Der revidierte und mit frischen Keramikkondensatoren versehene Headamp ist inzwischen wieder auf dem Weg zu mir... wenn ich zuhause bin, stell ich ein paar Fotos ein, die mein SMD-Löt-Guru mir vorab geschickt hat.
Mir mag's zu warm zum Löten sein, er hatte am WE Langeweile.
So, und jetzt die dazugerhörigen Fotos. Zunächst die Ausgangslage mit schön fischigen SMD-Siff-Tonnen:
...dann runter mit den Dingern:
...und rauf mit den Kerkos:
Jetzt heißt's warten, bis das gute Stück hier eintrudelt. Dann hab ich keine Ausrede mehr, nicht an Drum Drive Board und Mainboard herumzulöten.
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So, neuer Status: Elkos auf dem Drum Drive Board getauscht (220µF/10V, 2.2µF/50V, 10µF/16V), frischer Headamp verbaut: Fehlerbild bleibt gleich. Nächster Schritt: Mainboardausbau.
Edit: Hm, erste Bestandsaufnahme: Durch das einlagige Layout hat das Ding unfassbar viele Lötpunkte auf der Unterseite, die nicht zur Übersichtlichkeit beitragen. Was aber schnell aufgefallen ist: Der Kumpel auf R903 sieht nicht mehr ganz taufrisch aus, der ist verfärbt und das Board zeigt deutliche Spuren von Hitzeeinwirkung. Kann mir wer sagen, was das für ein Teil ist? Erkennen lässt sich das nicht mehr verlässlich...
... Auch mal bei den Spannungsreglern schauen wie dort die Lötstellen aussehen, das wäre der erste Punkt. Du musst tatsächlich aber alle Lötstellen mal ansehen, Stück für Stück mit der Lupe. Geht nicht anders. Man erkennt durchaus wo was nicht mehr ganz i.o. ist. Und so solltest mal nachmessen mit dem Multimeter ob alle Spannungen wie im Servicemanual vorgegeben anliegen. Das sollte mit das erste sein um das einzukreisen, fehlt eine kann man dann zurückverfolgen und findet so manchmal auch die defekte Lötstelle oder sonstwas. Dazu muss das Bord auch nicht fest verschraubt sein zwangsweise, es muss allerdings sauber im Gerät liegen und darf keinen Kurzen machen. Logisch! So kannst du aber Stück für Stück suchen... Servicemanual liegt vor?
Nope, Servicemanual fehlt mir.
Ich werd irre, ich finde den Fehler nicht. Alle Lötstellen sehen überraschend gut aus; eine einzelne, die ich in Verdacht hatte, habe ich nachgelötet, den Widerstand getauscht. Die Kopftrommel aber will sich kein Stückchen mehr drehen, gar nicht mehr. Während sie das anfänglich noch gelegentlich tat, ist jetzt der Ofen völlig aus (auch schon vor dem Nachlöten / Widerstand tauschen), ich bekomme beim Einschalten des Gerätes nur noch ein kurzes Zucken.
Ist das Laufwerk mit dem des 57ES 1:1 tauschbar? So könnte ich mal quertauschen und Fehlerquellen ausschließen, zumindest könnte ich dann auf Laufwerk oder Platine/Spannungsversorgung eingrenzen.
Edit: Gerade verglichen, die Anschlüsse der Laufwerke sind unterschiedlich, also wird das schonmal nix. Immerhin habe ich bei der Gelegenheit den frisch mit Keramikkondensatoren bestückten Headamp des 690 in den 57ES verpflanzt: Funktioniert, natürlich wie die beiden vorausgegangenen Headamps im 57ES auch noch immer mit Störgeräuschen. Es ist zum Mäusemelken, DAT und ich scheinen keine Freunde mehr zu werden.
Also ich bin der Meinung, die Anschlüsse sind gleich.
Das 690er LW müsste noch Rutschkupplungen unter den Bandwickeln haben. Also kannst du auch testweise mal das 57er LW anstöpseln...
Die Grundfunktionen sollten gegeben sein, auch wenn da nichts abgeglichen ist.
Wenn das damit läuft, tausch mal bitte das DrumDriveBoard. Ich hatte neulich so ne Kiste mit nem ausgelaufenem Elko drauf. Trotz erneuern der Elkos hat sich das LW nicht zum Arbeiten überreden lassen. Das Board war hin. Wer weiß, wo die Suppe überall hingelaufen ist. Mit einem Anderen war dann alles tutti.
Hehe....
Mal ganz blöde gerade....
Dreh mal bitte das Flachbandkabel am Drum Drive Board um.
Ist das falsch rum geht NICHTS
Das Flachbandkabel ist korrekt verbaut; man erkennt ja auch glücklicherweise gut, auf welcher Seite von Kabel und Stecker die Kontakte liegen.
Das ist es also auch nicht.
Also, jetzt hier die Anfrage: Kann sich jemand das Laufwerk meines DTC-690 einmal genauer ansehen und idealerweise mal in einem DTC-690 oder kompatiblen DAT-Player gegentesten? Mir gelingt es nicht, den Fehler einzugrenzen.
Hast du denn das 57er LW mal angestöpselt ?
Ansonsten darfst du mir den gerne mal herschicken, wenn du magst.
So.... ich geb hier mal hochoffiziell ein Update meiner Verzweiflung.
