Für ältere Monopressungen gibt es ja extra Mono-Tonabnehmer.
Die alten Platten sollen damit besser klingen, als mit einem Stereo-Tonabnehmer. Soweit klar, sie sind ja auch anders geschnitten.
Mir stellt sich jetzt die Frage: Profitieren auch neue Mono-Platten von so einen System? Sind auch die neuen Platten anders geschnitten? Oder wurde der Schnitt für Stereosysteme angepasst?
Es gibt ja einige Reissues die in Mono angeboten werden, wie z.B. von den Beatles oder den Kinks.
Danke euch!
So lange es keine Schellacks sind, kommt jeder Tonabnehmer damit zurecht. Auch die Originale von den Beatles waren bereits ganz normale Vinyl-Singles mit Mikrorille.
Der Eingangspost ist nicht ganz richtig: Die "speziellen" Monoplatten in der Übergangsphase zur Mikrorille benötigen einen Diamanten mit einem größeren Verrundungsradius.
Mono-Platten mit der normalen Mikrorille können von allen handelsüblichen Abtastern abgespielt werden. Trotzdem halten ich (und viele andere Leute :-)) es für sinnvoll, auch einen Monoabtaster zu verwenden.
Gruß
Thomas
Welchen Vorteil soll das haben? Ich meine natürlich für den Anwender und nicht für die Hersteller von eigentlich obsoleten Equipment.
Naja, die Abtastung der Plattenrille ist ein bisschen davon entfernt, ein perfekter Vorgang zu sein. Mit einem Monosystem schließt Du zumindest aus, dass Du Dir einen Phasenversatz in die Wiedergabe holst, der da gar nicht ist.
Gruß
Thomas
Ebenfalls sind die Laufgeräusche mit einem Monosystem wesentlich leiser, als mit einem Stereosystem.
Den Phasenversatz kann man, sofern überhaupt vorhanden, mit der Vorstufe ausgleichen. Ich hatte ein paar, die konnten das. Laufgeräusche sind leiser? Welche Laufgeräusche?
Bei echten Monos sind die Rillengeräusche wesentlich leiser, wenn ich sie mit einem echten Monosystem abspiele.
(09.01.2018, 14:28)andisharp schrieb: [ -> ]Welche Laufgeräusche?
Schade das du jetzt ein Hörgerät benötigst, erklärt aber so einiges.
(09.01.2018, 14:28)andisharp schrieb: [ -> ]Den Phasenversatz kann man, sofern überhaupt vorhanden, mit der Vorstufe ausgleichen. Ich hatte ein paar, die konnten das.
Wie heißt denn die Funktion?
Hatte hier schon einige Vorstufen/Receiver, die konnten idR. die Quelle auswählen, Aufnahmewahlschalter, Lautstärke, Balance, ggfs. Klangregler, Subsonicfilter, Loudness ... aber sowas?
Einige McIntosh Vorstufen haben oben einen Phasenregler. Damit kann man sehr einfach Monosignale genau auf die Mitte ausrichten.
Man sollte sich erst einmal anschauen, wie Mono Tonabnehmer aufgebaut sind.
Ältere habe größere Nadeln, die durchaus in der Lage sind, Mikrorillen zu beschädigen.
Neuere sind sehr häufig normale Stereo TAs, bei denen einfach intern die Spulen beider Kanäle parallel geschaltet wurden. Somit läßt sich jeder Stereo TA ganz einfach un d schnell zum Mono TA machen.
Den Rest kann sich dann Jeder selbst beantworten.
Interessant, McIntosh Vorstufen hatte ich (leider) noch nicht ...
Die größeren Nadeln beschädigen nix....ABER wenn sie NUR horizontal abtasten, dann beschädigen sie.
(09.01.2018, 16:52)hal-9.000 schrieb: [ -> ]Interessant, McIntosh Vorstufen hatte ich (leider) noch nicht ...
....leider geil
Selbst mein abgeschmackter MX 113 von 1968 macht richtig Spaß!
