12.04.2018, 22:57
Über die Jahre hinweg habe ich viele Leute kennengelernt, die (wie ich) immer noch mit uralten Stereogeräten Musik hören, und in regelmäßigen Abständen bringen mir diese Leute
ihre Gerätschaften vorbei, da mit steigendem Alter der Geräte auch die Defekte häufiger auftreten.
Die Geschichte, die hinter dieser P-3390 Vorstufe steht, ist sowas wie "Wasser auf meine Mühlen", denn es ist wieder eine von vielen Geschichten die mir deutlich macht, was (oder wie wenig) man von subjektiven Klangbeschreibungen halten darf.
An dem Gerät wird normalerweise ein relativ hochinduktives MM System mit 700 mH betrieben. Wählen kann man zwischen 47 und 100K, aber eine Kapazitätsanpassung gibt es hier nicht.
Das Gerät kam nur aus dem Grund zu mir, da es einen gelegentlichen Wackelkontakt im linken Kanal (nur Phono) gab, den ich auch schnell finden konnte. Es war nur die Verlötung der Cinchbuchse, die mittlerweile brüchig war. Das Platinchen ist gerade eben noch rechts unten im Bild erkennbar.
Der "Klang" der Phonostufe wurde sehr positiv beschrieben, und grundsätzlich ist der Entzerrer selbst auch kein schlechter. Die RIAA Entzerrung ist vorbildlich, und die Pegeldifferenz beträgt (über alles) nur etwa 0,1 dB. Störabstände und Verzerrungen sind tadellos.....
...aber es gibt trotzdem ein schwerwiegendes Problem, das besonders mit hochinduktiven TA beim besten Willen KEINE guten Ergebnisse zulässt.
Die Gesamtkapazität beträgt unglaubliche 680 pF, was in Verbindung mit einer normalen Tonarmverkabelung und einer Standardzuleitung ca. 800 pF ergibt. Das schränkt die Wahl geeigneter Tonabnehmer stark ein, und das verwendete System gehört absolut nicht dazu. Dort fallen die Fehler noch gravierender aus, als sie in den folgenden Messungen dargestellt werden.
Im Bild ein System mit nur 460 mH und knapp 480 ohm. Ein zusätzlicher Kapazitätsbelag wurde nicht zugeschaltet. Das ist also noch geschönt. Mit steigender Induktivität sinkt die Resonanzfrequenz und würde mit dem 700mH System unter 7KHz liegen.
Als ich dem Besizer den Zustand näher bringen wollte, gab es (wie üblich) erstmal ein erstauntes Gesicht. Nun sind die Fehler nicht gleich so groß, dass man damit keine Schallplatten hören könnte, ohne danach in ärztliche Behandlung zu gehen, aber es zeigt mir wieder einmal, dass vergleichsweise schwere Fehler überhaupt kein Grund dafür sind, dass ein Zustand als "unschön" empfunden wird. Da muss man anscheinend erst die Kabel durchschneiden oder Platinen zerbrechen.
Abhilfe schafft das Entfernen von je drei Styroflexkondensatoren. Und zwar (für einen Kanal) C202, C212 auf der Entzerrerplatine, und ein 100p direkt an der Cinchbuchse.
Dadurch erreicht man ca. 250 pF. Die Plastikkappe(n) muss man nicht entfernen, das habe ich nur für das Foto gemacht.
Auch hier ohne zusätzliche Kabelkapazität gemessen.
Ob das jetzt besser gefällt ist fraglich. Das ist weniger eine Frage der Technik, als die Frage, wie die Leute gestrickt sind.
ihre Gerätschaften vorbei, da mit steigendem Alter der Geräte auch die Defekte häufiger auftreten.
Die Geschichte, die hinter dieser P-3390 Vorstufe steht, ist sowas wie "Wasser auf meine Mühlen", denn es ist wieder eine von vielen Geschichten die mir deutlich macht, was (oder wie wenig) man von subjektiven Klangbeschreibungen halten darf.
An dem Gerät wird normalerweise ein relativ hochinduktives MM System mit 700 mH betrieben. Wählen kann man zwischen 47 und 100K, aber eine Kapazitätsanpassung gibt es hier nicht.
Das Gerät kam nur aus dem Grund zu mir, da es einen gelegentlichen Wackelkontakt im linken Kanal (nur Phono) gab, den ich auch schnell finden konnte. Es war nur die Verlötung der Cinchbuchse, die mittlerweile brüchig war. Das Platinchen ist gerade eben noch rechts unten im Bild erkennbar.
Der "Klang" der Phonostufe wurde sehr positiv beschrieben, und grundsätzlich ist der Entzerrer selbst auch kein schlechter. Die RIAA Entzerrung ist vorbildlich, und die Pegeldifferenz beträgt (über alles) nur etwa 0,1 dB. Störabstände und Verzerrungen sind tadellos.....
...aber es gibt trotzdem ein schwerwiegendes Problem, das besonders mit hochinduktiven TA beim besten Willen KEINE guten Ergebnisse zulässt.
Die Gesamtkapazität beträgt unglaubliche 680 pF, was in Verbindung mit einer normalen Tonarmverkabelung und einer Standardzuleitung ca. 800 pF ergibt. Das schränkt die Wahl geeigneter Tonabnehmer stark ein, und das verwendete System gehört absolut nicht dazu. Dort fallen die Fehler noch gravierender aus, als sie in den folgenden Messungen dargestellt werden.
Im Bild ein System mit nur 460 mH und knapp 480 ohm. Ein zusätzlicher Kapazitätsbelag wurde nicht zugeschaltet. Das ist also noch geschönt. Mit steigender Induktivität sinkt die Resonanzfrequenz und würde mit dem 700mH System unter 7KHz liegen.
Als ich dem Besizer den Zustand näher bringen wollte, gab es (wie üblich) erstmal ein erstauntes Gesicht. Nun sind die Fehler nicht gleich so groß, dass man damit keine Schallplatten hören könnte, ohne danach in ärztliche Behandlung zu gehen, aber es zeigt mir wieder einmal, dass vergleichsweise schwere Fehler überhaupt kein Grund dafür sind, dass ein Zustand als "unschön" empfunden wird. Da muss man anscheinend erst die Kabel durchschneiden oder Platinen zerbrechen.
Abhilfe schafft das Entfernen von je drei Styroflexkondensatoren. Und zwar (für einen Kanal) C202, C212 auf der Entzerrerplatine, und ein 100p direkt an der Cinchbuchse.
Dadurch erreicht man ca. 250 pF. Die Plastikkappe(n) muss man nicht entfernen, das habe ich nur für das Foto gemacht.
Auch hier ohne zusätzliche Kabelkapazität gemessen.
Ob das jetzt besser gefällt ist fraglich. Das ist weniger eine Frage der Technik, als die Frage, wie die Leute gestrickt sind.