Die „Vielleicht“s kommen daher, dass das vom Gerät abhängt. Es gibt keine allgemeingültige Regel was ein Gerät direkt nach dem Einschalten tut.
Ich persönlich gehe mit dem Thema sehr gelassen um. Meine Phono-Vorstufe bleibt in der Regel an, weil sie keinen Ausschalter hat. Mein Receiver wird angeschaltet, wenn ich etwas hören will und bleibt dann an, wenn ich im Laufe von ein paar Stunden nocheinmal etwas hören möchte. Manchmal aber auch nicht...
Dafür gibt es so tolle Dinge wie schaltbare Steckdosen. Damit schalte ich den gesamten Gerätepark mit einem mal ein und aus. Das schont die Netzschalter ungemein.
Ich habe aufgrund dieses Threads jetzt mal in die BDA's meines L-525 und L-410 geschaut.
Dort ist in englischen Versionen die Rede davon, dass beide Geräte einen "warm up indicator" haben (so ist es auf den Geräten beschriftet), der anzeigt, wenn das Gerät die optimale Betriebstemperatur erreicht hat.
In der deutschen "Übersetzung" ist nur noch von einer Betriebsbereitschaft-Anzeige die Rede. Sollte die Anzeige blinken ist der Verstärker nicht Betriebsbereit (kein Ton). Das habe in 30 Jahre zum Glück mit beiden Geräten noch nie erlebt. Von einem "warm up" ist da nicht die Rede. Allerdings gehen bei beiden Geräten nach circa 10 Minuten diese Lampen aus.
Es gibt auch noch jeweils eine Lampe, die anzeigt, dass das Gerät am Netz hängt und der Netzschalter betätigt ist. Das soll nämlich die Lampe am Lautstärke-Regler sein. Wieder was gelernt...
Kann es sein, dass die Geräte in Japan/U.S.A. aufgrund von anderen Netzspannung mit entsprechenden Netzteilen andere Empfehlungen/Funktionen erhalten?
Vielleicht braucht es bei den 220-Volt-Geräten (von Luxman) kein "aufwärmen" mehr, weil die Geräte schneller "da" sind? So wirklich ernsthaft interessiert es mich nicht, weil es nichts an meiner Bedienung ändert. Langsam anfangen und dann steigern ist so oder so ein guter Weg...
Zitat: Allerdings gehen bei beiden Geräten nach circa 10 Minuten diese Lampen aus.
In diesen frühen 10 Minuten sollte man einfach
weghören
Da sist eine Art "Gimmick" gewesen. Sowas gehört imo einfach dazu, und ich mag sowas mitunter auch.
Zitat: Vielleicht braucht es bei den 220-Volt-Geräten (von Luxman) kein "aufwärmen" mehr, weil die Geräte schneller "da" sind?
Müsste nach meinen umfangreichen Berechnungen hierzulande dann etwa die halbe zeit dauern.
Das „V“ bedeutet ja auch nicht „Volt“ sondern „Velocity“.
Bei den Verstärkerklassikern die hier im Forum verbreitet sind handelt es sich in der Mehrzahl um Geräte mit bipolaren Transistoren. Und da ist die Frage ob und warum man die Geräte warmlaufen lassen soll kurz und schmerzlos durch einen Blick in die Servicedokumente der Hersteller zu beantworten (Beispiele siehe unten). In der Regel werden hier Zeiten von 5, 10 oder 15 Minuten angegeben und jeder so ein Gerät schon mal auf dem Arbeitstisch hatte weiss das der Bias usw. diese Zeit auch braucht bis er einen stabilen Wert erreicht hat um ihn sinnvoll einzustellen. Und wenn ein noch nicht stabiler Ruhestrom usw. nicht in anderen Audiomessungen zu erkennen ist... dann würde ich persönlich den Messaufbau mal kontrollieren lassen.
Luxman L-100
Sansui AU-20000
Pioneer A-27
Rotel RX-803, Receiver kein Verstärker !
