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Normale Version: Teac X-1000M mini Service
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Mini Service....Zumindest gehe ich mal davon aus, dass ich damit nicht allzuviel Ärger bekomme. Diese X-1000M im Holzhaus habe ich vor ein paar Stunden abgeholt....war billig.
Wenn die Teac X 10, 1000 oder 2000 lange unbenutzt rumstehen, verharzt das Fett in den Gelenkachsen der Capstanrollen. Ausserdem werden die Riemen lang und lösen sich irgendwann auf. Das sind die typischen Fehler, und ich hoffe mal, dass es dabei bleibt.

[Bild: ERz3TLUh.jpg]

Die Gelenke der Capstanwellen sind mitunter derart verharzt, dass man sie ohne gefährliche Gewaltanwendung kein Stück bewegt bekommt....so auch in diesem Fall.

Wenn man an "entharzen" denkt, denken einige daran, dass man das komplette Laufwerk auf dem Küti zerlegen muss....bis zur letzten Feder....Das ist hier glücklicherweise nicht so, denn die Schwergängigkeit beschränkt sich eigentlich immer auf die Gelenkachsen. Um die zu lösen, entfernt man die Kopfabdeckung , die Kapstanrollen, und den Rahmen unter den Capstanrollen. Danach löst man zwei kleine M3 Schrauben, die eiin Winkelblech befestigen, das wiederum die Arme der Capstanrollen in Pos hält.

Um die Arme ohne allzugroße Gewalt abzuziehen empfiehlt es sich, den Bereich mit einem Fön (Heissluftgerät) auf ca. 50 Grad aufzuwärmen. Wer sich ungeschickt anstellt, könnte dabei durchaus einiges verschmoren Wink3

[Bild: b5U6KsLh.jpg]

Danach kann man die Bohrungen und die Achsen mit Isopropanol reinigen.

[Bild: WecqtMah.jpg]

Die drei Gummiringe (Dämpfer) kann man nochmal um 180 Grad drehen..... Für die nächsten 20 Jahre.

Beim Wiedereinbau muss man mit etwas Geschick zwei Laschen hinter den Armen "einfädeln"...Kein Hexenwerk.
Als Schmierstoff verwende ich "Interflon Fin Grease" Teflonfett. Sehr dünnflüssig (für ein Fett), nicht verharzend. Es hat sich gezeigt, dass es Kunststoffe in Ruhe lässt.

Nach gut einer Stunde ist alles wieder sehr schön "freigängig".  Jetzt noch zwei neue Riemen drauf, dann kann der erste Test stattfinden. Es wird vermutlich noch kratzende Regler geben....Mal sehen.

[Bild: 7VELdpBh.jpg]

Die Köpfe sind noch in ordentlichem Zustand....zumindest optisch.

[Bild: x3tvNP1h.jpg]

tbc...
Hammer Maschine.
Ich wollte die schon immer haben. War aber leider nie in meinem Budget drin....
Ja, Bandmaschinenwartung kann so einfach sein und lösen in den meisten Fällen die Probleme mit diesen Geräten.

Ich hätte gern eine X 2000.
Ich geb mich auch mit ner 1000er zufrieden...denke ich Smile

Der Karsten

ist auf jeden Fall ne gute Maschine nur das mit 38cm/s ist nicht bezahlbar.
Bei 19cm/sek bekommt man etwas mehr wie 1,5 Std drauf bei 38 nur die Hälfte. Bei den Bandpreisen und dem Platzbedarf für Bänder wird wohl keiner mit 38cm fahren.
38cm/sec ist auch absolut nicht nötig. Ich nehme auch sehr oft nur mit 9,5cm/sec auf. Wenn die Maschine gut eingemessen ist, klingt auch das sehr gut. Das wären dann gut 3 Stunden Spielzeit bei 1100m pro Seite.

Der Karsten

9,5 kann die aber nicht und Halbspur kann nur eine Seite aufnehmen.
Ich meinte auch nicht speziell diese Teac.

Winkomi
dieser Service hat bei mir schon sehr viel länger gedauert - aber lag bestimmt nur an der Kompliziertheit der Maschine Floet
Zitat:...ist auf jeden Fall ne gute Maschine nur das mit 38cm/s ist nicht bezahlbar.

