15.02.2012, 03:11
Eigentlich ja uninteressant, aber weil's unerwartet mehr Stress war als eingeplant...
Wie einige ja schon mitbekommen haben, bin ich eher weniger Sammler als Anwender und daß ich ne Menge von dem Zeuch hier doppelt habe, hat eher den im Studio antrainierten Grund der Redundanz durch Backup-Systeme...
Auf dem Programm also heute:
Riemenwechsel bei zwei AIWA AD-F880.
Das ist für mich irgendwie nicht wirklich was Besonderes, aber andererseits kann man auch eigentlich nichts dagegen sagen.
Das Ding hat eigentlich alles, was ein Cassettendeck haben muß - und mehr:
Doppelcapstan, 3 Köpfe, Dolby B+C, die geniale, von B&O entwickelte adaptive Vormagnetisierungsnachregelung HX Pro, ein präzises digitales Bandzählwerk, justierbare Vormagnetisierung und Bandempfindlichkeit für den Dolby-Pegel, die ausgefuchste Resonanzdämpfungs-Stabilisierungsplatte in der Klappe, die die Cassette in die Mangel nimmt, eine sehr leise hubmagnet- und damit erschütterungsfreie Mechanik - und last but not least eine Infrarotfernbedienung.
Nur leider wiegt es 10 Kilo zuwenig um auf mich einen größeren Reiz auszuüben, auch steh ich nicht so auf diese Dragon-artigen Schuppentasten - und auf schwarz ja schon mal sowieso gar nicht.
Klingen tut es aber trotzdem großartig - sonst hätt ich ja nicht zwei davon. Das eine war eh nur Ersatz und hatte längst nur noch Bröselüberreste - das ist schon so angekommen und lief hier noch nie.
Da das andere aber zum Bandende hin neuerdings zuweilen anfing zu leiern hab ich also mal zwei Riemensätze bestellt.
Hier erstmal, worum es geht:
Das 2-Motoren-Laufwerk ist nicht direkt beeindruckend, aber für die Zeit (1989) doch noch recht solide. Da gab es von den meisten anderen "normale" Herstellern auch nichts Besseres mehr:
Von vorn sieht man denn auch noch recht gut, daß die Jungs bei AIWA in puncto Cassettentechnik schon sehr lange wußten, was sie tun. Die "großen" Decks waren immer echt anständig:
Ok, also Riemen gewechselt, das geht relativ problemlos, es sind nur zwei, einer zwischen Motor und Aufwickelcapstan und einer zwischen Auf- Und Abwickelcapstan, das war's. Bißchen Staubreinigung, Tiefenreinigung der Andruckrollen usw. Wo man schon mal so gut rankommt... aber gottlob keinerlei Schweinereien mit verharztem Fett und nichtgängigen Hebeln, noch ein wenig den Bremsfilz aufgerauht, das war's.
Bei der Gelegenheit natürlich ebenfalls die Frontplatten ausführlich gebreft, vor allem die Nuten vom eingelagerten Staub befreit:
Zusammenschrauben, Strom drauf und...:
Ääääähm...das siht irgendwie nicht aus, wie ich's erwartet habe.
Das untere Deck ist das, was ich noch nie an hatte, weil ich es ja schon ohne Riemen bekommen habe. Da leuchtet ja die Hälfte nicht !
Und auf durchgebrannte Sofitten brauche ich hier nicht zu hoffen...davon abgesehen rührt sich auch nix, wenn man ne Laufwerkstaste drückt.
Also den ganzen Kasten wieder auf den Arbeitstisch.
So richtig viel is ja nicht drin, wenn man das mal mit dem D-5500 vergleicht...aber das ist ein anderes Thema...
Mal den Finger an die Spannungsregler halten - aha, kalt. Kein gutes Zeichen. Gibt's hier eigentlich gar keine Sicherungen ? Kann ja wohl nicht sein...
Doch, tatsächlich kann sein. Oder besser: Jein.
Hier sind Sicherungswiderstände, sowas kenn ich nur aus superengen Mischpultkanälen, in denen kein Platz für Sicherungshalter und Sicherung ist. Hier darf wohl eher der Rotstift als Grund angenommen werden...
FR510, mit dem kombinierten Schaltzeichen aus Widerstand und Sicherung, sieht auch komisch aus...der hängt irgendwie "auf halb acht", wie wir im Norden sagen:
Mal dran wackeln, *fump* - aha: Wackelt.
