13.04.2017, 18:31
Moin alle miteinander,
tja, da hat man fast 'nen Hunni gelöhnt (pro Person wohlgemerkt!), um einen der berühmtesten Singer/Songwriter und Folkmusiker des letzten Jahrhunderts zu sehen und zu hören und muss, komplett enttäuscht, konstatieren: "Für mich - rausgeschmissenes Geld".
Ja, es ist bekannt, dass Bob Dylan nicht die umwerfendsten Bühnenshows des Musikbetriebes auf die Beine stellt. Es ist auch bekannt, dass er wohl alles andere als die klassische "Rampensau" ist, die Freude am Kontakt mit dem Publikum hat. Und es ist keine Neuheit, dass er nicht nur "Blowin in the Wind" geschrieben und gesungen hat. Desgleichen ist es nichts Neues, dass er, ähnlich wie sein mindestens genau so begnadeter Zeitgenosse Leonhard Cohen, ausgestattet ist mit dem "Gift of a Golden Voice", wie Cohen hochgradig selbstironisch über sich selber zu singen pflegte.
Aber dass die Bühnenshow nun die Elektrizität und Explosivität einer hochkonzentrierten Überdosis Baldrian ausstrahlt- das hätte ich nicht erwartet. Das der Herr trotz seiner nicht besonders einnehmenden Stimme als Einziger die gesamte Show hindurch kräht, war eine Qual für die Ohren - der pfiffige Leonhard Cohen hat von jeher verstanden, diesen Mangel durch phantastische Backgroundsängerinnern z.T. wunderbar zu kaschieren bzw. zu seiner Stimme in einen spannenden Kontrast zu setzen. Das Bob Dylan bis auf "Tangled up in Blue" (und das auch noch leicht verhuscht und kaum wiedererkennbar) KEINEN EINZIGEN der Songs, die ihn bekannt und berühmt gemacht haben und ihm letztlich zum Nobelpreis verhalfen, vorgetragen hat, ist für mich die größte Enttäuschung gewesen.
Stattdessen bekommt man eine für mich schwer verdauliche Mischung aus miserablem Frank Sinatra-Verschnitt und Mark Cohn Aufguss - nein der begnadetste Klavierspieler ist Bob Dylan weiß Gott nicht und die Gitarre und Harmonika, die ihn berühmt (und wohl auch steinreich) gemacht haben, hat er nicht ein einziges Mal angefasst (es sei denn in den letzten Minuten, die wir nicht mehr mitbekommen haben)
Alles das wäre vielleicht wert gewesen, trotz allem zu Ende gehört zu werden, hätte nicht der Sound dem Ganzen die Krone des Unerträglichen dermaßen aufgesetzt, dass wir rund zwanzig Minuten vor Schluss das Etablissement verlassen haben. Die sog. Tontechniker dieses Auftrittes sollten dem Publikum sein Geld zurückgeben - es war unterirdisch
Die beste Ehefrau von allen, die nun wahrhaftig keine HiFi- Enthusiastin ist, äußerte folgendes Verdikt: "Das kratzt irgendwie in den Ohren - die hohen Töne sind ja widerlich!" Es waren nicht nur die hohen Töne: Die so wichtigen Mitten klangen unglaublich trötig, genau so, wie man sich eine richtig - Pardon meine Damen und Herren - SCHEIßE abgestimmte PA-Anlage mit billigsten, piezo-getriebenen Hörnern immer vorstellt. Dazu ein Gesamtsound, der knochenhart war und streckenweise klang, als sei irgendwo, irgendwas in die Übersteuerung getrieben worden - woher das kam, kann ich mir überhaupt nicht erklären, denn die absolute Lautstärke war gar nicht mal SO groß. Ich versteh' es nicht. Vielleicht kann mir ja hier jemand in 'Laymans Terms' erläutern, wie so ein Phänomen zustande kommen kann. Bleiben noch die Bässe: Sie knallten nur - selbst ein Kontrabass hörte sich wie extrem hart verstärkter fretless E-Bass an (nunja - fretless ist er ja auch). Wofür Bob Dylan nichts kann, aber was natürlich zum kompletten Bild dazugehört: Ein Gestühl in den Seitenblöcken, dass bestenfalls "Hocken" ermöglichte und jede latente Arthrose und potentiellen Bandscheibenvorfall auf's wirkungsvollste unterstützte.
Dass der Herr es ja wohl schon von jeher kaum nötig hat, die Leute, die ihn letztlich bezahlen, überhaupt zu grüßen, ist sozusagen das Sahnehäubchen auf dem Ganzen - keinerlei Songansage (was bei dem versauten Klang aber unbedingt nötig gewesen wäre, denn von den Texten war praktisch nichts zu verstehen), keine Pause, sondern ein simples Runterreißen der Songs machen es sogar schwer, der Begleitband gerecht zu werden. Ihre Mitglieder scheinen, jeder für sich, technisch hervorragend - aber das gelangweilt-uninspirierte Zusammenspiel ließ dies kaum einmal deutlich werden.
