Old Fidelity - HiFi Klassiker Forum

Normale Version: Bandmaschine AKAI GX-266D restaurieren
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Hallo!
Kurz zu mir: Bin männlich, 55 Jahre  und komme aus dem Raum Harz. Bin in einigen Foren unterwegs, aber das erste mal aktiv im Bereich HiFi.
Grund: Ich habe meine im Jahre des Herrn ´79 erworbene Bandmaschine irgendwann mal eingemottet als Frau, Kinder, CD´s und Kompaktanlagen in meinem Leben erschienen...
Wie das so ist steht irgendwann die riesige Plastiktüte, in der sich der Metallblock solider Japanischer Schmiedekunst befindet, dauernd im Weg. Dann fallen einem mit verklärtem Blick die ganzen Bänder ins Auge mit vielsagenden Aufschriften wie Barry White, Abba, Love Unlimited, Garry Glitter...
Um es kurz zu machen: Frau aus´m Haus, Kinder aus´m Haus und CD´s kennen schliesslich auch nur geht/geht nicht...
Also mal kurz die Kommode von den gesammelten Staubfängern befreit und das ganze "Geraffel" aus den Schränken geholt. In den Platiktüten immernoch die durchstochenen Reistüten LOL  Na hoffentlich hats das auch gebracht...
Erster Versuch: Mit einem metallsichen Scheppern des Drehschalters werden irgendwelche Spannungsabnehmer mittels Federkraft auf irgendeinen Trafo innerhalb des alten Kenwood Verstärkers gekloppt! Krasses Geräusch im Zeitalter der Tipptasten! Die minderwertigen Boxen der verzweifelt aus der Ecke dreinschauenden Kompaktanlage klingen natürlich wie ein Blecheimer voll Murmeln, aber das einschalten wird trotzdem mit einem dumpfen Brummeln quittiert wenn der Endstufentrafo seine Anwesenheit und die zugehörigen Transistoren ihre Funktionsaufnahme kundtun...
Beim anheben des Hitachi Tonarms hört man das ganz leise klicken wenn sich der Plattenteller in Drehung versetzt. Langsam senke ich den Tonarm aufs Montreux Album von Smokie. Früher hatte ich Handschuhe an um die Vinylscheiben anzufassen! Es knistert kaum hörbar und mit einem sanften "Tock" findet die Nadel die passende Rille. Chris Norman klingt wie schon immer, und die Uralten Kratzer von der Party bei Shorty als Susi sturzbetrunken hinter die Theke gestolpert ist, verursachen das aufstellen meiner Armbehaarung...
Der Yamaha Receiver ist immernoch sehr empfangstark und verkündet die Verkehrsdurchsagen in gewohnter Qualität. Da ist die traurige Kompakte in der Ecke auch nicht besser...
Das Aiwa Tapedeck scheint auch zu funktionieren. Mangels sinnvollen Cassetten muss der echte Funktionstest noch warten. Aber "Bibi und Tina" aus der Kramkiste meiner Kinder scheinen ganz normal ihre Abenteuer zu erleben...
Schade das die Membranen meiner damaligen Pioneer Boxen den aufwachsenden, spielenden Kindern zum Opfer gefallen sind...
Zwischenzeitlich habe ich das damalige Prunkstück und teuerste Gerät auf die Kommode gewuchtet. Das einschalten verursacht das übliche knacken in den Boxen. Die beiden Pegelmesser schlagen kurz aus, aber der rechte Kanal bleibt am Anschlag stehen! Also gleich wieder aus! Nochmal versucht. Gleiches Spiel! Beim dritten Versuch zuckt er wie der linke Kanal nur ganz kurz und zeigt nichts mehr an. Offenbar ein Kontaktproblem...
Also Band draufgefummelt und mal ein bisschen hin und hergespult. Das mechanische Zählwerk macht schnatternde Geräusche und bleibt dann stehen. Wenigstens ist dann Ruhe. Die Bremsen scheinen noch gut zu funktionieren. Die Motoren waren die ersten paar Start´s etwas träge, aber nun klappt auch die Beschleunigung "gefühlt" normal...
Also mal auf Play "normal" gedrückt. Man hört wie der Motor hochläuft, aber das scheppern wenn die Andruckrolle nach oben schnappt bleibt aus! Also mal Play "Reverse" gedrückt... Der Motor wechselt die Drehrichtung und die Andruckrolle scheppert hoch. Was für ein Graus: Rechter Kanal zeigt nur minimale Zuckungen. Linker Kanal schlägt normal aus, aber klingt wie Joe Cocker wenn er versucht mit tiefer Stimme singt! Keine Höhen mehr und kaum Mitten drin. Nach wenigen Sekunden plötzlich auch der linke Kanal ganz weg! Er zuckt nur noch kaum sichtbar am unteren Ende der Skala. Stop-Start gedrückt: Linker Kanal wieder da!
Also mal das Band in die Mitte gespult und so oft Start-Stop gedrückt bis zumindest der linke Kanal zu hören ist. Dann mal laufen lassen und tatsächlich läuft der linke Kanal dann durch. Scheint also ein mechanisches Problem zu sein. Mit Glück ist also auch der rechte Kanal nicht ganz Tod sondern es ist nur ein Kontaktproblem...
Ergänzung während ich hier tippe: Kurzzeitig sind die höheren Töne mal zu hören und die Lautstärke erhöht sich. Lässt sich aber nicht wiederholen...

