Old Fidelity - HiFi Klassiker Forum

Normale Version: Tonkopf läppen
Du siehst gerade eine vereinfachte Darstellung unserer Inhalte. Normale Ansicht mit richtiger Formatierung.
Hallo,
ich wollte Euch mal meine heutige Nachmittagsarbeit zeigen.
Ich bin gerade dabei ein "UHER Report Stereo IC" gangbar zu machen. Dieses kaufte ich als Teilespender (defekt), weil ich u.a. das Doppeldrehspulmesswerk brauchte. Bei meinem sind beide Magnete - derer - abgerissen und blockieren die Messwerke. Das habe ich zwar gerichtet - traue dem Frieden (Anzeige) aber nicht so richtig.

Na jedenfalls, habe ich auch das defekt gekaufte zum Leben erweckt, mechanisch top, aber es kam weder ein Signal rein, noch ging es raus. Da ich kein gelernter Fachmann bin und sofort alles finde, war ich schon nicht mehr so begeistert. Aber gleich der erste Ansatzpunkt, war der Richtige. Ein Glättungselko (2200µF), hatte einen Schluss und so brachen die 6V, auf 0,2V Betriebsspannung zusammen. Der Motor drehte aber, wie es sein sollte, der hat eine andere Betriebsspannungszuführung.

Danach reinigte und stellte ich die Bandführung ein und was kam raus - ein Kanal recht passabel, klar und deutlich. Und der Andere etwas schwächer und dumpfer. Kurz und gut, ich baute den Lösch- und Tonkopf aus, kuckte mir alles an und entschloss mich den zu überarbeiten.

Bevor hier jemand belehrend tätig wird - ich habe weder auf Winkel, Vorgaben und Präzision geachtet. Wie denn auch, wenn man nicht über den nötigen Werkzeugpark verfügt! Aber ich habe das schon öfter, mit schrottreifen Tonköpfen, für Kassettengeräte gemacht, daher ...!

Daher, kuckt Euch die Bilder an, ich bin für ein Feedback offen, aber wissenschaftlich kann ich nichts entgegensetzen:

[Bild: 001giy9v.jpg]

[Bild: 002fzb96.jpg]

[Bild: 003n5a0c.jpg]

Das ist der Ausgangszustand. Deutlich sieht man den Einschliff und Kraterbildung, vermutlich durch Korrosion, oder was das auch immer verursacht. Die Krater befinden sich aber nur an den Stellen, die auch mit dem Band in Berührung kommen.


[Bild: 004rvymd.jpg]

[Bild: 0052dls2.jpg]

Nun habe ich mit MicroMesh-Papier, den Tonkopf geläppt. Angefangen mit 2000er Körnung - stufenweise, bis auf 12000er Körnung gearbeitet. Ja, das Ergebnis befriedigte mich nicht richtig - die Krater waren immer noch zu deutlich. Ich musste also mehr Material abtragen.


[Bild: 006f5x4v.jpg]

[Bild: 007elaqk.jpg]

Ich habe mir mal eine kleine 220V Planschleifmaschine gebaut, dessen Arbeitstisch exakt 90 Grad zum festen Schleifteller steht. Auf dem Schleifteller, befindet sich eine klettbare Oberfläche und die runden Schleifscheiben - ebenfalls klettbar, gibt es im Netz. Auch mit sehr feiner Körnung! Die Maschine dreht mit 15000 Umdrehungen, auch dadurch wird das Schleifbild, schon sehr fein und brauchbar. Also, schliff ich nun deutlich Material vom Kopf runter, bis die Krater verschwunden waren. Wiederum ohne irgendwelche weiteren Hilfsmittel. Der Kreisbogen (Kopfoberfläche), wurde Freihand ausgeführt, der Kopf lag nur auf der Arbeitsplatte und wurde händisch gedreht.