Wäre es keine M gewesen, hätte ich sie nicht gekauft.....obwohl...zu diesem Preis eigentlich schon Wink3... Eine X1000 im Holzkasten habe ich aber bereits
So ein Gerät verwendet man nicht, um Hintergrundmusik abzududeln oder sie tagelang genußvoll im Schleichgang mit Schlagern zu quälen.

Eigentlich hat so ein Gerät heute garkeine Berechtigung mehr, aber sie ist gut dazu geeignet, mal "hin und wieder" eine gute Aufnahme in 38cm / Halbspur vorzuführen, und/oder sich dann an der halbwegs erträglichen Wiedergabe zu erfreuen.

Vierspur ist für mich völlig uninteressant. Wollte ich viel Musik günstig abspeichern, dann als Flac oder unkomprimiert auf einer X TB Platte...performt immer besser, benötigt keinen Service, kostet fast nichts, ist aber auch total langweilig.
Daran habe ich überhaupt kein Interesse.

Wie immer: Alles Ansichtsache. Wink3

Zitat:dieser Service hat bei mir schon sehr viel länger gedauert -

Ich könnte mir auch problemlos einige Tage dafür nehmen. Sogar Wochen Wink3
Zitat:Ich geb mich auch mit ner 1000er zufrieden...denke ich

An den 2000ern gefallen mir die Plastikscheiben an den Reglern nicht. Das wertet die Haptik m.E. doch etwas ab.
Die Riemen werden wohl Mitte der Woche hier sein...Keine Originalriemen, sondern welche aus dem Zubehör für rund 25 €. Hoffentlich gibt es damit keinen Ärger, denn die Capstanantriebe der X 1000/2000 M (bzw. der Tascam Studiogeräte mit dem selben LW) werfen Fragen auf, die man mir bis heute nicht zu meiner Befriedigung beantworten konnte. Auch in diversen US-Tapeforen fachsimpelte man auf hohem, bis hin zu grottigem Niveau darüber....Unterm Strich aber ohne Ergebnis.

Die Vierspurmodelle ohne Reverse verwenden zwei Schwungräder mit unterschiedlichen Durchmessern. Das auf der Abspulseite hat eine Narbe auf der "Riemenlaufspur" , die den Durchmesser geringfügig vergrößert. Dadurch wird das Band immer stramm ohne Schleife über die Köpfe gezogen. Natürlich wirken auch der Bandzug vorne und die "back-tension" mit, aber maßgebend ist die minimal höhere Drehzahl des rechten Capstans. Bei den Reversemodellen geht der Riemen sogar auf Wanderschaft zum "Narbenwechsel". Aber das soll hier nicht Thema werden.

Bei den Halbspurmodellen sieht das anders aus:
[Bild: Q3bPM5Bh.jpg]

Hier laufen zwei unterschiedliche Riemen parallel, was auf den ersten Blick "überflüssig" erscheint.    Und jetzt kommts: Laut Servicemanual sind beide SChwungräder (flywheel-assy´s ) absolut identisch. Sie haben demnach identische Abmessungen, und müssten -theoretisch- auch gleich schnell drehen, was zu Problemen führt. Man könnte das SM auch so interpretieren, dass die Positionsnummer (für beide Schwungräder identisch) für ein SET gilt, das man stets zusammen erwerben muss....Wäre ja ebenfslls möglich, hätte man dann imo aber deutlicher schreiben sollen

In einem Nakamichi Dokument über Doppelcapstanantriebe wird eine Wirkweise beschrieben, die erstmal abenteuerlich erscheint. Durch unterschiedlich wirkende Zugspannungen an den Riemen, soll das auch mit identischen Durchmessern machen lassen Eine Seite des Pulleys zieht, die andere ist "entlastet"....Abenteuerlich, und für mich nicht wirklich einleuchtend....Aber so wird es unterm Strich beschrieben.

Nochmal zurück zur Teac mit Doppelriemen. Entgegen der Beschreibung und Teilenummern  im SM ist ein Schwungrad mit 1 , und das andere mit einer 2 gestempelt (Schlagzahl).
Mit einem "normalen" Meßschieber mit Nonius konnte ich keine Differenzen messen, mit einem digitalen der besseren Sorte aber schon.
Während der kleine Durchmesser (der vom Pulley bedient wird) identische Durchmesser aufweist, ist der große Durchmesser auf der rechten Seite um etwa 0,05 bis (irgendwas unter 0,1) mm kleiner, was zur Folge hätte, dass sich der rechte Capstan -wie gewünscht- minimal schneller dreht. und den kleineren "Kreis" beeinflusst. Dort entsteht dann minimalster Schlupf, da dort die Umschlingungsstrecke deutlich kürzer ausfällt.