So, nach langer Rede der kurze Sinn: Kennt sich jemand aus und könnte mir mit Tipps und Hinweisen helfen das Gerät evtl. wieder funktionsfähig zu machen? Ich denke es wäre bestimmt erstmal Sinnvoll "Play normal" hinzubekommen um die sehen ob die Tonköpfe in der "Normalrichtung" besser funktionieren um einen Gesamteindruck zu bekommen?
Handwerklich bin ich recht geschickt, Werkzeug, Digital Multimeter und Lötstation ist vorhanden. Ein kleines Spass-Ozzi ebenfalls, wobei sich die Anwendung bisher auf die Überprüfung von den PWM Signalen zur LED Ansteuerung begrenzte. Da bitte ich um Rücksicht wenn ich blöde Fragen stelle...
Moin, wie sehen die Tonköpfe/Bandführungen aus haste die gereinigt?

Der Karsten

als erstes wie Ulf schon schrieb, Bandpfad und köpfe gründlich reinigen und anschliessend auch entmagnetisieren.
Dann sollte wenn niemand an den Einstelltrimmern und den Kopfschrauben gedreht hat sich schonmal ein halbwegs normaler Klang reproduzieren lassen. Vorausgesetzt es handelt sich nicht um Shamrockbänder oder deren Derivaten, da schmierst Du Dir gleich wieder den Bandpfad mit zu.
Dann solltest Du sämtliche Potis und Schalter reinigen oder zumindest mal mit T6 einsprühen und n paar mal bewegen.
Ebenso die langen Reverseschalter auf dem Ampboard denn da verreckt oft das Signal durch Kontaktprobleme.
Zitat:Moin, wie sehen die Tonköpfe/Bandführungen aus haste die gereinigt?

Sahen prima aus, aber hab sie nochmal gereingt...
Zitat:anschliessend auch entmagnetisieren.

Done...
Zitat:Shamrockbänder

Die kenne ich leider nicht. Bin zu lang aus dem Thema raus Denker  Die alten Bänder sind Maxell UD 25-120...
Zitat:Ebenso die langen Reverseschalter auf dem Ampboard denn da verreckt oft das Signal durch Kontaktprobleme.

Meinst du die, die von dem Hubmagnet bewegt werden?

Reinigen und entmagnetisieren hat nichts verändert, aber ein wichtiger Verdächtiger in Sachen "Klang" ist der Schalter für die Bandgeschwindigkeit. Wenn ich den schalte und/oder dran wackele bekomme ich teilweise die Höhen zu hören und der rechte Kanal schaltet sich auch gelegentlich mal dazu... Mein Versuch den elend langen Schiebeschalter auszubauen habe ich allerdings erstmal verworfen. Diese blöden "Wire-Wrapping" Verbindungen sind bescheuert. Gut das man heute wieder auf Stecker ausweicht. Ohne da ein grosses Chaos anzurichten bekomme ich die Platine nicht raus, es sei denn es gibt Stecker die man statt W-W anlöten könnte. Gibt es da einen Tipp wie ich den Schiebeschalter raus- bzw. aufbekomme?
alle Schalter müssen gereinigt/behandelt werden um die Potis musst du dich auch kümmern 

für die Schalter könntest Du auch das böse B nehmen
[Bild: ll2kogQh.jpg]


Das Zeugs kann doch nur gut sein...! LOL
und wo kommt es her?
aus niederbayern, woher sonst. Floet Lol1
die firma ist, hier von mir, 3 orte weiter, in gerzen.
Zitat:für die Schalter könntest Du auch das böse B nehmen

Nun oute ich mich gleich mal als Volldepp und frage nach: Ist das sarkastisch gemeint, also sollte ich das auf keinen Fall nehmen? Was sollte ich denn sonst nehmen? Nicht falsch verstehen, ich kann gut sarkastisch, aber ich hab echt keine Ahnung was ich nehmen soll. Ich habe bisher immer Kontaktspray genommen Dash1

