31.12.2018, 17:18
Gleich zwei Stück dieser schönen Endverstärker sollen wieder instandgesetzt werden. Die SE-A3 ist mittlerweile nicht mehr an jeder Ecke zu bekommen, und wenn man Wert auf gut erhaltene Gehäuse und Fronten legt, muß man für funktionierende Geräte schon ein paar (tausend ) Euro locker machen.
Diese beiden sind in sehr ordentlichem Zustand, aber keine ist funktionsbereit. In einem Gerät sind vier der insgesamt 8 Technics Doppeltransistoren "OD-503" defekt, und im zweiten Gerät wurden bereits Standardtransistoren eingebaut, von denen allerdings auch wieder in einem Kanal einige defekt sind. Die Ursache dafür ist nicht bekannt.
Vielleicht wurde sehr schlecht (oder gar nicht) gematcht, vielleicht waren unter den verwendeten Inchange Transistoren auch ein paar faule Eier dabei...wer weiß....
Der OD-503 wurde damals exklusiv für die SE-A3 gebaut. Ein hauseigenes Produkt. Zumindest von Matsushita /Technics in Auftrag gegeben. Jeweils ein N und ein P Typ, deren Eigenschaften aufeinander abgestimmt sind. Das ist bei normalen komplementären Transistoren ja nicht immer der Fall und diese "exakt" identischen Eigenschaften lassen sich selbst durch spätere Selektion nicht immer 100%ig erreichen.
Da in der zweiten SE-A3 noch einige intakt sind, werde ich mir das später am TEK 576 genauer anschauen.
Der mechanische Aufbau sieht sehr sauber und ordentlich aus, aber aufgrund der festgelöteten "Rail-Bleche" ist es eine absolute Tortur, die Module aus dem Gehäuse auszubauen. Die Leistungstransistoren lassen sich darüber hinaus erst dann ausbauen, wenn die Module komplett zerlegt worden sind.
Das ist eine absolute Fleißarbeit, und nach "vielen Stunden" habe ich vorhin gerade mal einen einzigen Block instandgesetzt....Drei sind noch übrig. Zurzeit habe ich lediglich für einen Block 2 Blöcke Ersatzteile im Haus und habe vorhin eine größere Menge nachbestellt.
Da das pinout des PNP-TR im OD-503 gespiegelt wurde, muß man eine Lösung finden, B und E zu vertauschen. im vorliegenden Fall hat das jemand über längere Drähte erreicht, die erst auf der Lötseite gekreuzt wurden. Das funktioniert, macht m.E. aber keinen so sauberen Eindruck. Ich habe mich für eine andere Variante entschieden. Außerdem möchte ich in diesem Fall Transistoren von Sanken einsetzen. Ich lehne Inchange nicht prinzipiell ab, aber bei so leistungsstarken Geräten möchte ich die -anscheinend- nicht weiter selektierten Inchange Typen nicht wieder verwenden. Die Hälfte ist ohnehin kaputt.
Den Umbau könnte man auch mit Toshibas im TO3-P Gehäuse umsetzen. Es gibt diverse 200V/150 W Typen, die geeignet wären. Allerdings muß man dann die Gewindebohrungen erneuern , da sie an anderen Stellen gebraucht werden. Mit den abgesägten MT-200 können die alten Gewindebohrungen wiederverwendet werden.
Es ist m.E. nicht zu erwarten, dass sich der Transistor aufgrund von nurnoch einer Schraube "verzieht" und einseitig leicht abhebt, ich habe mich aber aber -trotzdem- für eine weitere "Verbesserung" der Befestigung (Klemmung) entschieden.
Durch einen 5x20 mm Bügel aus einer relativ harten Aluminiumlegierung wird das gesamte Konstrukt großflächig angedrückt. Da der PLatz obergalb der Brücke gerade jetzt sehr begrenzt ist, wurden die Bohrungen flachgesenkt. Das ermöglicht darüberhinaus die Wiederverwendung der alten Schrauben.
Lasst euch nicht durch das unterschiedliche Ranking (P) und (Y) täuschen ...Die Y- Typen liegen um 90, und die P -Typen um 85. Das ist "close enough" und wurde bei 4 V und max. 5 A Kollektorstrom ermittelt. Dazu müssen die Bauteile während der Messung gut gekühlt werden. Allzu lange "bummeln" sollte man während der Messungen am TEK 576 außerdem auch nicht, damit sich der Chip nicht zu sehr aufheizt. Die Drift ist auch so schon stark genug, sodass ich hier nicht unbedingt von einer Präzisionsmessung sprechen möchte. Durch die relativ hochohmigen Emitterwiderstände wird außerdem ein gewisses "current sharing" ermöglicht, sodass die Selektion nicht extrem ausfallen muß.
Das Ganze macht m.E. einen recht ordentlichen Eindruck.
Die Emitterwiderstände sind teilweise etwas unvorteilhaft ausgerichtet , sodaß mitunter nur 1-2 mm Luft zur geerdeten Schiene bleibt. Richtet man sie neu aus, werden daraus 4 mm, was völlig OK ist. Zusätzlich habe ich die Oberseiten der Schienen mit 2 lagen Isolierband beklebt. ...Quasi prophylaktisch.....
Soweit alles gut....
Die vier TO-92 Transistoren müssen guten thermischen Kontakt zu dem kleinen Absatz am KK haben. Sie haben später Einfluß auf die Einhaltung halbwegs konstanter Verhältnisse der Arbeitspunkte.