Soweit meine erste Theorie. Die Stempelung 1 & 2 spricht aber -so oder so- gegen das Servicemanual. Ich hoffe nur, dass es bei diesem extrem "fragilen" Zusammenspiel  kein Problem mit dem Bandzug (also einer Schlaufenbildung) geben wird....Das wäre sehr ärgerlich, da man solche Sachen nur schwer (und kostspielig) aus der Welt schaffen kann.


[Bild: VVn2nAJh.jpg]

90% der Riemenreste wurden bereits in einer Werkstatt entfernt. Man hat aber abgebrochen, da das Laufwerk verharzt war....Dabei wäre das in 20 Minuten behoben gewesen, wenn man es bei "Wetten Dass" in dieser Zeit hätte schaffen müssen Wink3

Blick auf die Lager....
[Bild: V3YpiYDh.jpg]

DC Capstanmotor mit dem Pulley und der Drehzahlreglelung
[Bild: 5MilxZTh.jpg]

Bremsbänder sind wie neu.....Hoffentlich gibt´s keinen Ärger mit dem Bandzug, sonst schmeiss ich das Ding gleich wieder weg Wink3
Scope, bevor du sie wegschmeißt nehm ich sie.... Floet 

Mal zu dem Capstanantrieb:
Das mit den zwei Riemen könnte sich so erklären:
Jedes Schwungrad ist nicht einteilig (kann ich allerdings durch die Fotos nicht beurteilen). Innerer und äußerer Teil sind miteinander Vulkanisiert (da ist was braunes im Inneren zu sehen, was darauf schließen lässt). Dadurch können Capstan und Schwungrad sich gegeneinander minimal verdrehen, was dazu führt, dass sich, im Zusammenspiel mit Aufwickelkraft vom Wickeldorn und Backtension vom Abwickeldorn, das Band strafft zwischen den Capstans. Auch Vibrationen werden dabei eleminiert/gemindert.

Ein ähnliches Prinzip wird bei Zweimassenschwungrädern im KFZ Bereich angewendet. Nur eben nicht mit Gummi als Dämpfungselement.
(14.05.2017, 18:50)scope schrieb: [ -> ]Die Vierspurmodelle ohne Reverse verwenden zwei Schwungräder mit unterschiedlichen Durchmessern. Das auf der Abspulseite hat eine Narbe auf der "Riemenlaufspur" , die den Durchmesser geringfügig vergrößert.

Moin,
"Narbe" oder "Nabe", der Begriffsbestimung wegen ;-)

73
Peter
Eine Narbe....Also eine "wulstartige" Erhöhung von ca. 3mm Breite und etwa 0,1-0,15mm Höhe.

[Bild: VFyMCfth.jpg]

Aus einer X10,ebenfalls  passend für eine Reversemaschine. Vorne ist die Narbe links (unscharf) , dahinter weiter rechts. Je nachdem auf welcher "Spur"  der Riemen gerade läuft, dreht eine der Wellen schneller als die andere.

Die Differenz fällt hier aber deutlich größer als bei den M Varianten aus. Allerdings ist dort auch der Durchmesser an sich größer, und die Drehzahl im Schnitt höher. Bin gespannt, ob ich Probleme bekomme.
Zitat:Das mit den zwei Riemen könnte sich so erklären:

Nein, so funktioniert es nicht. Wink3

Pufftrompeter

Zitat:Ein ähnliches Prinzip wird bei Zweimassenschwungrädern im KFZ Bereich angewendet. Nur eben nicht mit Gummi als Dämpfungselement.

Doch - naturlich auch mit Gummi (ZMS der ersten Serien des Porsche 964 von LuK, z.B.), aber das ist hier nicht das Thema.

Der zweite Riemen verhindert tatsaechlich ein Oszillieren das Antriebes - aber noch viel einfacher, als das der Gasmann dargestellt hat:

Masse 1 - beide Schwungraeder 
Masse 2 - beide Scwungraeder plus Capstanmotor

Klassische Zweimassenanordnung ... 

