Heute traf mich der Supergau in Form einer späten Revox B77 MkII (SN: 143335), BJ: ~1984/1985:
Etwa 60 Elkos der Marke Philips BCOD (
Blue
Capacitors
Of
Death) verbaut und sind zu ersetzen. Genau in dieser Zeit verbaute Revox meist dieses Philips-Zeug.
Ich erinnere mich an einen B261 Tuner wo im Netzteil wirklich alle tot waren. Auch in meiner Studer A810 waren Unmengen verbaut. Danach, nach dem Tausch, war der Rostwickler in der Wiedergabequalität nicht wieder zu erkennen.
In den Messwerten zeigt sich die B77 bis auf das fehlende Bassfundament unauffällig aber Monitor-Schalter und auch der Spurwahlschalter "krachen" trotz penibler Reinigung markant in jeweils beiden Kanälen: Irgendwelche Elkos dürften das Zeitliche gesegnet haben. Die Schätzzappler schlagen beim Umschalten des Monitors bis zum Anschlag aus.
Die beiden berüchtigten 1600µF/3V hatten jeweils nur mehr 400µF und 550µF. Der Kondensator für das Power-On-Muting (100µF/16V) hatte gar nur mehr <10µF.
Ich suche gar nicht weiter und ersetze alle. Diese blauen Drecks-Dinger sind immer sowas von tot.
Das Wochenende ist somit gesichert ....
... viel Vergnügen beim Löten!
Das würde bedeuten bei meiner Revox muss ich alle Kondensatoren austauschen ??
Müssen die goldenen Kondensatoren auch gewechselt werden ?
Bei den sogenannten KNALLFRÖSCHEN bin ich mir sicher - raus damit !
MfG Werner
Zitat:Ich erinnere mich an einen B261 Tuner wo im Netzteil wirklich alle tot waren.
Das glaube ich gern, hatte mal einen Studer aus nem warmen Studio
, bei dem alle Alu-Elkos der Empfangsplatine Schrott waren.
Um die große Platine rechts gings, die gelb/schwarzen und auch die im silbernen gehäuse waren alle vom Übel.
Einer hatte glatten Durchgang ...als der raus war, funktionierte das NT auch wieder.
Die roten und blauen Wickler waren natürlich alle gut, genau wie die Tantalelkos.
edit Die Frage nach den goldenen hab ich überlesen. Im Zweifel messe ich und setze bei +-20% das Limit.
Ist dieses Messgerät ausreichend oder muss man was besseres benutzen ?
Wie macht man das mit den Potis ?
- Altes auslöten - nachmessen - neues Poti genauso Einstellen wie das Ausgelötete und dann das neue voreingestellte Einlöten ?
(01.06.2018, 18:12)p.seller schrieb: [ -> ]Das würde bedeuten bei meiner Revox muss ich alle Kondensatoren austauschen ??
Müssen die goldenen Kondensatoren auch gewechselt werden ?
Bei den sogenannten KNALLFRÖSCHEN bin ich mir sicher - raus damit !
MfG Werner
Genau die müssen
alle raus!
Früher oder später verlieren die blauen Philips die Kapazität indem sie schlicht und ergreifend austrocknen. Die goldenen "FRAKOS" neigen zu internen Kurzschlüssen. Wie heißt es im Sprichwort: "Wo FRAKO draufsteht ist Schei*e drin".
Tantal-Perlen können drin bleiben. Bei Tantals gibt's nur 2 Aggregatzustände: gut oder defekt (Schluss).
(01.06.2018, 19:48)p.seller schrieb: [ -> ]Ist dieses Messgerät ausreichend oder muss man was besseres benutzen ?
Wie macht man das mit den Potis ?
- Altes auslöten - nachmessen - neues Poti genauso Einstellen wie das Ausgelötete und dann das neue voreingestellte Einlöten ?
Das Messgedöns ist ausreichend. Mit dem Potis verfahre ich genauso. Man hat es dann beim Feinabgleich leichter. Vor allem bei den Potis der Vormagnetisierung. Dann reicht nur geringe Feinjustierung für optimale Ergebnisse. Die restlichen Poti-Einstellungen kann man mit einem Pegel-Bezugsband leichter wieder herstellen.
Weil mir fad im Hirn war, hab mal ein paar der ausgelöteten Elkos untersucht, mit dem Ergebnis: gut 2/3 haben weniger als 50% Kapazität. Vom Rest hat der Großteil etwa 75%. Einige haben sogar knapp 0 Kapazität.
Jetzt spielt das Schätzchen wieder mit Bass und die Schalter krachen nicht mehr. Auch die Einschaltverzögerung ist mit ~2 Sekunden ist wieder im grünen Bereich.
gogosch
"Heute traf mich der Supergau ..." Also doch kein Supergau!
(15.06.2018, 07:49)HaiEnd Verweigerer schrieb: [ -> ]gogosch
"Heute traf mich der Supergau ..." Also doch kein Supergau!
.. wenn auch die "Aufräumungsarbeiten" kein "Lercherlschaas" waren!
Was war denn daran der "Super-Gau"?? ich dachte schon, Dir ist die B77 vom Tisch gefallen..
. Recapping ist bei einer B77 obligatorisch. Ausser Arbeit kostet das nur ein Taschengeld. Mach gleich auch noch die Stellpotis auf den Platinen (Piher) und eine Neueinmessung. Dann ist wieder Ruhe.