Old Fidelity - HiFi Klassiker Forum

Hi leute, ich hätte gerne mal n Problem.
Einer von meinen Festo-Saugern will nicht mehr.
Die sind sehr gut, sie haben eine Automatik, die den Sauger ein-und ausschaltet, wenn das eingesteckte Gerät (Rotex etc) ein bzw ausgeschaltet wird. Der Sauger macht keinen Mucks mehr.
Als erstes hab ich die Turbine gecheckt, denn die gehen manchmal kaputt, und man braucht nur Spannung (22oV) an die zwei kabel anzuschliessen, dann rennen die los und man weiß wo die Reise langgeht.
Diese geht noch einwandfrei. Im eingebauten eingeschalteten Zustand zeigt der Phasenprüfer seltsamerweise an beiden Kabeln Spannung an...
Also muß es was anderes sein.
Es gibt eine Platine, ich nehme mal an das die was mit der beschriebenen Ein-Ausschaltautomatik zu schaffen hat.
Darauf ist ein unschöner Fleck - als hätte sie ne Hitzewallung gekriegt. Guckt mal die Bülders bitte.
Die Hitze scheint von den zwei silberfarbenen Dingsbumsen herzurühren? Was sind das für Dinger...? Ist das allem Anschein nach die Ursache für den Defekt?
Gibt es Ratschläge, wie ich weiter vorgehen könnte?
Oder hat jemand Lust, den Versuch zu machen, die Platine zu reparieren? (Ob man eine solche neu kaufen kann weiß ich nicht, aber erst müsste ich ja sicherstellen, das es daran liegt, dat Dingens ist locker 30 Jahre alt)
Für Rat/Hilfe wäre ich dankbar, Kosten würde ich natürlich übernehmen, merci...

Die " zwei silberfarbenen Dingsbumsen" sind Dioden.
So wie es aussieht, sind die wohl abgeraucht....

Danke Thorsten hatte schon an sowas gedacht...und erfahrungsgemäss, wenn man die nun ersetzt (falls möglich), geht das Ding dann wieder?

Gut möglich, ja.
Es besteht durchaus die Möglichkeit, dass die nur altersgemäß einfach aufgegeben haben und keine weitere Ursache vorhanden ist.
Die Bezeichnung steht ja drauf, also einfach mal bestellen und ersetzen.

guck mal nach was auf den Dioden alles draufsteht, sie sehen nach zenerdioden aus.
Kannst Du die Lastwiderstände ( die Grauen Röhren) durchmessen? evtl. ist da einer hochohmig geworden.
Ausserdem sehen die Lötstellen nicht mehr gut aus, kann auch ne Kalte bei sein.

Nicht alles was über die Jahre warm wurde, muss jetzt automatisch kaputt sein. So eine Diode kann man in Sekunden prüfen (Ehrenwort) , bevor man dafür eine Bestellung aufgibt.

Auf den Dioden kann ich ja nur lesen was nach oben sichtbar ist, auf der einen ein Motorola M und ein K, auf der anderen 85C, 12, 227.
Der Widerstand (220 H J 2 W glaub ich) neben den Dioden sieht auch ein wenig nach Wechseljahrenhitzewallung aus.
Ich glaub bevor ich planlos messe und grobmotorisch rumlöte...ich mein das Teil lässt sich ja prima versenden...im Vergleich zu nem Plattenspieler oder so....

Es lässt sich aber als Einzelteil nach Wechsel irgendwelcher Teile nicht wirklich überprüfen.  Das ist bei Elektronik für Haushaltsgeräte (weisse Ware) ganz ähnlich und macht daher nur wenig Sinn. Vorteilhaft ist  in deinem Fall, dass die Elektronik im Gegensatz zu der in einer Waschmaschine überschaubar bleibt.

Ah Danke, scope, ich hätte, wie immer aus Laiensicht, gedacht, da man ein solches Bauteil problemlos "grob" auf Funktion prüfen kann, wenn man nur ungefähr weiß, welchen sinn, welche Funktion es hat...
Hm.
Dafällt mir ein das ich ja noch einen solchen Sauger hab...könnte also theoretisch mal dessen Platine in den streikenden einsetzen (sind nur 4 schrauben und 4 stecker...) und schauen was passiert.
Und wenn der dann damit läuft, wäre eine intakte Platine, wenn ich sie mitsende, hilfreich, um über einen Vergleich irgendwelcher Messungen herauszufinden, ob die Reparatur der ersten , defekten, erfolgreich war?
Sorry für die doofen Fragen, aber bin nicht vom Fach...

