16.06.2017, 23:53
So eine schöne Maschine sehe ich nicht jeden Tag. Ein Bekannter brachte mir die RT-707 heute nachmittag vorbei, und da mich das Gerät
zumindest "ein bisschen" interessierte, habe ich eine kurze Nachtschicht eingelegt.
An dem Gerät war intern einiges verstellt. An den Köpfen und Spurführungen wurde jedoch nichts verdreht, was die Sache deutlich beschleunigte.
Wir haben am Nachmittag einige Bänder ausprobiert und festgestellt, dass die Pegel nicht stimmten, und ein Kanal mit gut 20% verzerrte.
Ausserdem waren der Pegel der Kanäle unterhalb von 200 Hz um gut 5 dB auseinander, und ab ca. 12 KHz (19 cm!) erreichte jedes der Bänder die -3 dB Marke. Auch wenn der Referenzpegel bei gerade mal -10 dB lag
Das klang wie ein besseres Diktiergerät.
Nachdem die entsprechenden Seiten aus dem SM ausgedruckt, und die Köpfe gründlich gereinigt waren, konnte dann ein Abgleich versucht werden. Zu diesem Zeitpunkt war noch nicht klar, ob irgendein Defekt vorlag, oder die Kerne und Trimmer lediglich völlig verdreht wurden.
Erster Schritt : Pegelanzeigen "vor Band" einstellen. Bereits an dieser Stelle gab es starke Abweichungen.
Die beiden Trimmer sind auf dem Bild nicht sichtbar in der linken oberen Ecke der Platine. Die beiden stehenden Karten beinhalten die beiden Stereo-Widergabeverstärker, denn die RT707 ist eine Reversemaschine mit einem Aufnahmekopf und zwei Wiedergabeköpfen.
Im zweiten Schritt werden die Wiedergabepegel für play-forward und reverse eingestellt. Dazu verwendet man ein Messband mit 0dB Referenzpegel.
Die 8 Trimmer sind für die Einstellung des Wiedergabepegels und den Wiedergabe Equalizer, dessen Einsatz bei 10....12 KHz justiert wird.
An dieser Stelle gab es ganz enorme Abweichungen. Da wurde also vorher schon gedreht.
Die meiste Zeit beanspruchte die Einstellung des Bias. Hier waren einige Kerne (Bias Trap), der Aufnahmepegel, und der Bias ansich verstellt.
Um "das bestmögliche" aus einem gebrauchten Maxell XLI herauszuholen, brauchte ich fast zwei Stunden, da ich mich erst einarbeiten musste. Die Einstellregler beeinflussen sich -wie üblich- gegenseitig, was die Sache zeitaufwendiger macht.
In den Nächsten Tagen bringt mir der Besitzer noch ein neues Band, mit dem dann wird nochmal eine Feinjustage vorgenommen wird. Ob sich ohne große Revision der Maschine nochmal eine signifikante Verbesserung einstellt, bleibt aber abzuwarten. 20 KHz (-3 dB , -5 VU) sind aber erträglich, und der Klang der Maschine ist "über Band" jetzt ganz ausgezeichnet. Die Umschaltung von Vorband auf Hinterband ist jetzt "sehr angenehm"
Mir fiel auf, dass das Gerät ziemlich rauscharm spielt. Eine Zumutung sind lediglich die Anzeigen, denn die zappeln derart nervös umher, dass mandie Aufnahme mit Musiksignalen schlecht justieren kann.
-5 VU 20 Hz , -3dB 20KHz
Die Verzerrungen (hier mit 80 KHz BW -5 VU) könnten etwas niedriger liegen. Im Schnitt sind es im relevanten Bereich 1,2 .....1,5 %.
-edit- hier ist natürlich THD&N gemeint.
Der Gleichlauf (bewertet mit 3KHz Meßband) liegt um 0,06% (19 cm), was absolut OK ist. Steht der Pitchregler in der Mittelraste, läuft sie 0,7% zu schnell.....Das ist noch völlig uninteressant.
