30.07.2017, 19:01
Diese kleine Endstufe habe ich vorhin gegen 15 Uhr abgeholt und mich gleich an die Arbeit gemacht.
Der äussere Zustand ist "wie neu", was für mich besonders wichtig ist. Nach meinem Dafürhalten sind all diese "grauen" NAD´s mit dem grünen Knopf optisch nicht gerade ansprechend, und in diesem Fall gibt´s sogar eine Kunststofffront.
Als Entschädigung dafür bekommt man ein dickwandiges Gehäuse und brauchbare Lautsprecherterminals, die sogar Bananenstecker direkt aufnehmen können.
Das Defektgerät war unübersehbar als solches gekennteichnet
Nach dem ersten Einschalttest leuchteten die Protect- und die SoftClip LED. Auf dem linken Kanal standen ca. 20V Gleichspannung an.
Nun ist diese Endstufe nicht unbedingt rudimentär aufgebaut, sondern beinahe schon ein kleines Transistorgrab. Wenn es da richtig knallt, ist der Aufwand so groß, dass man sich überlegt, ob eine Reparatur überhaupt wirtschaftlich zu machen ist. Je mehr da kaputtgeht, desto schwieriger und aufwendiger wird es, dem Gerät danach nochmal gute Eigenschaften zu entlocken.
"Musik kommt wieder---> alles klar", ist m.E. nicht der richtige Weg.
Mit nur einem defekten Kanal verringert sich der Zeitaufwand ganz enorm, da man durch Vergleichsmessungen am stromlosen Gerät innerhalb von Minuten herausfindet, wo der Fehler zu finden ist. An dem Gerät wurde noch nichts gewechselt, aber es machte den Anschein, dass die Leistungstransistoren und Treiber nachgelötet wurden. Sicher bin ich mir da aber nicht.
Alle Leistungstransistoren waren OK. Erwischt hatte es einzig und allein Q436 und Q432, was völlig unüblich ist. Eine Erklärung dafür habe ich nicht, es könnte ein Alterungsdefekt sein.
Da ich den C2344 nciht da hatte, musste ich den P-Typ natürlich entsprechend mitwechseln, obwohl er noch intakt war. Ersetzt habe ich sie gegen A986 und C2238. Belastbarkeit und Spannungsfestigkeit sind entsprechend, und auch die Kennlinien sind sich sehr ähnlich, was ich mit dem noch intakten P-Typ und dem A986 festgestellt habe.
Den c3467 konnte ich direkt durch den C3468 ersetzen, den hatte ich da.
In der Eingangsstufe wurden 2sc3066 Doppeltransistoren eingesetzt. Die Bauform sieht man ziemlich selten.
https://4donline.ihs.com/images/VipMaste...43A3159BB0
Weitere Fehler waren nicht vorhanden. Die Relais machten vernünftige Messungen ohne ständiges Geklopfe unmöglich. Nach Reinigung geht es -erstmal- wieder.
Der "Lab" Eingang ist sowas wie ein Direkteingang ohne die Pegelsteller auf der Front. Die folgenden Messungen wurden über den normalen Eingang gemacht. Soft Clipping "off", Impedance "normal" (nicht high). Der Transformator ist ausserdem für 220V konfiguriert. Das habe ich so gelassen, da ich meine, dass das Gerät das verträgt.
FFT 2,83V in 8R, links & rechts:
Nichts aussergewöhnliches. THD&N wird bei 1W durch Netzstörungen bestimmt. THD alleine liegt unter diesen Bedingungen um -100 dB (0,001%)
Amplitudenfrequenzgang ca. 2W / 8R. ---> 100KHz -3dB
Wegen der relativ kleinen Kühlfläche wurde etwas nachgeholfen.
TIM-Verzerrungen (TIM-100) bei 40W /8R. Fast nichts messbar.
CCIF IMD, 40W / 8R : Das erste IM-Produkt (F2-F1) geht im Rauschen unter. Die anderen liegen jeweils um - 90 dB unter dem Testsignal.
Ausgangsimpedanz und Dämpfungsfaktor bezogen auf 8R:
Mit neuen Relais wäre es eventuell insgesamt etwas "besser". Ab 10 KHz steigt die Ausgangsimpedanz etwas an.