Zitat:alle Schalter müssen gereinigt/behandelt werden

Sehr gern. Hat jemand Erfahrung wie ich auf einfachem Weg an die Schiebeschalter rankomme?
zum 1. gibt es ein Ballistol Thread
und zum 2. hat der Karsten mal einen gemacht, wie man Schiebeschalter reinigt (mit Bildern)
ganz einfach trifft es aber nicht ganz
(20.02.2017, 06:54)danceman schrieb: [ -> ]Nun oute ich mich gleich mal als Volldepp und frage nach: Ist das sarkastisch gemeint, also sollte ich das auf keinen Fall nehmen? Was sollte ich denn sonst nehmen? Nicht falsch verstehen, ich kann gut sarkastisch, aber ich hab echt keine Ahnung was ich nehmen soll. Ich habe bisher immer Kontaktspray genommen Dash1

Es gibt unterschiedlichste Sorten von Kontaktsprays - oft ist damit Kontakt 60 gemeint, welches man bei verbauten Schaltern jedoch vermeiden sollte,
weil es nämlich rückstandslos mit Kontakt WL ausgespült werden muß.
Unterbleibt der Vorgang des gründlichen Ausspülens, so richtet es mehr Schaden an.
Ballistol oder Teslanol T6 sind weit weniger aggressiv, erfüllen jedoch häufig ihren Zweck.
Es gibt jedoch die Fraktion der "Ich muß unbedingt ausbauen sonst wird das nix und alles Spray is grundsätzlich böse"
Deshalb möchte ich Dir an dieser Stelle keine Tips diesbezgl. geben, sonst geht das gebashe wieder los Floet
Der Schalter der zwischen Wiedergabe und Aufnahme umschaltet ist in der Regel ein beachtlich Ding.
Hier mal ein Bild aus dem Netz von so einem Schalter.

[Bild: 6WoEUJ9h.jpg]

Wie man sehr schön sieht, viele Kontacktfedern und Flächen die alle schön korodiert sind,
ich glaube tatsächlich nicht, das mit einer Sprühmassnahme alle Kontakte erreicht werden.
Da müste man den Schlter schon in den Reinger einlegen.
Aber wenn er eh ausgebaut wird, kann er dann auch richtig geputzt werden.
Ist allerdings auch nicht jedermanns Sache den Schlater zu zerlegen und auch wieder
zusammmen zubringen.

Gruß Olaf
das ist das Problem, nach dem Reinigen ist der Schalter schön blank und sauber aber wenns dumm kommt, kaputt

da dieses Gerät auch den langen Schiebeschalter hat  http://audiokarma.org/forums/index.php?t...773/page-2

einfach die Maschine so hinstellen das die Schalt/Schiebeleiste senkrecht steht unten was drunter was das überschüssige B aufsaugt  

hat dieses Teil auch diese berüchtigten Transistoren  Denker
Zitat:zum 1. gibt es ein Ballistol Thread
und zum 2. hat der Karsten mal einen gemacht, wie man Schiebeschalter reinigt (mit Bildern)
ganz einfach trifft es aber nicht ganz
So, 3 Stunden gelesen, gelacht, geweint, rausgefunden das mein Kontaktspray Kacke ist, und im Prinzip genauso schlau wie vorher. Zumindest gelernt das ich vorsichtig sein muss mit dem was ich sage. Ich neige leider auch zu anderen Ideen die nicht immer dem Strom der Masse entsprechen.

Irgendwann in den 90ern wurde das Gerät mal repariert und neu eingemessen. Da hat man Kontaktspray an die Trimmer gegeben. Heute ist es da hübsch grün rumoxidiert, was das Kontaktspray disqualifiziert...
WD40 hab ich, kenne ich, aber fällt für mich aus weil ich da aus anderen Bereichen schlechte Erfahrungen habe...
Dann hab ich noch das böse B Mittel dessen Einsatz ich innerlich noch nicht abgesegnet habe...
Bleibt nur der lange und steinige Weg zur Erleuchtung...
Also die Maschine so weit zerlegt das ich an die untere Platine rankomme. Ganz ausbauen geht ja nicht wegen dem blöden Wire-Wrapping Mist. Den langen Schalter ausgelötet, aber lässt sich trotzdem noch nicht ausbauen. Der kurze Schalter für Bandwahl muss auch mit abgelötet werden. Die sind beide fest mit einem gemeinsamen Blech verbandelt, und wenn die innen so angelaufen und vergammelt sind wie die Kontakte aussen...