Ein Block fertig....three to go... Aber nicht mehr in diesem Jahr
Erstmal Feierabend.....Oben rechts erkennt man die Anschlußfahnen der beiden "custom Elkos" mit je 22mF. Etwa 18,5 mF sind noch vorhanden, und der ESR ist mit ca. 10 Milliohm 100Hz "noch gut" .
Diese beiden sind in sehr ordentlichem Zustand, aber keine ist funktionsbereit. In einem Gerät sind vier der insgesamt 8 Technics Doppeltransistoren "OD-503" defekt, und im zweiten Gerät wurden bereits Standardtransistoren eingebaut, von denen allerdings auch wieder in einem Kanal einige defekt sind. Die Ursache dafür ist nicht bekannt.
Vielleicht wurde sehr schlecht (oder gar nicht) gematcht, vielleicht waren unter den verwendeten Inchange Transistoren auch ein paar faule Eier dabei...wer weiß....
Der OD-503 wurde damals exklusiv für die SE-A3 gebaut. Ein hauseigenes Produkt. Zumindest von Matsushita /Technics in Auftrag gegeben. Jeweils ein N und ein P Typ, deren Eigenschaften aufeinander abgestimmt sind. Das ist bei normalen komplementären Transistoren ja nicht immer der Fall und diese "exakt" identischen Eigenschaften lassen sich selbst durch spätere Selektion nicht immer 100%ig erreichen.
Da in der zweiten SE-A3 noch einige intakt sind, werde ich mir das später am TEK 576 genauer anschauen.
Der mechanische Aufbau sieht sehr sauber und ordentlich aus, aber aufgrund der festgelöteten "Rail-Bleche" ist es eine absolute Tortur, die Module aus dem Gehäuse auszubauen. Die Leistungstransistoren lassen sich darüber hinaus erst dann ausbauen, wenn die Module komplett zerlegt worden sind.
Das ist eine absolute Fleißarbeit, und nach "vielen Stunden" habe ich vorhin gerade mal einen einzigen Block instandgesetzt....Drei sind noch übrig. Zurzeit habe ich lediglich für einen Block 2 Blöcke Ersatzteile im Haus und habe vorhin eine größere Menge nachbestellt.
Da das pinout des PNP-TR im OD-503 gespiegelt wurde, muß man eine Lösung finden, B und E zu vertauschen. im vorliegenden Fall hat das jemand über längere Drähte erreicht, die erst auf der Lötseite gekreuzt wurden. Das funktioniert, macht m.E. aber keinen so sauberen Eindruck. Ich habe mich für eine andere Variante entschieden. Außerdem möchte ich in diesem Fall Transistoren von Sanken einsetzen. Ich lehne Inchange nicht prinzipiell ab, aber bei so leistungsstarken Geräten möchte ich die -anscheinend- nicht weiter selektierten Inchange Typen nicht wieder verwenden. Die Hälfte ist ohnehin kaputt.
Den Umbau könnte man auch mit Toshibas im TO3-P Gehäuse umsetzen. Es gibt diverse 200V/150 W Typen, die geeignet wären. Allerdings muß man dann die Gewindebohrungen erneuern , da sie an anderen Stellen gebraucht werden. Mit den abgesägten MT-200 können die alten Gewindebohrungen wiederverwendet werden.
Es ist m.E. nicht zu erwarten, dass sich der Transistor aufgrund von nurnoch einer Schraube "verzieht" und einseitig leicht abhebt, ich habe mich aber aber -trotzdem- für eine weitere "Verbesserung" der Befestigung (Klemmung) entschieden.
Durch einen 5x20 mm Bügel aus einer relativ harten Aluminiumlegierung wird das gesamte Konstrukt großflächig angedrückt. Da der PLatz obergalb der Brücke gerade jetzt sehr begrenzt ist, wurden die Bohrungen flachgesenkt. Das ermöglicht darüberhinaus die Wiederverwendung der alten Schrauben.
Lasst euch nicht durch das unterschiedliche Ranking (P) und (Y) täuschen ...Die Y- Typen liegen um 90, und die P -Typen um 85. Das ist "close enough" und wurde bei 4 V und max. 5 A Kollektorstrom ermittelt. Dazu müssen die Bauteile während der Messung gut gekühlt werden. Allzu lange "bummeln" sollte man während der Messungen am TEK 576 außerdem auch nicht, damit sich der Chip nicht zu sehr aufheizt. Die Drift ist auch so schon stark genug, sodass ich hier nicht unbedingt von einer Präzisionsmessung sprechen möchte. Durch die relativ hochohmigen Emitterwiderstände wird außerdem ein gewisses "current sharing" ermöglicht, sodass die Selektion nicht extrem ausfallen muß.
Das Ganze macht m.E. einen recht ordentlichen Eindruck.
Die Emitterwiderstände sind teilweise etwas unvorteilhaft ausgerichtet , sodaß mitunter nur 1-2 mm Luft zur geerdeten Schiene bleibt. Richtet man sie neu aus, werden daraus 4 mm, was völlig OK ist. Zusätzlich habe ich die Oberseiten der Schienen mit 2 lagen Isolierband beklebt. ...Quasi prophylaktisch.....
Soweit alles gut....
Die vier TO-92 Transistoren müssen guten thermischen Kontakt zu dem kleinen Absatz am KK haben. Sie haben später Einfluß auf die Einhaltung halbwegs konstanter Verhältnisse der Arbeitspunkte.
Ein Block fertig....three to go... Aber nicht mehr in diesem Jahr
Erstmal Feierabend.....Oben rechts erkennt man die Anschlußfahnen der beiden "custom Elkos" mit je 22mF. Etwa 18,5 mF sind noch vorhanden, und der ESR ist mit ca. 10 Milliohm 100Hz "noch gut" .