Bei meinen kürzlich erworbenen Lautsprechern habe ich nun festgestellt, dass der Hochtöner einer Box viel zu leise spielt.Nachdem der Verstärker als Übeltäter ausscheidet, habe ich die LS zum Jo gebracht, da dort gemessen und gelötet werden kann.
Ich hatte schon mit Thomas Kontakt aufgenommen, zumal dort die Lautsprecher in der Messung letzter Woche völlig unauffällig waren.Aus Zeitmangel haben wir uns gestern Nachmittag erstmal nur eine Box angeschaut und Höchtöner und Frequenzweiche ausgebaut.Der Hochtöner misst 3,9 Ohm.Bei den Werten der Folienkondensatoren auf der FW sieht das anders aus, dort liegen die Werte viel zu hoch.
Hier mal ein Bild der LS und der Weiche:
Wie schon geschrieben, haben fast alle Folienkondensatoren zu hohe Werte:
Der Kondensator mit 30 mF hatte 41, der mit 8 mF hatte 9,77, der mit 16mF passte genau, der mit 72 mF hatte 112 , der 60 hatte 72 und noch ein 30er mit 37 mF
Unter den aufgedruckten Werten war allerdings kein Kondensator.
Der Jo wird noch den anderen HT messen, gegen den anderen testen und hier noch was schreiben.
Hat vielleicht noch jemand eine Idee oder Tips zur Vorgehensweise?
Im Netz las ich , dass es sinnvoll wäre, alle der Alterung unterliegenden Bauteile auf der FW auszutauschen.
War das denn jetzt die defekte Box oder die andere?
Mal eine Anmerkung zur Vorgehensweise: ich halte es für extrem sinnvoll, erst einmal durch Sammeln handfester Informationen, also Messen und Testen, das Problem einzukreisen, bevor man sich durch Einholen von Meinungen wahnsinnig macht.
Gruß
Thomas
Wenn die Box bewegt wurde, alle Kontakte Prüfen. Besonders die geschraubten vom Terminal auf der Innenseite.
bei den Messungen eine impedanzmessung nicht vergessen.
(18.11.2017, 12:34)tiarez schrieb: [ -> ]War das denn jetzt die defekte Box oder die andere?
Die oben beschriebene Box war die defekte.
Wie kann es sein, dass fast alle Kondensatoren in der Messung zu hoch liegen?
Messgerät nicht geeicht?
Ansonsten: Die gemessenen Kapazitätswerte können bei gealterten Kondensatoren schon mal höher ausfallen. Wie gesagt, ich würde mal den ausgebauten Hochtöner mit einem Sinussignal testen. Wenn nicht vorhanden, dann sehr leise Musik draufgeben, idealerweise mit dem anderen HT vergleichen.
Gruß
Thomas
(18.11.2017, 15:38)tiarez schrieb: [ -> ]Messgerät nicht geeicht?
Gruß
Thomas
Stimmt, es ist ein einfaches LC Messgerät. Allerdings geht das schon ziemlich genau und bei Abweichungen von + 55% liegt es nicht am Messgerät, denn ich habe durch Vergleichsmessungen festgestellt, dass die Abweichungen bei 0,1 - 0,2% gegenüber einem geeichten und kalibrierten Messgerät inne Fa. liegen. Um "mal eben" zu messen, reicht das Dingen vollkommen aus.
Bei Abweichungen von > 0,2% brauchts wohl keine Eichung, denn meiner Meinung nach dürfte es relativ egal sein, ob der MKP mit 72µF nun 72 µF oder 72,0781µF hat, zumal die Toleranzen bei den Dingern meines Wissens bei +- 5% liegen. Die Teuren mit +-2% mal außen vor gelassen.
Habe noch keine Zeit gehabt, um mich mit den Tröten auseinander zu setzen. Kütt aber noch.
Und ich weiß, dass eine Widerstandsmessung der Spule des HT mit 3,9 Ohm erstmal noch nix sagt. Muss ja nicht zwigend anne Spule liegen, wenner nur ganz leise spielt. Aber auch das kriegen wir raus.