Toll.
Das Ding hat eine große Platine aber natürlich keinen Deckel, den man von unterwärts des Geräts abschrauben könnte. Auch so abgefahrene Dinge wie Klappscharniere, die im D-5500 selbstverständlich sind, um sie hochzuklappen - Fehlanzeige. Von Steckverbindungen wollen wir erst gar nicht anfangen. Die ganze Platine ist mit Abstandshaltern direkt am Bodenblech festgeschraubt. Nervt extrem.
Halbe Stunde und drei Fluchanfälle später die zweifelhafte "Belohnung", daß ich wenigstens den richtigen Riecher hatte :
Es gibt Dinge, die ich nicht verstehe. Dazu gehört sicherlich die Frage, warum man einen Spannungsregler so mit Bauteilen einkesselt. Viel schlimmer als der Widerstand (der mir nun nicht zweifelsfrei versichern konnte, ob er sich durch die Strahlungshitze des Spannungsreglers nicht selbst ausgelötet hat) sind eigentlich die drei kleinen Kondensatoren, alle in weniger als 10mm Abstand :
Wo jeder Volldepp weiß, daß Elkos eins ganz besonders nicht mögen, nämlich Hitze.
Alles wieder zusammengefummelt: Klick, geht.
Schnell noch die Abspielgeschwindigkeit justiert, das bisher unbenutzte Deck lief ca 2 Halbtöne zu langsam - sowas hab ich auch noch nicht erlebt.
Aber die voreingestellten Dolby-Pegel sind auch hier, wie beim Nak neulich, bei beiden ohne Fehl und Tadel:
PB-Azimuth ebenfalls noch vorbildlich normgemäß (der hier sichtbare Pegelunterschied ist ein Dropout im Moment der Aufnahme):
Der Aufnahmetest verlief dementsprechend äußerst zufriedenstellend.
Es gibt echt ne Menge schlechterer Decks. Und wesentlich besser geht's auch nicht - nur schicker und stilvoller.
Aber - soooo häßlich ist die Kiste doch gar nicht. Und hat wirklich alles, was man braucht.
Nur staubfreie Bilder sind bei schwarz einfach nicht möglich.
Jetzt hab ich zwei tolle AIWA AD-F880 übrig.
Wie einige ja schon mitbekommen haben, bin ich eher weniger Sammler als Anwender und daß ich ne Menge von dem Zeuch hier doppelt habe, hat eher den im Studio antrainierten Grund der Redundanz durch Backup-Systeme...
Auf dem Programm also heute:
Riemenwechsel bei zwei AIWA AD-F880.
Das ist für mich irgendwie nicht wirklich was Besonderes, aber andererseits kann man auch eigentlich nichts dagegen sagen.
Das Ding hat eigentlich alles, was ein Cassettendeck haben muß - und mehr:
Doppelcapstan, 3 Köpfe, Dolby B+C, die geniale, von B&O entwickelte adaptive Vormagnetisierungsnachregelung HX Pro, ein präzises digitales Bandzählwerk, justierbare Vormagnetisierung und Bandempfindlichkeit für den Dolby-Pegel, die ausgefuchste Resonanzdämpfungs-Stabilisierungsplatte in der Klappe, die die Cassette in die Mangel nimmt, eine sehr leise hubmagnet- und damit erschütterungsfreie Mechanik - und last but not least eine Infrarotfernbedienung.
Nur leider wiegt es 10 Kilo zuwenig um auf mich einen größeren Reiz auszuüben, auch steh ich nicht so auf diese Dragon-artigen Schuppentasten - und auf schwarz ja schon mal sowieso gar nicht.
Klingen tut es aber trotzdem großartig - sonst hätt ich ja nicht zwei davon. Das eine war eh nur Ersatz und hatte längst nur noch Bröselüberreste - das ist schon so angekommen und lief hier noch nie.
Da das andere aber zum Bandende hin neuerdings zuweilen anfing zu leiern hab ich also mal zwei Riemensätze bestellt.