Wie kommt jetzt eine unterschiedliche Capstangeschwindigkeit zu Stande? Zwei Moeglichkeiten: 

(i) Unterschiedlich dicke Capstanwellen ... 
(ii) Unterschiedliche Rauhigkeiten der Wellen 


Scheidet beides hier aus. Also

(iii) Der Capstanmotor dehnt den Riemen gegen die Backtension immer etwas vor, es laeuft ueber den Capstanpulley 1 also effektiv ein laengerer Riemen als ueber den Capstanpulley 2 (denn die Vordehnung muss sich im Umlauf des Riemens selbstredend entspannen, sonst reisst er ja postwendend). 
Capstanpulley 1 dreht somit de facto etwas schneller als Pulley 2, weil ein effektiv laengerer Treibriemen darueber hinweglaeuft. Klappt natuerlich nicht mit armdicken Riemen und daher muss mann auch beide Pulleys koppeln, da (a) der eher elastische Riemen im Gegenzug zum Schwingen neigt.
Mal abwarten....vermutlich (hoffentlich) gibt es erst garkeine Probleme damit. Wink3
Weiter geht´s mit der X-1000M.

Die Riemen wurden heute Nachmittag geliefert und machen einen guten Eindruck. Während der FB9 "Flywheel-Belt" gefühlsmäßig angemessen "stramm" sitzt, kam mir der Sitz des FB7 Capstan Belt dochg etwas zu stramm vor. Selbst wenn man ihn "normal" auf die beiden Schwungmassen auflegt, ist er schon hinreichend gespannt. Drückt dann das große Pulley (ca 25 mm Durchmesser) nochmal eine "Schneise" hinein, ist da schon ordentlich Zug drauf. Mir fehlt da der Vergleich, da ich nicht jeden Tag diese Maschinen zusammenbastel.

[Bild: RTDw284h.jpg]

Das aufsetzen der Motorplatte ist ohnehin ein ein kleines Geduldsspiel. Um den Pulley "von oben" auf den Riemen abzusetzen, musste ich das Gerät noch etwas weiter zerlegen, da ansonsten der Platz nicht reicht. Es ist zwar keine unlösbare Aufgabe, aber trotzdem verlangt das schon etwas Geschick.

Danach konnten dann die Kabelbäume wieder zurechtgelegt und stellenweise neu gebunden werden. Die Innereien haben den "Flair" eines geöffneten Nakamichi Dragon....Also "nicht wirklich hübschl" Wink3

[Bild: qqmJXVoh.jpg]

Alle Tests wurden bislang "nackig" (ohne Gehäuse, und mit 18 cm Spulen durchgeführt. Mit 18er Spulen hantieren die Teac deutlich agiler....

Erfreut bin ich darüber, dass der Bandlauf excellent ist. Nach "pause /Start" oder vorlauf/rücklauf  (ohne Stop), bleibt das Band  auf allen Rollen exakt in der Spur. Kein Versatz, kein Wandern...An dem Gerät hat noch niemand wirr rumgedreht, was sich positiv auswirkt. Das hätte auch anders ausgehen können.

[Bild: qYmp7fih.jpg]


[Bild: WkkXuCfh.jpg]


Das Gerät ist ausserdem brummfrei und der Antrieb läuft sehr leise....auch mit 38 cm/s. . Nach 1000 Stunden empfiehlt Teac je ein Tröpfchchen Öl in jedes Capstanlager und die Andruckrollenlagerung. Dazu habe ich sehr dünnflüssiges Öl für Sinterlager verwendet....sehr sparsam!

Da mein (amtliches) Geschwindigkeits Meßband noch auf einem Bobby aufgewickelt ist, habe ich die Geschwindigkeiten zurzeit noch nicht geprüft. 19cm aber bereits "akustisch" OK, was ich mit einer vierspur Altaufnahme meiner X1000 geprüft habe.
Geprüft habe ich aber den Gleichlauf mit Eigenaufnahme und anschliessender Wiedergabe.

3KHz (JIS) bei 38cm/s:

[Bild: Z6lKXn3h.jpg]

Unter 0,04%....bewertet! Unbewertet mit 0,08% naturgemäß deutlich höher, abe rimmer noch gut.

Frequenzgänge: Maxell XL2 (Position EE)  Das Band war bereits bespielt und ist um  25+ Jahre alt.
Rot 38cm/s At -3 VU um 28 KHz (-3db) Blau ,19 cm/s ,um 22,3 KHz (-3dB)

[Bild: frofoTjh.jpg]

 Scotch 3M Tape: -3 VU, 1KHz
Rot: 38 cm , pos LH1
Blau  38cm , pos LH2
Gelb: 19cm , pos LH2

Man könnte das Gerät einmessen, und gerade bei 38cm wohl noch etwas verbessern, aber das werde ich vermutlich nicht tun. Ich habe nichtmal bestimmte Bänder, die ich in Zukunft bespielen möchte.