Das hat aber einen völlig anderen Hintergrund, der genauso bei Einstellarbeiten an Motoren und allem möglichen Zeug gilt, das im Betrieb warm wird. Dabei geht es einzig darum, den Wert unter den üblichen Betriebsbedingungen einzustellen. So soll verhindert werden, dass bei kaltem Gerät ein Wert eingestellt wird, der nach dem Aufwärmen aus dem Toleranzbereich läuft und das Gerät z.B. unnötig warm wird.
Ob und inwieweit das klangliche Auswirkungen hat, steht auf einem völlig anderen Blatt. Ich meine, mich zu erinnern, dass Scope vor einiger Zeit einen Beitrag dazu hatte, wie wenig sich der Ruhestrom auf die übrigen Daten auswirkt.
Ralf
Das hört sich für mich - als Laien - aber genau nach dem Grund an, warum man warmspielen sollte: Wenn kalte Geräte (Innereien) andere Werte erreichen als warme und auf "warm" sinnvollerweise eingestellt sind, spricht das doch genau dafür erst warm zu spielen. Das würde ja sogar ich verstehen...
Da isser wieder....der Stefan
Zitat:Ob und inwieweit das klangliche Auswirkungen hat, steht auf einem völlig anderen Blatt.
Ich habe im Verlauf meines threads
immer wieder darauf aufmerksam gemacht vergeblich versucht darauf aumerksam zu machen, dass es in diesem Thread um hörbare Veränderungen geht.
Z.B. gleich zu Anfang
Ich schrieb:
Zitat:Einige Verstärker können durchaus geringfügig Verzerrungsärmer spielen, nachdem sie eine Stunde gelaufen sind, und sich der Bias stabilisiert hat. Allerdings bewegt man sich da in Bereichen, die man mit mehr oder weniger hochempfindlicher Messtechnik gerade noch erfassen kann.
Auch einige andere Leser haben auf eine Warmlaufphase vor Beginn von Einstellarbeiten hingewiesen, damit man auf dem Meßgerät die letzte Kommastelle ins Optimum bewegen kann.
Schön dass Stefan jetzt aus einem Servicemanual zitiert, denn da wäre ansonsten wohl keiner ohne Weiteres rangekommen.
Sind das gleich
drei Auszüge? Respekt, gut recherchiert.
Zitat: und jeder so ein Gerät schon mal auf dem Arbeitstisch hatte weiss das der Bias usw. diese Zeit auch braucht bis er einen stabilen Wert erreicht hat um ihn sinnvoll einzustellen.
In wie fern ist das bei einem ganz normalen Klasse AB Verstärker mit z.B. 60 mA denn zu beobachten? Also nach Einschalten, und nach 15 Minuten ?
Welche
Fenstergröße ist das in der Regel?
Stefan, du? Nu komm.....Schiess mal ins Blaue, trau dich.
Rascas
Du musst bei technischen bzw. physikalischen Überlegungen immer die Größenordnungen berücksichtigen, wenn der Mensch als Detektor herangezogen wird. Sie sind das Wichtigste überhaupt, werden aber gerade in unserem Hobbybereich immer wieder in den Hintergrund gestellt. (Skineffekt, magnetische Verzerrungen usw...)
Zwei Beispiele:
Zwei Freunde stehen am Rand des Gardasee. Plötzlich muss einer mal pipi machen und strullt in den See. Nicht dass ich das begrüßen würde, aber rein theoretisch und auch völlig verständlicherweise ändert sich die Höhe des Wasserspiegels.....Bloß wer bemerkt das, anhand des Wasserspiegels?
Ein 4 Meter Schlauchbott treibt im Wasser, da setzt sich doch glatt eine Amsel auf die Luftkammer. Das Boot muss dadurch -rein theoretisch- tiefer im Wasser liegen, aber ist das zu bemerken?
Ich hätte noch ein paar, aber ich möchte nicht
zu sehr langweilen.
Nur für den Fall, dass irgendwer an einem ganz normalen
Beispiel interessiert sein sollte, ist der Zusammenhang inklusive der auftretenden Größen hier zu sehen.
Der Verstärker ist ein Onkyo A9911, der mit einem AP DCX-127 über seine Abgriffe für die Biasmessung potentialfrei verbunden wurde.