[Bild: 008a5bc5.jpg]

[Bild: 009r0ajq.jpg]

Danach war wieder Handarbeit mit MicroMesh angesagt und das Endergebnis, ist durchaus brauchbar. Ähm, der Löschkopf = dieselbe Prozedur. Nun werde ich ihn wieder einbauen, den Bandlauf penibel einstellen und dann werde ich sehen, ob die Audiosignale schon etwas besser kommen. Wenn nicht, dann ist die nächste Stufe der Fehlersuche angesagt.
Ich hoffe die Bilder sind aussagekräftig und gefallen, mein Geschreibe, braucht man ja nicht ernst nehmen.
Für mich schaut das Ergebnis sehr gut aus.
Moin,
das sieht ja ganz passabel aus. Trotzdem besteht die Moeglichkeit, dass der Tonkopf auch jetzt noch nicht richtig funktionieren will. Das liegt daran, dass durch den Einschliff die Spalttiefe verringert wurde, sie ist u.a. fuer die Funktion des Kopfes wichtig. In der Regel schleifen die beiden Systeme bei Viertelspurgeraeten unterschiedlich stark ein, das System an der Bandkante ist idR. staerker betroffen.
Du wirst es herausfinden ;-)

73
Peter

Captn Difool

Für den Anfang ok, aber das letzte Bild zeigt, Du hast bereits viel zu früh mit feineren Schleifgraden begonnen, bevor die groben verschliffen wurde. Das kann "Schienen" (rails) ins Band bringen.

AtPeter
Solange die Spalte noch nicht aufgehen, sehe ich das noch nicht so kritisch. Aber wie Du schon schriebst, probieren...
(29.09.2017, 18:56)zuendi schrieb: [ -> ]Ich habe mir mal eine kleine 220V Planschleifmaschine gebaut, dessen Arbeitstisch exakt 90 Grad zum festen Schleifteller steht. Auf dem Schleifteller, befindet sich eine klettbare Oberfläche und die runden Schleifscheiben - ebenfalls klettbar, gibt es im Netz. Auch mit sehr feiner Körnung! Die Maschine dreht mit 15000 Umdrehungen, auch dadurch wird das Schleifbild, schon sehr fein und brauchbar. Also, schliff ich nun deutlich Material vom Kopf runter, bis die Krater verschwunden waren. Wiederum ohne irgendwelche weiteren Hilfsmittel. Der Kreisbogen (Kopfoberfläche), wurde Freihand ausgeführt, der Kopf lag nur auf der Arbeitsplatte und wurde händisch gedreht.

Davon würde ich gern mal Bilder sehen - ich kann mir anhand deiner Beschreibung leider gar keine Vorstellung machen.
Was aber auch daran liegt, dass ich von solcherart Werkzeug kaum eine rudimentäre Ahnung habe - Anderen mag das besser gelingen.
ich stelle mir das in etwas so vor, nur kleiner

http://www.ebay.de/itm/Tellerschleifer-S...Sw8-xZzGdz
Ja ähnlich, wie Ulf es im Link gezeigt hat, aber nur ein drittel so groß und viel einfacher gehalten. Die Schleifscheiben haben 8 cm Durchmesser und eine sehr feine Körnung. Ich habe die Maschine aus einer kleinen 220V Schleifmaschine (DDR-Produkt) gebaut und die diente mir für die Herstellung von Weichenzungen (das spitz schleifen der Schienen) für Eigenbau-Modellbahnweichen. Steht im Keller, ich kann sie ja mal ablichten.

At Captn Difool,
ich kann mir vorstellen, dass Du Recht hast. Ich werde mir sowieso neues Schleifzeug holen - warum nicht das, was "nebenan" verlinkt wurde und dann damit Nassschliff üben. Der Vorschlag reift gerade in mir und gefällt mir sehr gut. :Thumbsup 
Das meine ich - feiner geht's kaum.
Hi Das sieht sehr gut aus! Hi

Ich hab' auch schon diverse Tonköpfe nachgeschliffen, auch Cassettenrecorderköpfe. Die haben ja fast immer auf einer Seite 'ne Bandführung, die beim Schleifen in Bandlaufrichtung behindert. Diese schleife ich dann "von oben nach unten". Immer Freihand, nass, das Schleifpapier liegt auf 'ner planen Alufläche. 1000er ==> 2000er ==> 3000er. Und abschließend polieren. Der Extremfall hatte 6dB Pegelunterschied rechts - links. Funktioniert prächtig.

Gruß
Wenni