Nach dem ausbauen kann man dann ergründen wie man die Schalter evtl. auseinanderbekommt. Leider sind das die Schalter die für das B-Mittel prädestiniert sind. Die von Karsten zerlegten Schalter, oder die auf dem Bild hier, sind da eher die einfachen Vorgänger der Akai Konstruktion. Das Funktionsprinzip ist das gleiche, aber die Schalter lassen sich nicht öffnen. Ober- und Unterteil sind mit den durchgehenden Lötfahnen und Lötösen fest miteinander verbunden...
Aber man kann das Innenteil mit dem "Reitern" nach vorn rausziehen. Hab ich mit dem Bandsortenschalter vorsichtig gemacht in Erwartung irgendwelcher schwarzen Teile, aber im Gegenteil! Die Reiter sind Kupferfarbig glänzend aussen, und silbrig schimmernd da wo sich die Bleche berühren! Auch im innern der Schalter sind die Kontakte silbrig schimmernd. Die Aktion war also unnötig. Aber wenn ich die ja schonmal zerlegt habe. Warum dann nicht etwas B drauftropfen. Bin mir sicher das das auch keinen Schaden anrichten wird...
Jedenfalls hab ich das Pech das die Schalter nicht zerstörungsfrei zerlegt werden können, aber das Glück das die im innern Fabrikneu aussehen. Zerlegen also unnötig...
Hätte ich also die Wahl gehabt 5 Stunden unnötig zu basteln, oder 5 Minuten etwas B oder sonstwas reinzuträufeln, wüsste ich was ich machen würde.
Hab die Maschine also wieder zusammengebaut. Sieht aus wie vorher aber nun sind tatsächlich die Höhen links wieder dabei, und rechts kommt auch langsam wieder! Irgendwas hat also was bewirkt. Da ich dann auch gleich die anderen Schalter und auch die Trimmer mit B behandelt habe, hat also irgendwas gewirkt.

Zitat:hat dieses Teil auch diese berüchtigten Transistoren
Welche Transistoren meinst du?

Leider läuft die Maschine jetzt aber immernoch nicht FWD, sondern nur REV. Also werde ich mal das Schaltbild zurate ziehen...

Der Karsten

Eigentlich wollte ich hierzu nichts mehr schreiben, den Grund wird jeder kennen der den Bericht über Balistol gelesen hat.
Ich habe da meine Meinung und davon werde ich auch nicht abweichen denn was ander machen oder auch nicht ist mir schnuppe.


Du hast also die Schalter ausgebaut und nach Deiner Beschreibung der Schalter leider die falschen. (grün markiert)
Die Schalter die für die Laufwerkssteuerung und die Audioumschaltung zuständig sind, sind mittig auf der Platine unter der Metallschiene
im Bild rot markiert. Die sehen dann so aus wie die oben von Olaf gezeigten Schalter samt Reiter.
[Bild: LaZMiBzh.jpg]

Dann gibt es auchnoch Relais welche die Motoren schalten und diese Kontakte sind ebenfalls oft nicht mehr gut und sollten gereinigt werden.
Ob in dieser Maschine auch solche Knallfrösche wie in der GX215 verbaut sind weiss ich nicht sollte man aber auch mal nachgucken.
hier die silbernen Kästchen sind schon neue
[Bild: Z4jiTfAh.jpg]


Und sieh das was Du bisher Gemacht hast nicht als unnütz an sondern nimm es mit als Lernprozess denn so hast Du etwas über Deine Maschine gelernt und bist um einige Erfahrungen reicher Drinks
Zitat:den Grund wird jeder kennen der den Bericht über Balistol gelesen hat
Genau. Ich verstehe jedoch alle Standpunkte und kann mich leicht in andere Sichtweisen versetzen. Aber ich bin selbst tatsächlich nicht in der Lage spurenlos Bauteile auszulöten oder gar die Schalter zu öffnen ohne irgendwas zu verbiegen oder so. Um den Originalzustand weitestgehend zu erhalten scheinen mir oft chemische Lösungen durchaus legitim. Akai hat offenbar auch irgendwas ölig aussehendes verwendet, zumindest hatte alles innerhalb der Schalter einen öligen Glanz. Deswegen sahen die wohl nach 35 Jahren immernoch ziemlich perfekt von innen aus.

Zitat:Du hast also die Schalter ausgebaut und nach Deiner Beschreibung der Schalter leider die falschen
Nein, ich hab sowohl die beiden linken "grünen", als auch die beiden "roten" ausgelötet und zerlegt. Der Bandgeschwindigkeitsschalter hat definitiv bei den Höhen Probleme gemacht (oder evtl. die Hauptplatine beim schalten bewegt). Einzig den markierten Tape/Source Kippschalter habe ich nicht ausgebaut. Dafür aber zusätzlich noch den Line Out Poti. Die "Kippschalter" habe ich alle mit einem Tröpfchen B versehen da die beim schalten keinerlei knistern oder erkennbare Probleme verursachen. Ich hoffe dabei auf die Kriecheigenschaften von B...
Die "roten" waren tatsächlich recht einfach zu zerlegen, die grünen quasi garnicht...