Zwischen den heizenden Ausgangstransistoren und dem VBE Multiplizierer, der den Anstieg kompensieren muss, ist einiges an Aluminium, weswegen die "Kurve" auch so aussieht, wie sie nunmal aussieht
Im Einschaltmoment (etwa Sekunde 30) hat der KK 23 Grad, und am Ende der Messung (nach 15 Minuten 34,5 Grad). Der Sollwert liegt um 65mA, was in diesem Fall mit rund 50 mA also nicht ganz stimmt, und auch völlig , absolut, und total egal ist.
In diesem Fall müsste hier nach ca. 90 Sekunden der Sound sogar wieder nachlassen....Zumindest rein theoretisch.
Mit was für Equiment nimmst du die Messungen vor?
Habs gelesen.
Alles gut kalibriert?
Zitat: Alles gut kalibriert?
Ich habe ein gewisses "Temprament" und muss mich jetzt am Riemen reissen...Ich bin ganz ruhig und entspant..... Nein......stimmt nicht, eigentlich bin ich das jetzt nicht.
Ganz kurz zwei Punkte:
*In der oben zu sehenden Darstellung kommt es auf eine exakte Kalibrierung des DMM nicht an, da es um die Darstellung einer Tendenz, und nicht um besonders exakte Absolutwerte geht. Selbst 5% Toleranz würden die Darstellung nicht ernsthaft "beschädigen".
*Die Spannung zur Bestimmung des Stromes erfolgt im Verstärker über MPC-Widerstände mit einer Toleranz von bis zu 5%. Der eingestellte Ruhestrom ist also mit
jedem erdenklichen Messgerät und nach dieser Methode nicht genauer zu ermitteln , als es diese 5% erlauben, es sei denn man baut die Widerstände aus, um sie mit einem Vierleiter-Milliohmmeter vorher zu vermessen.
Das ist auch der Grund dafür, dass man über jedem Emitterwiderstand im Rahmen dieser Toleranz andere Werte erhält
(09.08.2017, 18:37)Audiosuite schrieb: [ -> ]Aha..
Du scheinst mir ja ein ganz schlaues Kerlchen zu sein.
Und bei scope ist alles genauestens kalibriert. Selbst die Kaffemaschine und der Fußabtreter.
Ja.....
Bei solchen Messungen immer vorsichtig sein..
(09.08.2017, 18:47)Audiosuite schrieb: [ -> ]Ja.....
Bei solchen Messungen immer vorsichtig sein..
Muß man nicht. Die Kaffemaschine schaltet sich jeden Morgen pünktlich um 6 Uhr an und der Abtreter ist immer passend zur Mondphase ausgerichtet.
Aber sonst geht es euch gut?
Schaut euch kurz die Hardware und konsequente Umsetzung von Scope an... dann leise sein und 'schuldigung' sagen.
Das hat nichts mit dem sozialen Anteil zu tun. Das kann jeder sehen wie er will.
Hier geht es ausnahmsweise mal nicht um soziale, sondern technische Kompetenz. Und letztere muß Audiosuite uns erstmal offenbaren, ob er sie überhaupt besitzt. Den Beweis ist er uns nämlich bisher noch schuldig.
Zitat:Bei solchen Messungen immer vorsichtig sein..
Warum sollte man gerade
bei solchen Messungen vorsichtig sein? Was macht sie besonders kritisch? Wo liegen die Fallstricke?
Man kann das doch bitte knochentrocken ohne Befindlichkeiten durchdiskutieren. Es geht um elektrische Geräte und deren Eigenschaften, sonst nichts.
Man stelle sich jetzt mal vor, dass "wer auch immer" an seinem Verstärker den Ruhestrom nach der üblichen Methode mit dem Hand-DMM einstellt. Das kann man im Forum an bestimmt 100 Stellen nachlesen.
Allerdings wurde der Berichtende soweit ich mich erinnern kann noch nie danach gefragt, ob denn sein Handmultimeter auch kalibriert wäre.....Schon etwas seltsam, oder?