85C12 wären 1W/12V-Z-Dioden, die offenbar in Reihe geschaltet sind und 24V stabilisieren. In der dritten Zeile könnte eher 337 stehen.
Wenn die blaue Kiste ein Relais mit 24V Spannung ist, muß das wohl anziehen bei ner angesteckten Last. Falls es zieht, sinds die Kontakte, wenn es nicht anzieht die Spannungserzeugung mit den Dioden oder anderen BE. Wie scope schrieb, sind die Verfärbungen der Platine noch kein Fehlerindiz, eher normal.
Stell mal vielleicht noch eine Draufsicht mit den BE hinter der blauen Kiste und der Aufschrift auf dem blauen Ungeheuer ein.
Ach, ja Phasenprüfer sind eher Lügenprinzen. Mit nem Multimeter für nen 10er oder so würdest die am Motor anliegende Spannung kennen.

edt bei nem gleichen Sauger kannst die Platine tauschen

Danke, erstmal die Diode, da steht 227 drauf.
Ich glaube (!) das Bauteil "arbeitet" mit Netzspannung, die 4 Kabel kommen direkt vom Schalter/bzw Drehzahlregler und gehen von hier relativ direkt zum Motor/turbine,
Das Blaue Wunder:



Ich geh mal inne Werkstatt und bau eben die Platine aus dem anderen aus, sofern es die gleiche ist

Die Aufschrift deutet nicht auf ein Relais, eher einen X2-Störschutzkondensator oder -Netzfilter.
Hier die Bezeichnung b81121 cb132 x2 250V, nur ein anderer Hersteller
Wenn der eine Unterbrechung hat, kannst je nach Polung des Netzsteckers an beiden Motoranschlüssen den Phasenprüfer zum Leuchten bringen, da das Potential an den zweiten Anschluß über die Motorwicklung kommt.

Ach ihr seid einfach klasse!
Habe jetzt die andere Platine ausgebaut und in den ersten sauger gesteckt -> nix
habe dann die erste augenscheinlich überhitzte in den 2 Sauger gesteckt -> funzt!
Das heißt scope, der alte Fuchs, hatte wohl recht. Es liegt nicht an der Platine.
Also Turbine okay, Platine wohl auch. Dann gibt es da noch so ne grüne grosse Plastikkiste, das könnte der nächste verdächtige sein.
Steht "Entstörfilter" drauf. Den tausch ich jetzt auch mal, bevor ich den 2 Sauger wieder zusammenbau (Viel Platz hab ich nicht mehr für halb zerlegte Reparaturleichen, das nimmt hier langsam überhand...)
Akku von Kamera ist leer, muß ich erst aufladen.
Danke, Leute!

Nach nem Netz-Entstörfilter hatten wir die Tage schon mal hier gesucht.
Der Sauger läuft (zumindest im stillen Keller ohne Radio und Fernseher und fern der Nachbarn) auch ohne ...

So, hab jetzt Entstörfilter und Regelplatine ebenfalls "quergetauscht" und den Schalter gereinigt, mit dem Ergebnis das alle Teile noch korrekt arbeiten, und bin wieder ganz am Anfang gelandet, beim guten alten Netzkabel.
Bei Maschinen gehen die ja regelmässig am Stecker zu Bruch, und damit hatte ich prophylaktisch sowieso als erstes mal angefangen.
Jetzt Maschinenseitig 20 cm abgemacht, auch nix. Dann die ganzen ca 8m "durchgewackelt", und siehe da, dat Dingens hat gerade irgendwo in der Mitte nen Kabelbruch. Ja hätte ich mal den Stecker gedreht und dann mit dem Lügenstäbchen Phasenprüfer geguckt, dann wär wohl nix gekommen und ich hätte es kapiert...so war wohl Phase da, aber der ganze Strom wusste nicht wohin....
Wenns neue Kabel dran ist, nach dem Gassigehen, wird der wieder gehen...
Super Danke für eure Teilnahme!

Netzkabel, es war das Netzkabel ....

Ja so wars. Immerhin n paar Sachen draus gelernt
- wenn Phase geht heißt das noch lange nicht, das der Nullleiter auch funzt
- Wenn ne Platine aussieht wie ne angebrannte Pizza, heißt das nicht das nix mehr geht
- Dioden sind manchmal scheinbar richtige Glühwürmchen, denn bei der 2. Platine sah das fast genauso überhitzt aus
- ausgebaute Bauteile/Platinen lassen sich nicht so mirnix dirnix auf Funktion prüfen
- hier ist n klasse Forum mit Leuten, die sich nicht zu fein sind, sich auch mal mit den Niederungen schnöder Staubsaugerelektronik zu beschäftigen, muss ja nicht immer nur high end sein...
Firma dankt.
kida

(02.09.2018, 16:12)Frunobulax schrieb: [ -> ]... - hier ist n klasse Forum mit Leuten, die sich nicht zu fein sind, sich auch mal mit den Niederungen schnöder Staubsaugerelektronik zu beschäftigen, muss ja nicht immer nur high end sein ...