Zitat:Relais welche die Motoren schalten und diese Kontakte sind ebenfalls oft nicht mehr gut und sollten gereinigt werden
Gibt es da einen bestimmten Kandidaten der für Play in FWD zuständig ist? Motor wechselt ja die Drehrichtung. Einzig der Hubmagnet für die Andruckrolle zieht dann nicht an.
Hab da auch schon das Schaltbild angesehn, aber muss zugeben das sich da meine Kenntnisse schnell erschöpfen. Konnte zum Beispiel nicht erkennen ob der Hubmagnet nach fester Zeit anzieht oder die Drehzahl vom Capstan überwacht wird und der Magnet erst dann anzieht...
Wenn du oder jemand anderes sich da auskennt wärs toll wenn ihr mir das entsprechende Bauteil im Schaltplan nennen könntet. Finden müsste ich es dann im Gerät hoffentlich allein...

Zitat:so hast Du etwas über Deine Maschine gelernt und bist um einige Erfahrungen reicher
Auf jeden Fall!

Der Karsten

Auf dem Sysconboard sind mehrere Relais, am besten alle reinigen eines davon schaltet auch den Zugmagnet für den Pinchroler.
Dann sind auf dem Audioampboard auch Transistoren verbaut die sehr oft ausfallen bei den Akai Maschinen
Alles was im SM auf dem Ampboard die Bezeichnung 2sc458 hat raus und erneuern und wenn Du schon bei bist die 2sc945 auch dann hast Du da auf jeden Fall ruhe die nächsten Jahre.
Zitat:Auf dem Sysconboard sind mehrere Relais, am besten alle reinigen eines davon schaltet auch den Zugmagnet für den Pinchroler.
Hab ich alle ausgelötet und gereinigt. Sahen alle toll aus, aber die Maschine läuft weiterhin nur Rückwärts Denker

Zitat:auch den Zugmagnet für den Pinchroler
Das Relais dafür funktioniert. Wird aber nur bei Rückwärts geschaltet, jedoch bei Vorwärts nicht.


Zitat:Audioampboard auch Transistoren verbaut die sehr oft ausfallen bei den Akai Maschinen
Da ich auf dem Ampboard bisher keine Probleme bemerkt habe stelle ich das erstmal hinten an. Pauschal die Transistoren zu wechseln wäre sicher übertrieben. Steht evtl. zur Disposition wenn die Maschine wieder läuft Thumbsup

Aber evtl. ist ja auf dem SysCon Board auch solch ein Transistor defekt der den Vorwärtslauf aktiviert? Leider ist meine Dokumentation nur ein ziemlich mieser Scan, denn sonst hätte ich mir den Schaltplan schon mal in Tischgrösse ausgedruckt. Aber das ist so unscharf das man kaum die Bauteilbezeichnung erkennt. Leider hab ich noch nichts besseres gefunden Denker
Zitat:Ob in dieser Maschine auch solche Knallfrösche wie in der GX215 verbaut sind weiss ich nicht sollte man aber auch mal nachgucken.
hier die silbernen Kästchen sind schon neue
Die silbernen Kästchen sind allerdings keine Relais Denker

Zitat:die Bezeichnung 2sc458 hat raus und erneuern und wenn Du schon bei bist die 2sc945 auch dann hast Du da auf jeden Fall ruhe die nächsten Jahre
Ich möchte das Gerät in jedem Fall authentisch erhalten, und nicht von Grund auf "neu aufbauen". Da ist es natürlich für mich sinnlos alle Bauteile pauschal durch neue und modernere zu ersetzen. Wenn ich das wollte wär ich mit MP3 sicher besser bedient. Deswegen wollte ich das Gerät ja erhalten und reparieren. Und auch deswegen höre ich ja wieder Schallplatten, wohlwissend das ne CD messtechnisch eigentlich besser ist Raucher

Zitat:Leider ist meine Dokumentation nur ein ziemlich mieser Scan... - Leider hab ich noch nichts besseres gefunden...
Habe mittlerweile ein besseres Service Manual gefunden, und vor allem jemanden der noch Schaltbilder lesen kann. Das Gerät läuft nun wieder. Ursache war ein Widerstand der aus unerfindlichen Gründen einen unendlich hohen Widerstand hatte, also im Grunde kaputt war Thumbsup
Nun ja, wenn es wirklich nur der "Widerstand" war?!

Die Knallfrösche sind auch keine Relais, sondern Entstörkondensatoren und die gehören in den meisten Fällen erneuert, sonst knallt und stinkt es eben im schlimmsten Fall.