Die 19 Watt Stromaufnahme werden im Stillstand fällig. Wenn sie läuft sind es schon 95W
Kurz vor eins....Feierabend
zumindest "ein bisschen" interessierte, habe ich eine kurze Nachtschicht eingelegt.
An dem Gerät war intern einiges verstellt. An den Köpfen und Spurführungen wurde jedoch nichts verdreht, was die Sache deutlich beschleunigte.
Wir haben am Nachmittag einige Bänder ausprobiert und festgestellt, dass die Pegel nicht stimmten, und ein Kanal mit gut 20% verzerrte.
Ausserdem waren der Pegel der Kanäle unterhalb von 200 Hz um gut 5 dB auseinander, und ab ca. 12 KHz (19 cm!) erreichte jedes der Bänder die -3 dB Marke. Auch wenn der Referenzpegel bei gerade mal -10 dB lag
Das klang wie ein besseres Diktiergerät.
Nachdem die entsprechenden Seiten aus dem SM ausgedruckt, und die Köpfe gründlich gereinigt waren, konnte dann ein Abgleich versucht werden. Zu diesem Zeitpunkt war noch nicht klar, ob irgendein Defekt vorlag, oder die Kerne und Trimmer lediglich völlig verdreht wurden.
Erster Schritt : Pegelanzeigen "vor Band" einstellen. Bereits an dieser Stelle gab es starke Abweichungen.
Die beiden Trimmer sind auf dem Bild nicht sichtbar in der linken oberen Ecke der Platine. Die beiden stehenden Karten beinhalten die beiden Stereo-Widergabeverstärker, denn die RT707 ist eine Reversemaschine mit einem Aufnahmekopf und zwei Wiedergabeköpfen.
Im zweiten Schritt werden die Wiedergabepegel für play-forward und reverse eingestellt. Dazu verwendet man ein Messband mit 0dB Referenzpegel.
Die 8 Trimmer sind für die Einstellung des Wiedergabepegels und den Wiedergabe Equalizer, dessen Einsatz bei 10....12 KHz justiert wird.
An dieser Stelle gab es ganz enorme Abweichungen. Da wurde also vorher schon gedreht.
Die meiste Zeit beanspruchte die Einstellung des Bias. Hier waren einige Kerne (Bias Trap), der Aufnahmepegel, und der Bias ansich verstellt.
Um "das bestmögliche" aus einem gebrauchten Maxell XLI herauszuholen, brauchte ich fast zwei Stunden, da ich mich erst einarbeiten musste. Die Einstellregler beeinflussen sich -wie üblich- gegenseitig, was die Sache zeitaufwendiger macht.
In den Nächsten Tagen bringt mir der Besitzer noch ein neues Band, mit dem dann wird nochmal eine Feinjustage vorgenommen wird. Ob sich ohne große Revision der Maschine nochmal eine signifikante Verbesserung einstellt, bleibt aber abzuwarten. 20 KHz (-3 dB , -5 VU) sind aber erträglich, und der Klang der Maschine ist "über Band" jetzt ganz ausgezeichnet. Die Umschaltung von Vorband auf Hinterband ist jetzt "sehr angenehm"
Mir fiel auf, dass das Gerät ziemlich rauscharm spielt. Eine Zumutung sind lediglich die Anzeigen, denn die zappeln derart nervös umher, dass mandie Aufnahme mit Musiksignalen schlecht justieren kann.
-5 VU 20 Hz , -3dB 20KHz
Die Verzerrungen (hier mit 80 KHz BW -5 VU) könnten etwas niedriger liegen. Im Schnitt sind es im relevanten Bereich 1,2 .....1,5 %.
-edit- hier ist natürlich THD&N gemeint.
Der Gleichlauf (bewertet mit 3KHz Meßband) liegt um 0,06% (19 cm), was absolut OK ist. Steht der Pitchregler in der Mittelraste, läuft sie 0,7% zu schnell.....Das ist noch völlig uninteressant.
Die 19 Watt Stromaufnahme werden im Stillstand fällig. Wenn sie läuft sind es schon 95W
Kurz vor eins....Feierabend