Don't panic, der Dual-Messi kümmert sich alsbald
Waren die Kondensatoren während der Messung ausgebaut oder komplett installiert?
Wandert der Fehler mit, wenn man die Hochtöner der beiden Boxen gegeneinander tauscht ?
Das ist immer das erste was ich tun würde...
Hatte bis getz noch keine Zeit. Außerplanmäßig hatten wir bis gerade Besuch vom größten Dual-Messi, den ich kenne, dagegen bin ich ein Waisenknabe...
Zur Info:
Kondensatoren im ausgebauten Zustand gemessen, eingebaut zu messen = wer macht denn sowas?
Und egal, wie das Messergebins der beiden HT mittels Sinuston ausfällt, auch bei der zweiten Box werde ich alle Kondis durchmessen. Soviel Aufwand is das ja nu nich. Zudem weiß man dann wenigstens, was ggf. zu tun ist.
Habe Mazy bereits empfohlen die Kondis zu ersetzen, denn ich kann mir nicht vorstellen, dass Abweichungen nach oben bis zu 55% gewollt, bzw. normal sind. Und ebensowenig kann ich mir vorstellen, dass diese eklatanten Abweichungen keine Auswirkungen haben, denn sonst könnte man sich das ganze Weichenberechnen und abstimmen schenken und einfach wahllos paar Kondis einsetzen.
Und weil die Tröten schon gefallen, habe ich Mazy die Audyn Tru Copper Caps empfohlen, da kost der dicke wenigstens 448€ - muss sich ja lohnen und so wie das auf der intertechnik Seite beschrieben ist, dürften die Dinger wohl klasse sein. Grob übern Daumen würde dann ein Satz True Copper so an die 1500 Schleifen liegen. Gäbe es die Audyn True Silver Caps auch in den benötigten Kapazitäten, hätte ich die empfohlen, weil kosten nochmal ne richtige Schüppe mehr. Aber wer hat, der hat, und son bischen Voodoo is ja auch nich schlecht, woll...
Meinst Du ernsthaft, in die simplen Spankisten so unsinnig viel investieren zu wollen? ich denke mal hier will us 'wer verulken
Die Toleranz ist meistens auf den Bauteilen aufgedruckt. Alte Elkos können auch +80...-20% haben. Dann wären 55% mehr noch voll in der Toleranz.
In meinen KEFs waren die gleichen rot-schwarzen Kondensatoren verbaut, wie in den meisten englischen Lautsprechern aus dieser Zeit. Ich hatte sie auch gemessen, und bis zu 50% über Soll festgestellt und dann ersetzt.
Ansonsten, die HF2000 Hochtöner aus den Celestions sind wohl sehr anfällig und gehen leider oft kaputt.
(19.11.2017, 19:57)sing sing schrieb: [ -> ]...Alte Elkos können auch +80...-20% haben. Dann wären 55% mehr noch voll in der Toleranz.
Wir reden von MKT/MKP mit einer Toleranz von +-5% und nicht von Elkos die 80 Punkte nach oben haben
(19.11.2017, 19:05)Klangstrahler schrieb: [ -> ]Meinst Du ernsthaft, in die simplen Spankisten so unsinnig viel investieren zu wollen? ich denke mal hier will us 'wer verulken
Klar war das Spässken, habe aber Mazy tatsächlich empfohlen, Tru Copper Caps, bzw. True Silver Caps zu nehmen um dann ernsthaft auf die MKT-100, MKT-160 und die Q-2 zu verweisen. Selbst die kosten aufgrund der benötigten hohen Kapazitäten immer noch anständig - in Relation zu den simplen Spankisten. Verbaut sind wohl MKT oder MKP mit 50V Spannungsfestigkeit, aber bei Intertechnik gibts sowas nicht, fängt bei MKT mit MKT-100 (100 Volt) und bei MKP mit Q-2 (250V) an.
Oder was wäre von den Jantzen Audio Cross-Caps zu halten, meiner Merinung nach ein sehr gutes Preis/leistungsverhältnis? Ich frage deshalb, weil ich ausschließlich die Audyn Q-4 von Intertechnik verbaue/verbaut habe, darum fehlt mir jegliche Langzeiterfahrung mit den Jantzens.