Auch die 2SC458 und 945 sind bekannt dafür, dass sie nach Jahrzehnten ihren Dienst schon mal einstellen. Daher, wenn man einen wechseln muss, dann am besten gleich alle....sonst fängt man irgendwann wieder an. Das hat nichts mit authentisch zu tun oder original belassen.

Ich hatte die GX266 auch schon bei mir auf dem Tisch und hatte den selben Spass mit der BM. Zumindest kann sich nun der neue Besitzer freuen, eine überholte Maschine zu haben.
Zitat:wenn es wirklich nur der "Widerstand" war?

Davon gehe ich aus, da die Maschine jetzt wieder läuft wie sie soll. Ich denke wenn ein 80K Widerstand nicht leitet und damit verhindert das das Relais für die Andruckrolle schaltet sollte es das gewesen sein. Ob der Widerstand wieder kaputtgeht wird die Zeit zeigen, aber nun weiss ich in so einem Fall wo und wie ich suchen muss...
Zitat:Daher, wenn man einen wechseln muss, dann am besten gleich alle

Das halte ich dann auch für sinnvoll. Ich halte aber nichts davon alles mögliche zu tauschen weil es "evtl. in der Zukunft" kaputtgehen könnte. Ich tausche auch beim Auto die Leuchtmittel erst wenn es nötig ist, auch wenn mir klar ist das die in der Zukunft irgendwann kaputt gehen können bzw. werden.

Zudem muss man in meinem Fall auch bedenken das ich nicht weiss wann ich die "Widerstände" dann endlich auf Verdacht getauscht hätte. Vor, oder nach den Kondensatoren, Kabeln und Relais? Es hätte also noch Monate dauern können bis das Gerät dann wieder zufällig laufen würde. Deswegen halte ich es für sinnvoller einen Fehler zu suchen und gezielt das zu reparieren was defekt ist. Da kann man geteilter Meinung sein, gebe aber zu bedenken das die gezielte Fehlersuche sehr viel schneller war!
Zitat:Das hat nichts mit authentisch zu tun oder original belassen.
Mir persönlich ist das auch egal. Liebhaber allerdings werden da sehr wohl drauf achten ob ein quasi neu bestücktes Board, oder ein Originalbestücktes drin ist. Sicher könnte man auch recht einfach einen kleinen Atmel mit minimalem Drumherum als SysCon Board verwenden. Von aussen wäre nichts zu erkennen, aber ist das dann noch eine authentische Maschine?
Zitat:Zumindest kann sich nun der neue Besitzer freuen, eine überholte Maschine zu haben.
Da es sich um meine eigene Maschine handelt, freue ich mich bereits sehr darüber. Zumindest hat meine altmodische Fehlersuche zu einer funktionierenden Reparatur geführt. Sogesehen ist also mein Weg auch nicht ganz falsch gewesen, sicher recht effektiv, aber in jedem Fall schneller. Man könnte eine Reparatur auf konventionellem Weg also durchaus als alternative Vorgehensweise bei ähnlichen Fällen in Betracht ziehen...

