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Normale Version: Technics SL-P1200
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Nach längerer Standzeit drehte der CDP die CD nicht mehr an. Man konnte bestenfalls ein "Wackeln" der CD erkennen, während die üblichen quietschenden Geräusche der Spulen zu hören waren. Wenn das Gerät 20 Minuten eingeschaltet war, konnte man das Gerät zum einlesen bewegen, indem man die CD gut getimed über mehrere Sekunden von Hand andrehte. Dann lief das Gerät hin und wieder , bis man es für eine Zeit ausschaltete. Das Spiel wiederholte sich dann. Die Emission der Lasereinheit war OK, wobei das alleine noch keine 100%ige Aussage über den Zustand der Lasereinheit macht. Den Fehler vermutete ich aber an anderer Stelle

Auf die Schnelle fiel mir keine bessere Lösug ein, als die schwere (!) Spritzgußaube wie dargestellt mit zwei Leitungen zu fixieren. So kann man alles bedienen und das Gerät in Betrieb nehmen. Wenn man das Konstrukt umschmeisst, hat man sich nunmal blöde angestellt und muss die Konsequenzen tragen, die durchaus harmloser ausfallen, als nach einem Supergau im Kernkraftwerk. Thumbsup 

[Bild: WbUTeqOh.jpg]

Da man in diesem Zustand den Clamper nur über Umwege nutzen kann (also Federn aushängen usw), nimmt man am Besten (oder eben aus Bequemlichkeit) so einen Magnetring , den man aus einem alten CD-Rom LW ausbaut. So ein Ring sollte m.E. in jeder Werkstatt zuhause sein.

[Bild: AUvByGjh.jpg]

Bei diesem Gerät gibt es keinen "normalen" Klappenschalter und auch keine Lichtschranke. Die im kleinen Kreis sichtbaren Kontaktzungen werden über eine Metallzunge an der Klappe gebrückt. Die ersetzt man mit einem passenden Metallteil, das man dort -vorsichtig- einsteckt.

Wenn das Gerät einmal nach der obenstehenden Prozedur in Gang gebracht war, waren alle Messungen an den Servokreisen soweit OK. Mein Verdacht fiel also auf den Spindelmotor.
Dazu musste das LW ungeklappt werden.

[Bild: 6vAIdNeh.jpg]

Mit zwei Schrauben kann man die Platine lösen.

[Bild: 0NgJv0yh.jpg]

Den 33µF SMD Aluminiumelko  hatte ich in Verdacht, und so war es dann auch. Er war undicht und benetzte das Board bereits mit Elektrolyt. Bei der Gelegenheit reinigt man natürlich das gesamte Platinchen mit LR und nimmt den KK vom IC, da man dann besser mit der Bürste rankommt. Ich habe es vorsichtshalber nochmal nachgelötet. Der kleine 1µ war hier tadellos, ebenso die drei blauen BP Elkos. Ein Tröpchen neues Fett auf den Lagerspiegel kann auch nicht schaden

Danach drehte der Motor nach Kaltstart sofort mit vollem Drehmoment an.

Ein paar Bilder:

D[Bild: SG5URVGh.jpg]

Die Platinen sind teils aus Epoxy, teils aus "Hartpapier" . Der erste Eindruck ist imo etwas "wüst"...und der zweite auch. Wink3. Die hochintegrierten QFP Bausteine befinden sich überwiegend auf der Unterseite der Platinen.

[Bild: BH5ISaYh.jpg]

Die beiden DAC in der Mitte und rechts die beiden (blauen) TP Analogfilter
Coole Kiste!
Nä.... ich habe mit dem auch immer geliebäugelt und bin eben auf dem Boden der Tatsachen zerschellt.

Gruß

Thomas
Du musst den ja nicht öffnen Wink3
Aber jetzt wo man es weiß...

Rheydter

1985 gab es für den Haufen Kohle auch noch einen materiellen Gegenwert.
Ein Kessel buntes für schlanke 3.500 deutsche Mark.

Ich bin einfach nur froh, dass die Kiste wieder läuft.
Nachdem er wieder zusammengeschraubt ist, habe ich noch ein paar Bilder geknipst.