Die Pommes Frites mit Mayo und die Currywurst im Foyer der Emslandhalle waren aber richtig gut und das Catering-Personal hatte viel Spaß .
tja, da hat man fast 'nen Hunni gelöhnt (pro Person wohlgemerkt!), um einen der berühmtesten Singer/Songwriter und Folkmusiker des letzten Jahrhunderts zu sehen und zu hören und muss, komplett enttäuscht, konstatieren: "Für mich - rausgeschmissenes Geld".
Ja, es ist bekannt, dass Bob Dylan nicht die umwerfendsten Bühnenshows des Musikbetriebes auf die Beine stellt. Es ist auch bekannt, dass er wohl alles andere als die klassische "Rampensau" ist, die Freude am Kontakt mit dem Publikum hat. Und es ist keine Neuheit, dass er nicht nur "Blowin in the Wind" geschrieben und gesungen hat. Desgleichen ist es nichts Neues, dass er, ähnlich wie sein mindestens genau so begnadeter Zeitgenosse Leonhard Cohen, ausgestattet ist mit dem "Gift of a Golden Voice", wie Cohen hochgradig selbstironisch über sich selber zu singen pflegte.
Aber dass die Bühnenshow nun die Elektrizität und Explosivität einer hochkonzentrierten Überdosis Baldrian ausstrahlt- das hätte ich nicht erwartet. Das der Herr trotz seiner nicht besonders einnehmenden Stimme als Einziger die gesamte Show hindurch kräht, war eine Qual für die Ohren - der pfiffige Leonhard Cohen hat von jeher verstanden, diesen Mangel durch phantastische Backgroundsängerinnern z.T. wunderbar zu kaschieren bzw. zu seiner Stimme in einen spannenden Kontrast zu setzen. Das Bob Dylan bis auf "Tangled up in Blue" (und das auch noch leicht verhuscht und kaum wiedererkennbar) KEINEN EINZIGEN der Songs, die ihn bekannt und berühmt gemacht haben und ihm letztlich zum Nobelpreis verhalfen, vorgetragen hat, ist für mich die größte Enttäuschung gewesen.
Stattdessen bekommt man eine für mich schwer verdauliche Mischung aus miserablem Frank Sinatra-Verschnitt und Mark Cohn Aufguss - nein der begnadetste Klavierspieler ist Bob Dylan weiß Gott nicht und die Gitarre und Harmonika, die ihn berühmt (und wohl auch steinreich) gemacht haben, hat er nicht ein einziges Mal angefasst (es sei denn in den letzten Minuten, die wir nicht mehr mitbekommen haben)
Alles das wäre vielleicht wert gewesen, trotz allem zu Ende gehört zu werden, hätte nicht der Sound dem Ganzen die Krone des Unerträglichen dermaßen aufgesetzt, dass wir rund zwanzig Minuten vor Schluss das Etablissement verlassen haben. Die sog. Tontechniker dieses Auftrittes sollten dem Publikum sein Geld zurückgeben - es war unterirdisch
Die beste Ehefrau von allen, die nun wahrhaftig keine HiFi- Enthusiastin ist, äußerte folgendes Verdikt: "Das kratzt irgendwie in den Ohren - die hohen Töne sind ja widerlich!" Es waren nicht nur die hohen Töne: Die so wichtigen Mitten klangen unglaublich trötig, genau so, wie man sich eine richtig - Pardon meine Damen und Herren - SCHEIßE abgestimmte PA-Anlage mit billigsten, piezo-getriebenen Hörnern immer vorstellt. Dazu ein Gesamtsound, der knochenhart war und streckenweise klang, als sei irgendwo, irgendwas in die Übersteuerung getrieben worden - woher das kam, kann ich mir überhaupt nicht erklären, denn die absolute Lautstärke war gar nicht mal SO groß. Ich versteh' es nicht. Vielleicht kann mir ja hier jemand in 'Laymans Terms' erläutern, wie so ein Phänomen zustande kommen kann. Bleiben noch die Bässe: Sie knallten nur - selbst ein Kontrabass hörte sich wie extrem hart verstärkter fretless E-Bass an (nunja - fretless ist er ja auch). Wofür Bob Dylan nichts kann, aber was natürlich zum kompletten Bild dazugehört: Ein Gestühl in den Seitenblöcken, dass bestenfalls "Hocken" ermöglichte und jede latente Arthrose und potentiellen Bandscheibenvorfall auf's wirkungsvollste unterstützte.
Dass der Herr es ja wohl schon von jeher kaum nötig hat, die Leute, die ihn letztlich bezahlen, überhaupt zu grüßen, ist sozusagen das Sahnehäubchen auf dem Ganzen - keinerlei Songansage (was bei dem versauten Klang aber unbedingt nötig gewesen wäre, denn von den Texten war praktisch nichts zu verstehen), keine Pause, sondern ein simples Runterreißen der Songs machen es sogar schwer, der Begleitband gerecht zu werden. Ihre Mitglieder scheinen, jeder für sich, technisch hervorragend - aber das gelangweilt-uninspirierte Zusammenspiel ließ dies kaum einmal deutlich werden.
Die Pommes Frites mit Mayo und die Currywurst im Foyer der Emslandhalle waren aber richtig gut und das Catering-Personal hatte viel Spaß .