Doch, die größeren Nadeln aus der Pre Mikrorillenzeit können in diese nicht eintauchen, haben dadurch weniger Seitenführung. Und was ohne diese mit der Platte passiert, wissen wir.
Du redest jetzt schon von Schellacknadeln, oder?
Nee, blöd ausgedrückt. Ich meine Nadeln für die erste 25 µm (Mono) Mikrorille. Die können die heute übliche 15 µm Stereomikrorille durchaus beschädigen.
OK....hab ich dich doch falsch verstanden?
Jetzt wo ich dich richtig verstehe kann ich nur sagen.....nö, glaube ich nicht.
OK...theoretisch eventuell schon etwas mehr als eine moderne Nadel, aber praktisch spielt das
keine Rolle. Zumindest bin ich fest davon überzeugt!
(09.01.2018, 15:55)ratfink schrieb: [ -> ]Bei echten Monos sind die Rillengeräusche wesentlich leiser, wenn ich sie mit einem echten Monosystem abspiele.
Richtig!
(09.01.2018, 16:53)Bastelwut schrieb: [ -> ]Die größeren Nadeln beschädigen nix....ABER wenn sie NUR horizontal abtasten, dann beschädigen sie.
Auch richtig!
Es gibt zwei Gründe, warum ein Mono-Abtaster eine Mono-LP (also reine Seitenschrift) besser abtasten kann:
1.) Es ist eine richtig alte LP aus den 50ern, also vor Einführung der Stereo-LP. Hier ist eine sphärische Nadel mit 25µm Verrundungsradius korrekt. Prinzipiell kann eine spätere sphärische Nadel mit 15µm diese Platten auch abtasten, aber es ist nicht ausgeschlossen, dass das Rillengeräusch damit anders/lauter ist.
2.) Ein Stereoabtaster erfasst auch die Tiefenschrift, die es bei echten Mono-LPs aber gar nicht gibt und um die sich auch niemand gekümmert hat (z.B. Rumpeln). Weiterhin tastet ein Stereotonabnehmer das Rillenrauschen der beiden Rillenflanken unabhängig voneinander ab (das Rauschen ist also nicht korreliert). Deshalb ist das Rillenrauschen ca. 3dB lauter bei Stereoabtastung (und es ist auch auffälliger, weil es unabhängig aus dem linken und rechten Lautsprecher kommt, während das Signal aus der Phantommitte zu kommen scheint).
Grund Nr. 2.) kann man mit einem Mono-Schalter (so man einen hat) am Verstärker vollständig beseitigen. Bleibt also Grund Nr. 1.) für die ganzen DG, Decca, RCA, Verve und Blue Note Originale aus der ersten Hälfte der 50er, die man so hat …
Gruß
Thomas
Ok, danke schon mal!
Was mir aufgefallen ist, einige Mono-Systeme haben eben den größeren Verrundungsradius, wie z.B. ein AudioTechnica AT 33 Mono.
Und die günstigen Mono-Abnehmer sind Stereo-Systeme mit internem Kurzschluss. Die etwas teureren haben nur eine dicke Spule, statt mehrerer.
Und wie finde ich bei älteren Mono-Platten raus, ob sie schon eine Mikrorille haben? Sieht man das?
Ich meine, es steht ja nicht drauf...
(09.01.2018, 17:42)Blaupunkt01 schrieb: [ -> ]Und wie finde ich bei älteren Mono-Platten raus, ob sie schon eine Mikrorille haben? Sieht man das?
Ich meine, es steht ja nicht drauf...
Eigentlich geht es (außer vielleicht mit einem Auflichtmikroskop) nur über das Jahr der Pressung. Vor 1958 (erste Stereo-LP) ist sicher eine 25µm-Rille. Anfang-Mitte der 60er ist es ziemlich sicher eine 15µm-Rille. Dazwischen liegt eine Grauzone, die sich nur mit Mikroskop oder ausprobieren, was "besser klingt", erfassen lässt.
Gruß
Thomas