sowas kann man drin lassen, oder? Von meinem letzten Posting erinnere ich mich noch an den Hinweis, dass die Kohleschichtwiderstände ggf. auch getauscht werden sollten, zumindest wo sie soundbeeinflussend sein können, korrekt?

Wie sieht es eigentlich mit den Hochkapazitätselkos aus? Muss man an die ran?
[Bild: F40W2CMh.jpg]

Wie immer besten Dank für sämtliche sachdienlichen Hinweise...

Cheers!
hallo boris
da hast du ja ganz schön geputzt.
welchen fehler suchst du oder sind deine geplanten maßnahmen eher erhaltend.
die braunen Kondensatoren haben keine Polarität, nur die silbernen pötte und evtl schwarze Röllchen.

die braunen kohlewiederstände wären da eher zu kontrollieren ob die werte noch stimmen.
"Traue keinem widerstand über einem ohm"!
deren werte können sich, auch durch keller-Feuchtigkeit, verändern.

ansonsten je nach fehlerbild, nach der Inbetriebnahme, weitersehen.

gruß onkyo-boy
Zitat:da hast du ja ganz schön geputzt.

welchen fehler suchst du oder sind deine geplanten maßnahmen eher erhaltend.

Definitiv erhaltend! Das soll DER Amp für meinen Dreher und die Klipschs werden. Ergo ist das ziel "perfekte" (naja, was ist schon perfekt, aber Du weisst was ich meine) Instandsetzung.

Nochmals zu Bild 2 und dem Kondensator mit dem netten silbernen Strich - was bedeutet das Dingen? Ich dachte das würde die Polarität zeigen?!?
ich kann da auch nur vermuten.
evtl hat da einer die bereits geprüften verdächtigen Bauteile markiert.
bei dieser "Strickmuster"bauweise kann man mal schnell den überblick verlieren.
gepolt sind die ganz sicher nicht.
welche du evtl mal genauer ansehne solltest sind die flachen scheiben-c´s.
die können leicht mal brechen.

gruß onkyo-Boy

PS habe bestimmt schon 20jahre keine röhre mehr bearbeitet. Floet Raucher
Zitat:welche du evtl mal genauer ansehne solltest sind die flachen scheiben-c´s.
was würde man für die babys als Ersatz nehmen? Hatte ich bislang noch nicht...

Mit der Polung werde ich irgendwie nicht fertig. Sind das ggf. SAL Kondensatoren? Die sollen ja teilweise eine Polungs-Kennzeichnung haben...
mach mal bitte ein bild davon auf dem die Beschriftung deutlich zu erkennen ist.
darüber sollte sich das wohl eindeutig klären lassen.
hast du schon bei tanya das Manual geladen?
ich der bauteilliste sind mehrere mögliche varianten aufgeführt, toll.
der streifen sieht auf dem Foto für mich so aus als wäre er nachträglich mit einem stift aufgebracht.
(30.01.2017, 09:50)boris schrieb: [ -> ]Nochmals zu Bild 2 und dem Kondensator mit dem netten silbernen Strich - was bedeutet das Dingen? Ich dachte das würde die Polarität zeigen?!?


Ich würde sagen, damit ist der Anfang der Wickung der Folie gekennzeichnet.
hallo markus
schön das du dich mit eingeklinkt hast.
6 augen sehen mehr als 2 oder 4.
Zitat:hast du schon bei tanya das Manual geladen?

Manual hab ich - Problem: von der Serie II gab es 2 Bauformen und meine ist genau die, für die es kein Manual gibt. Naja, zumindest bauteiletechnisch sollte sich das nicht viel geben.
Wenn ich das richtig sehe, dann handelt es sich bei dem besagten Kondensator um einen .068 600V 10% bei Cornell Dubilier war das die Type PM6S68 und das müsste ein Folientyp sein, oder?

Bild hochladen klappt gerade nicht von hier, reiche ich dann nach...
bis zum beweis des gegenteil´s hätte ich diesen auch als folien-C angesehen und behandelt.
etwas anderes hätte, aus meiner sicht, kaum sinn dort gemacht.
wenn du viel zeit investieren willst, solltest du soweit alle passiven Bauteile mal nach und nach
vorbeugend durchmessen/überprüfen.
einseitig ablöten-messen-einlöten/austauschen,markieren.
gerade die hochohmigen kohlewiderstände und Keramik C´s.
bei diesem alter bewahrt es dich auf jeden fall vor bösen Überraschungen.
Hallo,

(30.01.2017, 09:03)boris schrieb: [ -> ]Wie sieht es eigentlich mit den Hochkapazitätselkos aus? Muss man an die ran?
[Bild: F40W2CMh.jpg]

Die Netzteilelkos würde ich erst einmal mittels einer vorgeschalteten Diode und einer kleinen Glühbirne als Strombegrenzer formieren:

[Bild: Skizze-Formieren-Elkos-Gluehbirne-Diode.png]

Gruß Roland
Zitat:Die Netzteilelkos würde ich erst einmal mittels einer vorgeschalteten Diode und einer kleinen Glühbirne als Strombegrenzer formieren:

Öha - das sieht wild aus, aber gut zu wissen. Von formieren hab ich noch nie gehört...
Wie sieht es eigentlich mit den Hochkapazitätselkos aus? Muss man an die ran? 