Soweit liegen HighEnd- und Staubsaugerelektronik auch wieder nicht auseinander ... 
-und ja, es ist ein klasse Forum!

und wieder was gelernt

hat sich sicher auch auf anderer Ebene gelohnt und du hast mal alles reinigen können.

Glühstrumpf

(02.09.2018, 12:51)Frunobulax schrieb: [ -> ]nach dem Gassigehen

Mit dem Sauger ?

Nee Mann, hab den Nilfisk, in der Küche, zwei bzw drei Festo, bzw Festool in der Werkstatt, und sicher 3 oder 4 funktionsfähige Vorwerk Tiger...die alle am Kabel hinter mir herzuschleppen ist mir viel zu viel Akt. Auch wenn ein bischen frische Luft denen mal gut täte.
Wäre auch nicht gut für die Kabel (siehe oben...)
Gassi gehen immer nur mit Leo(nidas, dem Spartaner, aus Spanien). Issen Hund.

Festool bzw. Festo damals auf der Arbeit kennen und lieben gelernt. Nur der Staubsauger war mir privat nicht vergönnt. Aber diese Annehmlichkeiten wie das automatische Einschalten wenn der Schleifer/Säge usw anspringt, genial.
Machen natürlich auch einige andere heute aber Festo war da Vorreiter. Natürlich sind die von Haus aus teurer...sind ja für Profis gemacht. Die können viel längere Standzeiten ab und haben z.B von Haus aus schon immer 5m Kabel dran. Eine Länge wo andere schon das Verlängerungskabel zwischen machen müssen.

Bei jedem Gerät das ich neu gekauft habe kannst du dich bei denen registrieren, die besitzen alle Daten und du hast lebenslangen Zugriff auf Service. Außerdem hilft es enorm weil gerade die Festo Maschinen hoch diebstahlgefährdet sind/waren. Das kann man lückenlos nachverfolgen.
Außerdem waren für mich auch die dazu gehörenden Systainer interessant. Die kann man z.B mit dem Sauger fest verbinden sowie auch untereinander, das macht den Transport recht einfach.

Jo das stimmt genau Volker.
Als ich noch Messebau gemacht hab, da haben "wir", genauer die Fa für die ich selbständig gearbeitet hab wie die meisten MBs, in Hannover eine, besser gesagt die Werkzeugkiste über nacht in der Halle stehen lassen, wie allgemein üblich.
Dann kam wohl ne osteuropäische Ripperbande (das unterstelle ich jetzt einfach mal ganz dreist) und hat alle Werkzeugkisten geknackt und ausgeräumt. Was haben sie von uns mitgenommen? Alle Festool schrauber, tauch und stichsägen und rotexe. Alles andere, Makita usw, haben sie liegenlassen....lustig, oder? War auch alles registriert, aber glaub doch nicht im ernst, du würdest jemals wieder was von dem Kram hören? Die Registrierung ist interessanter im Zusammenhang mit einer Diebstahlversicherung, man kriegt dann von Festool sehr günstig Ersatz. Nach dem geklauten Zeug kräht kein Hahn.
Auch das mit der Standzeit stimmt 1oo Pro. Mit nem Rotex kannste ein paar Jahre AM STÜCK schleifen, ein grüner Bosch excenterding wäre garantiert nach zwei Tagen platt. Drum siehst du auch auf Messeaufbau niemals jemand, der mit so einem Schrott antanzt.
Und darum werd ich auch immer versuchen, den Festo kram zu reparieren - nix Elektroschrott....

Moin,
es kommt darauf an, was man mit dem Werkzeug vorhat. Jemand, der damit sein Brot verdient, hat da andere Ansprueche, als der Heimwerker, bei dem so eine Maschine eine Stunde im Jahr zusammenbekommt ;-)

Die "dunklen Flecken" auf der Platine: Die dafuer verantwortlichen Bauteile loete ich immer nach. Nach vielen Temperaturwechseln sind da oft die Loetstellen muerbe.


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Peter

Auch im Consumer-Bereich haben Staubsauger mal was getaugt, aber das ist lange her:

https://www.zonebattler.net/2007/09/02/s...e-brueder/

Sind bei mir immer noch im Einsatz, da unkaputtbar!

Beste Grüße,
Ralph