Die Lebensdauer dieser Pilotlampen, wie sie in den Marantz-Receivern, aber auch in sehr vielen anderen Modellen verbaut sind, gibt es in 6, 7, 8 und 12 Volt, wahlweise in 150, 250 oder 300 mA. 10V sind leider keine dabei und die 12 V sind zu dunkel um sie in 8V-Geräten (das sind übrigens die am häufigsten vorkommenden) zu verwenden. Der Unterschied in der Lebensdauer liegt in der Fertigungsqualität, die leider sehr stark schwankt. Ein wenig kann man sich am Glühfaden orientieren.
Oben im Bild eine billige China-Lampe mit einem viel zu kurzem, dünnen Glühfaden (kurze Lebensdauer), diese Lampe hält zudem auch die korrekten Abmessungen der Lampe nicht ein. Solche Lampen sind leider auch bei bekannten Versendern wie Reichelt, Pollin oder Conrad erhältlich, bei unbekannten sehr billigen Angeboten sowieso. Die untere Lampe stammt von einem renommierten Hersteller (JKL) und hat einen längeren und gleichzeitig stärkeren Glühfaden (lange Lebensdauer). Leider sind diese Lampen nicht mehr zu bekommen - ich habe sie früher immer bei mouser gekauft, die haben diese Sorte aber seit 2017 nicht mehr im Programm. Seither kaufen wir diese Lampen bei Max Pieth in Reutlingen, der auf ebay unter pap-audio-parts seine Lampen anbietet. Diese Lampen sind beinahe gleichwertig, haben jedoch häufiger Ausfälle. JKL gab die Lebensdauer der Lampen mit 10.000h an, wass ich nicht so ganz glauben kann, aber rund 3000h traute ich denen schon zu - wir hatten damit extrem wenig Reklamationen. Heute müssen wir mit etwa 5% vorzeitigen Ausfällen leben, die Lampen halten schon mehrere Jahre, aber hin und wieder fällt eine einzelne vorzeitig aus.
Das Licht welche diese Lampen abgeben, sieht einfach exakt so aus, wie das im Original vorgesehen war. Man sollte vor dem Lampenwechsel aber unbedingt den Lampenkasten innen und die Skalenscheibe reinigen. Zudem muss unbedingt das so genannte Vellum (die Diffusionsfolie) bei den Marantzen hinter der Skala und den Instrumenten erneuert werden, da dies meistens kräftig dazu neigt zu vergilben und dann sehr viel weniger Licht durchlässt. Wurden vorher 300mA-Lampen verwendet, wird es meistens braun und lässt noch weniger Licht durch. Als Ersatz kann man sehr gut moderne Kunststofffolien verwenden, die hitzefest sind und eigentlich für Scheinwerfer gemacht sind. Dann darf man sogar 300mA-Lampen verwenden - es sei denn, es handelt sich um einen Marantz mit dem Kunststoff-Lampenkasten - dieser verträgt nur 250mA maximal. ansonsten droht starke Verformung.
Die Umrüstung auf LED kann man machen, wenn man warmweisse LED verwendet und diese ein wenig dimmt, sieht es sogar ganz gut aus. Man muss jedoch bedenken: LEDs haben eine unglaublich hohe Lebensdauer (30.000 bis 50.000h), dies jedoch nur, wenn sie unter idealen Bedingungen arbeiten. Wer also auf so manches Angebot im Netz eingeht, wo LED-Sätze für Marantz-Receiver angeboten werden, die einfach so funktionieren, dass man die Lampen heraus nimmt und statt dessen die LED-Bulbs einsetzt, sieht sich rasch enttäuscht. Denn mit der Wechselspannung, die Marantz den Lampen direklt aus dem Trafo zukommen lässt, flackern diese mit Netzfrequenz. Das schmälert ihre Lebensdauer schon mal gewaltig. Unter Idealbedingungen arbeitet eine LED an einer Konstanstromquelle. Diese sollte man also bei einer geplanten Umrüstung unbedingt installieren. Zusätzlich macht sich noch ein Elko von etwa 470µF ganz gut, der die LEDs langsam angehen lässt und auch langsam verlöschen lässt - das sieht dann wieder richtig nach Lampe aus. Und dann hat man auch mittlere Ewigkeiten Ruhe mit dem Ausfall - es sieht jedoch nicht ganz so natürlich aus wie im Original. Ist aber Geschmackssache. Der nötige Aufwand erklärt jedoch, weshalb die Umrüstung auf LED nicht so ganz billig wird.
Beste Grüße
Armin
P.S.: Ich wünsche Euch allen ein erfolgreiches und gesundes, neues Jahr!