Ich würde sie einfach austauschen, da bist Du auf der sicheren Seite. Das mit dem formieren ist Aufwändig, zeitraubend und der Ausgang ungewiss.

Morten

Hi   Hallo Boris !

Helfend beitragen kann ich leider nix.

Aber über ein Foto, welches die Front des schönen Gerätes zeigt, würde ich mich sehr freuen !

Schöne Grüße und gutes Gelingen,

Martin
Zitat:[Bild: hi.gif]   Hallo Boris !

Helfend beitragen kann ich leider nix.

Aber über ein Foto, welches die Front des schönen Gerätes zeigt, würde ich mich sehr freuen !

Schöne Grüße und gutes Gelingen,

Martin
Hi Martin,

öhm, ich hab das gute Stück im Übereifer zerpflückt bevor ich fototechnisch rangehen konnte - hab aber glaube ich ein Video gemacht, mal sehen ob ich da ein Standbild rausbekomme (wird dann nachgereicht)
Die Front ist übrigens ein Sorgenkind, die Farbe auf dem guten Stück ist nämlich wasserlöslich Bekloppt ist mir leider erst aufgefallen als ich schon den Wischlappen geschwungen habe...
[Bild: yILZzMZh.gif]
[Bild: MM84jnXh.jpg]

[Bild: Yu5fNZ4h.jpg]

So, hier auch nochmals die versprochene genaue Aufnahme. Hier kann ich doch bedenkenlos die Orange Drops einsetzen, richtig?
ich meine mal die du kannst roten, blauen oder gelben Folien C´s dafür hernehmen.
das du die Kapazität und spannungsfestigkeit beachten musst versteht sich von selbst
du wirst sie nur nicht mit so langen anschlussleitungen bekommen.

deshalb mein rat, sie nach und nach ausmessen und bei bedarf ersetzen.
das kostet zwar zeit, spart aber die mühe für alle was passendes zu finden und erhält weitgehend die orginalität.
dann musst du nur einmal alles beiseite stellen und neuteile besorgen.
die angaben zu Leistung(R´s) hast du ja in der teileliste im Manual

viel erfolg dabei

gruß onkyo-boy
(30.01.2017, 09:50)boris schrieb: [ -> ]Nochmals zu Bild 2 und dem Kondensator mit dem netten silbernen Strich - was bedeutet das Dingen? Ich dachte das würde die Polarität zeigen?!?

Der Strich zeigt die äußere Folie des Kondensators an, diese sollte Richtung Masse zeigen,
dann gibt es weniger Einstreuungen. Warum willst du die Folien-Cs überhaupt wechseln?
(30.01.2017, 13:36)Onkyo-Boy schrieb: [ -> ]einseitig ablöten-messen-einlöten/austauschen,markieren.

Moin,
bei fast allen Bauteilen wurden die Anschlussdraehte in die Loetoesen gewickelt, das macht Spass beim Ausloeten....

Die hier in Rede stehenden Kondensatoren muessen nur getauscht werden, wenn es sich um Papierkondensatoren handelt. Die sind nur in einem hermetisch verloeteten Gehaeuse feuchtigkeitssicher, ansonsten schafft es das Papier eigentlich immer, aus der Luftfeuchtigkeit Wasser aufzunehmen.

Ein Test:
Zuerst vom Ende der Siebkette einen Widerstand 100k/1W nach Masse loeten (dieser Widerstand bleibt drin, er entlaedt das Netzteil nach Ausschalten, besonders wenn man nachstehend Beschriebenes macht)
Alle Roehren ziehen und einschalten. An den Gitteranschluessen der Kleinsignalroehren die Spannung messen, sie darf keinesfalls positiv sein.
An den Gittern der Endroehren steht eine negative Spannung. Sie muss ueberal gleich hoch sein, ueber den 150k Gitterableitwiderstaenden darf keine spannung abfallen. Wenn die Bedingungen nicht erfuellt werden, haben die Koppelkondensatoren (Fein-)Schluss und muesssen getauscht werden.

Einschalten darf man erst, wenn die Elkos formiert sind. Vielleicht geht das auch mit dem Netzteil des Verstaerkers. Die Anodenspannung wird in einem Spannungsverdoppler erzeugt, das ermoeglicht eine relativ geringe Trafospannung. Ich rechne mit etwa 200V. Also die rote Leitung vom Trafo zum Anodengleichrichter abtrennen und die Spannung der Wicklung messen. Liegt sie bei 200-240V, dann die Verbindung ueber eine 7W-Lampe wiederherstellen und einschalten. Die Lampe sollte aufblitzen und schnell verloeschen. Die Kondensatoren sind formiert, wenn an ihnen die Spannung nicht mehr steigt und etwa die im Schaltbild angegebenen Werte erreicht oder besser uebertrifft (Netzteil im Leerlauf).