Der Timer zählt 1/10 Sekunden....Studiofeeling. Wink3
[Bild: wjwUR1Yh.jpg]

Einige der Tipptasten brauchen mittlerweile mehr Druck als andere....Verschleiss bzw. Alterung. Die Tasten vermitteln keinen Druckpunkt. Liebhaber würden das sicher überholen , und das Gerät restaurieren. Eine Tastenkappe fiel während der Arbeiten ab. Der verwendete Klebstoff (ähnlich Pattex) ist mittlerweile spröde. Ich habe sie wieder geklebt. Beim Transport sollte man aufpassen, da sich eventuell weitere verabschieden könnten.

[Bild: Pr55oxLh.jpg]

Zu der Zeit als der Technics rauskam, waren SPDIF Schnittstellen noch unüblich. Er muss ohne auskommen.
[Bild: ZsLUjwbh.jpg]


Ob der SLP1200 -generell- mit CDR Probleme hat, kann ich nicht beurteilen. Dieser liest zwar CDR, aber längst nicht von jedem Hersteller. Möglicherweise spielt auch der Recorder eine Rolle. Tevion und Medion nimmt er nur sporadisch und eiert lange herum, bis er sie liest. Manche will er garnicht, andere wiederum ohne Probleme. Das dürfte auch mit dem Reflektionsverhalten zusammenhängen.
Gepresste CD liest er zumidnest auf den ersten Blick problemlos.



Ein paar Messungen:

Wasserfall, stepped sweep 315 - 20000 Hz,  At -20dBFS. Die Ausgangsspannung bei 0dBFS beträgt typische 6 dBV

[Bild: p2uJvxIh.gif]

Etwas Rauschen, keinerlei Verzerrungen, kein Aliasing.

Sweep (-1 dBFS) 10-20000 Hz
[Bild: 90z34Onh.jpg]

Minimal ansteigende Pegeldifferenz unterhalb 1Khz, völlig zu vernachlässigen.

997 Hz, 0 dBFS
[Bild: b8NbAGQh.jpg]

Keine Netzstörungen, extrem geringe Verzerrungen.
Das Teil ist so gräßlich, dass es schon wieder schön ist LOL
(02.11.2017, 13:21)scope schrieb: [ -> ]...Ob der SLP1200 -generell- mit CDR Probleme hat, kann ich nicht beurteilen. Dieser liest zwar CDR, aber längst nicht von jedem Hersteller. Möglicherweise spielt auch der Recorder eine Rolle. Tevion und Medion nimmt er nur sporadisch und eiert lange herum, bis er sie liest. Manche will er garnicht, andere wiederum ohne Probleme...

Meine 3 taten sich teilweise etwas schwer mit CDR. Aber Verbatim Rohlinge auf einem alten Toshi-Burner mit 2x gebrannt = keine Probleme.
Das Teil wiegt auch richtig was....hab ich zumindest so in Erinnerung. Danke fürs Zeigen.
15000 Gramm Wink3
Näper schreibt bestimmt gleich minus 500 Gramm (wenn die Stimmen aus seinem Kopf sind) Wink2
Willste meinen sl-p990 auch mal haben, ist auch nur ne Kleinigkeit...
Bist ja schon mal warm und der ist ja auch fast legendär LOL
Was macht er denn nicht mehr?...Also der 990.
Da ist hinten an den Cinch Buchsen "nur" ein Kontaktproblem. Und die Lade fährt etwas rustikal.

Wiegt auch nur 8100 Gramm und steht hochkant auch ohne Elko wie ne Eins
Mein SL-P555 tat und tut sich ebenfalls schwer mit luschig-schnell gebrannten CDR. Ordentlich (langsam) gebrannte (max 4x) hingegen spielt er tadellos ab! So konnte man früher immer genau beurteilen, wie exakt die Brenner arbeiteten. Mein SL-XP1 (Portable) ist übrigens noch ein wenig wählerischer, aber verhält sich recht ähnlich.