[Bild: gWK3yW2h.jpg]


THD &N (80KHz BW) mit EE Band, -3 VU/1KHz. THD (also nur Harmonische) liegt bei 1KHZ , -3VU bei nur 0,12% , (K3)

Rot 38cm
Blau 19cm


[Bild: cXL2aDPh.jpg]


Sie bekommt jetzt noch NAB-Adapter mit Alukelchen und schöne schwarze Spulen.....

[Bild: aCRUaHvh.jpg]
Die Frequenzgänge sehen auf den ersten Blick ungewöhnlich aus. So wurde es früher in den Illustrierten nie abgedruckt. Dort wurde in den meisten Fällen ein  Pegelschreiber (z.B. Neutrik Audiograph 3300 Systemverwendet, der mit Filzstift direkt auf vorgefertigte Kartonstreifen schrieb, während der Karton frequenzsynchron transportiert wurde. Die vertikale Auflösung wurde dabei bewusst stets sehr "grob" (50 dB) gewählt. Unter anderem vielleicht auch aus dem Grund, damit man viele Plots übereinander auf eine Karte bekommt.(?) Ausserdem wurden die immer so klein gedruckt, dass kein Schwein sie wirklich lesen konnte Wink3

Das sah dann "in etwa" so aus....Schon viel besser...oder ? Wink3

oben 38cm (EE)
unten 19cm (EE) , ca (-3VU bei 1KHz)..Die Halbspur kann das bei dem Pegel noch ganz gut.

Die X-1000M kann mich  (abgesehen von den Betriebskosten) auch heute noch begeistern....Schön umständlich  Thumbsup und ein wenig extravagant. Der "Sound" ist selbst mit alten Bändern wunderbar....Breite Spuren, hohe Geschwindigkeit...Das bügelt (fast) alles aus.


[Bild: HdN1DMgh.jpg]

Infos zum Neutrik:
http://original-heuss.de/de/privat/Theme.../index.htm
Freut mich zu sehen, daß ein solch schönes Gerät wieder funktionsfähig ist! Ich glaube Dir gerne, daß das "schön" klingt, zumal wenn man - wie damals hauptsächlich üblich - damit eher untenrum etwas "dünne" LP-Klänge aufzeichnet.
Der 19cm/s-Frequenzgang sieht nach heutigen Maßstäben wohl nicht optimal, aber ok aus. Die 38er Kurve finde ich aber doch etwas stark abweichend. Das ist ja schließlich eine erwachsene Bandmaschine und die 38er Geschwindigkeit suggeriert daß es nicht besser geht. Da hätte ich tatsächlich weniger Schwankungen erwartet, eher unter einem dB anstatt fast 4 dB. Ich bin überrascht. Hier stellt sich die Frage, ob die Wiedergabe- oder die Aufnahme-Entzerrung nicht optimal ist. Spannend auch so deutlich zu erkennen, daß tatsächlich der unterste Bereich bei 38cm/s früher abfällt als bei 19cm/s.
So funktioniert halt Magnetaufzeichnung. Nur wenige Hersteller haben es hinbekommen, diese immanenten Effekte wie Basswelligkeit, self-biasing, Kopfspiegelresonanzen in den Griff zu bekommen.
Genaugenommen nur drei: Telefunken, Studer und Otari (und ausser Konkurrenz Nakamichi für die Mikrobenspuler).
Das hier ist eine HiFi-Maschine, dass da dieser Aufwand nicht getrieben wurde, darf nicht verwundern. O.g. Studiobandmaschinen hatten eine oder manchmal auch zwei Nullen hinten mehr am Preis.

Und die 4dB heissen in den technischen Daten gern auch ±2, das liest sich auch gleich viel besser.

