Old Fidelity - HiFi Klassiker Forum

Eigentlich ist der slp-999 schon ein ziemlich "moderner" CD-Player, aber seit Markteinführung sind bereits fast 30 Jahre vergangen.



In dem Gerät befand sich eine CD, die sich nicht auswerfen liess, die jedoch nach einschalten über den Hauptschalter eingelesen wurde. Trotzdem nahm das Gerät keinerlei Tastaturbefehle an.
Nach kurzer Suche stellte sich erstmal Ratlosigkeit ein. Im Gerät gibt es einen Displaycontroller, der offensichtlich in Ordnung war, und einen "System controller", der u.A. die Tastaturabfrage übernimmt. Dort habe ich mit der Suche angefangen.



Es ist der linke QFP Chip, der direkt mit der  Tastaturmatrix in Verbindung steht. Bei der Suche nach Unterbrechungen oder schlechten Lötstellen am Chip war nichts zu finden.



Die Druckpunkte der (vielen) Taster waren alle gegeben. Es war also keine Taste ungewollt während der Initialisierung gedrückt. Unterbrechungen auf der Tastaturplatine waren ebenfalls nicht zu finden....Ratlosigkeit ....Etwa ein defekter Chip?.

Nach über einer Stunde sinnlosem Zerlegen und Sucherei kam ich auf die Idee, den "Knopf" vom Jog-Rad abzuziehen, denn irgendwie war die Betätigung ungewohnt.
Und das war es dann auch. Mit etwas Geschick kann man den Knopf (mit Drehwinkelbegrenzung) so aufsetzen, dass er unangetastet nicht in Neutralposition steht.
Dadurch blockiert der Prozessor die komplette Tastatur. Also alles umsonst zerlegt 

Und da er gerade offen ist, habe ich ein Paar Fotos "von innen" geknipst:

Vier pcm56 dac.


Im Hintergrund die Technics AA Ausgangsstufen, komplett in SMD auf der Unterseite der Platine.


Linearantrieb:


Oversamplingfilter und Taktaufbereitung. Das Quärzlein wird je gerne gegen "irgendwas tolles" ausgewechselt, damit es auch richtig gut klingt....Wer´s glaubt....



Das Netzteil für die Analogstufen. Die Bezeichnung "Servo Power" hat nichts mit den Servokreisen im Gerät zu tun. Es bezieht sich auf den (die) Regler.
Die Spannungen sind in der Tat "astrein" und low noise...Da braucht man tatsächlich keine weiteren 20 Elkos "zupacken" und mit Heisskleber befestigen....Das funktioniert auch so....Ehrenwort.


Netzstörungen muss man suchen...


Die Verzerrungen sind mit ca. 0,0035% gering. (997Hz 0dBFS)

Vielen Dank für die Einblicke, tolles Gerät! Den wollte ich immer mal gerne haben, und es war mir nicht vergönnt...... Wer weiß, ob es sich gelohnt hätte?

In der Tat ein sehr tolles Gerät! Hier werkelt der kleinere Vorgänger (SL-P770), auch mit vier PCM56P (allerdings mit SOAD60A statt 70A und nur zwei statt vier DACs aus der Selektionsstufe "J" ).
Der P999 stammt übrigens aus einer interessanten Zeit, als Matsushita gerade erst die MASH-DACs einführen, aber dies noch nicht offen bewerben wollte. Das Topmodell (der hier gezeigte P999) hat noch wie erwähnt die PCM56P, aber der kleinere (SL-P777), auch mit "4DAC18Bit" beworben an der Frontplatte, enthält bereits heimlich einen vier-Bit-MASH-Chip.

Interessant..., der Vorgänger 990 ist trotz der äußerlichen Ähnlichkeit, innen eigentlich fast kpl. anders aufgebaut.
Sehr schöne Dinger in der letzten Zeit von Dir, vielen Dank