OT on:
Die Ergebnisse von 16x oder noch schneller als langsamste Audio-CD Brenner Gangart scheinen jedenfalls ziemlichen Müll zu ergeben, da habe ich bisher keinen Brenner erlebt, der noch ausreichende Brennqualität erreicht. Schon toll daß heutige Laufwerke den offenbaren Murks ohne hörbare Störungen entziffern können. Aber schade, daß man keine "lesbare"  Brennqualität als Mindeststandard festgelegt hat. Flenne

Ich habe die Tatsache, daß neuere CDR sich nicht mehr langsam brennen lassen, immer als "Kopierschutz durch die kalte Küche" betrachtet, zumindest für CD-auf-CDR Kopien. Deshalb brauchts seit langem auch kein SCMS mehr... Lipsrsealed2
OToff.
und ich hab meinen SLP-1200  ca. anno 2005 im Werstoffhof  entsorgt weil ein damaliger "Reparateur" sagte,eine Instandsetz ung würd sich für so
ein altes Teil nicht lohnen  Flenne Dash1 Jester
Ok, das hättste aber auch 2005 schon ahnen können, dass das kein guter move war. Spätestens beim Reinwuchten in den Container.
Wenn ich ehrlich bin, geht der Habenwollnfaktor bei mir gg. Null, außer der Pultform und dem daraus resultierenden möglichen Kultfaltor, ist da nix, was ich irgendwie interessant finde und innen sieht der aus wie ein zusammengefrickelter Prototyp.
Wenn ich Pitch, Jog, 1/10 Sekunden oä. bräuchte, wäre ich mit nem DJ-Dreher eh besser bedient (aber mit CDs fummelt heute mWn. auch keiner mehr rum), dafür fehlte mir der digitale Ausgang.
Aber wo die Liebe halt hinfällt LOL

Rheydter

(03.11.2017, 08:31)hal-9.000 schrieb: [ -> ]Wenn ich Pitch, Jog, 1/10 Sekunden oä. bräuchte, wäre ich mit nem DJ-Dreher eh besser bedient (aber mit CDs fummelt heute mWn. auch keiner mehr rum), dafür fehlte mir der digitale Ausgang.

Das war der erste DJ-Dreher auf dem Markt... Lol1
Ich ergänze um "aktuellen" (so wars gemeint), zu Hause braucht diese Funktionen - das behaupte ich mal so - zu 99,9% kein Mensch und in Discos heutzutage stellt sich den wohl kaum einer mehr hin, weil es geeigneteres Matarial dafür gibt Wink3

Rheydter

Da können wir den Bogen auch noch deutlich weiter spannen:

Für die restlichen 99% der Bevölkerung ist der Krams den wir sammeln -und hier zur Schau stellen- Sperrmüll.

Vor- Endstufen Kombis, Monsterreceiver mit Quattro-Decoder und Reibradplattenspieler, ... braucht eigentlich auch kein Mensch.

Das Ding kommt neben das Schlagzeug meines Sohnes, damit er seine Übungs-CDs damit abhören kann.
Da ist die Kiste praktisch, da sie von oben zu bedienen ist, und große Tasten hat. Und das Ding ist in unserem Haushalt einfach vorhanden.
Nunja, wir können jetzt noch die Maslow-Pyramide bis zu den physiologischen Bedürfnissen runtergehen, aber das bringts ja auch nicht Wink3

Mir fehlt an den meisten CDP ein Peak-Search, was ich als äußerst hilfreich bei einem anderen Part des Hobbys (Bandaufnahmen) empfinde. Braucht eigentlich auch kein Mensch, hilfreich isses schon, ebenso wie eine Titelprogrammierung (scheußlich die Handhabung zB. bei Revox).
Pitch, Jog und 10tel hab ich hier dagegen noch nie vermisst und hätte sie bei Vorhandensein auch nie genutzt (max. anfänglich zum Test/Rumfummeln), und ich denke auch kein anderer hier im Heimbetrieb, mehr wollte ich eigentlich gar nicht sagen und auch keine überflüssige Grundsatzdiskussion lostreten ...

Rheydter

Genau - dies ist der Reparaturthread zur Technics-Registrierkasse und nicht der wie findet ihr eigentlich Gerät-XY so designtechnisch Thread.

Das Ding ist auch fernbedienbar, man kann ihn bei Nichtgefallen betreiben, ohne ihn anschauen zu müssen...
LOL

naja, wenn was polarisiert und Wertungen wurden ja auch vom Threadersteller lanciert ("wüst"), dann bleibt sowas nicht aus ... solange es im Rahmen bleibt (und nicht persönlich wird), stört mich sowas auch nicht ... wollte dir den auf keinen Fall madig machen Drinks
Zitat:Wenn ich Pitch, Jog, 1/10 Sekunden oä. bräuchte, wäre ich mit nem DJ-Dreher eh besser bedient

Mitte der 80er war es einer der ersten, wenn nicht der erste "DJ-CDP". Er bekam den Beinamen "professional CD Player".
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