THD&N vs. Power 8R (beide Kanäle ausgesteuert:58W/1%
Und nochmal 4R, ca. 80W * 2
Der äussere Zustand ist "wie neu", was für mich besonders wichtig ist. Nach meinem Dafürhalten sind all diese "grauen" NAD´s mit dem grünen Knopf optisch nicht gerade ansprechend, und in diesem Fall gibt´s sogar eine Kunststofffront.
Als Entschädigung dafür bekommt man ein dickwandiges Gehäuse und brauchbare Lautsprecherterminals, die sogar Bananenstecker direkt aufnehmen können.
Das Defektgerät war unübersehbar als solches gekennteichnet
Nach dem ersten Einschalttest leuchteten die Protect- und die SoftClip LED. Auf dem linken Kanal standen ca. 20V Gleichspannung an.
Nun ist diese Endstufe nicht unbedingt rudimentär aufgebaut, sondern beinahe schon ein kleines Transistorgrab. Wenn es da richtig knallt, ist der Aufwand so groß, dass man sich überlegt, ob eine Reparatur überhaupt wirtschaftlich zu machen ist. Je mehr da kaputtgeht, desto schwieriger und aufwendiger wird es, dem Gerät danach nochmal gute Eigenschaften zu entlocken.
"Musik kommt wieder---> alles klar", ist m.E. nicht der richtige Weg.
Mit nur einem defekten Kanal verringert sich der Zeitaufwand ganz enorm, da man durch Vergleichsmessungen am stromlosen Gerät innerhalb von Minuten herausfindet, wo der Fehler zu finden ist. An dem Gerät wurde noch nichts gewechselt, aber es machte den Anschein, dass die Leistungstransistoren und Treiber nachgelötet wurden. Sicher bin ich mir da aber nicht.
Alle Leistungstransistoren waren OK. Erwischt hatte es einzig und allein Q436 und Q432, was völlig unüblich ist. Eine Erklärung dafür habe ich nicht, es könnte ein Alterungsdefekt sein.
Da ich den C2344 nciht da hatte, musste ich den P-Typ natürlich entsprechend mitwechseln, obwohl er noch intakt war. Ersetzt habe ich sie gegen A986 und C2238. Belastbarkeit und Spannungsfestigkeit sind entsprechend, und auch die Kennlinien sind sich sehr ähnlich, was ich mit dem noch intakten P-Typ und dem A986 festgestellt habe.
Den c3467 konnte ich direkt durch den C3468 ersetzen, den hatte ich da.
In der Eingangsstufe wurden 2sc3066 Doppeltransistoren eingesetzt. Die Bauform sieht man ziemlich selten.
https://4donline.ihs.com/images/VipMaste...43A3159BB0
Weitere Fehler waren nicht vorhanden. Die Relais machten vernünftige Messungen ohne ständiges Geklopfe unmöglich. Nach Reinigung geht es -erstmal- wieder.
Der "Lab" Eingang ist sowas wie ein Direkteingang ohne die Pegelsteller auf der Front. Die folgenden Messungen wurden über den normalen Eingang gemacht. Soft Clipping "off", Impedance "normal" (nicht high). Der Transformator ist ausserdem für 220V konfiguriert. Das habe ich so gelassen, da ich meine, dass das Gerät das verträgt.
FFT 2,83V in 8R, links & rechts:
Nichts aussergewöhnliches. THD&N wird bei 1W durch Netzstörungen bestimmt. THD alleine liegt unter diesen Bedingungen um -100 dB (0,001%)
Amplitudenfrequenzgang ca. 2W / 8R. ---> 100KHz -3dB
Wegen der relativ kleinen Kühlfläche wurde etwas nachgeholfen.
TIM-Verzerrungen (TIM-100) bei 40W /8R. Fast nichts messbar.
CCIF IMD, 40W / 8R : Das erste IM-Produkt (F2-F1) geht im Rauschen unter. Die anderen liegen jeweils um - 90 dB unter dem Testsignal.
Ausgangsimpedanz und Dämpfungsfaktor bezogen auf 8R:
Mit neuen Relais wäre es eventuell insgesamt etwas "besser". Ab 10 KHz steigt die Ausgangsimpedanz etwas an.
THD&N vs. Power 8R (beide Kanäle ausgesteuert:58W/1%
Und nochmal 4R, ca. 80W * 2