Die Kurve bei 38 fällt übrigens nicht "früher" ab, sondern nur steiler - aber an derselben Stelle. Das Verhältnis der Basswelligkeit zwischen den Geschwindigkeiten ist exakt wie technisch erwartet - sie bleicbt genauso, wird aber in ihrem Pegelverhältnis gespreizt. Was aber nichts macht, denn:
30Hz sind mit ihren 0dB trotzdem noch voll da - und ich glaube nicht, dass ein normaler Endkonsument, für den eine solche Maschine gedacht war, Tonmaterial mit 30Hz hat.
Das tiefe E eines E-Basses liegt bei 41Hz - und das ist ein Ton, der - von HiFi-Testplatten - ab und an mal in diesem oder jenem Song vorkommt. Für alles darunter braucht man entweder eine Kirchenorgel oder Synthesizer.
Und selbst wenn, würde man in dem Bereich 2dB mehr oder weniger mit absoluter Sicherheit nicht gehörmässig feststellen können. Schon gar nicht bei dem Bassmassaker, was einem zwischen 30 und 200Hz entgegengeblasen kommt.
Glaub nicht, dass die Maschine bei 38 "weniger Bass macht", weil sie optisch früher abfällt...im Gegenteil. Die drüberliegende Überhöhung, wo sich tatsächlich musikalischer Inhalt befindet, verdeckt das mehr als hinreichend.
Durch die Überhöhung des Kickbassbereichs wird sich das sogar "knackiger" und dynamischer, sprich weniger "langweilig" anhören.

Dass 38 das beste Ergebnis "suggeriert", wie du schreibst, ist nicht der Maschine oder der Technik an sich anzulasten, sondern deiner Vorstellung, denn nur dort passiert diese synaptische Verbindung.
Wer Magnetbandtechnik kennt, unterläuft dieser Annahme nicht und weiss: Jedes Material hat "seine" passende Geschwindigkeit.
(19.05.2017, 01:03)spocintosh schrieb: [ -> ]Was aber nichts macht, denn:
30Hz sind mit ihren 0dB trotzdem noch voll da - und ich glaube nicht, dass ein normaler Endkonsument, für den eine solche Maschine gedacht war, Tonmaterial mit 30Hz hat.
Das tiefe E eines E-Basses liegt bei 41Hz - und das ist ein Ton, der - von HiFi-Testplatten - ab und an mal in diesem oder jenem Song vorkommt. Für alles darunter braucht man entweder eine Kirchenorgel oder Synthesizer.

[ot]
Für Musik der späten Romantik, Wagner o.ä., brauchts schon mal tiefere Töne
bis herunter zum Kontra-C (32Hz). Beim Kontrabass gibt es Sonderbauformen
wie Fünfsaiter, oder Extensionen zur C-Maschine.
[/ot]
(19.05.2017, 01:03)spocintosh schrieb: [ -> ]...
Wer Magnetbandtechnik kennt, unterläuft dieser Annahme nicht und weiss: Jedes Material hat "seine" passende Geschwindigkeit.

Nee, ist klar, höhere Bandgeschwindigkeit hat garnichts mit besserer Klangqualität zu tun. Kann man davon auch wirklich nicht erwarten. Da kenne ich mich zuwenig aus, ich habe - zugegeben - noch nie ein Tonbandgerät selber gebaut. Sehr schade eigentlich.

Komisch, daß man mir das in den letzten 50 Jahren, da ich Tonband- und Cassettengeräte nutze und warte, immer anders dargestellt hat und die Bandgeräte meinen diesbezüglich Irrglauben (höhere Bandgeschwindigkeit = bessere Klangqualität) tatsächlich auch immer wieder bestätigt hatten. Ich kann einfach nichts anderes glauben, daher meine Erwartung eines bestmöglichen Frequenzganges bei der höchsten (noch) verwendeten Bandgeschwindigkeit. Da kann ich halt nicht aus meiner Haut.

Na ok, schneller drehende Spulen sehen einfach nur cooler aus. Daher macht man das auch im Studio immer so. LOL
Der 19cm Frequenzgang sieht meines Erachtens ganz hervorragend aus, auch nach heutigen Gesichtspunkten, insbesondere, wenn man in Betracht zieht, dass hier bei -3dB aufgenommen wurde. Die CD mag zwar etwas linearer sein, aber höhere Auflösung bei diesem Aufsprechpegel liefert sie auch nicht.
Der Vorteil der gößeren Bandgeschwindigkeit liegt übrigens nicht nur in einer Erweiterung des Übertragungsbereichs zu höheren Frequenzen hin (was bei dieser Maschine anscheinend eh irrelevant ist), sondern v.a. in der Verbesserung der Aussteuerbarkeit bei hohen Frequenzen. Aus einem Frequenzgangsschrieb, der bei typischerweise -20dB aufgezeichnet wurde, ist sowas ja nicht ersichtlich.
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