27.06.2018, 19:30
Teil 1:
Diese kleinen Endstufen wurden ab ca. 1970 als Ergänzung zur Sony Aktivweiche TA4300 angeboten. Gestern abend habe ich gleich zwei davon bekommen.
Die Geräte stammen anscheinend aus unterschiedlichen Serien. Nicht etwa weil die rechte auf dem Bild "entlackt" wurde, sondern weil sie intern etwas unterschiedlich ausfallen.
Die rechte Endstufe prasselt und raschelt hörbar -und dauerhaft- auf dem linken Kanal, und die linke prasselt einige Sekunden nach dem Einschalten sehr laut auf beiden Kanälen.
Ich habe mir vorhin erstmal die linke vorgenommen.
In diesem Gerät sind die beiden Netzelkos "nur" 2200µF Modelle. Im anderen Gerät haben sie wie auch im SM vermerkt 4700 µF Kapazität. Die 2200er scheinen aber "original" ab Werk (oder Werkstatt) verbaut worden zu sein, denn die speziellen Schrumpfschlauchkappen mit Sony Emblem waren noch aufgeklebt.
Da ich die Elkos prüfen wollte, musste ich die Kappen zerstören. Sie waren rundum verklebt.
Kapazität und ESR waren absolut OK. Drum konnten sie weiterverwendet werden. Durch die Halbierung der Kapazität kann es zu kleineren Verschlechterungen einiger Meßwerte kommen, aber der Klang dieser kleinen Endstufe wird darunter nicht leiden.
Die Hauptplatine sieht etwa genau so aus, wie die ersten Platinen die 1978 aus meiner Ätzküvette kamen ; Kein Bestückungsdruck, kein Lötstop, keine Verzinnung....
Man sieht der Platine das Alter an...fast 50 Jahre !
Während weiterer Untersuchungen stellte ich einige schlechte Lötstellen, ein paar halbtrockene Elkos und einen verrotteten Muteschalter fest. Der Schalter ist mit dem Powerschalter mechanisch verkoppelt und verhindert, dass das Gerät nach dem Ausschalten noch eine Zeit lang weiterspielt. Eine DC Schutzschaltung oder verzögertes Freischalten gibt es nicht.
Das Gerät wurde bereits vor vielen Jahren überholt, denn diese Trimmer gab es 1970 m.E. noch nicht.
Ausserdem habe ich das Gerät intern "gesaugt" und gereinigt.
Bereits bei den ersten schnellen Messungen am Vorabend, waren neben den anderen Problemen deutliche Übernahmeverzerrungen sichtbar, die sich aber auch im Nachhinein nicht ohne "Probleme" aus dem Weg räumen liessen.
Die FFT 2,83V in 8R zeigt Harmonische bis >20. Order, WENN man den Bias auf die "vorgegebenen" 50 mA einstellt. In diesem Fall ist es übrigens nicht von Bedeutung, ob man 40, 50 oder auch 70 mA einstellt....Es ändert sich sogut wie nichts. Erst ab 220 mA fällt alles hinter K6 oder 7 um weitere 10 dB.
Das hat allerdings sogut wie keinen Einfluss auf den Gesamtklirrfaktor, der sich weitgehend aus K2 und K3 zusammensetzt.
Mit 220 mA droht dem Gerät aber eine Überhitzung, da die KK sehr klein ausfallen.
In der Abbildung liegt THD&N um 0,008% (bw 22Khz) und THD bei ca. 0,006%. Die Übernahmeverzerrungen sind zwar vergleichsweise hoch, stören den Hörgenuss aber noch nicht.
Selbst bei 50 mW bleibt THD gering.
Somit werden die Spezifikationen bei weitem unterboten. Selbst bei Sony konnte man 1970 nicht unter -90 dB messen.
Der Frequenzgang bei 2,83V in 8R liegt deutlich über 200 KHz (-3 dB). Diese Messung ist nicht mit der Leistungsbandbreite zu verwechseln. Die liegt hier bei gerade mal 30 KHz.
CCF IMD 20 W /8R. F2 -F1 liegen bei -0,009%, aber die Gesamtintermodulationsverzerrungen liegen deutlich höher. Ausserdem zeigen sich um die IM-Produkte herum deutliche Netzstöreffelte.
Das sieht bei "modernen" Geräten deutlich besser aus. Bei 10 Watt/8R ist davon übrigens noch nicht viel zu sehen.
Ausgangsimpedanz und DF: Es gibt kein Relais, dafür aber dünne Klingeldrähte. Trotzdem ist die Ausgangsimpedanz mit ca. 40 Milliohm sehr gering und über den Frequenzbereich konstant.
Demnächst gehts hier mit dem prasselnden zweiten Endstüfchen weiter.
Edit....Fast vergessen...Was kommt da raus? 2 x 37W/1KHz /1% THD&N /8r/ bcd.
