Old Fidelity - HiFi Klassiker Forum

Zwar spielte dieser 1090 anfangs nur auf einem Kanal, aber ein "echter" Defekt war nicht vorhanden. Das Gerät stand lange herum und diverse Schalter hatten
ernsthafte Kontaktprobleme. Nachdem die ohne tagelanges Zerlegen chemisch zumindest mittelfristig beseitigt wurden, konnte die eigentliche Aufgabe angegangen werden.



Das Gerät sollte auf Fernbediennbarkeit der Lautstärke abgeändert werden. Eigentlich keine große Sache, aber letztendlich sitzt man da bis zu zwei Abende dran, weil es auch mechanisch
einiges zu bohren und zu feilen gibt.
Die weitgehend vorbereitete Hardware gibt´s für etwa 35 € in der Bucht. In China kann man die Hälfte sparen, aber das dauert zu lange.




Angeblich soll es sich hier um ein Alps-Potentiometer handeln, man darf aber davon ausgehen, dass nur ein Alps-Aufkleber angebracht wurde...Vermutlich ein Fake.



Die schaltbare Loudness wird es zwar (über Festwiderstand) noch geben, aber eben nicht mehr in Abhängigkeit der Lautstärkestellung.



Der Knopf muss noch bearbeitet werden, da es das Teil nur mit abgeflachter 6,3 mm Achse gab, und leider nicht mit der passenden Verzahnung.

Passt gerade noch rein...




Das Platinchen läuft mit 9 bis 12V, die der Verstärker nicht bereitstellt. Ein normaler Spannungsregler (über eine 500mA Sicherung) musste also auch noch rein.
Der IR-Empfänger wird später über eine Stereo-Klinke auf der Rückseite angeschlossen. Er kommt in ein kleines externes Gehäuse, da an der Front nicht gebohrt werden soll.



Im zweiten Teil werde ich morgen den Verstärker selbst, und den Gleichlauf des Potis durchmessen.

Ein paar Messungen und Abschluss....



Der Gleichlauf des Potentiometers  ist bestenfalls als mäßig zu betrachten. Zwar wird man in der Praxis den kritischen Bereich nur dann erreichen, wenn man z.B. über einen Kopfhörer sehr leise über eine relativ laute Quelle hört, aber.....ich habe schon Besseres gesehen. Für einen Preis von knapp unter 40 €, der in China selbst nochmal halbiert wird, ist das Set aber noch in Ordnung.  Die Differenz bleibt im üblichen Bereich unter 1 dB. Der "plot" ist "geglättet".




Hochpegel Frequenzgang , 2,83V /8R , LS-Regler ca. 9 Uhr




Rot "direkt"
Blau: Klangregler ein, aber in Nullstellung
Grün: mit " low filter"

Phono MM

Rot: Entzerrung ohne TA.
Blau: + System 450mH, +20p
Grün: + 120p
Magenta: + 220p

Die Eingangskapazität beträgt nur erfreuliche 70, bzw. 80 pF (links/rechts), mit +120 pF liegt man hier ziemlich optimal.




Leistung 1KHz, 8R, beide Kanäle zeitgleich:  2 x 60 W , Leistungsaufnahme max. 245W





An 4 Ohm brannten während der Messung die M 3,15A Railsicherungen durch. Mit neuen, trägen 3,15ern ging es dann. Leistungsaufn. max. 350W
2 x knapp unter 80W , 1% THD&N

2x80W mit diesen Kühlblechen ist sehr optimistisch

(27.04.2017, 20:34)scope schrieb: [ -> ]Ein paar Messungen und Abschluss....

 So einen schönen Arbeitsplatz(Messplatz) hätt ich auch gern.   Arbeite aber gerade an einem etwas besseren.

Ich schaue mir im Netz gerne die Arbeitsplätze der Leute an, die sich mit Elektronik aller Art beschäftigen. Daraus hat ich bei mir schon so manche Idee entwickelt. Auch die "labs" oder "shacks" diverser Youtuber wie z.B. der EEV-Blog oder Signalpath.

Zitat:2x80W mit diesen Kühlblechen ist sehr optimistisch

Ich habe zwischendurch immer wieder eine "Fingerprobe" genommen. Es war -innerhalb der kurzen Belastunszeit- noch im grünen Bereich. Auf Dauer gibt es Probleme, aber das ist bei jedem mir bekannten Hifi-Verstärker nicht anders.