Das Laufwerk des DTC-690 war bei Thorsten (gasmann) zur Überarbeitung; er hat erwartungsgemäß einen tollen Job gemacht. Vielen Dank natürlich dafür! Neben den kleinen Zickereien, die er dem Laufwerk ausgetrieben hat, ist er dann auch mittels eines Schlacht-690, das er noch stehen hat, auf die Ursache für das Nichtanlaufen der Kopftrommel gestoßen: Kalte Lötstellen auf dem Mainboard. Kam mir bekannt vor, war hier ja schon angesprochen worden, jetzt aber war noch zusätzlich der Beweis da.
Stand jetzt sieht es so aus: Ich habe Kopftrommelsteuerung komplett nachgelötet und auch weite Teile der Spannungsversorgung. Aufgefallen sind mir dabei keine kalten Lötstellen oder ähnliches, aber trotzdem: Das Fehlerbild hat sich verändert. Es sieht jetzt wie folgt aus...
Wenn ich das DTC-690 einschalte, springt die Kopftrommel in 99% der Fälle direkt an und alles ist fein. Das Gerät spielt ab und nimmt auf (was es übrigens am Anfang trotz laufender Kopftrommel gar nicht erst tat, da lief es zwar, aber es gab keinen Pegel, keinen Zeitindex und keine Tonausgabe), allerdings stoppt das Laufwerk nach unterschiedlicher Laufdauer (zwischen 5 und 60 Minuten hatte ich bisher), woraufhin es in das alte Fehlerbild zurückfällt: Das Band fädelt sich ein und aus, die Kopftrommel dreht sich nicht.
Ich vermute, dass irgendwo noch eine weitere kalte Lötstelle sitzt, die ich übersehen habe. Daher habe ich mich entschieden, die Tage das gesamte Board nachzulöten. Ist eine Sauarbeit und völlig spaßbefreit, aber ich kann mir vorstellen, dass dann endlich alles laufen sollte.
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Neue Wasserstandsmeldung. Ich bin verhalten optimistisch, das DTC-690 hat gerade zuerst die "Uprise" von Nemesea komplett aufgenommen ohne auszusetzen und danach komplett wiedergegeben ohne Aussetzer. Jetzt bin ich gerade dabei, die "Fallen" von Evanescence aufzunehmen, dazu dann die "Tear the world down" von We are the fallen. Wenn das auch problemlos klappt, schraub ich das Deck heute Abend zu.
Was habe ich getan? Ich habe das gesamte Board nachgelötet. Das GESAMTE. Das ist eine echt spaßbefreite Fleißarbeit, aber wenigstens etwas, was ich selber kann - mit der DAT Mechanik hab ich's nicht so, habe ich gelernt.
Als nächstes wird gleiches wohl dem Board des 57ES widerfahren, denn was ich am 690er für minimalst mit Lot bedachte Lötstellen gesehen habe, ist schon traurig... kein Wunder, dass es da offensichtlich alle Nasen lang kalte oder ganz gebrochene Lötstellen gibt.
Wie ich sagte! Das betrifft alle ab dem Baujahr des 690. Sony hat irgendwas am Lötzinn verändert, gut erkannt es ist wesentlich weniger geworden und gerade die Lötstellen wo stark Strom fließt neigen zu defekten.
Jap, da hattest Du Recht. Davon bin ich auch schon ausgegangen bzw hab's befürchtet, als Du's geschrieben hattest, aber wegen dem Arbeitsumfang gehofft, dass es bei meinem Deck nicht so ist.
Ich überlege gerade - war das 57ES vor oder nach dem 690? Ich denke, ich werde trotzdem den Lötkolben schwingen, aber...
Der 57er kam vor dem 690er.
Lief denn der 57er mit dem 690er LW ohne die Störgeräusche ?
Noch ne kleine Anmerkung: Es war nicht die Kopftrommelsteuerung, sondern die vom Reel Motor
An einem 670er lief es nach ein paar kleinen Modifikationen einwandfrei, bis auf die Trommelgeschichte.
An dem 690er ging auch nichts, und es gab das selbe Symptom wie bei dir.
Das Board hier war also auch hin. Hatte die Kiste nie laufen und brauchte damals nur ein paar LW-Teile.
Null Ansteurung vom Reel Motor.
Und dann war alles gut.
Dass bei dir am Board nun noch mehr in der Grütze war, ist natürlich Bloed.
Aber nun schein ja alles gut zu sein
So, ich hab die Kiste zugeschraubt.
Nachdem ich auch noch die "Somewhere out in space" von Gamma Ray und von selbiger Band die "Rebellion in Dreamland" aufgenommen und wiedergegeben habe, ohne das irgendwas passiert wäre, darf das DTC-690 nun zum Rest meiner Anlage wandern.
Schauen wir mal, ob DAT und ich nun doch gute Freunde werden. Faszinierend finde ich die Dinger noch immer, trotz der Scherereien mit meinen beiden Exemplaren. Wenn das 57er sich jetzt auch noch vernünftig geradebiegen lässt, bin ich glücklich... und wenn sich vielleicht noch ein Phones-Regler (nur der Knopf) fürs 690er finden lässt.
Ach ja, ganz übersehen,
Thorsten, am 57er lief das 690er Laufwerk gar nicht erst an.
Warum, kann ich rückblickend gar nicht sagen, aber ich mach mich jetzt eh erstmal übers Mainboard des 57ers her. Was ich beim 690 an "Lötqualität" gesehen habe, war schon erschreckend.
Das ist aber total spooky
Dann viel Erfolg