Der Geräschspannungsabstand beträgt mit abgeschlossenen Eingängen jetzt A-bewertet 16, bzw. 17 µV (R/L)...Das ist "still"
Diese kleinen Endstufen wurden ab ca. 1970 als Ergänzung zur Sony Aktivweiche TA4300 angeboten. Gestern abend habe ich gleich zwei davon bekommen.
Die Geräte stammen anscheinend aus unterschiedlichen Serien. Nicht etwa weil die rechte auf dem Bild "entlackt" wurde, sondern weil sie intern etwas unterschiedlich ausfallen.
Die rechte Endstufe prasselt und raschelt hörbar -und dauerhaft- auf dem linken Kanal, und die linke prasselt einige Sekunden nach dem Einschalten sehr laut auf beiden Kanälen.
Ich habe mir vorhin erstmal die linke vorgenommen.
In diesem Gerät sind die beiden Netzelkos "nur" 2200µF Modelle. Im anderen Gerät haben sie wie auch im SM vermerkt 4700 µF Kapazität. Die 2200er scheinen aber "original" ab Werk (oder Werkstatt) verbaut worden zu sein, denn die speziellen Schrumpfschlauchkappen mit Sony Emblem waren noch aufgeklebt.
Da ich die Elkos prüfen wollte, musste ich die Kappen zerstören. Sie waren rundum verklebt.
Kapazität und ESR waren absolut OK. Drum konnten sie weiterverwendet werden. Durch die Halbierung der Kapazität kann es zu kleineren Verschlechterungen einiger Meßwerte kommen, aber der Klang dieser kleinen Endstufe wird darunter nicht leiden.
Die Hauptplatine sieht etwa genau so aus, wie die ersten Platinen die 1978 aus meiner Ätzküvette kamen ; Kein Bestückungsdruck, kein Lötstop, keine Verzinnung....
Man sieht der Platine das Alter an...fast 50 Jahre !
Während weiterer Untersuchungen stellte ich einige schlechte Lötstellen, ein paar halbtrockene Elkos und einen verrotteten Muteschalter fest. Der Schalter ist mit dem Powerschalter mechanisch verkoppelt und verhindert, dass das Gerät nach dem Ausschalten noch eine Zeit lang weiterspielt. Eine DC Schutzschaltung oder verzögertes Freischalten gibt es nicht.
Das Gerät wurde bereits vor vielen Jahren überholt, denn diese Trimmer gab es 1970 m.E. noch nicht.
Ausserdem habe ich das Gerät intern "gesaugt" und gereinigt.
Bereits bei den ersten schnellen Messungen am Vorabend, waren neben den anderen Problemen deutliche Übernahmeverzerrungen sichtbar, die sich aber auch im Nachhinein nicht ohne "Probleme" aus dem Weg räumen liessen.
Die FFT 2,83V in 8R zeigt Harmonische bis >20. Order, WENN man den Bias auf die "vorgegebenen" 50 mA einstellt. In diesem Fall ist es übrigens nicht von Bedeutung, ob man 40, 50 oder auch 70 mA einstellt....Es ändert sich sogut wie nichts. Erst ab 220 mA fällt alles hinter K6 oder 7 um weitere 10 dB.
Das hat allerdings sogut wie keinen Einfluss auf den Gesamtklirrfaktor, der sich weitgehend aus K2 und K3 zusammensetzt.
Mit 220 mA droht dem Gerät aber eine Überhitzung, da die KK sehr klein ausfallen.
In der Abbildung liegt THD&N um 0,008% (bw 22Khz) und THD bei ca. 0,006%. Die Übernahmeverzerrungen sind zwar vergleichsweise hoch, stören den Hörgenuss aber noch nicht.
Selbst bei 50 mW bleibt THD gering.
Somit werden die Spezifikationen bei weitem unterboten. Selbst bei Sony konnte man 1970 nicht unter -90 dB messen.
Der Frequenzgang bei 2,83V in 8R liegt deutlich über 200 KHz (-3 dB). Diese Messung ist nicht mit der Leistungsbandbreite zu verwechseln. Die liegt hier bei gerade mal 30 KHz.
CCF IMD 20 W /8R. F2 -F1 liegen bei -0,009%, aber die Gesamtintermodulationsverzerrungen liegen deutlich höher. Ausserdem zeigen sich um die IM-Produkte herum deutliche Netzstöreffelte.
Das sieht bei "modernen" Geräten deutlich besser aus. Bei 10 Watt/8R ist davon übrigens noch nicht viel zu sehen.
Ausgangsimpedanz und DF: Es gibt kein Relais, dafür aber dünne Klingeldrähte. Trotzdem ist die Ausgangsimpedanz mit ca. 40 Milliohm sehr gering und über den Frequenzbereich konstant.
Demnächst gehts hier mit dem prasselnden zweiten Endstüfchen weiter.
Edit....Fast vergessen...Was kommt da raus? 2 x 37W/1KHz /1% THD&N /8r/ bcd.
Der Geräschspannungsabstand beträgt mit abgeschlossenen Eingängen jetzt A-bewertet 16, bzw. 17 µV (R/L)...Das ist "still"