(19.11.2017, 23:58)Hardcore-Holly schrieb: [ -> ] (19.11.2017, 19:57)sing sing schrieb: [ -> ]...Alte Elkos können auch +80...-20% haben. Dann wären 55% mehr noch voll in der Toleranz.
Wir reden von MKT/MKP mit einer Toleranz von +-5% und nicht von Elkos die 80 Punkte nach oben haben
Die schwarzen Kondensatoren mit den roten Kappen sind übrigens allesamt bipolare Elkos.
Ich würde je ein Beinchen der Cs auslöten, "heben"
und messen, beide F-Weichen. Haben beide die gleichen Daten? (Wahrscheinlich). Folien-Cs ändern so gut wie nicht ihre Werte, der eine BiPo wird eher für den Tieftöner zuständig sein, fällt eigentlich auch weg.
Als nächstes würde ich auch die HT kreuztauschen und hören, ob der Fehler mitwandert. Bei Kontaktproblemen entststeht ein Hochpaß, da sollten eher die Bässe dünn werden, fällt eigentlich auch weg.
(20.11.2017, 00:49)Hardcore-Holly schrieb: [ -> ][…]
Oder was wäre von den Jantzen Audio Cross-Caps zu halten, meiner Merinung nach ein sehr gutes Preis/leistungsverhältnis?
Die wurden mir hier im Forum für die KEFs empfohlen, und die habe ich dann auch genommen.
(20.11.2017, 06:35)xs500 schrieb: [ -> ]...sind übrigens allesamt bipolare Elkos.
Stimmt Holger, manchmal han isch einfach nen Brett vorm Kopp, bzw. bin ein wenig durch-e-nein...
Muss mal schauen, wann ich klar inne Birne bin, dann geh ich an die Tröten, momentan hat das kein Zweck.
Mangels umfangreicher Messtechnik und vor allem geeichten Messzeuch, beenden wir das hier.
Wenn schon mit einem ungeeichten LC-Messgerät die gemessenen Werte angezweifelt werden, brauchmer nich weitermachen, zumal meine beiden MM auch nicht geeicht sind.
Danke für eure Aufmerksamkeit.
Funzt der HT nun wieder oder nicht ?
"Eichen" kann man Meßgeräte für gewöhnlich nicht, sondern kalibrieren. "Eichen" dürfen nur Behörden, wenn das Meßergebnis auch rechtssicher sein soll. Diese Geräte haben dann auch das Symbol der namensgebenden zwei Eicheln drauf. Aber ansonsten stimme ich zu, kalibriert sollte das Gerät schon sein, will man aussagefähige Daten über die Bauteile bekommen.
Trotz aller Unkenrufe hier halte ich es eher für Kontaktproblem als das eines technischen Defekts eines Bauteils.
Da müsste schon etwas arg seltsam sein.
wie gesagt, Schraubverbindungen, Kabelbrücke, Lötstellen - das geht auch ohne Messgeräte.
Und am besten den Hochtöner mal mit ARTA/Limp nackich vermessen (auch unkalibiert etc.) nur um den Vergleich A/B zu machen.
Vielleicht könnte man jetzt statt irgendwelcher wirrer Bauteilemessaktionen meinen Vorschlag aus der Praxis auch mal in die Tat umsetzen?!
Also: Hochtöner solo mit leisem Musiksignal speisen - beide zum Vergleich.
Gruß
Thomas
Die Celestion stehen nun wieder bei mir und spielen wie sie sollen.
Sowohl die Hochtöner, als auch die anderen Chassies sind nur gesteckt und nicht angelötet.Die Kontakte waren überall regelrecht schwarz und wurden gereinigt, dann alle Chassis einzeln angeschlossen und angehört. Beide Hochtöner spielen einwandfrei, wie auch der Rest.Die Kondensatoren der Frequenzweichen wurden, nachdem auch die zweite wieder andere Werte anzeigte, ausgetauscht.
Vielen Dank für Eure Unterstützung.
Ich hör jetzt erstmal Musik
Mazy
Klasse ! Ist doch schön, wenn ein Problem so einfach gelöst werden kann. Viel Spaß beim Hören