Der Karsten

Niemand hier hat irgenwas gegen "altmodische Fehlersuche", denn die ist zwingend erforderlich um einen Fehler zu finden.
Was Dir hier vorgeschlagen wurde beruht auf Erfahrungen die mit diesen Geräten gemacht wurden und hat nichts mit sinnloser Austauschwut zu tun.
Wenn Du dann Deine Maschine das 3 mal auseinandergebaut hast um sie zu reparieren wirst Du verstehen was hinter den Ratschlägen die hier gemacht wurden steckt.
Allerspätestens aber wenn einer der Knallfrösche hochgegangen ist Floet
Da es sich bei den Bauteilen in dieser Maschine nicht um besonders exotische Exemplare handelt und man durchaus die gleichen aus neuer Produktion bekommt verändert es auch nicht den sogenannten Originalzustand sondern stellt ihn wieder her.
Auch der penibelste Sammler will kein defektes Gerät stehen haben und wird sogar Kompromisse eingehen was die Bauteile betrifft wenn dadurch das Gerät wieder spielt.
Zitat:Niemand hier hat irgenwas gegen "altmodische Fehlersuche", denn die ist zwingend erforderlich um einen Fehler zu finden.
Das hab ich so auch nicht gemeint, aber trotzdem stellt sich mir die Frage warum ich ohne vorhergehende Fehlersuche nach und nach auf Verdacht Bauteile austauschen sollte? Vor allem wenn ich ja keinen Fehler an den Bauteilen feststelle? Da halte ich eben eine Fehlersuche für sehr viel sinnvoller. 
Im Umkehrschluss würde das auch bedeuten das in der Zukunft auch sicherheitshalber alle Widerstände getauscht werden sollten weil bei mir jetzt mal einer kaputtgegangen ist. Wenn ich dann noch vermute das sicher auch bei irgendwem schonmal ein Kondensator das zeitliche gesegnet, bin ich genau an dem Punkt den ich beschrieben habe.
Da ich selbst aber keine Schaltbilder "lesen" kann, und hier auch keine Hinweise kamen, hab ich einen alten Schulkollegen gebeten mir da mal zu helfen. Das hat einen Nachmittag und ein paar Tassen Kaffee gedauert, und er hat mit dem Multimeter sehr schnell festgestellt was dort nicht funktioniert. Der dann provisorisch zurechtgebastelte Widerstand hat die Maschine bis zum eintreffen der Reichelt Bestellung prima laufen lassen. Natürlich hab ich jetzt auch ausreichend Transistoren, Dioden und einiges an Kondensatoren rumliegen (Auch ein paar von denen die ich nicht in der Stückliste gefunden habe). Die werden gut verpackt ihren Platz im inneren der Maschine finden. Falls da nochmal was kaputtgeht weiss ich zumindest wo die Bauteile rumliegen...
Ich bin auch in anderen Foren als "Hilfegebender" aktiv und auch da halte ich es für wenig hilfreich auf Verdacht Komponenten und Teile zu tauschen. Natürlich führt das zwangsläufig auch zum Erfolg, aber es dauert lange und ist zeitintensiv. Noch schlimmer ist es das dabei evtl. neue Bauteile gleich wieder beschädigt werden weil der Defekt nicht gesucht wird. Am Ende hat man dann zwar ein fast neuwertiges Gerät, aber mit einer richtigen Fehlersuche hätte es manchmal auch eine passende Dichtung für 25 Cent getan...
Zitat:wirst Du verstehen was hinter den Ratschlägen die hier gemacht wurden steckt
Das ist richtig, und sicher auch gut gemeint, aber realistisch betrachtet hat es mich ja nicht näher ans Ziel gebracht. Natürlich schadet es nichts wenn ich mal alle Schalter und Relais geöffnet habe, aber danach dann ohne konkreten Grund weiter mit Bauteile austauschen? Bleibt für mich immernoch zu klären: Wann wäre der Tip mit "alle Widerstände tauschen" gekommen? Vor den Kondensatoren, oder nach den Kondensatoren?

Zitat:Auch der penibelste Sammler will kein defektes Gerät stehen haben und wird sogar Kompromisse eingehen was die Bauteile betrifft wenn dadurch das Gerät wieder spielt.
Wenn das Gerät dadurch auch wieder läuft ist das auch in dem Sinne klar. Ich gehe aber davon aus das mich das austauschen der Transistoren trotzdem nicht näher ans Ziel gebracht hätte. Auch der Erbe meines Gerätes wird es nun aber akzeptieren müssen das ein anderer Widerstand eingelötet wurde, auch wenn er sich optisch nur durch unlackierte Drahtenden unterscheidet.
Allerdings bin ich auch eher der "Reparaturtyp". Ich mags eben nicht wenn Geräte eben mal schnell weggeworfen und gleich neu gekauft werden. In diesem Falle betrifft das eben den Austausch von Bauteile die ja noch völlig in Ordnung waren und sind. Also wozu gleich austauschen und wegwerfen? Reicht wenn das in jeder Werkstatt schon so gemacht wird (und auch oft nicht weiterbringt)...

Der Karsten

..... Ich denke wenn ein 80K Widerstand nicht leitet und damit verhindert das das Relais für die Andruckrolle schaltet sollte es das gewesen sein.