Hier erstmal, worum es geht:
Das 2-Motoren-Laufwerk ist nicht direkt beeindruckend, aber für die Zeit (1989) doch noch recht solide. Da gab es von den meisten anderen "normale" Herstellern auch nichts Besseres mehr:
Von vorn sieht man denn auch noch recht gut, daß die Jungs bei AIWA in puncto Cassettentechnik schon sehr lange wußten, was sie tun. Die "großen" Decks waren immer echt anständig:
Ok, also Riemen gewechselt, das geht relativ problemlos, es sind nur zwei, einer zwischen Motor und Aufwickelcapstan und einer zwischen Auf- Und Abwickelcapstan, das war's. Bißchen Staubreinigung, Tiefenreinigung der Andruckrollen usw. Wo man schon mal so gut rankommt... aber gottlob keinerlei Schweinereien mit verharztem Fett und nichtgängigen Hebeln, noch ein wenig den Bremsfilz aufgerauht, das war's.
Bei der Gelegenheit natürlich ebenfalls die Frontplatten ausführlich gebreft, vor allem die Nuten vom eingelagerten Staub befreit:
Zusammenschrauben, Strom drauf und...:
Ääääähm...das siht irgendwie nicht aus, wie ich's erwartet habe.
Das untere Deck ist das, was ich noch nie an hatte, weil ich es ja schon ohne Riemen bekommen habe. Da leuchtet ja die Hälfte nicht !
Und auf durchgebrannte Sofitten brauche ich hier nicht zu hoffen...davon abgesehen rührt sich auch nix, wenn man ne Laufwerkstaste drückt.
Also den ganzen Kasten wieder auf den Arbeitstisch.
So richtig viel is ja nicht drin, wenn man das mal mit dem D-5500 vergleicht...aber das ist ein anderes Thema...
Mal den Finger an die Spannungsregler halten - aha, kalt. Kein gutes Zeichen. Gibt's hier eigentlich gar keine Sicherungen ? Kann ja wohl nicht sein...
Doch, tatsächlich kann sein. Oder besser: Jein.
Hier sind Sicherungswiderstände, sowas kenn ich nur aus superengen Mischpultkanälen, in denen kein Platz für Sicherungshalter und Sicherung ist. Hier darf wohl eher der Rotstift als Grund angenommen werden...
FR510, mit dem kombinierten Schaltzeichen aus Widerstand und Sicherung, sieht auch komisch aus...der hängt irgendwie "auf halb acht", wie wir im Norden sagen:
Mal dran wackeln, *fump* - aha: Wackelt.
Toll.
Das Ding hat eine große Platine aber natürlich keinen Deckel, den man von unterwärts des Geräts abschrauben könnte. Auch so abgefahrene Dinge wie Klappscharniere, die im D-5500 selbstverständlich sind, um sie hochzuklappen - Fehlanzeige. Von Steckverbindungen wollen wir erst gar nicht anfangen. Die ganze Platine ist mit Abstandshaltern direkt am Bodenblech festgeschraubt. Nervt extrem.
Halbe Stunde und drei Fluchanfälle später die zweifelhafte "Belohnung", daß ich wenigstens den richtigen Riecher hatte :
Es gibt Dinge, die ich nicht verstehe. Dazu gehört sicherlich die Frage, warum man einen Spannungsregler so mit Bauteilen einkesselt. Viel schlimmer als der Widerstand (der mir nun nicht zweifelsfrei versichern konnte, ob er sich durch die Strahlungshitze des Spannungsreglers nicht selbst ausgelötet hat) sind eigentlich die drei kleinen Kondensatoren, alle in weniger als 10mm Abstand :
Wo jeder Volldepp weiß, daß Elkos eins ganz besonders nicht mögen, nämlich Hitze.
Alles wieder zusammengefummelt: Klick, geht.
Schnell noch die Abspielgeschwindigkeit justiert, das bisher unbenutzte Deck lief ca 2 Halbtöne zu langsam - sowas hab ich auch noch nicht erlebt.
Aber die voreingestellten Dolby-Pegel sind auch hier, wie beim Nak neulich, bei beiden ohne Fehl und Tadel:
PB-Azimuth ebenfalls noch vorbildlich normgemäß (der hier sichtbare Pegelunterschied ist ein Dropout im Moment der Aufnahme):
Der Aufnahmetest verlief dementsprechend äußerst zufriedenstellend.
Es gibt echt ne Menge schlechterer Decks. Und wesentlich besser geht's auch nicht - nur schicker und stilvoller.
Aber - soooo häßlich ist die Kiste doch gar nicht. Und hat wirklich alles, was man braucht.
Nur staubfreie Bilder sind bei schwarz einfach nicht möglich.
Jetzt hab ich zwei tolle AIWA AD-F880 übrig.