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Normale Version: Nachbau Tonnadeln versus Original ...
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Sind Nachbaunadeln per se schlechter als Originalnadeln?  Denker
Oder gibt es welche, die gleich gut oder sogar besser sind?
Ja und nein
Näheres und Erfahrungen wäre hilfreich ...

Joshua Tree

Nein und Ja.

JICO SAS Nadeln sind besser als die original Nadeln, zumindest die, die ich für das SHURE M44 kenne.

Pufftrompeter

Die simplen, blauen CLEOREC fuer's Technics T4P-Geraffel stehen dem Standard-Original auch nicht wirklich nach - die sind sogar ziemlich gut fuer ihren Preis und fuer's "ich-dreh-mal-ne-Scheibe" jeden-Tag-hoeren reichen sie allemal, ohne zu zischen, auf der Innenrille zu verzerren oder sonstwie Ohrenkrebs zu machen.

Wenn mann ungeschickt eine abbricht, ist's naemlich egal.

Allerdings ... goldene Regel: Es brechen nie die Nadeln an den billigen Systemen ab. NIE.
Kaffee
Ich habe sehr gute Erfahrungen mit Nachbaunadeln von Pfeifer für Philips GP401, 412 und 422 gemacht.

Hjalmar
Das ist ein riesiges und unübersichtliches Feld. Ich wollte da immer was drüber schreiben, aber das ist ein Thema, wo es mehr Gerüchte als Informationen gibt.

Ich würde mal folgendes als einigermaßen gesichert betrachten:

1. Wer die Funktion des Originalsystems reproduzieren möchte, greift zur Originalnadel. Das ist inzwischen bei vielen Klassikern eine teure Angelegenheit geworden, mal abgesehen davon, dass man bei NOS-Nadeln keine Sicherheit hat, dass die Lagergummis noch dem damaligen Zustand entsprechen.

2. Bei den Nobel-Nachbauten von Jico kann man sich der Qualität einigermaßen sicher sein - lohnt in meinen Augen aber auch nur bei den Systemen, die ursprünglich auf diesem hohen Niveau waren. Es gibt aber Stimmen im Netz, die durchaus propagieren, einem ollen Shure M95 eine Jico-SAS-Nadel zu spendieren.

3. Jetzt wird es interessant: Diverse Nachbaunadelhersteller waren gleichzeitig auch OEM-Lieferanten für bestimmte Hersteller. Gesicherte Informationen gibt es aber auch hierbei nicht. Anhaltspunkt für hochwertige Ersatznadeln ist meiner Meinung nach ein Nadelträger, der dem Original zumindest nahe kommt. Meterdicke Aluminiumprügel: Finger weg!

Gruß

Thomas

Joshua Tree

(13.10.2018, 19:14)tiarez schrieb: [ -> ]Nico

Jico  Hi
Ich habe beiderlei Erfahrungen gemacht, gut und schlecht.
- Pfeifer Nadel für Technics EPC-P30: eine einzige Katastrophe, hat verzerrt, was bei S-Lauten herauskam, konnte man schon nicht mal mehr als Zischeln bezeichnen
- Tonar Nadel für Pioneer PC-150: spielt besser, als die originale
- Jico Nadel für AT-11E: spielt so gut wie die originale, aber starke Qualitätsschwankungen, 2 Exemplare gingen zurück, bis ich eine intakte hatte, bei einer ein Kanal ganz tot, bei einer ein Kanal deutlich leiser
- Jico SAS Nadel für Shure M99E: spielt im Prinzip sehr gut, aber - was ich nie erwartet hätte - sie verändert nicht einfach das Abtastvermögen, sie hat den gesamten Klang verändert, der samtige Shure Klang der Originalnadel ist weg und ich weiß nicht, ob mir das auf Dauer gefällt
Hi,

fragt mich nicht warum, aber ich habe in den letzten 30 Jahren im Zweifel einfach immer ein neues System erworben. Vermutlich einfach deshalb, da ich nur mit den Ohren nicht unterscheiden könnte, ob ein Nachbau auch tatsächlich in einem vernünftigen Parameterraum funktioniert, der dann die Rillen meiner schwarzen Scheiben nicht über Gebühr schädigt. Es gibt doch noch genug Neuware für Halbzollsysteme, die zumindest mich so weit begeistert, dass ich für meine beiden Halbzolldreher aktuelle Systeme finden kann. Für T4P ist es wohl wirklich schwer Neuware zu bekommen, aber AT liefert zumindest noch Nadeln und Systeme.
(13.10.2018, 19:51)Joshua Tree schrieb: [ -> ]
(13.10.2018, 19:14)tiarez schrieb: [ -> ]Nico

Jico  Hi

Jep. Manuell die automatische Korrektur korrigiert. Danke

Gruß

Thomas
Kaffee
Schade, kommt wohl nichts mehr ...
Is ja auch alles gesagt: Ja und nein.
Ok, man könnte noch "Jein" schreiben.
(13.10.2018, 19:14)tiarez schrieb: [ -> ]Das ist ein riesiges und unübersichtliches Feld. Ich wollte da immer was drüber schreiben, aber das ist ein Thema, wo es mehr Gerüchte als Informationen gibt.

Ich würde mal folgendes als einigermaßen gesichert betrachten:

1. Wer die Funktion des Originalsystems reproduzieren möchte, greift zur Originalnadel. Das ist inzwischen bei vielen Klassikern eine teure Angelegenheit geworden, mal abgesehen davon, dass man bei NOS-Nadeln keine Sicherheit hat, dass die Lagergummis noch dem damaligen Zustand entsprechen.

2. Bei den Nobel-Nachbauten von Jico kann man sich der Qualität einigermaßen sicher sein - lohnt in meinen Augen aber auch nur bei den Systemen, die ursprünglich auf diesem hohen Niveau waren. Es gibt aber Stimmen im Netz, die durchaus propagieren, einem ollen Shure M95 eine Jico-SAS-Nadel zu spendieren.

3. Jetzt wird es interessant: Diverse Nachbaunadelhersteller waren gleichzeitig auch OEM-Lieferanten für bestimmte Hersteller. Gesicherte Informationen gibt es aber auch hierbei nicht. Anhaltspunkt für hochwertige Ersatznadeln ist meiner Meinung nach ein Nadelträger, der dem Original zumindest nahe kommt. Meterdicke Aluminiumprügel: Finger weg!

Gruß

Thomas

Mit diesem Beitrag ist eigentlich schon fast alles gesagt.
Ergänzend fällt mir noch ein: 
- In einigen Packungen von Pfeifer oder Dreher & Kauf finden sich Originalnadeln, habe da schon einige, vor allem Audio-Technica gesehen.
- Ebenso finden sich in den Verpackungen von Pfanstiehl (USA) und Canadian Astatic teilweise Originalnadeln. 
- Die Perpetuum Ebner (ELAC) Nachbaunadeln von Canadian Astatic empfinde ich klanglich als hochwertig.
- Shure produzierte einige Nadeln für DUAL, z.B. die DM105, was nix anderes als eine N95 ED ist, halt DUAL gelabelt.
- Shure produzierte auch unter dem Label "Realistic".
 - Bei Shure soll es gerüchteweise (Qualitäts-)Unterschiede zwischen Nadeln aus US- und Mexiko Produktion geben.