Das was die Andruckrolle anhebt ist kein Relais sondern ein Zugmagnet,womit schon mal die Fehlerbeschreibung nicht richtig ersichtlich war. Da es ein untypischer Fehler ist wäre es interessant zu wissen welcher Widerstand da aufgegeben hat, im Bereich des Zugmagneten hab ich keinen R mit 80K finden können. Auch wäre es interessant heraus zu bekommen was die Ursache für den Ausfall des Rs gewesen ist denn nur so kann man weitere Ausfälle vermeiden.
Ich glaube Du verstehst da was falsch...
Es wurde Dir keinesfalls geraten, blind alles auszutauschen, es wurden Schwachstellen der Maschine genannt (nämlich die Transistoren 2sc458 und 2sc945)
Natürlich ist die gezielte Fehlersuche - gerade in Deinem Fall - eine tolle Sache wenn man es denn kann
Nichtsdestotrotz finde ich persönlich es auch immer sehr hilfreich, von Erfahrungen zu profitieren, z.B. daß eben diese Transistoren überdurchschnittlich oft ausfallen.
Ich habe gerade eine Revox B77 in Arbeit, bei der auf dem Oszillatorprint nur 2 von 4 Trimmern erneuert wurden.
Die Maschine hat original noch die offenen Trimmer verbaut, deren Schleifer mit der Zeit einfach abfällt - dreimal darfst Du raten wie die beiden alten nun aussehen.
So etwas verstehe ich z.B. nicht: wenn man da schon dran ist, dann wechselt man alle 4 und gut ist's
Zitat:Das was die Andruckrolle anhebt ist kein Relais sondern ein Zugmagnet,womit schon mal die Fehlerbeschreibung nicht richtig ersichtlich war
Es ist eigentlich besser eine Fehlerbeschreibung mit dem zu formulieren was man als Laie wahrnimmt. Das ist für die Spezialisten meist am einfachsten um sich vorstellen zu können was der "Laie" sieht, hört oder wahrnimmt. Deswegen habe ich eigentlich gesagt das die Andruckrolle nicht hochschnappt. Ein Relais habe ich eigentlich nicht erwähnt, weil ich da auch noch nicht wusste das der Zugmagnet über ein Relais angesteuert wird...
Klar ist das natürlich kein Relais was die Andruckrolle anhebt, sondern ein Zugmagnet. Aber ich bin davon ausgegangen das das hier auch allseits bekannt ist. Andererseits stehen Relais und Zugmagnet ja in direkten Zusammenhang. Wenn das Relais nicht schaltet, schaltet auch der Zugmagnet nicht. Im Grunde hätte es also ausgereicht allein das Relais zum schalten zu bringen. Der Zugmagnet schaltet dann sowieso, weil er das ja auch in der anderen Richtung anstandslos gemacht hat Thumbsup

Zitat:im Bereich des Zugmagneten hab ich keinen R mit 80K finden können
Genau deswegen suchte ich ja jemanden der sich mit Schaltbildern auskennt, und die lesen und verstehen kann. Natürlich gibt es beim Zugmagneten selbst keine weiteren Bauteile, aber wie im richtigen Leben ist die sichtbare Auswirkung eines Fehlers nicht automatisch auch die Ursache. Die Ursache lag in der Steuerungslogik die das Relais und damit den Zugmagneten einfach nicht angesteuert hat. Frag mich jetzt keine Details, aber irgendwie hat die Maschine nicht richtig gemerkt das der Motor seine Drehzahl und die richtige Richtung erreicht hat und das Relais dann den Magneten schalten darf...
Zitat:Es wurde Dir keinesfalls geraten, blind alles auszutauschen
Es wurde aber auch nichts anderes geraten als Bauteile auzutauschen! Zumindest konnte ich nichts anderes lesen.
Ich habe dann den blinden Austausch abgelehnt mit dem Hinweis das ich das evtl. machen würde wenn ich die Maschine wieder zum laufen bringe.
Der letzte, sicher durchaus gut gemeinte, Hinweis von Karsten sagte aus das ich in der ganzen Maschine die anfälligen Transistoren 2sc458 und 2sc945 austauschen sollte.
Schalter, Schiebeschalter und Relais reinigen war ja einleuchtend, auch wenn es am Fehler nichts geändert hat. Aber dann Bauteile austauschen ohne den Fehler überhaupt ein bisschen einzugrenzen? Mir erschien und erscheint das weiterhin wenig sinnvoll...
Zitat:eine tolle Sache wenn man es denn kann
Auf jeden Fall! Deswegen hoffte ich hier ja auf einen Bastler der Schaltbilder lesen kann Thumbsup  Ich selbst hab da keine Ahnung von...
Zitat:So etwas verstehe ich z.B. nicht: wenn man da schon dran ist, dann wechselt man alle 4 und gut ist's
Natürlich, denn bei so einem "halbmechanischen" Bauteil mit sichtbaren Schäden wäre alles andere auch Sinnfrei. Das würde ich genauso machen. Aber vollvergossene Bauteile "vorsichtshalber" austauschen ohne zu wissen das sie defekt sind widerstrebt mir etwas. Ich glaube ich werde trotzdem nicht alle Widerstände austauschen, obwohl ich jetzt ja weiss das die auch kaputtgehen können. Ich würde mich also weiterhin auf wirklich defekte Bauteile beschränken (Sofern ich sie denn finde!). Zumal in den 70/80ern die Bauteile noch von besserer Haltbarkeit waren und nicht nach 730 Tagen plus 5% den Geist aufgegeben haben.

Aus meiner Sicht ist es aber auch unnötig darüber zu diskutieren. Im Prinzip führen ja beide Wege zum Erfolg, und daraus braucht man auch keine Weltanschauung zu machen. Manchmal ist eben der eine, manchmal der andere Weg schneller und erfolgreicher. In meinem Fall war eben die gezielte Fehlersuche schneller und einfacher Drinks
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