Den isoliert eingebauten Becherelko im Betrieb nicht beruehren!
Er gehoert zum Spannungsverdoppler, der Becher fuehrt die halbe Anodenspannung gegen Masse.

73
Peter
Zitat:
(Heute, 13:36)Onkyo-Boy schrieb: schrieb:einseitig ablöten-messen-einlöten/austauschen,markieren.

Moin,
bei fast allen Bauteilen wurden die Anschlussdraehte in die Loetoesen gewickelt, das macht Spass beim Ausloeten....

Die hier in Rede stehenden Kondensatoren muessen nur getauscht werden, wenn es sich um Papierkondensatoren handelt. Die sind nur in einem hermetisch verloeteten Gehaeuse feuchtigkeitssicher, ansonsten schafft es das Papier eigentlich immer, aus der Luftfeuchtigkeit Wasser aufzunehmen.

Ein Test:
Zuerst vom Ende der Siebkette einen Widerstand 100k/1W nach Masse loeten (dieser Widerstand bleibt drin, er entlaedt das Netzteil nach Ausschalten, besonders wenn man nachstehend Beschriebenes macht)
Alle Roehren ziehen und einschalten. An den Gitteranschluessen der Kleinsignalroehren die Spannung messen, sie darf keinesfalls positiv sein.
An den Gittern der Endroehren steht eine negative Spannung. Sie muss ueberal gleich hoch sein, ueber den 150k Gitterableitwiderstaenden darf keine spannung abfallen. Wenn die Bedingungen nicht erfuellt werden, haben die Koppelkondensatoren (Fein-)Schluss und muesssen getauscht werden.

Einschalten darf man erst, wenn die Elkos formiert sind. Vielleicht geht das auch mit dem Netzteil des Verstaerkers. Die Anodenspannung wird in einem Spannungsverdoppler erzeugt, das ermoeglicht eine relativ geringe Trafospannung. Ich rechne mit etwa 200V. Also die rote Leitung vom Trafo zum Anodengleichrichter abtrennen und die Spannung der Wicklung messen. Liegt sie bei 200-240V, dann die Verbindung ueber eine 7W-Lampe wiederherstellen und einschalten. Die Lampe sollte aufblitzen und schnell verloeschen. Die Kondensatoren sind formiert, wenn an ihnen die Spannung nicht mehr steigt und etwa die im Schaltbild angegebenen Werte erreicht oder besser uebertrifft (Netzteil im Leerlauf).

Den isoliert eingebauten Becherelko im Betrieb nicht beruehren! 
Er gehoert zum Spannungsverdoppler, der Becher fuehrt die halbe Anodenspannung gegen Masse.

73
Peter
Hi Peter,

ja, die gewickelten Anschlussdrähte hab ich schon kennengelernt. Nicht die reine Freude. In Sachen Formierung weiss ich nicht genau, ob ich mir das zutraue. Klingt kompliziert... Andersrum gefragt: würde man für die silbernen Riesen denn noch Ersatz bekommen? Optisch macht das ja durchaus was her und ich möchte den Look da möglichst nicht verändern...

Grüsse,
Boris
Kannst ja mal schauen ob er die passenden im Shop hat .
https://www.die-wuestens.de/dindex.htm

Gruß Frank
Moin,
das Formieren ist eigentlich gar nicht so wild. Es geht dabei darum, eine Spannung in der Groessenordnung der Spannungsfestigkeit ueber einen relativ hochohmigen Widerstand anzulegen. Bei dem Formierungsvorgang wird eventuell durch die Standzeit abgebautes Dielektrikum in den Elkos wieder aufgebaut, es ist ein elektrochemischer Vorgang. Der Vorwiderstand muss sein, da nur mit kleinen Stroemen gearbeitet werden darf. Sonst gibt es Gasentwicklung, der Kondensator wird warm, bekommt Kurzschluss oder er platzt sogar. Daher sollte man Geraete, die im Verdacht stehen, de-formierte Elkos haben zu koennen, nicht einfach so einschalten.

Elkos fuer US-Geraete gibt es hier:
https://www.die-wuestens.de/k8.htm

Da sollte Etwas dabei sein.

Edit: Der Verstaerker hat keine Moeglichkeit, die Endroehren einzeln auf den Ruhestrom einzustellen. Auf dem Chassis steht es, es muessen gematchte Paare, besser ein gematchtes Quartett, eingesetzt werden.

73
Peter
Zitat:Themenübersicht (Neueste zuerst)
Geschrieben von franky64 - Heute, 18:54
Kannst ja mal schauen ob er die passenden im Shop hat .
https://www.die-wuestens.de/dindex.htm

Gruß Frank

Merci - da schau ich doch gleich mal...
Moin zusammen,

hat jemand ne Quelle für das Scheisserchen parat? Recihelt & Co. hatten da nix - oder ich war zu doof zum Gucken.
Die Beschreibung ist halt auch dürftig - bis auf CM51 war da nix zu finden und ich brauch 4 von den Dingern. Sind mir leider alle beim Rausdrehen stumm in der Hand zerbröselt...

[Bild: VJcFnkjh.jpg]
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